Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
172 1505. Annus Christi 1504. nach Welß; Auch alle Städte und Schlösser in guter Hut zu halten, sonderlich gegen Böhmen; Allda ein Einfall zu befahren sey, von den Böhmen; Dann die gedachten dem von Bayern zu Hülff zu ziehen. Ferner aus Insprugg, am Pfingsttag nach Luciae: Weilen sich weiland Her- zog Ruprechts von Bayern Hauptleute, vor Vilßhoven gezogen, in Meinung, dieselbe Stadt zu erobern; Den Donau-Strom zu sperren, und alsdann nach Schärding zu ziehen; so solle man solchen Vornehmen stracks Widerstand thun. Daher ergieng abermahl das Aufbott, auf nechsten St. Thomas zu Welß zu erscheinen, und mit dem Obristen Hauptmann, Herrn Wolffgangen von Polhaim, wider den Feind zu ziehen, welches der Kayser, als er um diese Zeit selbst zu Welß ankommmen, von neuen er- frischet hat. Anno 1505. ist in der Pfarr-Kirchen allhie die Kriechbaumische Stifftung, wie mans noch nennet, aufgerichtet worden. Was ich von diesem alten vornehmen Steyerischen Geschlecht gefunden, ist folgender gestalt zu lesen: Bartlmä Kriechbaum, Burger zu Steyer, Anno 1450. liegt in der Pfarr-Kirchen beym vordern Altar, an der rechten Seiten begraben; Auf den Grabstein ist das Wap- pen mit dem Schwein zu sehen. Uxor ejus Margaretha. Paul, Burger zu Steyer, Anno 1458. & 1480. liegt bey dem Bartlme begraben, und hängt an der Wand eine alte gemahlte Tafel, daran unter andern sein Wappen mit dem Schwein auch seiner Haußfrauen Margareth Wappen, eine güldene Cron im rothen Feld zu sehen. Sie war Pettern Puchleitners Burgers zur Freystadt Tochter; Die hat zu Fletzen-Zech zu Steyer 3. Pfund jährlicher Gült, ein Meß-Gewandt, und einen Kelch verschafft; Ihr beyder Sohn, Hannß, von dem hernach: Merthen, war Herrn Heinrichs von Liechtenstein Diener, Anno 1469. Erhardt Burger zu Steyer. Uxor Apolonia Gruentallerin. Hat zwey Söhne verlassen, Wolff und Paul, von denen hernach, Thomas, auch Burger zu Steyer, Anno 1465. war desThomas Dienstl Schwager. Hannß, des Pauln Sohn, Burger zu Steyer, ist Anno 1496. ohne Kinder ge- storben, und hat sein Gut seinen beyden Vettern, Wolff und Pauln, des Erhardren Söhnen verschafft, und zugleich eine ewige Meß, auf dem Heil. Creutz-Altar; Darzu sechs Bauer-Güter, ein Haus am Berg, und noch anders mehr gestifftet. Der Stifft- Brief ist erst nach seinen Tod in diesem 1505. Jahr, durch Geörgen Puchleitner, Bür- germeister zu Lintz, des Hannsen Kriechbaums Mutter Bruder, und Executorn sei- nes Testaments, aufgerichtet worden. Gedachter Puchleitner, bittet die von Steyer in einemSchreiben de Anno 1496. weilen die Gutbrode, Khernstockh und Hämerl, an statt ihrer Hausfrauen, Hannsen Kriechbaums seel. Geschäfft anfechten; Und aber derselbe im Gottshauß St. Gilgen zu Steyer, eine ewige Meß gestifftet; Auch dem Closter, Spital, und andern Kirchen um Steyer gelegen, merckliche Geschäffte gethan; so wolten Sie von Steyer zu Er- haltung dessen, ihm jemanden zu geben, der in der Verhör mit ihm stehe, damit die Sache destomehr Ansehens habe. WoIff Kriechbaum, des Erhardten Sohn, Burger zu Steyer, Anno 1515. war hernach Verweser der Mauth im vordern Berg; Und hat hernachmahls wiederum zu Steyer, doch nicht in bürgerlichen Wesen, gewohnt. Er hat das erstgemeldte Kriech- baumische Stifft, als letzter Lehen-Herr dessen, Herrn Ambrosio Salzer, Thum- Herrn zu Wienn, verliehen; Nach seinem Tod, ist solche Verleihung, vermöge des Stifft-Briefs, an die Stadt Steyer gefallen. Uxor des Wolffen, N. N. Hannsen Lueger, Burgers zu Steyer, Schwester.
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