Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
364 Ottoca- rus Marg- grav von Steyer A. 1072 ten wohnent gewesten Völckern den Tauriscis, (Styerer) empfangen und also Styer oder nach jetziger außsprach Steyer genennet haben. Aus diesen Graven von Steyer nun, ist Ottocarus primus, umbs Jahr 1072. un- gefehr von Kayser Heinrich dem vierdten, zu einem Marggraven erhebt, und dem- selben, die damals also Kärndnerische March, (welche die Hertzogen von Kärndten vorhin besessen) zu Lehen verlihen worden: Donatus á Caesare hero suo (sagt La- zius) orientali Carnorum Provinciae parte, quae Comitatum Styrae ad fontes Anasi & utriusque Norici confinia attingebat, primus suae stirpis Marchio Carinthiae ac S. Rom. Imp. Princeps salutatus est. Und von der Zeit an, hat solche March den Namen überkommen, daß sie nicht mehr die Kärndnerische: Sondern nach der Graffschafft Steyer, die Steyermarch (wie noch zu tage) genennet worden, darzue in folgenden Zeiten die alten Marggraven und Herzogen von Steyer unterschiedene anrainente Refiern und Regiones, von den Herzogen, in Khärnden, sowol denen Graven von Mürtzthal, Marchburg, Ruen, Pürten und anderwerts durch Kauff, Erbfäll, und des Reichs Lehens verleihungen, gebracht und also hiermit das Fürstenthumb Steyer, in jetzigen Stand erweitert haben. Es hat aber auch die GravschafftSteyer damals und hernachmit deren Gebieth und Gezirck weit umb sich griffen, denn hierzu die Statt Steyer, die Refier über die Ennß biß gegen Waidhoven, und einwerts neben gedachtem Wasser, das Gafflentz- gew, und wo jetzo der Marck Weyer ligt, das Ennsthal, der Gaiß- und Ennßwald (von welchemAlbero der Grav von Steyer derWaldgraff genennt worden) sowol nach dem Steyerfluß hinein das ganze Steyer- oder Gästenthal, das Clauß - oder Pierngebürg, und Jenseit der Steyer, die gegent umb Dietach, wo jetzo das Closter Gleinck ligt, also auch Ennß und selbe Refier, gehörig gewest, darzue auch kommen die gegent zuWil- helmspurg biß in die Piestnick, Herzogburg, Cheldorff, Oßrahm, Rapottenkirchen, Gumpoltskirchen und anders mehr in Oesterreich gelegen, so Marggrav Leopold der dritt zu Oesterreich seiner Tochter Elisabeth, Marggrav Ottocari II. zu Steyer Gemahel, zum Heyrathgut und außsteurung geben. Daher denn solche Graffschafft Steyer von gemeltem Lazio nicht unrecht vetsutissimus & amplissimus Comitatus genennet: auch derselben grösse und ansehen in deme für gestellt wird, wo er nach- folgende vornehme alte, nunmehr maistentheils abgestorbene Geschlechter, die als Zeugen in Marggrav Ottocari von Steyer fundation-Brieff des Closter Gärsten ab anno 1108. gefunden werden, einführt, welche alle der Graven von Steyer Lehensleut vor alters sollen gewest seyn, mit Namen: Pilgrim & Hartman de Puechaim, Diet- rich de Polenhaim, Arnold de Wartenberch, Friderich & Gottschalch de Hunesperg, Heinrich de Puzenberch, Wilhelm de Wilhelmsperg, Gevvolff de Gailspach, Dietmar de Assersam, Sigfrid de Schirgenbach, Ludvvich & Otto de Schlierbach, Emerich de Terrenberch, Herbot de Schirolffingen, Ortolph de Grieskirchen, Gerhard die Viecht, Hainrich de Chreuzlbach, Aschvvein de Grüenbach, Friderich de Hage, Heinrich de Hausruche, Walcun de Obendorff, Billich de Kirchaim, Henrich & Engelbrecht de Welos, Sigbott & Billich de Aitterburch, Hartuuig & Ilsung de Morenbach, Perenger de Chappel, Ortolph de Dorffhaim, Rapoth &Thiemo de Spieshefft, Dietbrandt de Kustelbanch, Walther de Träsma, Heiman & Dietrich de Pühel, Engelschalch de Wa- sen, Mangolt de Volsfpach, Arnold & Leitprecht de Russendorff, Hartneit & Ortlieb de Ortt, Dietrich Ennichel & alii. Dieser Graffschafft vornembter Sitz nun war damal vor alters offt ge- meltes Schloß oder Burgg Steyer, auf einem erhebten Felsen und anmütti- gen Ort, zu negst der confluenz der zweyer Wasserflüß Steyer und Ennß, hart ob und an der Statt Steyer ligent, auff welchem die alte Graven, Margraffen und Hertzogen von Steyer ihre Residenz und Hoffhaltung lange zeit gehabt,
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