Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

131 Friede zwischen dem Kayser und König in Ungarn. Annus Christi 1477. Hic est Episcopus Olomucensis Administrator, PROSTANA, ignobilibus pa- rentibus ortus, qui principium familiae Baronum in Runovviz in Moravia dedit, cu- jus Virtutes toti Orbi notissimas Bonfinius describit & etc. & etc.“ Ex notis super Dubravium Lib. 31. fol.258. Am Freytag vor Nicolai verständiget der Kayser aus Gmundten die von Stey- er, es sey zwischen Ihme und dem König von Ungarn, ein gantzer und ewiger Friede gethädtingt; Darinnen dem König aber etlicher Sachen halber Versorgnuß gesche- hen soll. Zu dem End sey ein Land-Tag nach Crembs, auf der Heil. drey König-Tag künfftigen Jahres angestellt, dahin die von Steyer ihre Gesandte schicken solten. Anno 1478. war Hannß Steger Verweser des Stadt-Gerichts zu Steyer. Ertag nach Pfingsten wird ein Land-Tag zu Lintz gehalten, den Anschlag in die 100000. fl. welche der Kayser in die Oesterreichische Landschafft unter und ob der Ennß, dem König Matthias zu Ungarn zu erlegen, verschrieben hatte, eilend zu Handen zu bringen; Wessentwegen, wie auch zu Abzahlung der gehaltenen Dienst- Leut, und anderer des Kaysers Schulden, vergliche man sich eines Aufschlags auf alle Waaren; Und zugleich einer Schatzsteuer auf jedes Vermögen, darunter, neben den geistlichen Persohnen, auch die Dienstboten gezogen wurden. Solchen Aufschlag hat der Kayser der Landschafft, gegen Bezahlung angeregter Schulden, wieder über- lassen; Und zum Einnehmer wurde nach Steyer geordnet Geörg Steger und Frantz Pezner. Von den gemeldten 100000. fl aber, ward das Land ob der Ennß 32000. fl. beyzutragen, angeschlagen; Worzu unter andern Zuschüssen sollten: Herr Christoph von Lichtenstein zu Steyeregg, 1000. fl. Der Herr von Walsee, 1000. fl. Die Stadt Stey- er 1800. fl. Welß 1200. fl. Ennß 800. fl. Lintz 1200. fl. Freystadt 200. fl. Gmündten 500. fl. Und Feckhlabrugg 200. fl. Der Kayser schriebe, das Land ob der Ennß sey alleweg für den dritten Theil des Fürstenthums Oesterreich, in den Theilungen und sonsten, gehalten worden. Anno 1479. war Stadt-Richter zu Steyer Wolffgang Wienner. In diesem Jahr starb ein vermögender Burger allhier, Thomas der Dienstl genannt, zu Lintz; Dessen eingemauert Grabsteinl im Freidthoff allda zu Lintz noch gesehen wird. Der hat unter andern in seinem Testament verordnet, seiner Seelen zu Trost und Hülff, inner Jahrs-Frist auszurichten, eine Rom-Fahrt, eine Aach-Fahrt, und dann nach unserer Frauen-Zell, zu St. Wolffgang, und zu Leonhardts- Kirchen, aufm Tomsweg, an jedes Ort zwo Fahrt. Seine Wittib, Elisabeth, hat sich verlobet mit Rein- precht Ennßer, des Kaysers Diener und Burger zu Wienn; Derselben musten die von Steyer die Gerhabschafft über ihre Dienstlische Kinder, Christoph und Hannßen, auf Kayserl. Befehl, zugestehen. Anno 1480. seynd zwey falsche Müntzer allhier in Verhafft gerathen, welche der Richter, auf des Marschalls in Oesterreich, Graf Bernhardts von Maidtburg, Be- fehl, dem Müntzmeister in Oesterreich, Sigmundten Gwaltshover, der allein und sonst niemand über solche Leute zu richten hat, nacher Wienn ausantworten müssen. Zu Pfingsten wurde, im Land-Tag zu Lintz, von der Landschafft 200. Pferde und 200. Mann zu Fuß, wider die Ungarn, ein halbes Jahr zu unterhalten, dem Kay- ser gewilligt; Wovon der Stadt Steyer 12. Pferde und soviel Fuß-Knechte zu schicken, oder dafür auf ein Pferd 12. fl. und auf einen Fuß-Knecht 6. fl. zu geben, angeschla- gen. Neben diesem befahl damahl der Kayser, die Häuser und andere Ge- mäuer in den Vorstädten zu Steyer, so der Stadt schädlich, abzubrechen; Hin- gegen die Stadt mit Gräben, Mauren, und in andere Wege zu bauen, und zur Wehr zuzurichten, mit Bedrohung, da sie es unterliessen, sie mit Gewalt Falsche Müntzer in Verhafft.

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