Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

365 An. 1177. An. 1186. Ottocar Hertzog v. Steyer Leopoldus 6. Hertzog zu Oester- reich und Steyer. Ottocarus 2. Marg- grav von Steyer. An. 1115. 1116. An. 1139 wie dann aldaselbsten gedachter Marggrav Ottocar II. der Stiffter des Closters Gärs- ten circa annos 1115. & 1116. Erzbischoffen Conraden von Salzburg einen gebornen Herrn von Abensperg, in seinem exilio und Flucht, wider Kayser Heinrichen V. bey sich eine zeitlang enthalten und geschützet. Nach dem auch volgend Kayser Conrad der dritte, ungefähr circa annum 1139. gedachtemMarggraven Ottocaro II. droben gemelte Vesten Annaspurg, sambt deren zuegehör, so zum theil das Closter S. Florian, hernach aber das Bistumb Pas- sau besessen, auch zu Lehen verlihen, und also dardurch die Gravschafft Steyer mit deren Gezirck und Gebiet umb ein merckliches erweitert worden, so haben als dann gemelte Marggraven und Herzogen, unterweilen auch auf der allda zu Annaspurg erbauten: bey der jetzigen Statt Ennß, auf St. Geörgen Berg damals gelegenen nun- mehr aber abkommenen Vesten, (deren rudera gleichwoll noch zu sehen) ihr Re- sidenz und Hoffleger gehalten, biß ungefähr umb das Jahr 1177. oder wie andere wöllen, erst bey Aufrichtung der übergab oder Donation an. 1186. Ottocar der letzte mit dem Aussatz behaffte Hertzog von Steyer seinem Schweher Hertzog Leopolden zu Oesterreich das ganze Land: sampt der Gravschafft Steyer, Kauffs - oder vielmehr schenckungsweiß übergeben und eingeraumbt. Von derzeit an, ist die Gravschafft Steyer, an derselben weite und Jurisdiction umb ein merckliches eingezogen und geschmellert worden, dann zugeschweigen, daß nicht allein noch lang zuvor Marggrav Ottocar der erste und sein Bruder vorge- melter Albero genant der Waldgrav, auß ihrer Gravschafft Steyer Gütern, das Clos- ter Admont mit einem grossen Gezirck Lands Aichdorff, Arning und Hützenbühel Thal begabt. Sowol hernach bey der fundation das Closter Gärsten, das Jenige, was die alten Marggraven und Herzogen von Steyer, anfangs und hernach an Land und Gebiet negst um das Schloß Steyer, und dann weiter hinein nach der Ennß gelegen, und also einen grossen Gezirck, wie auch etlichs zum Closter Gleinck gestifft und ge- schafft, davon kommen. Sondern es ist fürnemblich mit gemelter Landsübergab, von gedachter Gravschafft, die Statt Steyer, Ennß, die Clöster Gärsten, Gleinck, Lambach, und andere Gebiet mehr, abgesündert, dieses alles zum Land ob der Ennß, was aber enthalb des Wasser der Ennß gelegen zu unter Oesterreich, ein gutertheil aber zum Land Steyer gezogen und dahin incorporiert: demnach also von selber zeit an, Steyer nicht mehr für ein Grav- sondern als ein Herrschafft, wie noch geachtet und genennt worden, Jedoch ist dieselbe damals und lange zeit hernach bei ihrer sonderbahren Jurisdiktion und Gerichtstab gelassen, und von der Lands- Hauptmannischen Ins- tanz des Lands ob der Ennß eximirt eblieben. Gemelter Herzog Leopold diß Namens der sechste nun hat bey angetrettner seiner Regierung, A. 1177. über die Capeln in seiner Burgk zu Steyer, den Abt zu Gärsten zum Obristen Capellan bestättet, also: daß in sein Hertzogs gegenwart, der Gottesdienst, nach des Abtswillen und anordnung bestelt und gehalten werden solle. Dahin ohn zweiffel sihet der Revers, welchen die Gmain der Ritter und die Burger zu Steyer, Abt Ulrichen zu Gärsten Anno 1305. gegeben, darinn sie bekennen, daß ge- melter Abt, und seine Nachkommen rechte Pfarrer seyen über die Statt Steyer, über die Capeln in der Burgk, und über das Spittal. Herzog Leopold VII. deß vorigen Sohn, befreyet Anno 1217. am Sontag Esto mihi, das Closter Crembsmünster, gegen einer demHrn. Ortoffen von Volckenstorff, damahlen Judici provinciali erlegten Summa Gelds, ab Advocatorum oppressione & Judicum secularium potestate, welches geschehen in Castro suo Styre, drauß ab- zunehmen, daß auch diese Hertzogen von Oesterreich und Steyer, wann sie sich im Land ob der Ennß befunden, aufm Schloß Steyer ebnermassen ihr Hoffhaltung ge- habt. An. 1217. Leopoldus 7. Hertzog zu Oester- reich und Steyr.

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