Der Alpen-Bote vom 15. April 1880

Seite 2 sind. Unser Gewisien, unsere Ehre, die Majestät des GesetzeS Verbielen es uns." In Serbien wird der Tod des Oppositionsmannes B oq osav i j e vic, welcher wegen einer Affaire aus dem Jahre 1876 verhaftet wurde und im Gefänguisie plötzlich starb, nachgerade zu einer sensationellen Affaire. Aus Wi ddiu kommt über diesen Fall das folgende Telegramm: „Gestern sind die Doctoren Stejic und Danic von der Sccuon aus Koprivnica zurückgekehrt; ihr Parere lautet: Adam Bogosavljevic war tuberkulös und gehirnkrank. ie Eingeweide des Verstorbenen werden zur Analyse durch Negierungs-Chemiker nach Belgrad geschickt. Unmittelbar vor seinem Tode hat Boco s avljevi c über heftige M a ge n schmerzen geklagt." Bekanntlich haben auch mehrere in der Topola-Affaire verhaftete Personen die surchtbarc Anklage erhoben, daß man sie im Gefängniß aus dem Wege räumen wollte. In dem Lande, welches die Blut- Occne des Toplsckider-Gartens erlebt hat, würde eine solche Schauer - Romantik allerdings nicht zu den Unmöglichkeiten gehören. Der Tod des Königs Thibo von Birma bestätigt sich nicht, dagegen verlautet, daß desien Regierung sich ent- schlosien habe, den Wünschen der britischen Regierung nach- zug^ben. Man glaubt daher, daß die seit sechs Monaten in Thyetmyo zurückgehaltene birmanische Gesandtschaft vom Bice- könia d:e Erlaubniß zur Weiterreise nach Calcutla erhalten werde. In Mandalay, der Hauptstadt Birma'S, herrscht große Aufregung, da der König für ein großes Sühnopfer vierhundert Menschen braucht und in Folge desien zahlreiche Verhaftungen vornehmen läßt. Korrespondenz. Bad Hall. (Oeffentli cher Dank.) Das Concert, in welchem am Ostermontag zu Bad Hall das Oratorium: „Die Glocke", componirt von Andreas Romberg, aufgeführt worden ist, hat nicht blos die Zuhörer, unter denen besonders die Musikfreunde aus der Nachbarschaft durch ihre Anwesenheit freudig überraschten, befriedigt, sondern es ist auch wahrhast 511111 Besten der Armen von Bad Hall und! Pfarrkirchen, was der hauptsächliche Zweck desselben war, ausgefallen; denn durch den zahlreichen Besuch ist ein namhafter Betrag eingegangen. — Der hochw. Herr ?. Richard Kohlendorser, Cooperator in Pfarrkirchen, und Herr- Franz Mußner, Bürgermeister von Bad Hall, welche zur Verlheilung desselben bestimmt worden und bereits ihrem Aufträge nachgekommeu sind, fühlen sich angenehm verpflichtet, im Namen der Betheilten, deren Zahl ke ne geringe ist, allen denen, welche am Concerte theils al: Mitwirkende theils als Zuhörende betheiligt waren und je nach Verhältnißen und Kräften zum Besten des wohlthätigen Zweckes beitrugen, den ergebensten und wärmsten Dank öffentlich auszudrücken. C> e r t s i ch e s. (Protocoll, ausgenommen über die Sitzung des Ge- mcinderathes am 2. April.) Gegenwärtig der Vorsitzende Bürger- meistcr Georg Pomluer; der Bicebürgcrmcifler Gustav Gschaider; die Gemeinderälhe: Franz Brcölmayr, Ferdinand Gründler, Joses Halter, Dr. Johann Hochhäuser, Leopolo Huber, Anton Jäger v. Waldan, Carl Jäger v. Watdau, Anton Laudsiedl, Auton Mahr, llNathia« Per;, Josef Peyrl, Franz Ploberger, Leopold Putz, Joses lieber, Johann । Nedl, Franz Schachiuger, Wenzel Wenhart, Franz Wickhofs. — Schrift- sührer: Gcmciiide-Sccrclär Leopold Anton Jglsedcr. Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags. Der Vorsitzende erklärt die Sitzung für eröffnet, nachdem die Versammlung so zahlreich besucht sei. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegaugen. Her Ilptn-Mle________________ 1 I. Section. 1., 2., 3., 4. Gemeinderath Anton v Jäger verliest nachstehenden AmlSbenchl: „Löblicher Gemeinderalh! Mit Bezng । auf die anliegende Kundmachung vom 19. d. M. beehre ich mich hiemil ergebensi zn berichten, daß gegen die Giltigkeit der am 15 , 17. und 19. d. DL vollzogenen GemeinderathSwahlen während der ack)tlägigcn ReclamalionSfrist keine Einwendungen erhoben wurden. — <5tcyr, am 27. März 1880. — Amtmann." Sodann verliest Referent folgenden Bericht: „Löblicher Gemeinderath! Die gefertigte Wahlcommission beehrt sich hienut in der Anlage deu Wahlact über d,e heute vorgenommene Wahl von drei Gemeiuderälhen für den 111. Wahllöiper zu überreichen. — Wahlcom- misiion deS III. WahlkörperS Sleyr, den 15. März 1880. — Leopold Öfter bcrgcr, E. L. Lorcnzr, Aloi« Pkeixner, Roman Mayrhofer, Wilhelm Melichar." Hiezu verliest Referent folgenden SectionSautrag: „Bei der aui 1. April 1880 nach Ablauf der achttägigen ReclamalionSfrist vor- gtuoniiuenen Prüfung deS WahlaclcS deS tll. WahlkörperS durch die RechlSfection hat sich kein Ausland ergeben, auch die Vollmachten waren richtig und haben sich bei dieser Wahl 301 Wähler betheiligt. Die absolute Majorität ist somit 151. Diese Mehrheit haben erhalln: Herr Anton Jäger, Bräuer, mir 296, Herr Mathias Per;, Kannnauu, mit 288, Herr Jakob Kantsch, Bankdireclor mit 164 Stimmen, welche somit alS Gemeinderäthe geivühll erscheinen, und zwar nuf die Dauer von drei Jahren. — Slcyr, am 1. April 1880. — Anton Jäg^r. Dr. « Hochhäuser. Gustav Gschaider. Frau; Wirkhoff." Die Bestätigung dieser Wahlen wird einstimmig ertheilt. — ! Z 6055. Sodann verliest Referent folgenden Bericht: „Löblicher Gc- meinderalh! Die gefertigte Wahlcommisslou des II. WahlkörperS be- eh.t sich hiemit anliegend den Wahlact über die heute vorgenommene Wahl von fünf Gemeiudcräthen in Borlage zu bringen. — Wahlcom- ni.ssiou deS II. WahlkörperS Sleyr, am 17. März 1880 — Joses Peyrl, Borsitzender. G. Brnckschlveiger. Franz Slohl. 2Nathiaö Brand- steter. HanS Eidenböcl." Hiezu verliest Refereut nameuö der Seclion folgenden Autrag: „Bei der am 1. April d. I. 0011 der Rech Sseclion vorgeuommenen Prüfung der Wahlresultatc deS II. WahlkörperS ergab sich kein Anstaud, auch die demsclbeu beiliegenden Vollmachten wurden richtig besundeu und es haben sich hicbei 367 Wähler betheiligt, daher die absolnte Majorität 184 beträgt. Diese Mehrheit haben erhallen: Herr Leopold Hnber, Hausbesitzer in der Sladt, mit 361 Stimmen, Herr Johann Redl, Maler, mit 345) Stimmen, Herr Auton Mayr, Bürstensabrikaut, mit 198 Stimmen, Herr Josef Reder, Holzhäudler, inrt 191 Stimmen, Herr F-. nz Schachuiger, Ranchsanglchrermcistcr, mit 187 Stiinmcu. — Sleyr, am l. April 1880. — Anton Jäger. Dr. Hochhäuser. Gustav Gschaider Frau; Wickhoff." Die Bestätigung dieser Wahlen wirb einstimmig ertheilt. — Z. 3218. Sodann verliest Referent folgenden Bericht: „Löblicher Ge- meinderath! Mit Bezng auf den § 38, G.-St., beehrt sich die geser- ! tigte Wahlcommission den Wahlacl über die heute vorgenommene Wahl eines GeiueinderatheS im ersten Wahltörper ergebenst zn überreichen — Wahlcommission deS I. WahlkörperS. Sleyr, am 1!>. März 1880. — Carl Feilerer. Emil Göppl. Anton Landsicdl. Friedrich Brandt. Franz Oöbild." Hiezu verliest Referent folgenden SectionSautrag: „Der von der Wahlcommisiion des I. WahlkörperS versiegelt Übergebene Wahlact wurde nach § 38, G.-St., durch dir gefertigte RechtSsccliou geprüft, und da k ine Einwendungen gegen die Giltigkeit der Wahlen in der achllä.,rgcn ReclamalionSfrist gemacht ivniden, anch die dem Wahlacte beiliegenden Vollmachten richtig befunden wurden, iuuo das Ergebnis , diese« Wahllöip,rs dem löbl. 'Gemeiuderathe mitgetheitl. Bei der am । 19. Mlvz b. I. voigcnommcnen ^Nemvahl des I. WahlkörperS haben sich 312 Wähler betheiligt, daher die absolute Majorität 157 beträgt. Dies: Mehrheit hat erhalten: Herr Emil Göppl mit 174 ^timmcu. — Sleyr, am 1. April 1880. — Auton Jäger. Gustav Gschaider. Dr. Hochhäuser. Franz Wickhofs." Die Bestätigung dieser Wahl ivird eiustimluig ertheilt. — Z. 3218. Der Vorsitzende bemerkt, durch den vorgeuommeueu Wahlact seien tue Ergänznngvwahlcu für die nächsten drei Jahre unumehr w>e- dcr ;ii> Durchiührung gelangt, und ivcrde demnach die Eolistilnirltiig deS ntiiku Gemeindeialhc«, so>uie die Wahl des BicebürgermriNeiS am nächsten Sonntag, 10 Uhr Vormittags, stattsinden, rvozu die Mitglieder d s G^meindcrathe« besonders eiugeladcn iverden. 5. Gemeinderath Anton v. Jäger verliest das Gefnch der s F-! '.n EäeUia Senfs als Mutter lind des Herrn Frau; Tomitz als Voiinnnd um bedingte Ausnahme ihre« uiurderjährlgeu Sohnes Joses Gustav Senfs in den Gcmciudevcr, and der Stadt Sleyr und UcUL hi zn folgenden SectionSautrag: „'Nachdem die Mutter diese« Kindes aegeu- wail g nach Allenburg im Grvßhcrzoglhnme Baden zuständig ist, hall die Seclie,» cö nicht für angczcigt, diesem Ansuchen deiiualen Folge zu leisten." Beschluß nach Antrag. — Z. 3378. 6. Gemeinderalh Auton v. Jäger verliest nachstehendes Pio- tocoll: „Prolocoll, ausgenommen von oer Gemeindevoritehuug Lteyr, am 22. Pläcz IööO. Gegcmvärlig die Geier litten. Gegeullauo . Ucber den voni Amte erstatteten Bericht vom 22. Februar 1880, .8 2046, ivomit ein Eulwmf der neuen Fiaker-Ordnung dem Gemelnderalhc vor- gelegt ivurde, hat derselbe in seiner Sitzung vom 27. Februar d. I. beschlossen, hierüber die Fiaker durch da« Amt cinvernehmen zu lassen. Aus Grund oessen wnldeu die Fiaker von Sleyr ruid der von Dreien derselben mit Eingabe üo präs. 7. Dkärz 1880, Z. 2744, namhast gemachte Beitreler Dr. Reinhart in11 Enrrende vom 19 Brärz b. I. ^iu Eiuvcruehuiung aus teil Heutigen vorgeladcu, ivobei ^richieueu sind: Herr Dr. Reiuhart nild die Fiaker: Fclbcrmayi, Hucmer, Koller und Mühlberghub-r. Denselben wurde der Entwurf der neuen Fiaker-Oid- unug paragraphenweise vorgetrageli und mit ihnen cmrchgespiocheu, iro- uach dieselben durch ihren Vertreter uachsteheude Erklärung abgeben: Oer uns mitgetheitte Entwurf legt nn« alleiding« bedeutende Verpflichtungen anl, allein nur erklären uuö mit dem Entwürfe in seiner Gänze einverstanden und weiden uns den piolectiileu Besummimgcn gerne unleiwerfeu, wenn ivir anderseits gegenüber den sremden Fiakern uild Lohusuhrwerlsbesitzein seitens der löblichen Gemeinde den einsPichende» Schiltz finden. Jusb scudere müssen ivir diesen -chutz gegenüber dem Hallcr Lohusuhrwerle am Bahnhose Sleyr hier in Anspruch nehmen. Die Haller Fiaker und Lohusuhrwerke haben sich am hiesigen Bahuhosc duich beso' dere Proleclionen, die ihnen zu Theil wurden, derart ein- genistet, hast diJelbcn zur Zeit deö regen Verkehre« zivischeu dem B.. hu Hose Stcyr und oem Badeorte Hall nahezu das ganze Fuhrwerk für sich haben. Mau hat diesen Fuhrwerken seitens der Bahnverwallnug Begüllstiguugen ein, .läumt, die kaum mit dem Betriebö-^keglement und mit der Gewerbepolizei im Einklänge stehen dürsten, eie haben im Bahn-Rayon eine Extratafrl ans'eslctlt, >vo die Ankündigung enthalten ist, das; in diesem Ranme Extraivagcn riach Hall zn bekommen seien, sie haben ihre besonderen Agenten im Bahu-Rayon ausgestellt, welche die aukommeudeu Gäste geradezu absaugen und sie von dem gcwöhu- lichcu AnSgange vom Bahnhöfe abdiäugen und zn jenem AuSgange vcrivcisen, um die k. k. Post verkehrt ?c. Wenn nn« schon die Verpstich- tuug obliegt, über Anordnung der löblichen Gemeinde - Vorstehung bei anlcmmendtu und abgeheuden Zügen aiu Bahnhöfe Arr erscheinen, so darf uuS anch zu der Zeit, wauu ein größerer Verkehr von fremden besieht, da« Gcfchäst nicht durch fremde Lohuiührcr verkümmert werden, und hielteri ivir es irichl mehr als für billig, sonder>i anch für recht, daß die Bestimmungen der §§ 27, 28 und 29 deS vorliegenden Ent- würfe« anch auf alle ficinden Lohnfuhriverle ausgedehnt iverden, lind daß bei der durch die löbliche Gemeinde - Vorstehung zn treffenden An- ! ordnnng rncksichtlich der Standplätze iminerhi» eine mehrere Rücklicht anf die einheimischen Fiaker genommen iveide, da insbesondere der §26 deö Enlwur'cö und noch weitere Bestimmungen der Fiaker-Ordnung uns anch, >vic schon gesagt, nicht unbedentende Opser auserlcgt." damit einverstanden; doch dies macht insofern gar keinen Unterschied, als die andere Art ebenso gut ausführbar fein wird!" „Haben Sie Ihrem Vater gesagt: ,Jch möchte ciu kleines Mädchen unterrichten lassen, welches ganz verwahrlost ist?'" „Ungefähr mit diesen Worten, — ja!" „Haben Sie keinen Namen genannt!" „Nichtig!" „Und was sagte er dazu?" „Er willigte ein!" rief Gottfried nicht ohne Vcr> legenhcit. „Als er aber entdeckt.', wcr das Mädchen sei, da wollte er nichts ntehr davon wissen? ,Nenne ihren Namen!' sprach er. „Johanna Sleasord!" entgegneten Sie. ,Stc soll meine Schwelle nicht betreten!' schrie er. Verhielt fich die Sache nicht so?" „So ziemlich!" gestand Gottfried befremdet. „Sie müssen ein Zauberer sein, Mr. Sleasord; doch, es ist wirklich nichts daran gelegen, aus die audere Weise geht es ebenfalls!" „Hall!" rief Julius Sleaford. „War es Ihre Absicht, daß Ihre Mutter Johanua'S Erziehung überwachen sollte?" „Ja, — aber, — wie ich sage—" „Es ist nicht einerlei, ob dies geschehe, oder ob das Mädchen zu der Ortsschullehreriu geschickt werde. Johanna soll w Jbrcs Valers Haus gehen, oder keinerlei Unterricht genügen! Thun Sie vor dem morgigen Tage keine weiteren Scbrltte." Mr. Sleasord vertiefte sich in Gedanken und schwieg, ja, er ließ sogar seine Pseise ausgehen. Sinnend blickle er dem Erben von Abbatt Wood nach, als dieser sich grüßend entfernte. „Der rothe Jacob will alio nicht", sprach er halblaut vor sich hin, „weil sie eine Sleasord ist; nun, wir werden ja sehen! Ich habe die Macht, ihn dazu zu zwingen, und ich werde diese Gewalt gebrauchen!" (Fortsetzung folgt.) ___________________________________Nr. 30 Hiezu verliest Refereut bie citiuen Päragrciphe 26, 27, 28 uub 29 c.nö dem Elitwmfe, »velche lauten: „§ 26: Der Fui'er ist ver- psiichiel, zu i• ber Zeit, bei Tag und "Nacht, Bestellung anzunchmen. Bei jedem Brande, zu welchem die Feuerwehr ausrückl, oder wen« e« die Gemeinde - Vorstehung iu anderen besonderen Fällen befiehlt, hat der Fiaker seine Wägen und Pferde über Aufforderung des Feuerwehr. Eommando« oder der Gemeinde-Vorstehung sogleich aiif deu verlauglen Platz zur Verfügung zn stellen. Die geleisteten Dienste iverden nach dem Tarife gezahlt; bei Bränden erhält überdies der mit feinen Pferden zuerst zur Verfügung erschienene Fiaker eine angciuesseue Prämie. § 27: Am Bahnhöfe haben bei den nnloniinenden und abgeheuden Zügen jene Fiaker zn erscheinen, welche hiezn von der Gemeinde. Vorsiehnng abge- ordnel werden. In dieser Beziehung wird jedem Fiaker vor Beginn eines jeden Monats bon der Gemeinde - Vorstellung eine Consignation zugestrllt, ivclche jene Tage und Züge bezeichnet, an und zu welchen der Fiaker am Bahnhöfe znr Dienstvcrrichlnng sich einznfinden hat. UebrigenS sieht cS jedem Fiaker frei, anch wenn ihn die Reihe des Dienst'« nichl trifft, am Bahnhöfe zn erscheinen. Die Aiissteklnn,«Plätze am Bahnhöfe soivol für die diensthabenden soivic siir die nichl im Dienste stehenden Fiaker bestimmt d-r Bürgermeister. § 28. Am Bahnhöfe hat der Fiaker bei seinem ausgestellten Wagen zu verbleiben und bari hiebei keine fremde Person ivegcn der Anfnahine von Passa- gieren inlciveniren. § 29. Jede« polizeiividrige Verhallen am Bahn- Hose oder Slandplatz, wodurch die Ordnung lind der Anstaud verletzt oder ein Aergerniß gegeben ivird, begründet eine tlebcrtreluug deö kais. PatenleS vom 20. April 1854, die mit OrdnnngSbußen von 1 — 100 fl. oder der Strafe der Anhaltnng von 6 Stunden bis zu 14 Tagen ge- ahndet wird." Referent fährt dann in der Verlesnng des ProlocolleS fort: „Wir würden endlich die Bitte stellen, daß seitens der löblichen Ge- meiiide-Vorstehiiug die Slationölcituug der Rudolfbahu hier dahin an- gegangen werde, daß inöbesonderö mit 9kücksicht auf ben § 27 deö Enlivniseö jene Begüiistiguugcn, »velche seit einige. Zeit uugercchtfer- tigter Weise deu Haller Lohnsilhrwerlcll eiugeräiiiiit ivorden sind, daß insonderheit nicht gestaltet werde, daß im innern Rayon der Bahn Wägen sich aiisstellen, die Haller Lohufuhriverke ihre Agenten dort daü reisende Pilblicinu belästigen lassen, daß der siir den Postverkehr be- stimmlc zweite Anögaug für da« Haller Fuhriveck benützt werde, ?c. Speciell wolle die löbl. Gemeinde - Vorsiehnng dahin ivirlen , daß da« hier mit der Bahn aiikommeude Pnblicuni am Bahnhöfe Slevr nur allem den Hanplanögang benützen dürfe. Weiler« «volle die löbliche Genieuide-Vorstehung eö bei der Kronprinz Rudolfbahu zn bewirken suchen, daß die direcle Karlen-Ausgabe siir die Fahrlen vom Bahnhöfe Sleyr bi« Hall siir Extrawagen aufgehoben »verde. In Sleyr bestehen ohnehin so viele Fiaker und Lohnknlscher, daß duö reisende Publicum ivegcn der Wciterbesördernng von Sleyr nie in Verlegenheit komiul, und ivird da« Rkonopol, ivclche« seitens der Rndotfbahn dem Herrn Postmeister von Hall eingeräumt wurde, >uie ivir wisse«, nicht selten zu iiugebührlichen Forderungen an die Passagiere auSgenützl. Anch bitten >vir, c« ivolle eine Bestimiunng dahin getroffen iverden, daß nicht bestellte Wägen der srciuden Lohusahrer gar nicht zugelassen iveiden oder daß ihnen zum niinbeften nicht ein Standort vor unseren Wägen eingeräumt ivcrde. Hinsichtlich de« Tarifes für die Fahrten sind die von den Fiakern gciviiuschlen Abäudernngen in dem Tarif mit rother Tinte eingetragen. — Dr. Rcinhart. Jgna; Huemer. Rkichacl Koller. Jguaz Nkühlblrghnber. Jakob Felbermayr. Zur Beglaubigung: Jgl- jeder. C. Göppl, Schriftführer." (Fortsetzung folgt.) lEtädtischc Armen. Commifsroil.) Prolocoll, ausge. nomuieu über die Sitzung derselben am 5). Äpril. — Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Georg Poinlner; die Mitglieder: Malhin« Brand- stölter, Emil Göppl, Leopold Aulon Jglsedcr, Eacl Jäger v. Waldan, Jguaz Kammcrhoser, Earl Kap«, Carl Milluer, Josef Peycl, Franz Schlader. Beginn der Sitzung um 3 Uhr 9tachmitlagS. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, constatirt die Anwesenheit der znr Beschlnßfähigkeil ersvideilichen Anzahl von Ariuen-Coiumis. sionö-Pkitglicdern und geht hieraus zur Tagesordnung über. 1. Vorschlag wegen Vcrleihnug der Kaiser Franz - Joses- und Elisabeth - Stiftung. — Znr VertheUnng dieser beiden Jntercssen. Beträge mit je 30 st 45 lr. werden die ;>vel einzigen Beiverber Philipp Schla'dcr, k. l. pens. Büchsenmacher in Jglan, und Joses Schiesermayr, Fabriköarbeiter in Sleyr und geivesencr Gemeiner deö 59. Infanterie- Rcgimenlö, dem Gemcinderalhe rorgeschlagen. 2. Verleihung der Interessen an« der Markus Beuvit'schcn. Slislnug. — Je ein solcher Bcliag per 5> st. 25, kr. ivicd verliehen dem Jgnaz Schmid, Michael Schivciger, Ägnaz Fischer, Joses Schermayr, Ferdinand Bader und Johann Hntter. 3. Verleihnug der Jntercssen an« der Kaiserin VermälnngS. Slislnug. — DiJclbcn im einmaligell Betrage von 3 sl. 26 kr. ruer- den vcrliehcn dem Johann Nkanu. 4. Verleihnug von 3 Bürgerjpitalö-Psründen per täglich n 15 lr. — Je eure solche >vud verliehen dem Michael Schivciger, Johann Mann lilid Anna Maria Faist. 5>. Vorschlag wegen Verleihung ei er Gregorin« Ziegler'schcn Psrüirdelistiftnng per monatlich 5 sl. 25 kr. — Hie für ivird dem Stadt- psairamle und Gemeiuderathe Johann Obermüllcr vorgcschlagen. 6. Gefnchc nm Ansnahluc m« Sondersiechcnhaus. — In da«, selbe iverden anfgenoinmeli: Jgnaz Aistleilner, Jnliaua Bauer nud Theresia König Franz Holderer wirb in« Brnderhauü ausgenommen und der Anna Rohregger iin Armengcld von monatlich 3 sl. 5,0 kr. verliehen. 7. Gesnchc um Gewährung eines Unlerstandcö. - Ein solcher wird gewährt im BÜrgerspilale: Anna Tanschccl, Maria Fischer Ni!d Eleonore Zivicklcr; rm Joses Lazareth dem >u dasselbe beicitö provisorisch ansgenoiniuenen Georg Nkadadoner, welchem gleichzeitig ein Ar- mengelo von monatlich 2 sl. 5>0 lr. beivilligl ivird. Franz und Theresia Klan Liier nun rcn Mangel« eine« verfügbaren Zinimeiö in Vormcrlnug genomiucn. Da« Gesuch des Franz Hafer entiäüt in Folge Zurück- ziel) ng seitens der Partei. 8 Gesuche niu Armengeld.Vkrleihnug. — Ein solche« ivird verliehen von monallich 1 sl.: Johann Hörndl, Johann Mayrhofer, SOiarie Rosenberger, Franz Uelelhaker; von monattich 2 sl. 50 lr.: Genovesa Ritdl nud Aulon Stanz; v u monatlich 3 st. 50 lr.: Jgnaz Hofinayr. 9 Gesnchc liru Armengeld-Ethöhung. — Da« Armcugeld rvird erhöht aus monallich 2 sl. 5<0'.: Aloisia Pollal, Joscsa Bahuhnber, Maria Jusauger, Theresia Falknichl und Katharina Janonra; Letzterer niit der Bcichlänkniig ü'ir da« Iahe 1880. Margarethe Buchingcr nud Earoüue Wäger werden mit ihrem Ansuchen abgewiesen. 10. Eigcvniß der Subscriptlon für die Arinc». — Dasselbe beziffert sich aus 3512 sl- 8 kr., wovon 3225, sl. 8 kr. bereits bar ein- bezahlt sind, rvährend der Restbetrag mit 244 st. in viertel- ober halb- jähngen Raten cingezahlt mirs. — Wird zur Kenntniß genoiumen und ist dem Gemeinderalhc mitzulhellcu. 11. EasseamlSberichl ruegen Verwendung eines Leibrentencapilale«. — Wird beschlossen, den in der Sparcassc erliegenden Theilbelrag d v- selben mit 40 sl 49 lr., insolange daselbst licgcii zu lassen, bis cr eine Höhe erreicht habe, daß hierum eine Slaatö Obligalioii per 100 st. an- gelaust werden könne. 12. Gesuch deö Ariiienvalcr« dc« ziuciteu Viertel« um Enthebung von seiner Stelle. — E« wirb beschlossen, über die Bitte bcö Herrn Jguaz Kaiumcrhoser, dessen Eulhebuug von der stelle eine« Armen- ralerS firr da« erste Viertel beim Geiucinvcralhe zrl beantragen nn« au dessen Stelle Herrn Joses Edcr, 5kaffetschaul.Inhaber, vorzuschlageu. 13. Schreiben dev Herrn Josef Werndl m Angelegenheit der Wärmestube. - Die Zuschrift des Hcrru Joses Werndl, daß er deu von seinem Geschenke für die Wärmestubc erübrigten Bärag per 210 sl. <19 lr. zum gleichen Ziueckc für da« folgende Jahr wiome, rvird zur Kenntniß genouimen und bchnsö Beraihnag der Frag: river die Einrichtung dicker Wärmestube ein Comite zur Ber,chler,lallnug an eine der nächsten Sitzungen der Armen-Comiuission eiugesetzl, m lueia^e

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