Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
146 Steyer schickt Ge- sandte nach Saltz- burg 1489. Annus Christi 1488. ausbürgen, das alles sey dem von Schaumberg offt geklagt worden, hab es aber nicht abgewendet. Es beschuldigte auch überdiß Crabath den Hohenfelder, dreyerley Handlung wider Ehr; 1.) Hab er GOtt und Menschen betrogen, daß er zugesagt ein Münch beym Schotten zu Wien zu werden, und da alle Sachen fertig gewest, sey er aussen geblieben. 2.) Hab er Herrn Bernharden von Tierstein wider Ehr und Recht gefan- gen. 3.) Ihm Crabathen seine Weine auf freyen Donau-Strom geraubt. Daß ihme Hohenfeldern aber der Hauptmann ob der Ennß, Herr Gotthardt von Stahrnperg, beystehe, geschehe aus Haß wider Ihn, Crabathen, darum daß Er um die Stadt Stey- er nicht wollen drein willigen, dem Königin Böhmen sich zu untergeben, mit wel- chen übereinstimmt, vor offtgemeldtes des Ertz-Bischoffen von Saltzburg Schreiben, für die von Steyer, um Elisabethen-Tag in diesem Jahr an den Kayser, wegen Er- scheinung in die Hauptmannschafft; Deßhalb beyden Städten Steyer und Ennß vom Hauptmann starck zugesetzt worden, darinnen gemeldet, und der Kayser erinnert wird, wie gemeldte zwo Städte in diesem Stuck ihrer Frömmigkeit müsten entgelten, daß sie sich vor 2. Jahren, ausser sein des Bischoffs Willen und Wissen, dem König von Böhmen nit haben unterwerffen wollen. Dieses Crabathischen Handels halber nun, schicken die von Steyer in der Fas- ten An. 1489. einen Gesandten ihres Raths, Wolffgangen Oefferl, zum Bischoff zu Saltzburg, damit diese Sach ausser Weitläufftigkeit in Güt oder Recht, möchte hin- gelegt werden. Dann weilen sich das am Kayserl. Hof anhängige Recht etwas lang verzogen, wurde der Crabath gantz überdrüßig, und ließ sich vernehmen, er müsse nur ein Reiterisch Recht suchen; Dann mit dem Latein Ihm sein Gegentheil über- legen, weil er ein halber Geistlicher sey. Daß sich aber die von Steyer des Crabathen hierinnen angenommen, ist geschehen, weil sie von Ihme starck ermahnet worden, die von Hohenfelder wider Ihn am Kayserl. Hof ausgebrachte Gegen-Ladung, der Wir droben gedacht, den einem Burger von St. Peter genommenen Wein betreffend, nebst Ihm helffen zu verantworten; Darum daß Er Crabath solche schwere Wagen Wein, nicht allein genommen, sondern derer von Steyer Leut über 200. selben Tags bey Ihme in Feld dabey gewesen; Welcher Wein doch nicht dem Hohenfelder, oder seinen Burgern zu St. Peter (wie Er wohl fürgebe) sondern dem Feind zugehört habe. Die von Steyer rühmten in ihrem Schreiben an den Ertz-Bischoffen, den Crabat- hen höchlich, wie er sich, in den Ungarischen Kriegen, sehr wohl und treulich bey der Stadt und Schloß, als Hauptmann, gehalten, und baten daneben, Seine Gnaden der Ertz-Bischoff wolle dem Crabathen, und Ihr der von Steyer Pottschafft, rathen mit Geschrifft und Worten bey Kays. Maj. damit sie Ihres Gehorsams, und dessen, so dem Feind zum Widerstand von der Stadt aus beschehen, nicht entgelten dürff- ten; Angesehen, wo der Crabath diß Orts im Unrecht erfunden würde, sie von Stey- er ingleichen darfür müsten erkennt werden. Indem nun gedachter Oefferl seiner aufgetragnen Legation zu Saltzburg abwartet, schriebe Ihm gedachter Crabath, und brauchte unter andern auch diese Worte: „Lieber Oefferl, habt Ihr jemahlen wohl geredt, so redet jetzo wohl, und spart Euch nicht etc.“ Es verursachete auch sonstendieserHandel, denenvonSteyer Sorg, und stunde die Stadt in Gefahr, wann es zu der von Crabathen vorgehabten feindlichenThätlich- keit kommenwäre. Dann er ließ zu solchemEndeKriegs-Leute annehmen, inWillens, seinRecht gegendenHohenfeldermit der Faust auszuführen. Solches zu verhüten, ka- men am Sonntag Jubilate hieher gen Steyer, die Prälaten von Gärsten, St. Florian und Gleinck, die baten den Crabathen, da er je seinen Vorhaben gedächte nachzusetzen und nicht zu erwarten, was obgedachte Gesandte zu Saltzburg ausrichten würden, so sollt er doch den Krieg nicht vom Schloß oder Stadt aus anheben, und führen; Aber er bliebe auf seinenSoldaten-Kopff. Daherobeschriebendie vonSteyer die andernStädte
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