Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

32 Brief, unter unsern Insiegel und folgender Zeugen Unterschrifft bekräfftiget, welche seyn; Der Ehrwürdig unser lieber Freund, Conrad Bischofs zu Freising, Otto Graf von Hardegg, Ulrich Graf von Pahnenberg etc. Geschehen und geben zu Lintz An. 1252. den 30. Augusti. Anno 1294. verliesse Abt Ortolph zu Gärsten durch den Tod sein Closter; Die Brüder erwählten ihnen zum Vorsteher Gerungum, der regiert nur vier Jahr, und kam an seine statt Anno 1258. Ulricus II. welcher aber auch in solcher Ehr nicht lang verbliebe; Dann als er An. 1261. verschiede, succedirte ihm in der Prälatur ein anderer, Fridericus genannt. In gemeldten 1261. Jahr ist alles Getraid inOesterreich auf demFeld verbrennt, das Vieh umgefallen, und eine solche grosse Theurung damahls gewest, daß man ein Muth Korn um 10. und 14. fl. geben, welches man damahls für die gröste Wohlfeile hielte. Ums Jahr 1272. wird gefunden, Herr Heinrich von Haag, daß er Procurator circa Anasum gewesen, vermuthlich von König Ottocam dahin gesetzt. Was dessen Amt eigentlich gewesen, und ob seine Jurisdiction sich auch aber Steyer erstreckt gehabt, ist nicht wohl zu wissen; Dann auch um selbe Zeit An. 1273. Pfleger ob der Ennß gewesen, Herr N. Irenfried, von dem es in Briefen heisset, diß ist geschehen vor Herrn Irenfried, dem Pfleger ob der Ennß, da zu Steyer in der Bürckhe. Ottocarus der König in Behaim und Herzog zu Oesterreich führte gar ein Übels und tyrannisches Regiment; dann er nicht allein sein Gemahl, Herzogin Margaretham von sich gestossen, und wie etliche schreiben, zu Crembs mit Gifft tödten lassen; Die Oesterreich- und Steyrischen Land-Herren tractirte er gar bößlich, ließ dieselbe in Gefängnüsse legen, etliche hinrichten, ihre Güter einziehen, ihre Schlösser zerstöhren und schlaiffen, derselben Söhne als Geiseln gefangen gen Prag führen; sondern er widerstrebte auch nebst Herzog Heinrichen aus Bayern der Wahl des Grafen Rudolffs von Habspurg zum Röm. Kayser, den er nicht dafür erkennen wollte; wurde demnach, um solcher und anderer Ursachen willen Anno 1276. in die Acht erklärt, und vomKayser in eigener Person überzogen. Der Kayser griffe Anfangs gemeldten Herzog von Bayern an, der fand sich zumWiderstand zu schwach, erlangt Gnad, und lehnte dem Kayser 40000. fl. deshalben ihme zur Versicherung, die Städte Steyer, Linz, und Welß verpfändt wurden: wie hievon Gerardus de Roo schreibt. Aber die Ennerischen (†) Annales melden, es habe Kayser Rudolph im Vergleich seine Tochter Catharinam Herzogs Heinrich Sohn Ottoni versprochen, und um das Heyrath-Gut und 46000. fl. Anlehen, das gantze Land ob der Ennß versetzt. Cuspinianus aber schreibt: Es habe Herzog Heinrich als ein Bunds-Genoß Königs Ottocari, noch vor dem Anzug Kaysers Rudolphi die Städte Steyer, Welß und Lintz zu seiner Versicherung eingenommen. Von München begäbe sich der Kayser gegen Regenspurg, von dannen gegen Passau mit vielen Geistlich- und Weltlichen Reichs- Fürsten, darunter die Chur-Fürsten von Maynz, Cöln und Pfaltz, die Bischöffe von Würtzburg, Regenspurg und Passau, der Herzog von Deck, die Land-Grafen von Thüringen und Hessen, samt einen grossen Theil des Schwäbischen Adels waren. Die Prediger und Barfüsser-Münniche, schreibt Aventinus, zogen alle voran, thäten die Behaim- und Oesterreicher alle in Bann, wo sie nicht wollten Rudolphum annehmen. Der Kayser käme mit gemeldten Fürsten und 700. Cüraßiern gen Ebersperg, machte allda 120. von Fürsten und Herren zu Rittern, zöge für Lintz, bezwingt dieselbe Stadt zur Ergebung, schlägt sein Lager für Ennß: Herr Cunrad von † lta CodexMSStus. Vielleichte ist es ein Schreibe-Fehler, und soll die Enenckeltschen Annales heissen. Annus Christi 1254. Etliche Prälaten zu Gärsten sterben 1258. 1261. Theu- rung in Oester- reich. 1272. Herr Hein- rich von Haag, Procura- tor circa Anasium. 1273. Irenfried Pfleger ob der Ennß Königs Ottocari Tyranney 1276. Wird in die Acht er- klärt Steyer, Lintz und Welß ver- setzt. Kaysers Anzug im Land ob der Ennß. Kommt ge- gen Eber- sperg; nimmt Lintz, Ennß und andere Ort ein.

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