Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

287 Annus Christi 1572. ins Wasser fielen als umgeschlagen, was machet, war, daß drauß groß Zagen, und Herzenleid den Leuten kam, Daß alles wegriß der Wasser-Strom; von grossen Buchen auch der Grund, sich mit dem Grieß umkehrn begundt. Montags fruh um fechs Uhr ungefehr, die Brucken kamen geflossen her, vorm grausamen der Balcken Gewalt, der in der ganzen Stadt erschalt, wie auch denselben ganzen Tag mit vieler Herzen leid und Klag Städl, Hämmer, Heuser kamen geflossen die jämmerlich waren umgestossen, daß also manicher armer Mann, must sehen, wie sein Gut weck ran, elendiglich im Augenblick? war das nicht ein erbärmlich Stück das Saußn Praußn und großer Grimm gieng nur mit aller Ungestimm, und obs wol wehrt den ganzen Tag jedoch war nicht so groß die Klag, noch Schmerzen als den andern Morgen am Dienstag da gieng an das Sorgen, dann fielen erst starck Häuser nieder, an manichen Orten hin und wider, das Wasser sah warlich so schüech, als es zuvor war gewesen nie, der Teuffel streckt dran all sein Macht den Schulern grimmiger nachtracht, noch wehret GOtt sein argen Lüst, daß keinen nichts geschehen ist, in solcher grossen Leibs Gefahr deß seinen nahm ein jeder war sie brachten kaum die Büchlein auß, ohn Ordnung in ein ander Hauß, nicht weit vom Abend es verlieff, das Thor, und Schul in Wasser tieff, thet fallen gehling, und der Grund weggrissen um die fünffte Stund; Gleich wie ein Aichen lange Zeit am Berg ein Ast hat ausgebreit und ausgestanden viel Schnee und Wind, daß ihr gar nichts mit schaden künd, ein Windprauß, unversehner Art kam grimmig und die Aiche hart riß aus der Wurzl, und ins Thal, gar schrecklich wurff mit grossen Knall daß sich erhub ein groß Gethön im ganzen Waldt sollt ihr verstehn noch schadt es mit den Vögeln kein, so drunter hatten gnüstet ein, ich glaub fürwahr das sicherlich, aus GOttes Schickung sunderlich,

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