Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

271 1553. Annus Christi 1551. Da$ Schwabische Wappen. Es starb auch in diesem Jahr Hannß Lueger, dessen droben mit mehrern ge- dacht; Er liegt samt seinem Vatter, Thomas, und Vetter, Leonhardt Lueger, samt an- dern ihres Geschlechts, in der Pfarr- Kirchen, nahe bey der Sacristey allda; Wo auch an einem alten Täfelein der Lueger Wappen, mit der Jahr-Zahl 1509. zu sehen, begra- ben; Sein Sohn, Daniel Lueger zu Hueb und Wolffstain, hat unlängst hernach seines Vaters in der Stadt gehabte zwei Häuser am Berg gemeiner Stadt verkauft, so sie noch innen hat. Anno 1553. hat die Infection allhie starck grassiert, und haben deren zu ent- fliehen, die Vorsteher aufm Schloß allhier sich eine Zeit lang nacher Welß retirirt. Anno 1554. hat der Allmächtige hiesige Stadt und Burgerschafft mit einer erschröcklichen Feuers Brunst heimgesucht; Dann am Sonntag, welches war St. Ge- örgen Abend, gleich zu Anfang des damahligen Steyrer-Jahr-Marckts, kam in Steyer- dorff unversehens ein Feuer aus; Woselbsten, und sonderlich in der Gleincker-Gas- sen, bis herein zum Spital, über 200. Häuser abgebrannt, und darunter über die 70. Persohnen erbärmlich umkommen. Ich hab von Leuten, die zu Zeit dieser Brunst gelebt, erzehlen hören, daß der alte Bartlme Stettner, als er gedachte Feuers-Brunst erfahren, hab er nachgefragt, ob auch sein Hauß, so er draussen gehabt, mit brenne, und da man ihmmit Ja geantwortet, hab er auf freyer Gassen die Hände gen Himmel aufgehoben, und GOTT gedanckt, daß Er auch an ihn gedacht habe. Dem, wie vorgemeldt, von hinnen gezogenen Pfarrer Wolffgangen Waldtner, hat dessen Caplan, sonst auch ausm Convent zu Garsten, Lorenz Twenger genannt, sowohl im Pfarr-Amt, als auch fürnehmlich in der Lehre selbst succedirt; Bey dem die Evangelische Religion, nach Inhalt der Augspurgischen Confession, offentlich eingeführet worden. Dann nachdem König Ferdinandus Dero geliebten Sohn, gleiches Nah- mens, im Jahr 1556. mit einem wohlgerüsten Kriegs-Heer, wider den Türcken in Ungarn gesandt, und zugleich durch offene Mandata befohlen, damit sol- cher Feldzug, durch GOttes gnädigen Beistand, glücklich abgehen möchte, in 1554. 1556.

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