Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

109 Annus Christi 1456. Otto Schaffoltinger, am Göttweich, des Sigmund Sohn, an. 1494 wird unter den Abgestorbnen Osterreichischen Adels-Geschlechtern gefunden. Schaffoltinger Wappen. In diesem Jahr 1456. entstund ein grosse Furcht des Türcken halber. Dann als derselbe drey Jahr zuvor, an. 1453. den 29. May den Kayserl. Sitz und Stadt Constanti- nopel, mit stürmender Hand gewonnen, warff er nun sein Aug auf Griechisch-Weis- senburg in Ungarn, welche Stadt der Türckische Kayser mit 150000. Wehrhaffter Mann, zu End des Monats Junii, in diesem Jahr belägerte; Und ließ sich ansehen, schreibt Sylvius, der Türck würde mit solcher grossen Macht, nit allein Ungarn, Oesterreich, Steyermarck und Tyrol einnehmen, sondern gar Rom heimsuchen. Pabst Calixtus III. schickte seinen Legaten, der war Joannes Cardinalis St. Angeli, der vermahnete männiglich zum Widerstand; Es wurde auch allenthalben ein groß Volck zusammen gebracht, und mit dem H. Creutz bezeichnet, welche Kriegs-Leut hernach in Ungarn geführt hat, ein Franciscaner-Mönch aus Welschland, Joannes Capistranus genannt, Genere non ignobilis, Doctrina, facundia & sanctimonia Vi- tae pollens, usque adeo, ut multis miraculis eam comprobaret: schreibt Martinus Cromerus, der Polack von ihm. Er predigte aller Orten, wo er hinkam in Welscher Sprach, so ein anderer, neben ihm, alsbald auf Teutsch aussprache; sonderlich hieß er mit grossen Ernst, die damahlen gebräuchige spitzige Schuh, die Wulsthauben, und die Bret-Spiel verbrennen. Daß dieser Capistranus auch allhie zu Steyer gewest sey, vermuthe ich daher, weilen ich finde, daß eine grosse Anzahl aus hiesiger Burgerschafft sich in diesem Zug begeben, und mit dem Creutz bezeichnen lassen. Wie dann noch bey denen Actis, ein Instruction oder Adels-Brief, wie sie sich in solchen Zug halten und leben sollen, verbanden, welche ihnen Fr. Capistranus fürgeschrieben: Und ist durch des- sen, und sonderlich des Palatini in Ungarn Joannis Huniadis Mann- und Tapfferkeit der Türck mit seinem grossen Verlust von der Belagerung Stuhl-Weissenburg abge- trieben worden. Zu diesem Türcken-Zug, ward der Stadt Steyer 510. fl. und absonder- lich zur Heyrath-Steuer Königs Ladisiai Schwester, Elisabeth, welche König Ca- simiro in Pohlen verheyrath wurde, 10. fl. angeschlagen, welche Steuern Bischoff Türck ver- ursacht grosse Furcht. Johannes Capistra- nus ein Francisca ner. Türcken- und Hey- rath- Steuer.