Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
108 Stand, daß Wir aus solchen harten Stand und Ungnaden erlediget, und bey dem Be- stand der vorgemeldten E. Gnaden Aemtern, und auch bey unsern Freyheiten, und alten Herkommen gehalten; Auch daß unsere gefangene Mitbürger, mit ihren Leib und Gut erledigt, und auch den Ungefangenen ihr genommen Gut wiedergegeben, und Wir der schweren Ungnade befreyet werden. In diesem Jahr kam Graf Ulrich von Zilly, bey seinem Vetter, König Ladislao wider zu Gnaden, ward nach Wien beruffen, dahin er mit 1000. gerüsten Pferden kam, deme der König samt der gantzen Hofstatt entgegen geritten und ihn herrlich empfangen. Mira Rerum Mutatio: qui paulo ante moestus in Exilium iverat, in tri- umphantis modum revertitur, schreibet Sylvius. Herr Ulrich von Eyzing, welcher den Grafen vormahls vertrungen, wich freywillig von Hof, damit Ihme nicht dasje- nige, was Er andern gethan, auch widerführe. Da nun König Ladislaus die endliche Vergleichs-Handlung, sonderlich aber die Abtrettung etlicher Schlösser, beym Kayser, so offt und doch vergebens suchen lassen; Der Kayser aber hierzu sich nicht verstehen wollte, ungedacht der König Ihme ein grosses Geld zur Ablösung angebotten, brachte König Ladislaus, wie die Ober-Enserischen Annales sagen, Trouppen zusammen, und nahm etlich dersel- ben Schlösser in Oesterreich ein; Wie auch im Land ob der Ennß, Clingenberg und Steyer; Nur gemeldte Annales zwar, setzen solches in das 1457. Jahr, daß aber solche Einnahme, so viel Steyer anlangt, in diesem 1455. Jahr vorgegangen, bescheinet sich daher, weil zur selben Zeit der EdelGebohrn Herr, Herr Heinrich von Lichtenstein von Niclasburg, Königs Ladislai Hauptmann, mit Kriegs-Volck gen Steyer kommen, bey welchen auch war der Edel Vest Nebochodanosar Anckenreiter, von Scharffen- stein, Hauptmann, und die Edlen Wilhelm Pürckheimer, Heinrich von Machowitz, Erhard Manßrieder, Hannß Probeck, Schweichhardt von Gräving, Matthias Perck- meister, und andere als Offcier und Befelchs-Leute. Dieses Kriegs-Volck des Königs hat sich des Schlosses allhier bemächtiget, und über ein Jahr allhier in Guarnison gelegen, viel Muthwillens Rauff-Händel und Todschlag verübt und begangen; Wie solches die verhandene Urphedten ausweisen. Wie und was gestalt aber die Einneh- mung des Schlosses, durch Aufgabe, oder Gewalt geschehen, auch wie der damahlige Pfleger, Herr Hannß von Neidegg, daraus gebracht worden, davon ist nichts aufge- zeichnet zu finden. Aber in der Genealogie der Herren von Lichtenstein wird ge- meldt, es habe gedachter Herr Heinrich aus Befelch Königs Ladislai, das Schloß und Stadt Steyer, welches die Feinde eingenommen hatten, mit grosser Mühe und Ar- beit bestritten und erobert. Dieser Herr Heinrich von Lichtenstein behielt hernach ein gute Zeitlang das Schloß innen, schriebe sich Vorsprechern (†) der Herrschafft Steyer und Hauptmann daselbst; sein Unter-Pfleger war der Edel Michael Gräv, und Kasten-Amts-Verwalter der Edel Conrad der Perger. In diesem Jahr entstünde ein mercklicke Feuers-Brunst zu Steyer; des erlitte- nen grossen Schadens sich die von Steyer bey König Ladislao höchlich beklagt. Anno 1455. & 56. war Stadt-Richter zu Steyer Sigmund Schaffoltinger, einer von Adel, der war hernach an. 1460. Herzog Albrechts Pfleger auf Steyer; Uxor Do- rothea, Merthen Pandorffers Wittib; seine Kinder, Ott und Elisabeth, welche zur Ehe gehabt, Hansen Khölnpecken von Schölnpach. Kayser Friedrich hat an. 1469. diese damahlen unvogtbare Kinder, in seinen Schirm genommen; Wer was an ihnen zu suchen, solle solches vor seiner Maj. thun. Gerhaben seyn gewest Graf Sigmund von Schaumberg, und Geörg Prandtner zu Meyrling. Otto Schaffoltinger zu Pielach, an. 1482. verkaufft dieselb Vesten Herrn Bern- hardten von Tirnstein eod. anno. † Ita MSSt. vielleichte soll es heissen Vorsteher etc. Annus Christi 1455. Graf Ul- rich von Zilly, kommt wieder nach Steyer. König La- dislaus läst durch Herrn Heinrichen von Lich- tenstein das Schloss Steyer einneh- men. Feuers- Berunst zu Steyer. Schaffol- tinger Ge- schlecht zu Steyer.
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