Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

145 Die Un- gern rich- ten auch einen Auf- schlag an. Annus Christi 1488. Von Kay- ser wider abgestellt. Kayser, und erhielten die Abstellung, welche dem Lands-Hauptmann anbefohlen worden, dergestalt: „Lieber Getreuer. Uns haben Unsere getreuen Lieben N. der Richter und Rath zu Steyer anbringen lassen; wie sich etlich von allerley Waar, und Gut, nichts aus- genommen, so in dieselbe unsere Stadt Steyer, oder drauß geführt wird, den Auf- schlag zu des Hochgebohrnen Herrn Albrechts Herzogen zu Sachsen, unsers lieben Oheims und Fürsten, Handen zu nehmen sich unterstehen; Dessen sie sich, nachdem die Handwercks-Leute daselbst, wo solcher Aufschlag seinen Fortgang haben sollte, in keinerley Weg erhalten, noch ihr Handwerck abwarten möchten, beschweret; So emp- fehlen Wir dir ernstlich, und wollen, daß du bey des benannten Herzog von Sachsen Anwald, Statthaltern, und andern, so solchen Aufschlag einzunehmen vermeinen, von Unsertwegen mit Ernst drob seyest, und sie darzu haltest, daß sie von solchen ihrem Fürnehmen abstehen. Dann wir in keinen Weeg gemeiner sind, die benannten von Steyer mit solchen Aufschlägen bey derselben Unserer Stadt, (daran Uns, als du selbst verstehest, nit wenig gelegen ist) beschweren zu lassen. Darum so wollest darinnen nit säumig seyn, noch einigerley Fleiß spahren. Daran thust du Unser ernstliche Meinung. Geben zu Inßbrugg, am Mittwoch vor St. Julien-Tag An. 1488.“ Wie nun gehörter Massen der Herzog von Sachsen zu Steyer, so unterstunde sich auch das Ungarische Kriegs-Volck, darinnen am Casten beym Weyer, derglei- chen Aufschlag anzurichten. Der Kayser besorgte, der Feind möchte dahin gar eine Besatzung legen; befiehlt demnach denen von Steyer aus Eßlingen, um Nicolai, sie sollten sich samt dem Crabathen, Pfleger, mit ihren Leuten und allen Zeug an selbige Ende verfügen, und, mit Hülffe des von Admont, und derer von Euß, allda eine Be- festigung aufrichten, und dem Feind wehren. Die von Steyer erinnern hingegen den Kayser, und baten, weil gemeldter Pfle- ger jetzo nicht einheimisch, und die Messerer von Meister und Gesellen der mehrer Theil zu Kön. Maj. gezogen; Auch von diesem des Kriegs halber sich viel Volck und Handwercker von Steyer weg begeben, so wüsten sie dem Feind nicht zu widerstehen; es sey dann, daß Kays. Maj. die Stadt mit einen Hauptman und Volck versehen wollte. DieUrsach aber von offtgedachtenHerrnAndre Crabathens Abwesenheit, war diese. Nachdem vorgedachter Herr Geörg Hohenfelder zu Aisterhaim, Pfleger zu St. Petter in der Au, ihme Crabathen umdiese Zeit eine Anzahl Wein und andere Fahrnis mehr, auf der Donau mit Gewalt wegnehmen lassen; hat er sich dessen am Kays. Hof beklagt, und erhalten, daß der Kayser in einem offnen Ausschreiben, de dato, Eßlin- gen, Freytag vor Nicolai, in diesem Jahr, allen Obrigkeiten, bey Verlust Ihrer Lehen und Privilegien befohlen, auf Anruffen des Crabathens den Hohenfelder, als welcher auf mancherleyWeg, mercklichwider die Kays. Maj. gehandelt habe, einzuziehen und wohl zu verwahren. Daneben erinnerte unlängst hernach Herr Sigmund Prüschenck, Hof-Marschall, gedachten Crabathen, daß der Kayser gemeint sey, dieser Sachen halber Graf Geörgen von Schaumberg, ebenfalls mit Ladung und Recht fürzuneh- men, weil derselbe im Verdacht war, als sey angeregte Wegnehmung des Crabathen Wein, mit sein des Grafens Wissen und Hülffe geschehen. Dann Hohenfelder hatte solchen Wein nehmen lassen, von des von Schaumberg Schloß einem, aus welchem die darzu bestellten Leut ausgefallen, daher sagte Crabath, der Graf sey an solchen Schaden schuldig, daß er sein Schloß amWasser-Strom solchen Bößwichtern befeh- le, wie Hohenfelder; Welcher zuvor auch ein Schiff mit Wein hab genommen, dem Karlinger; Die von Welß aufgehalten, daselbst sahen und ihr Saltz hinweg nehmen lassen; So hab er auch in diesem Jahr die armen Brüder die Dominicaner zu Steyer mit ihrem Bettel aufgehalten, und Herrn Andreen gefangen, daß er sich hab müssen Streit zwischen Herrn An- dre Craba- then, und Herrn Geörgen Hohenfel- der.

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