Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
19 meldter Herzogs Ottocari Donation auch die Grafschafft und Stadt Steyer zum Land ob der Ennß kommen, und damahlen von der Steyermarck abgesondert worden sey. Und zwar von selber Zeit an ist vielgemeldte Grafschafft Steyer, an derselben Weite und Jurisdiction um ein merckliches gemindert und eingezogen worden. Dann zu geschweige, daß nicht allein schon lange zuvor, nemlich ums Jahr Christi 1074. Marggraf Ottocar der Erste, und Albero sein Bruder, genannt der Waldgraf aus ihrer Grafschafft Steyer Gütern, das Closter Admont, mit einem grossen Bezirck Landes, Aichdorff, Aerning, und Hützenbihel-Thal begabt; Hiernechst auch bey der Fundation des Closter Garsten, dasjenige, was die alten Marggrafen und Herzoge von Steyer gleich Anfangs und nach und nach an Land und Gebiet, nechst um das Schloß Steyer, und dann weiter hinein nach der Ennß gelegen, und also ein grosses Gezirck, wie auch ein und anders so sie zum Closter Gleinck gestifft und geschafft, davon kommen. So ist noch über dieses und vornemlich mit gemeldter Lands-Übergab von gedachter Herrschafft die Stadt Steyer, Ennß, die Closter Gärsten, Gleinck, Lambach und andere Gebiete mehr abgesondert, und dieses alles zum Land ob der Ennß gezogen, was aber jenseits der Ennß gelegen, zu Unter- Oesterreich , ein gut Theil aber zum Land Steyer geschlagen, und dahin incorporiret worden: Mithin von selber Zeit an Steyer nicht mehr für eine Graf- sondern nur für eine Herrschafft, wie noch, geachtet und gerechnet worden. Jedoch ist dieselbe damahls und noch lange Zeit hernach bey ihrer sonderbahren Jurisdiction und Gerichts-Stab gelassen, und von der Landes- Hauptmännischen Instanz des Landes ob der Ennß völlig eximirt geblieben. Es thut von solcher abgesonderten Jurisdiction auch Meldung der im Closter Neyburg an Sonntag vor Michaelis An. 1379. zwischen droben gedachten zweyen Brüdern, Albrechten und Leopolden Herzogen zu Oesterreich, aufgerichte Theil- Brief, bey dem Articul, was in sein, Herzog Albrechts Gerichts-Zwang gehören solle, da es heisset: „Daß alles in die ehegenannte Hof-Schramen gen Wien, in die Hauptmannschafft ob der Ennß , und die Pflege zu Steyer gehöret, so wie es biß anhero ein Land-Marschall in Oesterreich, ein Haupmann ob der Ennß, und ein Burggraf zu Steyer innen gehabt und besessen haben etc.“, Solche Jurisdiction nun hat ein Pfleger oder Burggraf zu Steyer in Namen und an statt der regierenden Lands-Fürsten zur selben Zeit, und lang hernach, auch über die Stadt Steyer exerciert, vor denen in anderter Instanz der Rath und die Bürger zu Steyer Recht geben und genommen, wie solches unter andern, ausHerzogAlbrechtenAusspruch, der unten am behörigen Orte vorkommen wird , de Anno 1396. zwischen den Burgern zu Steyer, und Friedrichen den Pogner, der auf dem Thurm in der Veste zu Steyer gewohnt, zu sehen ist, darinnen dem Pfleger zu Steyer eingestellt wird, gedachten Pogner zu keinen Thätigungen, die vorm Pfleger geschehen, und die Bürgerschafft zu Steyer, oder auch nur etliche derselben angeben, nicht zu fordern etc. Ingleichen aus Herzog Albrechts V. Befehl an Herr Reinprechten von Walser, Hauptmann ob der Ennß, abgangen, „darinnen er ihm befiehlt, die Bürger von Steyer bey ihren Freyheiten bleiben zu lassen, Krafft deren sie nicht schuldig seyn, in der Hauptmannschafft zu erscheinen, und sie nicht ferner für ihn oder seinen Anwaldt zu laden; Sondern, da jemand an dieselben Burger was zu sprechen, der möge das vor seinen (des Herzogs) Pfleger, dem Richter, oder dem Rath daselbst zu Steyer, als vormahls herkommen, wem aber Dingnus Noth geschehe, dasselbe an ihn den Fürsten thun etc.“ Dahero ist auch in den meisten der Stadt Privilegien die Handhabung derselben, und Abhelffung der Beschwerden dar- Annus Christi 1188. Bleibt von der Landes- Haupt- männi- schen In- stanz ex- imiret. Grafschaft Steyer wird eine Herrschaft. Ennß, Gärsten, Gleinck, Lambach. Was mit der Graf- schafft Steyer ferner zum Land ob der Ennß kom- men.
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