Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
374 mens von Walsee, Stifter dieses Closters Gottsthal oder Seisenstain, und liegt hierin begraben, dem GOtt gnädig sey, Amen. Anno 1476. bis 1489. Herr Joannes Erz-Bischoff zu Gran und Salzburg Pfandt-Inhaber der Herrschafft Steyer. Dieser Ertz-Bischoff gebürtig von Breßlau ein hochverständig und vieler Sprachen erfahrner Mann, hat sich unbewust seines Herrn Königs Matthiae zu Ungern, mit grossem Reichthum, gen Wien zu Kayser Friedrichen begeben, demselben eine merckliche Summa Gelds fürgestreckt, dafür ihm unter andern auch die Herrschafft Steyer versetzt worden. Die geschriebene Saltzburgische Chronica Christoph Jordans, meldet, der Kayser hab gedachtem Bi- schoff und seinen Erben, das Schloß, Stadt und die ganze Herrschafft Steyer, mit viel andern Schlössern und Aemtern, ewiglich zu besitzen um ein grosse Summa Gelds über 100000. Gulden Ungerisch verliehen, und habe der Kayser mit solchem Geld seinen Sohn Erzherzog Maximilian in Burgund geschickt, die Hochzeit mit Herzog Carls Tochter zu halten. Dieser Ertz-Bischoff hat aufm Schloß Steyer zu Zeiten Hof gehalten, biß er hernach durch Fürschub des Kaysers an. 1482. zum Ertz-Bistthum Saltzburg gelangt. obiit an. 1489. im Decemb. liegt allda vor S. Ruprechts-Altar be- graben. Anno 1477. ist aufm Schloß Steyer gestorben ein fürnehmer Ungerischer Herr und Rittersmann, dessen Grabstain und Epitaphium, daran er in einem Khüriß kniend abgemahlet, in der Pfarr-Kirchen zu Steyer zu sehen, mit dieser Schrifft: Anno Dn. 1477. feria quarta post festum undecim millia virginum, obiit Nobilis Dominus Nicolaus de Prostana, frater Reverendi Do- mini Joannis Episcopi Waradien: & Comit: Bihorien: hic est sep- ultus, Orate pro eo. Zu Zeit dieses Erz-Bischoffs Inhabung, ist das Schloß Steyer, so in den für geweßnen Kriegs-Läufften, Beläger- und Einnehmung sehr ruiniert, wiederum mit Gebäu und Befestigung gebessert, wie auch ein Theil Grund hinten am Schloß zu einem Hof-Garten eingefangen worden, Castner seyn gewest Paul Stainberger, An. 1480. & 83. und Veit Wülffing an. 1489. & 91. Herr Andre Crabath von Lapiz war des Erz-Bischoff Pfleger, und zugleich Hauptmann übers Schloß und Stadt Steyer, in den damaligen Kriegsläufften, bei wel- chen König Matthias zu Ungern, nach Eroberung der Stadt Wien, durch sein herauf geschicktes Kriegs-Heer eine veste Schanz zu Ernsthoven und ein Bruggen über die Ennß allda erbauet, darinn die Ungern von An. 1485. biß 1490. ihr Lager gehabt, mit rauben und brennen um Steyer grossen Schaden gethan, wider welche gemeld- ter Crabath, Schloß und Stadt, Mannlich und tapffer beschützet hat. An. 1488. um Bartholomäi wurde von der Oesterreichischen Landschafft unter und ob der Ennß, eine grosse Zusammenkunft in der Stadt Steyer gehalten, darzu von gedachtem Ertz-Bischoff zu Salzburg abgesandt worden, welche ihr Einkehr im Schloß genom- men, Herrn Geörg Bischoff zu Kimsee, Graf Friedrich von Schaumberg, Thumherr zu Salzburg, und Wilhelm Graf Pfleger zu Radstatt, diese neben gedachten Haupt- mann und Pfleger Andre Crabathen und versammlete von der Landschafft haben im freyen Feld vor der Stadt mit des Königs von Ungern Obristen und Gesandten einen Anstandt der Waffen auf ein Zeit erhandlet. Gemelter Crabath war hernach Kaysers Maximiliani primi Marschalck zu Wien, sein Nachkummen die von Lapiz haben die Schlösser Seisenegg und Zeilern besessen, seynd ausgestorben. Anwalt oder gemelts Crabaten Unterpfleger waren An. 1483. Hannß Wächin- ger und An. 1484. & 89. Hannß Mohr, der vorhin von An 1471. biß 1481. Stadt- schreiber zu Steyer gewest. Anno1490,&93,HerrCasparFreyherrvonRogendorffBurggrav.Erwar Kayser
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