Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
148 Pfarr-Kirchen, und dem Prediger-Closter gethan, und alldahin den grossen messin- gen Leuchter, der noch daselbst in der Kirchen hängt, verehret. An gemeldten Creutz ist auch seines Weibes Wappen zu sehen, welche eine Rumplin, eine Geschlechterin von Nürnberg gewest. Am neuen Jahrs-Abend Anno 1490. ist auf dem Schloß allhie gestorben, des Pflegers allda, Herrn Andraen Crabattens, leiblicher Vatter, Peter Cusal, ein vorneh- mer Rittersmann, aus Crabatten gebürtig; Dem der Türck seine Güter genommen; Den hat sein Sohn ehrlich zur Erden bestatten, und in der Pfarr-Kirchen zu Steyer im Chor begraben lassen. Den 6ten April Anno 1490. starb König Matthias in Ungarn, am Schlag, in der Burg zu Wienn; Und obwohlen sich hernach gedachte Stadt Wienn, neben an- dern eingenommenen Städten in Oesterreich, an König Maximiiunom ergeben, bliebe doch nichts destoweniger das Ungarische Volck in ihrer Schantz zu Ernstho- ven oder Tettau liegen; Nahmen am Abend vor Bartholomaei den zerstöhrten Sitz, Schieferegg, abermahl ein, und hauseten mit dem Land-Volck übel. Es wolten die von Steyer damahls auf des Kaysers Befehl, der damahlen zu Lintz anwesend war, 100. Mann zu Fuß, samt fünff gefangenen Ungern, gen Ennß schicken, wurden aber um die Gegend bey Schieferegg vom Feind zurück getrieben; Das machten sie dem Kayser zu wissen, und zeigten an, daß sie mit dem Volck und Gefangenen, einen Umweg gegen Häglasperg bey Nachts nehmen wolten; Doch solte ihnen der Kayser von Ennß aus einen Entsatz entgegen schicken. Sie bitten, zugleich, weil die Stadt an Volck entblößt, die Messerer, Meister und Gesellen, mehrentheils sich verzogen, und der Crabatt nicht anheim; so wolle der Kayser sie in dieser Feindes-Noth nicht ver- lassen, sondern ihnen Hülffe schicken. Schreiben zugleich auch an gedachten Cra- bathen nachWien; Er werde nemlich ihrer Noth und Lands-Beschädigung, jetzo von dem Pöttenbeckh und Castner, (beyde Ober-Ennßerische von Adel) in Schrifften eigentlich verständiget; Solcher Beschädigung von den Feinden, trügen sie seiner groß Mängl; Hätten sonst von niemand weder Trost noch Hülffe. Sie hätten zwar bey Kayserl. Majestät und an bewusten Ort, (Herrn Sigmundten von Niderthor, des Kaysers geheimen Rath, meynend) ihre Nothdurfft angebracht, und gebetten, sie mit einem Hauptmann und etlichen Reißigen zu versehen, spürten aber wenig Hülffe, sondern daß sie vielmehr ungnädigen Willen erlangen möchten; Könnten also nicht mercken, daß sie des schwehren Stadt-Bau, und ihres unterthänigen Gehorsams mit Reichung so vieler Anlagen, und Darstreckung des Ihrigen, etwas geniessen, wie- wohl andere Städte, denen man Korn, Geld, und andere mannigfältige Hülffe hab widerfahren lassen; Bitten also, er, Crabatt, wolle solcher ihrer Verlassung gegen Ihro Königl. Majestät Maximilian gedencken, damit der Stadt mit einemHauptmann und etlichen Reißigen Hülff geschehe; Dann sie sich der Feinde täglich versehen müssen, und sonsten denselben kein Wiederstand geschehen könne; Denen doch, wo man nur wolle, ziemlich Abbruch zu thun wäre. Zum Eingang des Herbst, ist Herr Gotthardt von Stahrnberg, Hauptmann ob der Ennß, mit dem geworbenen und aufgebotenen Land-Volck, für offtgedachte Ungarische Besatzung zu Ernsthoven oder Tettauer-Schantz gezogen; selbige, nach fünff Wochen lang gewährter Belagerung, zum Accord gezwungen, daß sie Sonntag vor Colmanni abgezogen. Die gebauten Schantzen, Thürn, und Brucken, wurden niedergerissen; Und also diesem langwierigen Ungarischen Krieg in dieser Revier ein gewünschtes Ende gemacht. Zu dieser Belagerung haben die Land-Leut, und in- sonderheit diejenige, so im Traun-Viertel Gülten gehabt, zu Hülff geschickt: 1490. Annus Christi 1489. Ungern nehmen Schiffer- egg aber- mahl ein. Schantz zu Ernstho- ven wird belagert und einge- nommen.
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