Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

388 mehrern Wehr und Vestung zu erheben, davon in meinen Castro Styrensi ausführ- licher. Dieses Ottocari Söhne waren Ottocar II. und Ozio. Ottocarus. II. Graff von Steyer, der nach Anzeig gedachtes Haselbachs unter Regierung Kay- sers Henrici II. (das wär Circa An. 1002. & 1024.) gelebt, ein Sohn Graff Ottocars des ersten. Diesem hat Kayser Conrad der ander, (welcher von Anno 1024. biß 39. regirt) Anas- oder Ennßburg ad ripam Anasi fluminis zu Lehen verliehen, wie Lazius I. 6. de gent mig. f. 177. schreibt, woher er aber Annasperg eine Graffschafft nennt, kan ich nicht sehen. Ohn ist zwar nicht, dass in Brieffen ab Anno 825. gefunden wird, wie das Dorff Cronstorff zwischen Ennß und Steyer in der Graffschafft Geroldi gelegen, dabey aber ungewiß, obs nicht viel mehr von der Graffschafft Steyer, als Anasburg zu verstehen seye; dann wie wohl die Vesten Ennßburg unter König Ludwigen ums Jahr 900. zu einer Wehr wieder die Ungarn aus den Ruderibus der von den Hunnen zerstörten Stadt Lorch, zum theil auf des Closters St. Florian Grund und Boden er- baut, auch unlang hernach von gedachten König Ludwig gemelten Closter cum omni apparatu munitionis, seu utilitatis eingeraumt; ist es doch nicht als eine Graffschafft, sondern unter dem Nahmen einer Vestung übergeben worden; von dannen ist es nachmahls an das Bistthum Passau gelangt, und folgents von Bischoff Albrechten (der von Anno 945. biß 970. dem Bistthum vorgestanden) mit Herzog Heinrichen von Bayern, um andere Güter ausgewechselt worden. Kayser Otto der ander hats wiederum Bischoff Pilgrim zu Lorch und Passau, zu Ergötzung des Schadens, wel- chen ermelter Kayser in Einnahm und Verwüstung der Stadt Passau dem Bistthum damahls zugefügt, als er Herzog Heinrichen von Bayern genannt Rixosum bekriegt, gegeben, da es dann zur selben Zeit in dem Kayserlichen Ubergab-Brieff 977. dat, noch weniger eine Graffschafft, sondern nur quoddam praedium Anasburg nomi- natum in pago Trungau in ripa Anasi fluminis genennt wirdt. Wie es aber widerum vom Stifft Passau kommen, und darüber, wie gemelt, dem Graffen von Steyer verlie- hen worden, solches ist nicht leichtlich zu wissen; Dieses aber ist an diesem Orth da- rum eingeführt, daß Annas- oder Ennßburg für sich selbst (man wollte es dann mit und zur alten Graffschafft Steyer rechnen,) vor Zeiten nicht ein sondere Graffschafft (wie Lazius will) gewest seye, welches über voriges sich mit deme noch mehrers be- scheinet, daß lang hernach Herzog Ottocar der letzte von Steyer in seiner drunten inserirten donation de Anno 1186. Ennß nur Forum einen Marckt, und Herzog Leo- pold von Oesterreich in seinem Brieff einem im Jahr 1212. datiert suam villam, sein Dorff oder Hoff nennet, welcher Orth erst selbiger Zeiten vom Rantzion-Gelt deß gefangenen Königs Reichards von Engelland mit einer Maur umfangen, und zu einer Stadt erhebt worden. Dieser Ottocar ist ohne Kinder gestorben. Ozio. Graff von Steyer Ottocari II. Bruder, wird Zeug gefunden, in des Closters Mölck Brieffen von Marggraff Ernst von Oesterreich ausgehend sine dato: da unter den Zeugen einkommt: Ozio Marchio de Styra, das muß zwischen den Jahren 1056. und 75. geschehen sein, in welcher Zeit gemelter Marggraff Ernst gelebt, und regieret hat. Dieses Ozionis Kinder sollen nach Anzeig Haselbachii und Aventini I. 6, f. 516. ed. german. (wiewol andere sollche für deß Ottocari II. halten) gewest seyn. 1) Ottocarus III. 2) Adalbero. 3) Bernhard. Dann zwo Töchter

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