Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

16 mit mehrern gemeldt werden soll) bereits im Jahr 1177. einen Herzog zu Steyer geschrieben hat. Anno 1170. Hat Kayser Fridericus I. den Palm-Tag im Closter Gärsten gehalten, davon des Closters Annales alsomelden: Caesar Fridericus Imperator usque ad Leubnize montana nostra intravit, ac diem Palmarum apud Garsten celebravit, in Pentecoste vero Curiam apud Ratisbonam habuit. Im Jahr hernach Anno 1171. Hat, (wie erst gemeldte Annales verzeichnet,) bey Steyer eine Kuh ein Kalb geworffen, mit zweyen Köpffen, acht Füssen und zweyen Schwäntzen. Anno 1178. starb Berchtoldus Abt zu Gärsten, der Andere diß Nahmens, an sein Stadt ist vom Convent erwählet worden Cunradus. Nur gedachter Herzog Ottocar zu Steyer, wurde nach den Tod seiner Gemahlin Frauen Agnes, Herzog Leopoldi vonOesterreich Tochter, mit demAussatz behafft, und weilen er keine Leibes-Erben hatte, entschlosse er sich das Fürstenthum Steyer seinem Schwieger-Vatter zu übergeben, und von der Regierung abzustehen. Es sind aber die Historici hierinnen ungleich, beydes in der Zeit, wann solche Übergabe geschehen, als auch, obs eine Donation oder Geschenck gewesen seye. Dann obwohlen die aufgerichte Donation imJahr 1186. datirt, so erscheinet doch aus andernbrieflichenUrkunden, daß schon etlich Jahr zuvor Herzog Leopold zu Oesterreich, der Schwieger-Vatter Herzogs Ottocari, sich der Regierung des Fürstenthums und Grafschafft Steyer unterzogen, wie zu sehen aus seinen Confirmations-Brief über des Closter Gärsten Privilegien, de dat. Grätz An. 1177. darinnen er unter andern vorgemeldten Abt Berchtholden II. zu Gärsten zum obristen Capellan über seine Capelle im Schloß Steyer bestellt und bestättigt hat, also daß in des Abt Gegenwart der GOttesdienst vor ihn nach seinen des Abts Willen, und Anordnung solle verrichtet werden: Item, in des Closters Gleinick Freyheit einer um ein Fisch-Weyher, deren datum Ennß, 7. May An. 1178. darinnen wie auch in obigen Gärstnerischen Privilegio, er sich einen Herzogen zu Oesterreich und Steyer nennet, dahero abzunehmen, daß angedeute Donation längst nach der vorhin beschehenen Übergab, und Abtrettung, erst geschehen seyn müsse. Ferner, von der Schenckung oder Kauff; so schreibet hiervon der Autor von des Closter St. Lambrechts in Steyer Fundation also: Uxore Leopoldi Austriaci filia, hinc migrante, mox turpi inficitur Leprae morbo, socero igitur sui Ducatus miliarii partem obolis divendens pro tribus, reassumens Marchionis & nomen & titulum & c. Und in der alten geschriebenen Oesterreichischen Chronica heisset es: „Nun war Graf Ottocar außmerckig, und sein eigen Land Steyer, daß verkaufft er Herzog Leopolden so wohlfeil, da man die Raithung thäte, da war geschätzt, daß ein jeder Ritter, oder Ritter-mäßiger gefiel im Kauff um 3. Helbling, und ein jeder Bauer um ein Mödl.“ Herr Johannes der Enenckel in seinen vor 400. Jahren geschriebenen Fürsten-Buch von Oesterreich und Steyer-Land, welches Hieronymus Megiserus An. 1618. in Druck geben, gedenckt auch dieses Kauffs, bey Herzog Leopolds Zeiten, mit folgenden Reimen, Wan es warbt mir von Ihm bekhandt, dar er der war von Steyrerlandt. Chaufft von einen Füersten Kranch der müest vill gar ohne seinen Danch. Daß Landt da verkhauffen vmb Silberne Hauffen derselbe Fürst aussetzig was, alß ich an dem Buech laß. Gab er es vill ringe, vmb Lützel Pfenninge, die Ritter wurden da gezalt Annus Christi 1170. Kayser Friderich kommt ins Closter Gärsten Mißge- burt bey Steyer Herr Jo- hannes Enenckel im Fürsten- Buch. 1178. Berchthol- dus II. Abt zu Gärsten stirbt. Herzog Ottocar wird aus- sätzig: über- giebt das Fürsten- thum sei- nen Schie- ger-Vatter Herzog Leopolden zu Oester- reich. Abt zu Gärsten obrister Capellan über die Capelle im Schloß. Ungleiche Meynun- gen von der Uber- gab des Landes Steyer, als eine Schen- ckung

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