Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

387 Geschlecht-Register, der alten Graffen, Marggraffen und Herzogen von Steyer. Albero. Dessen in voriger Taffel gedacht Graff von Steyer, hat gelebt ums Jahr 960. war am Kayser Otten deß grossen Hoff. Herzog Ottocar der letzte von Steyer gedenckt in seinem Brief einem dem damahlingen Frauen-Closter Traunkirchen bey Gmunden Anno 1191. ertheylt; wie sein Urän Marggraff Ottocar, so wohl auch dessen Uran- herr (welches dieser Graff Albero gewesen) das Urbar deß gemelten Closters mit Fristung und Schirm besessen, und demselben ihre Handt-Vest gegeben haben, da- raus fast glaublich scheinet, daß entweder dieser Herr Albero oder wohl gar dessen Vatter Ottocar das Closter Traunkirchen anfangs gestifft haben. Dieser Graff Albero hat einen Sohn verlassen namens Ottocar. Ottocarus. I. Ottocar (alias Odoacer) teutsch Oerdacker, daß ist agros vestros (wie Doc- tor Besold in Synop. Hist. Vn. f. 2. 13. diesen Namen deriviret. (a) Graff von Steyer, hat gelebt, teste Haselbachio in seiner geschriebnen Oesterreichischen Chronica, zur Zeit Kaysers Ottonis des anderten circa ann. 979. & 983. bey dessen Zeiten solle nach Anzeig D. Joseph Grünbeckens, weiland Kaysers Maximiliani I. Historici und Mat- hematici in der seinem Vatterland der Stadt Steyer über derselben erste Erhebung vor Jahren dedicierten Astrologischen Beschreibung das Schloß und Statt Steyer wiederum zu erheben seyn angefangen worden. Dann waß es dazumahlen bey Lebzeiten Graff Ottocars und Alberonis sei- nes Vaters in der Refier um Steyer für eine Beschaffenheit gehabt, solches deutet Metrop. Salisb. Hundii zum theil an; daß nemlich nach zerstörter Stadt Laureacum oder Lorch (jetzo Ennß) und Verwüstung des Landts umher, wegen der Hunnen und Ungarn tätigen Uberfällen, biß zu Kayser Otten des grossen Zeiten (der von A. 936. biß 973. regiert) fast keine Christen mehr in der Refier um den Ennß-Strohm gewohnt haben: Ja, daß noch zu Zeiten Ottonis III. (welcher ab. An. 983. biß 1002. Römischer Kayser war) dieser Orthen mehr Wald, als erbauet Land gewesen seye, auch eben bey Antrettung erst gemelten Kaysers Regierung auf dem ums Jahr 983. zu Tulln gehaltenen Landts-Tag, und dabey zwischen Herzog Heinrichen von Bayern, Marggraff Leopolden zu Oesterreich, und Christian Bischoffen zu Passau gemachten Vertrag, Geist- und Weltlichen zugelassen, wider der Ungarn Einfäll, Castell, Schlös- ser und Flecken aufzubauen, dabey die neuen Innwohner von allen Anlagen, Diens- ten und Herrn-Forderungen befreyet worden. „In eodem concilio decretum, quo- niam ea regio Bavarie (war damals das jetzige Land ob der Ennß und angränzende Refier) ob frequentes Ungarorum incursationes desolata sylvescebat, ut novi Coloni omnium onerum immunes forent, dataque Bojariis tam Ecclesiasticis, quam secula- ribus libera potestas, castella, oppida, & arces construere, contra Ungarorum irrup- tiones. Welches dann auch Graff Ottocarn Anlaß gegeben, das Schloß Steyer zu einer (a) Malim ab Oed. incultus I. c. qui agros seu terram incult am prius & inhospitam colit.

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