Seite 2 tawa folgen. In Anbetracht dessen befindet sich die russische Regierung in der unangenehmsten Situation. Die Bauern der obbezeichneten Dörfer erklärten, „eher unter den Kugeln der Soldaten sterben, als den Grund den Gutsbesitzern wieder herausgeben zu wollen." In Irland herrschen theilweise bereits anarchische Zustände. Kein Tag vergeht ohne agrarische Excesse. Vorigen Freitag kam es zwischen den Constablern und den Weibern von Kirkrichard, District in Mayo, zu einem erbitterten Kampfe. Die Weiber versuchten dem Bailiff die ExmissionsUrkunden zu entreißen, worauf die Polizei einen Bajonnett- Angriff machte und viele derselben verwundete. Es fand eine Exmission statt; die Documente wurden dem Bailiff, während er sich in einer Landschänke wohl sein ließ, entwendet. Inzwischen halten die Agitatoren Parnell und Dillon ihren Zug durch Nordamerika. Sie haben, bevor sie Newyork verließen, eine Adresse an das amerikanische Volk erlassen, worin es heißt: „In Mayo, Galway, Donegal, Sligo, Clave, Kerry und Cork bedarf, neben der bedeutend vergrößerten Anzahl der Insassen in den Armenhäusern, eine Viertel-Million Bauern der Unterstützung für drei Monate, wenn sie nicht dem Pauperismus verfallen sollen. Hilfe, die ihnen- jetzt gewährt wird, würde sie in den Stand setzen, sich bis zum Frühjahr durchzuschlagen." Von Newyork begaben sich die Beiden nach Philadelphia. In Montreal hat eine Deputation dem Marquis v> Lorne eine Petition zur Uebersendung an die Königin Victoria übergeben. Die Bittschrift legt es der Königin an's Herz, die Lage des irischen Volkes in Erwägung zu ziehen. Der General- Gouverneur versprach die Beförderung des Schriftstückes, drilckte gleichzeitig sein Bedauern über den Nothstand in Irland aus und empfahl als Mittel zu dessen Abwendung die Auswanderung nach Canada. Öesterreichischer Reichsrath. Abgeordnetenhaus. (34. Sitzung am 15. Jänner.) Nach dreiwöchentlichen Ferien ging daö Abgeordnetenhaus heute mit frischen Kräften wieder an die Arbeit. Die Ergebnisse der heutigen Sitzung sind allerdings nicht sonderlich hoch anzuschlagen, doch nur deßhalb, weil die Tagesordnung Gegenstände von hervorragendem Interesse nicht aufzuweisen vermochte. Dafür war der Einlauf diesmal von Wichtigkeit. Unter demselben befanden sich das Fristengesetz für da« Recla- mationS-Verfahren bei der Grundsteuer-Regulinlug, das Gesetz über die Besteuerung der Vorschußcasseu und Creditvereine und ein Nothstands- gesetz, durch welches die directe Subventionirung der vom Nothstände heimgesuchten Gegenden ermöglicht werden soll. Diese Borlage, sowie daö Fristengesetz wurden als dringlich erklärt nnd sofort in erster Lesung an die betreffenden AuSschllffe verwiesen. Nachdem von der Regie- rungSbank anö einige noch im Borjahre gestellte Interpellationen beant- wortet worden waren, folgte die erste Lesung des Gregr'schen Antrages auf Aufhebung des objectiven PreßverfahrenS. Dr. Gregr beleuchtete in langer Rede die Härten, die mit dem objectiven Verfahren verbunden sind und theilte einige drastische Beispiele mit, die in der That die Unzukömmlichkeiten dieser Methode, den Ausschreitungen der Preffe zu be- gegnen, grell illnstriren. Dagegen konnte die Behauptung deö Redners, dkh durch das objective Berfahren der Germauisation in Böhmen Bor- schnb geleistet werden sollte, wol nicht ernst gemeint sein. Daö HanS wieö den Antrag dein Slrafgcfctzanöschuß zn. Die Debatte über die Lienbacher'schen Anträge bezüglich der staatöanwaltlicheu Funktionäre wurde auf die nächste Sitzung verschoben. Oertliches. (Städtische Armen - Commission.) P r o t o c o l l, aufge- nommen über die Sitzung derselben am 5. Jänner. — Gegenwärtig: Der Borsitzende: Georg Pointner; die Mitglieder: Franz Hofman, Mathias Brandfiötter, Leop. Ant. Jglseder, Anton Jäger v. Waldan, Carl Jäger v. Waldan, Carl Kaps, Anton Landsiedl, Anton Mayr, Carl Millner, Josef Peyrl, Josef Reicht, Franz Schlader, Wenzel Wenhart. Beginn der Sitzung um 3 Uhr Nachmittags. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, constatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzahl von Armen-Commis- sionS-Mitgliedern, und geht hierauf znr Tagesordnung über. rudern, um zuverlässige Männer zu unserer Befreiung herbei zu rufen, doch sein kranker Arm hat ihm das Rudern bald unmöglich gemacht." Obgleich die Fluth bereits begonnen, lief in jener Richtung eine starke Strömung gerade auf ein Vorgebirge zu, und waren, was ihr auch wirklich der Fall zu sein schien, die Boote in diese hineingerathen, so konnte sie — vorausgesetzt, daß die Landung an jener steilen Küste gelang — nicht vor Verlauf von drei oder vier Stunden Rettung durch Jens erwarten. Den Leuchtthürmer durch irgend welches Signal herbei zu rufen, stand nicht in ihrer Macht, selbst wenn demselben seine Furchtsamkeit zurückzu- kehren erlaubt hätte, was sie, da sie seinen feigen, selbstsüchtigen Charakter kannte, sehr bezweifeln mußte. Sie war also von aller menschlichen Hülfe abgeschnitten, als wären jene Boote tausend Meilen weit entfernt gewesen. Jede, auch die letzte Hoffnung auf Rettung schwand dahin. Sie wandte sich um und eilte nach der Stelle zurück, wo sie Rlels verlassen hatte. Sollte es den Gefangenen noch nicht gelungen sein, die Fallthür zu erbrechen, so wollte sie ihn wieder in seinem Bette verstecken, wo er ja möglicher Weise unentdeckt bleiben konnte, bis Hülfe kam. Als sie jedoch, ihr Kind auf dem Arme, den Thurm erreichte und eben den Fuß auf die erste Sprosse der eisernen Leiter setzte, hörte sie oben das laute Krachen zerbrechenden Holzes und die fluchenden Stimmen der aus ihrem Gefängniß hervorspringenden Räuber. Sie kam zu spät und ihr namenlos gequältes Mutterherz ergoß sich in einem flehenden Blick zum Himmel um Barmherzigkeit für ihr Kind, — ach, nur für ihr Kind, wenn sie selbst sterben mußte. Kaum noch wissend, wohin ihre Schritte sie trugen, stürzte sie, um noch einmal, zum letzten Male, nach Hülfe umzuspähen, nach dem Landungsplätze der Boote zurück, doch wie manche Meile weit, jetzt bei'm Hellen Licht des Mondes und der Sterne, ihr geübtes Auge auch das Meer überblicken vermochte, es war nirgends eine Spur von Leben auf demselben zu entdecken. (Forts, folgt.) Der Alpen-gote 1. Wahl der Fuuctiouäre für daö Jahr 1880. — Hiezn werden die bisherigen Functionäre mit Acclamalion gewählt nnd zwar: Armen- rath Hofman zum Vorsitzenden-Stellvertreter, Gemeinderalh Peyrl znm Cassier, Gemeidesecretär Leopold Anton Jglseder znm Schriftführer, nnd zu Armenhausvätern, und zwar: für das Burgersp-tal Armenrath Anton v. Jäger, für da« Josef-Lazareth Gemeinderath Mayr, für das Bruder- HanS Armeuralh Reicht, für das Enuödorser - Armenhaus Armenrath Brandstetter und für das SondersiechenhauS Armenrath Hofman. Sämmtliche Gewählte erklären, die anf sie gefallene Wahl anzunehmen, waö der Vorsitzende zur erfreuliche« Keuntniß nimmt. 2. Verleihung mehrerer SondersiechenhauS-Pfründen per täglich 8 kr. — Je eine solche wird verliehen: Anna Hoser, Johann Mann nnd AloiS Ebner; dem Bewerber Josef Molterer wird ein Armengeld von monatlich 1 sl. verliehen. 3. Gesuch um Gewährung eines Unterstandes. — Franz Ku- tschera wird der Unterstand im Josef-Lazareth provisorisch bewilligt. 4. Gesnche um Gewährung eines ArmengcldeS oder Unterstützung. — Ein solches wird gewährt von monatlich 1 st.: Raimnnd Mann, Barbara Molterer, Cäcilia Schmid nnd Barbara Schreinhnber; von monatlich 2 st. 50 kr. Jgnaz Hörndl, Maria Kirchberger, Franz Unzeilig, Peter Hager nnd Maria Schaufler; den beiden Letzteren mit Beschränkung auf die Dauer des Jahres 1880. Der Maria Jnsanger wird für ihr Pflegekind Franz Reindl ein monatlicher ErziehnngSbeitrag von 2 st. 50 kr. auf die Dauer der Schulpflichligkeit, dein Rnpert Scheindl eine einmalige Unterstützung von 3 fl., der Theresia Weidlich der Unterstand im Josef-Lazareth und dem AloiS Dunst eine Abs-rli- gung von 20 fl. zur Anschaffung von Kleidung und Schuhen gewährt. Maria Pretscheruo und Anna Straffer werden mit ihren Ansuchen ab- gewiesen. 5. Gesnche um Armengeld-Erhöhung. — Das Armengeld wird erhöht auf monatlich 2 st. 50 kr. der Anna Berger, Maria Guntcu- dorfcr, Maria Platzer, Katharina Stadler und Maria Sladler; anf monatlich 3 st. 50 kr. der Eleonore Zwickler; auf monatlich 5 st dem Johann RameiS. Theresia Steingruber wird abgcwiesen. 6. Beschlußfassung wegen Begebung der Zweithurn'schen Stif- tnng. — Wird beschlossen, bchnf« Vorlage der Competenteu - Tabelle in der Februar-Sitznug von jedem Armenrathe je einen Bewerber hie- für vorschlagen zu lasten. schließlich tvird die nächste Sitzung anf den 3. Februar d. I. festgesetzt. Schluß der Sitzung 5^4 Uhr Abends. Der Vorsitzende: G e o r g P o i n t n e r. W. Wenhart, Franz Schlader, L. A. Jglseder. Gemeinderath. Armeuralh. Schriftführer. (Ordentliche Schwurgerichtssttzung 1880.) Für die bei dem k. k. Kroisgerich 1 e S t e y r am Montag den 15. März 1880 beginnende ordentliche Schwurgerichts- sitzung des laufenden Jahres wurde der k. k. KreiSgerichts- Präsident Michael Weis mayr zum Vorsitzenden des Schwurgerichtshoscs und der k. k. Landesgerichtsrath Adolf Foglar zltm Stellvertreter desselben bestimmt. (Wissenschaftliches.) In der am 15. d. M. statt- gefundenen Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Akademie d er Wisse nsch af t en in Wien wurde unter Anderm die von dem correspondirenden Mitglieds Professor Dr. E. Weyr in Wien übersendete Abhandlung : „Zur Construction der Schmiegungs-Ebene der Durchdringungs-Curve zweier Flächen zweiter Ordnung", von Professor Heinrich Drasch an der hiesigen O b e r r e a l s ch u l e, vorgelegt. (Freiwillige Feuerwehr.) Ergebniß der Wahlen iu der Jahresversammlung und den Trainversammlnngen: Verbrecher: Löschmeister Julius Huber, Rottenführer Johann Bießmcier (neu), Stellvertreter Johann Ernst. I. Train. Steiger: Löschmeister: Benjamin Bergmann, Rottenführer Günther Neumayr. Spritzen - Mannscha st: Lösch- meister August Eppinger, 1. Rotteusührer Vincenz Menziuger, Stell- Vertreter Bernhard Obermüller, 2. Rottenführer Peter Schußpöck, Stellvertreter Peter Steinhuber (uen), 3. Rottenführer Ludwig Sieber, Stellvertreter Leopold Weiudl (neu). Schlitz - Mannschaft: Lösch- meister Emil Göppl, 1. Rottenführer Anton Landsiedl, Stellvertreter Franz Wagner, 2. Rottenführer Mathias Perz, Stellvertreter Franz Tomitz. III. Train. Steiger: Löschmeister Engelbert Borderwinkler (neu), Rottenführer Ernst Schmidt (uen). Spritzen -Mannsch a ft: Löschmeister Josef Minoth, 4. Rottenführer Carl Schnbnig, Stellvertreter Stephan Maier, 5. Rottenführer Mathias Hetzenberger (nen), Stellvertreter Leopold Lebinger (neu), 6. Rottenführer Peter Hof- macher (nen), Stellvertreter Heinrich Knell. Schutz-Mannschaft: Löschmeister Anton Mayr, 3. Rottenführer Josef Turck, Stellvertreter Carl Edlbauer, 4. Rottenführer August Schrader, Stellvertreter Franz Ailenböck. III. Train. Steiger: Löschmeister August Pichler, Rotten- führer Aloiö Niedl. Spritzen - Mannschaft: Löschmeister Franz Miller, 7. Rottenführer Johann Nickel, Stellvertreter Martin Kutzeu- berger, 8. Rottenführer Josef Hörl, St llvertreter Franz Haller. 9. Rottenführer Josef Hack, Stellvertreter Johann Sletztmayr. S ch u tz- Mannschaft: Löschmeister Ferdinand Gründler, 5. Rottenführer Franz Greiner, Stellvertreter Anglist Erb, 6. Rottenführer Rudolf Wochenalt (neu), Stellvertreter Johann Orlmayr. (Thurmbau - Verein.) Der heutigen Nummer liegt der Jahres-Aus weis des hiesigen Thurm bau-Vereine« bei, anö welchem unsere Leser ersehen können, daß derselbe prosperirt, ihm stets neue Mitglieder zuwachsen und sich so seine Mittel von Jahr zu Jahr beträchtlich vermehren, so daß derselbe bereits ein Neinvermögen per 17.315 fl. 51 kr. besitzt. Der Bericht spricht die zuversichtliche Hoffnung anö, den Ban schon iu eiu paar Jahren begiunen zu können. (Gefunden) wurden hier mehrere Schlüssel, und ini Gemeindeamt«: hinterlegt. (Arretirungen durch die städt. Sicherheitslvache) seit 10. Jänner: 1 Mann wegen gefährlicher Drohung, 1 wegen Renitenz, Bettel und Wachebeleidigung, 1 wegen Landstreicherei, 8 wegen Vagirell und Vettel, 3 wegen Trunkenheit und Exceß, 2 wegen Unterstandslosigkeit, 3 wegen zudringlichem Bettel, 1 Weibspersoll wegen Land- streicherei.___________ (Theater-Nachricht.) Am Donnerstag den 22. d. M. findet das Benefice des Herrn Heller statt, welcher hiebei: „Adelaide", Charakterbild in 1 Acte von Müller, und „Mannschaft an Bord", komische Operette von Suppe zur Aufführung bringen wird. Die tüchtigen schauspielerischen Leistungen des Herrn Heller und sein reger Pflichteifer und unermüdlicher Fleiß, mit dem er alle seine Rollen durchfühch sind längst im Theaterpublicum Nr. 5 bekannt und geschätzt und sichern ihm die volle die Anerkennung desselben. Wir glauben daher weiter keine empfehlenden Worte für diesen trefflichen Künstler mehr verlieren zu sollen, sondern sind überzeugt, daß ihn die Theaterfreunde mit einem ausverkausten Hause belohnen werden. — Unserer Theater-Direction ist es gelungen, die beiden b e- rühmten Indianer Burdwan, welche allortig mit ihren unübertroffenen Productionen Sensation erregen, auf ihrer Durchreise zu einem zweimaligen Gastspiele zu bewegen. Das erste Gastspiel derselben findet bereits m o r- gen, Montag, das zweite und unwiderruflich letzte Dienstag den 20. d. statt. — Mittwoch den 21. geht die mit großem Beifall aufgenommene Possen-Novität „Die Gypsstgur" (im Abonnement) iu Scene. — Die Proben zu der neuesten Posse „Hausherrnfreuden", welche momentan noch immer das Nepertoir des Wiener-Carltheaters beherrscht, haben bereits begonnen. (Gcselligkeits-Club.) Der am 10. d. M. von diesem Vereine veransialtele coslümirte Jux-Abend ist glänzend ausgefallen. Die Säle des Casino baren durch den Reichthum der Castüme einen farbenprächtigen Anblick. „Wer zählt die Volker, kennt die Name«, die gastlich hier znsamllien kamen?" Es wird uns schwer, aus dieser Fülle die richtige Auswahl zu treffen. DaS Comitü, welches iu liebeus- würdigster Weise die Honneurs machte, war im Gewände der Unschuld, iu vollständig weißer, sehr origineller Toilette erschienen. — Domini- reud trat eine zahlreiche Gruppe vonWalküreu mit silbernem Helm und Küraß, von Mitgliedern dcS Daüeu.Chor'S gebildet, auf, nicht minder prächtig waren die Costüme zckrier Kartendamen, eines reizenden PiqnenrS, den sein grünes JäckchtN und der Dreispitz gar neckisch kleidete, ungezählte Rococodamen, die au Lieblichkeit der Erscheinung und Geschmack ihrer dusligen Roben miteinander wetteiferten; auch „Fatiuitza", die viclgefeierte Heldin dir Theaterwoche, halte eine Vertreterin gefunden, schöne FischermädHen, wahrsagende Zigeunerineu, Mädchen von Capri, Schottländeriuea vervollständigten mit noch ungenannten Trachten daö bunte Bild. — Weniger Anstrengung hatte die zahlreiche Herrenwelt gemacht, und eins Gruppe fescher englischer Jockeys, einige Spanier, Italiener, Neger, zwdeuen sich ein Mohr gesellte, con- trastirleu wohlthätig gegen die schwär^ Salonkleiduug, deren Monotonie nur durch drollige Kopfbedeckungen twaS belebt wurde. — Gerechtes Aufsehen machte der Niesen - Cotillonfmit seinen vielfache«, sehr überraschend arrangirten Figuren, van dseu sich mehrere durch ihre besondere Originalität auözeichueteu. Dekelbe nahm nahezu zwei Stunden in Anspruch. — Eiu weiteres besoniereS Amüsement deö genußreichen Abends bildete die mit reiche» und auch mit scherzhafte» Gewiunsten vielfach ausgestatlete Juxlotterie. —Für daS Tauzverguüge» sorgte die bekauute Capelle Bauer unermüdlich und huldigte die goldene Jugeud demselben biö zur frühen Morgenstume, iu welcher auch die bis dahin stets eifrige« Comite-Mitglieder «ach des Tages Laste« die Säle mit dem Bewußtsei« verlassen konnte«, da Cl«b habe nun seinen schönste« Ball-Abe«d gefeiert, er schreite vorwÄS, sich selbst znm Lobe nnd seinen Mitgliedern zur Freude. J. R. (Caruevals-Chronik.) Am 24. d. M. hält im C a s i u o (Eiselmcyr'ü Saal-Localitäteu iu Nlchcnschwall) die Freiwillige Feuerwehr der Waffen fabrik eine Fest kneipe, verbunden mit Tauzkrän zchen, ab. Die Untnhaltung beginnt um halb 8 Ubr. (Grosse Obstsendnngen.) Dieser Tage wurden wieder, — sowie auch geg.u Ende des vergangene» Jahre«, — auf der Rudolfbahu bedeutende Mengen edler Aepfelsorien, welche von den Bauern-^ der Umgebung verkauft wurden, nach Trieft mit der Bestimmung nach Bombay versendet. (Schlittage.) Die große Schlittage nach Sierning, -. welche wegen ungünstiger Witterung verschoben werden mußte, findet nunmehr heute, um 1 Uhr Mittag«, vom Stadtplatze an« statt. In Sierning wird nach Ankunft der Schlitten ein Tanzkränzchen arrangirt. ES dürfte sich diese Schlittage zn einer recht lustigen gestalten, da das Comite für allerlei heitere Ueberraschuugen sorgen, überhaupt Alles zum beste» Gelingen derselben vorbereiten wird, nnd cS ist daher eine recht zahlreiche Betheiligung an diesen, hier seltenen Winter-Vergnügen zu wünschen. Es wird gewiß Niemand seine Theilnahme an demselben bereuen, im Gegentheile sich hiedurch einen vergnügten Nachmittags verschaffen. (Ein cxcessiver Schreiber.) Am 16. d. Jg. Abends m«» ■■ ■»* über Neguisitio« die städt. Sick,erbeittwachL^^^r^ffi^d deuten einschrciten und setbeu^v^h^Ti Derselbe, ein vacireuder Schreiber Namens Johann Hcrjsky, bettelte Anfangs in Ort iu ver- schtedeneu Häusern, wurde aber, da er gegen die Leute sehr grob war von den Letzteren zweimal auf die Gasse gesetzt. Endlich zertrümmerte er eine Fensterscheibe und pochte so rapid an die Hausthüre des Bin- derhänscls, daß sofort zwei Schiffleute erschienen und denselben, nach- dem er auch gegeu diese grob war und sie schlagen wollte, festnahmen Nicht minder Aufsehen erregte derselbe während der EScortirung in den Arrest, indem er die Wachmänner auf die ordinärste Weise beschimpfte und auch immer schrie: er sei unter Räuber nnd Mörder gerathen (Verstorben.) Den 14. Jänner: Maria Weiß, Ar- maturarbeiters-Kind Nr. 266 in Wieserfeld, 10 Jahre alt Auszehrung. Verschiedenes. (Seltenes Alter.) In St ein b ach an der Steyc lebt in der dortigen Humpelmühle ein 100 jähriger Greis» Namens Franz Staoler, Messerschmied, welcher noch rüstig und gesund ist, in der Werkställe noch mitarbeitet, und sich an Feiertagen mit Buchbinderarbeiten beschäftigt. Eine Schwester von diesem hochbetagten Manne, Katharina, ist 98 Jahre alt und eine Tochter desselben lebt in Wels im Alter von 65 Jahren. Gewiß ein seltenes Alter in einer Familie. (Zn Stande gebracht.) Der vom k. k. Landes-' gerichte in Linz wegen Verbrechens des Betruges steckbrieflich verfolgte Fleischer David Kutzeu berger aus Dteyr wurde am 12. d. durch die Sicherheitswache in Urfahr arretirt und dem competenteu Gerichte eingeliesert. (Oberösterreichifches Vicinalbahn-Project.) Wie man aus Wels berichtet, hat sich bekanntlich daselbst ein Comite gebildet, einerseits den Ball einer Vicinalbahn von Wels u^ Steyr im Anschlüsse an die K r ein s t h a l- Bahn, andererseits aber den Bau einer Bicinalbahn von Wels über Efferding, Aschach, A/gen im Anschlüsse an eine na^, Kuschwarda zu führende Bahn anstnibt. Das Comite hat bereits bezüglich der Strecke Wels-Aigen das Gesuch um die Bewilligung zu den
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