Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

1 Da$ Erste Buch aß vor gar alten Zeiten an dem Ort, wo die jetzige Stadt Steyr anzusehen, oder doch in derselben Gegend herum, eine aus den Zwölffen in Norico gelegenen Römischen Reichs-Städten: Gessodunum, Aguntum, ober aber die wei- land berühmte Stadt Noris oder Norea gestanden sey, davon finden sich bey den Histori-Schreibern ungleiche und widerwärtige Meynungen. Joannes Aventinus in seiner Bayerischen Chronica, da er Hertzog Gerbalts in Bayern (welcher von AnnoChristi 598. bis 612. regiert) mit den Schlauen und ihren Bunds-Genossen den Hunnen gehaltene Schlacht beschreibt, sagt er, es sey dieselbe bey der Stadt Aguntum geschehen, welche etliche für Steyer halten. Der Oesterreichische Historicus Wolffgangus Lazius in seinem Commentar- io de Rep. Romana lib. 12 ist hergegen dieser Meynung, daß die Völcker Ges- satæ genannt, nit fern von Fluß der Donau an den Gränzen des Lands Steyer und zwar an dem Ort oder Revier um Steyer eine Stadt erhebt, und gebaut, die sie nach ihren Namen Gessodunum genannt haben; Inter Styros (sagt er) hoc est, Tauriscos habitantes Gessatæ proxime illis Gessodunum condidere, quod hodie à veterum Incolarum sive nomine, sive insigni adhuc Styra appellatur, und nimmt dessen Beweiß erstlich des Lands Gelegenheit und Situ nach, aus der Welt-Beschreibung des Ptolomæi; sowohl als denen in solcher Revier überge- bliebenen noch bekannten alten Namen, indem das Thal, von der Stadt Steyer aus, gegen dem Gebürg zu, noch auf heutigen Tag, daher das Gästen- thal, wie auch das bey Steyer liegende Closter, beydes in alten briefflichen Ur- kunden, als noch auf gegenwärtige Zeit, von gemeinen Mann, Gästen genennt werde. So gebe auch ferner solcher alten Stadt ein Anzaig, der im Jahr Christi 1299. nit fern von Steyer ausgegrabene grosse Schatz, von Röm. gul- denen Münzen, darauf Kaysers Antonini Pii Tochter der Faustinæ : Kay- sers Marci Aurelii (welche beyde ab AnnoChristi 140. bis 182. regiert) Ge- mahlin Nahmen geprägt gewest, und dann ein alter Stein, welcher selber Orten sey gefunden worden, darinnen folgende Schrifft eingegraben, und zu, lesen gewest: Jovi STA Toris Q. Ab VRNus CAE DicLANVS LEG. AVG Joannes Nauclerus Vol 2. generat 34. hält darfür, die Stadt Steyer habe vor Zeiten Noris geheissen: Erat (spricht er) & Civitas in Norico, Noris: hodie Styra dicta, ubi optime fiebant enses, inde dicti Noricienses, Steyrer Clingen. Annus Christi. Ob Steyer für Gesso dunum, Aguntum, oder No- rea zu hal- ten seye? Gessatæ bauen Ges- sodunum. Überblib- ne Nah- men von den Gessa- tis.

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