Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
204 ten nur ausser ihres Beyseyn, solche Wahl alten Gebrauch nach fürnehmen, so auch also beschehen. In diesem 1514ten Jahr, und 1515. ist das Getraidt im Werth gewesen; Das Korn von 20. Kr. bis 3. ß. Habern um 6. Kr. EodemAnno wird Hannß Kirchstetter von Riedt, Diebstahl wegen, amHoch- gericht mit dem Strang erwürgt. Zu Eingang des Monats Julii befande sich Kayser Maximilian zu Lintz, mit seiner Kayserl. Hofstat. Er kam von Insprugg dahin, nebst den Gesandten der Könige von Spanien und Engeland. Der Ertz- Bischofs von Bremen, ein gebohrner Herzog von Braunschweig, Wilhelm und Ludwig, Herzoge von Bayern; Herzog Albrecht von Mecklenburg, und Herzog Ulrich von Würtenberg; samt vielen Grafen und Herren; Welche alle den dahin zu Wasser ankommenden Cardinal Matthäus Lange, Bischof- fen zu Gurck, vor der Stadt mit grosser Solennität empfangen, und einbegleitet ha- ben. Der Kayser selbst begab sich etliche Tage hernach von dannen in einer Senfften biß gen Ybbs; Und folgends zu Wasser biß gen Wienn. Allda erschienen damahlen zum Kayser die drey Könige, Vladislaus zu Hungarn und Behaimb, Ludovicus sein Sohn, und Sigismundus von Pohlen; Fräulin Anna, Königs Vladislai Tochter; Dabey geschahen die Heyraths-Tractaten und Vermählung der Königin Mariä, des Kay- sers Enckelin, mit König Ludwigen; Und dann der Königin Annä, mit Printz Ferdi- nanden von Spanien, des Kaysers Enckel; Welches alles mit höchster Magnificenz, Freud, und Ritter-Spielen vollzogen ward. Wobey sich, nebst obbenennten, und an- dern Fürsten, Grafen und Herren, auch aus diesem Land ob der Ennß befunden haben, Graf Geörg zu Schaumberg, Graf Hannß von Hardtegg, Wolffgang Jörger, Lands-Hauptmann, Sigmund Ludwig, und Cyriac, Herren zu Poihaimb, Rudolff und Sebastian, Gebrüder von Hohenfeldt, mit 80. Kürißern, stattlich ausgeputzt; sonder- lich gemeldter Graf von Hardteg. „Qui mirum in modum, (schreibt Cuspinianus) margaritis & gemmis adornatus resplendebat; Coopertus erat equus gemmis & perlis & superbissime incedebat.“ Dieses nun erzehle ich darum fürnehmlich, weil bey die- sen gedoppelten Heyraths-Tractaten auch der Stadt Steyer gedacht wurde; Indem der Kayser seine künftige Schnur, die Königin Annam, wegen der vermachten jährlichen 25000. Ungarischen Ducaten, unter andern verschriebenen Städten und Schlössern in Oesterreich, Steyer, und Tyrol, (darunter Judenburg, Boben, St. Pölten) auch auf die Stadt und Herrschafft Steyer, in den aufgerichten Heyraths-Pacten angewiesen und versichert hat. Montag nach Egidy ersuchen Richter und Rath zu Waidthoven die von Stey- er, sie sollen ihren Stadtschreiber samt zweyen von ihren Burgern, ihnen zu treuen Räthen zuschicken; In der Verhör vor des Bischoffs von Freysing Räthen und An- wälden, gegen Wolffen Crabatten; Der mercklichen verderblichen Schäden halber, in der Feuers-Brunst, die bey ihme auskommen, einen Beystand zu thun. Im Herbst kamen gen Steyer, vom Kayser dahin gesandt, Graf Hoyer von Mansfeld, und Herr Sigmundt von Dietrichstain, Kayserl. Majest. Hofmeister; Die tractirten mit Hannßen Prandtstetter, damalen Burgermeister allhie, um seine Toch- ter Margareth, dieselbe auf Ihro Majest. Ansuchen, Dero Pflegern zu Rackerspurg, Herrn Achazen von Meckhniz, zu verheyraten; Darein dann der Vatter desto eher und lieber gewilliget, weil ihm dabey Zusag geschach, daß er und gemeine Stadt Steyer, der ihnen aufgeladenen 5000. fl. Straff halber, von der Pühlerischen Heyrath, obgedachter Massen herrührend, weiter unangefochten bleiben sollen; Wie ihnen dann nachmals der Kayser hierüber einen gefertigten Absolutions-Brief, sub dato 19den Octobris in diesem Jahr ertheilet, Krafft dessen die von Kayserl. Hof- Räthen fürgenommene Pön-Falls und Ungehorsams-Handlung, aus Kayserl. Macht und Ge- walt aufgehoben wurde. Annus Christi 1515.
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