Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

392 graf Ottocari IV. zu Steyer Gemahl zum Heurath-Gut und Aussteuerung geben. Da- hero dann solche Grafschafft nicht unrecht von gemeltem Lazio vetustissimus & am- plissimus Comitatus genennt wird. Deren Gebiet und Gränzen hat über die vorhero vom Kayser verliehene Kärntnerische March gedachter Marggraf Ottocar noch um ein mercklichs erwei- tert, indeme er einen grossen Gezirck Landes durch Kauff von Herzog Heinrichen in Kärnten dem letzten, aus demGeschlecht der Grafen vonMürzzthal an sich gebracht, davon Herr Hanns der Ennickl in seinem Fürsten-Buch also meldet: (b) Der Herzog Heinrich mit dem Grain dinget dem Marggraf Ottocarn von Steyer sein eygen, daß waz von Langenau mit fliessenden Wasser, und mit Regen Wasser, zu beyden seiten vnz in die Mur, vnd für sich hintz S. Stephan, daß Prucke von dannen bey der Mertz herab, auch als die rinnendenWasser fliessent, darnach von dem Semerich vnz in die Mertz, vnd bey der Mertz von dannen vnz daß die Mur vnd die Mertz zusammen rinnen, von dannen im thall hintz Gestnick, daz ist alles desselben eygens beydes mit den Burgen vnd mit dem Dienstmann, und mit den Leuthen die darzu gehö- rent, darnach von Antrichstein, daß gegen Friesach ligt, hernider vnnzt in die Mur, daß ist alles desselben eygens, darüber dingt er ihm halbes Chavolei, Portenau und Nairren, vnd Kübein und Spergenberg, vnd andere eygen daß darzu gehört, darzu dingt er ihme die Vogthey zu St. Lamprecht zu den Closter, da sein Brüder Baidlait, vnd auch er selber lait vnd gefifft hat, daß Closter dingt er ihm, als daß dem niemand Vogt wer, nur der Herzog zu Steyer. Also hat er auch die Grafschafft Marchburg zur Steyermarch gebracht, davon droben angezogenes Fürsten-Buch also meldet: Item der Graf Bernhart von Marchburg, der dingt dem Marchgraf Ottocarn daß Hauß zu Marchburg, vnd den Marckt vnd daß darzu gehört, erdinget ihm tiver, vnd sittich, daß Closter, vnd Geierau, vnd alles daß darzu gehört, vntz an des Bischoff Gemerck von Salzburg, dem selben Graf Bernharten gehörten an diese Dienstmann, die Treu- mer, die von Ehenting, die von Leibenbach, die von Marchburg, vnd alle Truchsner. Ums Jahr 1064. hat Marggraf Ottocar Kayser Heinrich des Vierten Schwester Mann Salomonem König in Ungern in sein Königreich, drauß er vertrieben war, wieder einsetzen helffen, und sich dahero abermahls um den Kayser wohl verdienet. Folgends circa an. 1074. hilfftMarggraf Ottocar (Georg, Ulricus in Comment. fund. Abbat. Lamb. in Styr. f. 30.) neben seinem Bruder Alberone Ertz-Bischoffen Gebharten von Salzburg das Closter Admont in Steyer erheben, und begaben das- selbe mit einem grossen Gezirck Lands, Aichdorff, Arming, und Hützenbühel-Thal, auch mit etlichen Heiligthumben von armen S. Patermiani, S. Chrisanti Hirnschall, und andern Reliquien von der Jungfrau Doris und St. Vincentio. Dieser Marggraf Ottocar halff auch auf seinen Grund oder Gebiet Gärsten ge- nannt, nahe bey der Stadt Steyer, (daselbsten einKirchen demStifftPassau unterworf- fen gestanden) nach getroffenen Tausch oder Wechsel mit Altmanno, Bischoffen zu Passau, um die Kirch am Böhaimberg, ein Thum Stifft in honorem B. V. Marie, circa an. 1082. zu fundieren, dahin er etliche Canonicos regulares S. Augustini-Ordens ge- setzt, derer erste Probst Eberhardus geheissen, auch zu ihrer Unterhaltung etliche Höf und Gütter, wie auch den gegenüber liegenden Wald Tannberg (ausser der Jagt) per manum Wilburgis Marchionissae gestifft und übergeben. Allermassen seine Vor-El- tern, also hat auch dieser Marggraf Ottocar sein Fürstliche Residenz und Hofhaltung auf dem Schloß Steyer gehabt, sedem, (sagt Lazius) sive regaim suam habebat in Styrae castro natalis Comitatus. Dahin dann Ertz-Bischoff Conrad von Salzburg, ein (b) Vide Enenkelii nostri principium, qui im quibusdam aliter habet.

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