Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

125 Steyer ist vor dem von Stain noch nicht sicher. Annus Christi 1469. Der Hainberger Wappen. Am Sonntag Judica Anno 1469. beantwortete der Herr von Gravenegg die von Steyer aus Prün: „Es gefalle ihmwohl, daß sie des von Stain Diener in die Stadt weder ein- noch auslassen, dann sie wüsten wohl, daß sie ihm verpflicht und geschworen seyn; Solten sich also getreu verhalten, auch an seiner statt, seinem Pfleger zu Steyer und lieben Ohaimb, Geörg Hell, gehorsamen, welcher samt ihnen drob seyn solte, damit des von Stain Diener nicht eingelassen werde. Erinnerte dabey ferner: Daß der Paumbkircher noch nicht gegen Oesterreich kriege; Im Fall es aber geschähe, so wolle Er der Stadt Hülff und Beystand thun. Es befiehlet auch der Kayser denen von Steyer, sie sollen die ledigen Knecht, so den von Stain geholffen, daß Steyerdorff überfallen, alsbald aus der Stadt schaffen.“ Daraus zu sehen, daß damahlen des von Stain Leute abermahlen einen Anschlag auf Steyer müssen vorgehabt haben. Die Annales des Closters Garsten gedencken in Octava Apostolorum St. Petri & Pauli eines grossen Ungewitters und Schauer, in welchen das Eiß, in Größ der Hü- ner-Eyer, gefallen. Freytags nach Assumtionis B. Mariae beschreibt der Land-Hauptmann die von Steyer zu Lintz zu erscheinen; Dann es seyen die Ketzer aus Böhmen, nem- lich der Kappler von Winterberg, mit seinen Helffern, ins Land gefallen, den Marckt Kaßlach beraubt, und nach dem Wald hin alles gebranntschatzet. Bald nach diesem erinnert er die von Steyer, daß Herr Andre von Paumbkircher, Herr Hannß von Stu- benberg, Ulrich Pößinger, Hannß Nadtinger, und andere mehr, bey fünff hundert und fünff und funffzig dem Kayser und all den Seinen abgesagt haben. Eodem Anno ist droben gemeldter Hannß Hülpeck, Stadt-Schrei- ber zu Steyer, nachdem er sich mit Worten gegen seine Herren, einen Er- samen Rath (wie sein gefertigte Urphed anzeigt) vergriffen, seines Diensts plötzlich entsetzet worden. Es muß die Stadtschreiberey zu Steyer schon da- mahls ein gutes Dienstl gewest seyn, weilen Graf Rudolph von Sultz, und Bi- schoff Ulrich von Passau, des Kaysers Cantzler, bey den von Steyer intercediet, Böhmen fallen ins Land ob der Ennß.

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