333 Annus Christi 1607. fohlen, den Mattheus Ebhardt, in Ansehung seines von Erz-Herzog Matthia habenden Dienst-Brieffs, seiner Raths-Session der Zeit zu erlassen, und an dessen Stell den Sebastian Königsdorffer; An Joachim Händels statt aber, und außerdem Herrnhauß-Verwalter, Christoph Schöllinger, für Adamen Vorster, Hannßen Metzger zu nehmen. Und weilen vorkommen, daß bey Rath und Gemein zu Steyer, die Catholischen Personen bey Ersetzung der Stadt-Aemter, in schlechter Consideration seyen, so ward ihnen dasselbe verwiesen, und auferlegt, hinführo dieselben nicht also auszuschliessen; sonsten würde die Landes-Fürstliche Obrigkeit mit Ersetzung der Stadt-Aemter ex officio verfahren müssen. Um Ostern diß Jahr wurde fast der ganze Marckt Hall, in der Hoffmarck durch eine Feuers-Brunst ruiniret. Allhie zu Steyer aber truge sich ein unversehener erbärmlicher Fall zu. Dann in dem Hannß Adam Pfefferlischen Haus am Platz, darinnen damahl ein vornehmer Landl Steyrischer von Adel, Herr Hannß Friederich von Stainach, gewohnet, gieng bei Nacht der Boden und Esterich, oberhalb der Schlaff-Kammer jähling ein. In solchem Gebrassel hat sich zwar gedachter von Stainach noch eilends aus der Kammer salvirt, seine Gemahlin aber, eine gebohrne Herrin von Rackniz, wurde im Bett übereilet und erschlagen; Der todte Leichnam ward in die Kirchen beim Stain, nächst vor der Stadt, begraben. Dahin dann auch Anno 1622. hernach gemeldter Herr von Stainach conducirt worden. Gleichwie der drobenmit wenigen berührteHandel inUngarn, das Reformations-Werck in diesem Land gesperrt; Also war derselbe auch ein Anfang und Ursach der bald darauf gefolgten Regiments-Aenderung, sowohl im Königreich Ungarn, als Oesterreich und Mähren; Davon der im Herbst dieses 1607ten Jahrs erschienene Comet ein Vorbot ware. Dann nachdem zu Anfang des 1606ten Jahrs, mit den Ungarn und gedachten Botskay ein Friede zu Wienn geschlossen, worinn unter andern die Religion im Königreich Ungarn und Siebenbürgen frey gestellt bliebe, so kam es endlich auch nach dem Todt des Botskay auf den Anno 1607. und 1608. zu Preßburg gehaltenen Land-Tägen, (denen, an statt Kaysers Rudolphi, sein Bruder, Ertz-Herzog Matthias, als gevollmächtigter Gubernator beygewohnet) zwischen demselben, der Cron Ungern, und dem Ertz-Herzogthum Oesterreich ob und unter der Ennß, zu einer Confoederation wider alle die, welche obangedeuter Wiennerischen Pacification zuwider seyn, oder die Lande angreiffen wolten; Und weil bey solchen Land-Tag zu Preßburg und darauf geschlossenen Confoederation auch von der Stadt Steyer ein Abgesandter, nemlich Andre Gieffling gewest, will ich das aufgerichte Unions-Instrument allhier mit einrücken: Nos MATTHIAS & etc. & etc. Et omnes Prælati, Magnates & Nobiles, caeterique Status & Ordines Regni Hungariae, nec non Archi-Ducatus Inferioris & Superioris Austriae, nunc in Civitate Posoniensi congregati, universis & singulis, harum notitiam habituris memoriae commendamus, & pro Nobis, ac eorum Nomine, à quibus missi sumus testamentum facimus, quod cum Nos ad sedandos, & componendos nocivos motus quosdam, ob intestina Dissidia, denuo ab Haidonibus, Turcarum instinctu, ratione transactionis Hungaricae & Turcicae, nuper concluse, exsuscitata, hic convenissemus, Nobisque nihil aeque prius & antiquius habendum duxerimus, quam non modo hoc Regnum Hungariae, sed etiam, viciniora Regna & Provincias à praesentissimo eorum interitu vindicare; ideone Regimen hoc à Christianitate avellatur; neue Turcarum Depopulationi caeteraque Regna & Provinciae pateant, placuit Nobis & in Persona reliquorum Statuum, nunc Absentium, Nos invicem acta necessitudine confoederare, firmumque & inviolabile foedus inire, prout praesentibus quoque inivimus & confirmavimus, ea Conditione, quod si nimirum, tempo-
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