Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
385 zu Fuß gefast gemacht, welches Volck zween Burgermeister: cajus Attilius Regulus, Lucius AEmilius Papus, und den dritten Hauffen ein Römischer Schultheiß geführt, dieser ist erstlich in Tuscana bey der Stadt Clusiun drey Tagreiß von Rom an die Gallier gerathen, aber von ihnen geschlagen worden; Als nun beede Burgermeister mit ihrem Heer auch ankommen, geriethe es zu einer großen Schlacht, in welcher obwohl der eine Burgermeister Cajus Attilius sein Leben verlohren, jedoch endlich die Gallier, Gossaten und Tauriscer von großer Menge der Römer übermannt, aufs Haupt erlegt, also daß beederseyts bey 40000. Mann auf der Wahlstatt todt geblie- ben, und in 10000, gefangen worden. Folgends seyn gedachte Taurisci um das Jahr 186, vor Christi Geburt gar aus Italien getrieben: Endlich aber ums Jahr 16. nach Christi Geburt und Regierung Kaysers Tiberii als er das ganze Noricum bezwungen, völlig in der Römer Gewalt gerathen, da dann hernach ihr Nam, wie Lazius aus dem Jornande anzeiget, in etwas verändert, in dem die übergebliebenen die Scyrer (pro Styerer oder Steyrer) genennt worden. Derselben Scyrer oder Steyrer obrister Heerführer oder Fürst, war Winul- phus, welcher ungefehr ums Jahr 408. nach Christi Geburt bey Regierungs-Zeiten Alarici (Laz.de gent. mig. lib. 12. f 648.) der Gotten Könige in daß Noricum Ripen- se, in die Gegent der Enns und Steyer kommen, und seinen Sitz und Wohnung der Enden und an der Thonau gehabt, dorten herum sie neben den Gotten ein zeitlang friedlich gewohnt, aber folgent von der Schwaben König Chunimund beredt wor- den, daß sie neben ihm die Gotten unversehens überfallen, darbey ihr König Wa- lamit todt blieben: Darüber die Gotten also ergrimmet, daß sie die Steyrer fast gar ausgetilget hätten, wo nicht gedachter Schwaben König Chunimund mit Hülff der Sarmaten und noch übergebliebenen Steyrer, die Gotten von neuem mit Krieg an- gegriffen hätte, davon Jornandes in seiner Gottischen Histori also schreibet: „Gotti tam ob regis sui mortem, quam suam iniuriam ita sunt praeliati, ut penè de gente Scyrorum, nisi qui nomen ipsum ferrent, & hi cum dedecore non remansissent, sic omnes extinxerunt, quorum exitum suevorum Reges Hunimundus & Alaricus veriti in Gottos arma moverunt, freti auxilio Sarmatarum, qui cum Beuga & Babai Regibus suis auxiliariis eo devenissent, ipsasque Scyrorum reliquias quasi ad ultionem suam acrius pugnaturas, accersentes, cum Edica & VVulpho eorum primatibus.“ Von gemelten Wulffo oder Wolffen wird ferner gefunden, daß nachdem er von den Götten überwunden worden, habe er sich auf der Römer Seiten begeben, von deme dann die Graffen von Steyer ihr Her- und Ankunft führen und nehmen, in was Ordnung der Generation aber, das ist mit genugsamer Gewißheit anzuzeigen nicht wohl müglich, dann obwohl in den sub (A) neben stehenden, weiß nicht von weme, doch meistens aus dem Lazio zusamm getragenen Steyrischen Stammen - Baum solche Generation von ein zur andern Zeit eingeführet wrdit, so beruhet es doch mehrers auf Vermuthung, als versicherter der Sachen Gewißheit, daher lasse ich solchen Arborem billich fahren, und will die Genealogiam der Graffen, Marg- graffen und Herzogen von Steyer kürzlich beschreiben, aus deme was ich von ihnen in glaubwürdigen Historicis, Manuscriptis, und briefflichen Urkunden gefunden habe.
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