Seile" 4 -er Alpta-Bote. Nr. 4 sind längstens bis 30. Jänner 1880 bei der Gemeinde- Vorstehung Steyr einzubringen. (Theater.) Die Dircction Zwercuz hat diese Woche den ge« jährlichen Kampf mit einem gewaltigen Gegner des Theaterbesuchs, mit Prinz Larneval unternommen, und mit zwei Novitäten, die ins Feld gerückt wurden, glänzende Siege, d. h. auSverkaufte Häuser erzielt. „Rosenkranz und Güldenster»" ging Donnerstag nud „Fati- niha" Samstag und Sonntag über die Bretter und ernteten Beifall und Ehren wie überall. — Wäre das Factotnm der „Wohlthätigen Frauen", Hubert, bei den PremiLren gewesen, er hätte sich über den Erfolg in seiner drastischen Weise Lust gemocht: „Alles gut studirt, — volles HauS, animirteS Pnblicnm — gefällt mir sehr gut — Bum!" — „Roseukrauz und Güldensteru" erinnern nnS an das Lied- chen Kerner'S, in dem zwei junge frische Gesellen zum ersten Male in die singenden klingenden Wellen deS Frühlings hinausziehen. — Der junge Gülden stcrn, der sich zum erste» Male in die Wogen des Lebens hinanSwagt, wird, während er sein Schifftein im Vollgenuß der Frei- heit anf der offenen See tnmmelt — von einem unwiderstehlichen Freibeuter der Liebe geläppert, ins Schlepptau genommen und in den Hafen der Ehe bngsirt. — Etwas kühler ist der Baron Rosenkranz aufgefaßt. Warum sich der geistvolle Weltmann zum Reisegesellschaster eines halbreifen Sprößlings einer aristolratischcn Familie mit tief eingewurzelten Dornnheilen, — denn für da« mußte er Gras Ernst halten, — hergibt, da er sich im letzten Act als raugirter Rittergutsbesitzer entpuppt, für den die pecuniären Vortheile einer derartigen Stellung nicht in Betracht kommen, — will nnS nicht recht klar werden. Aber sei eS d'rum, accep« tiren wir diese Idee als die seltsame Grille eines etwas blasirten Gentleman, nnd begnügen wir uns an dem Ergötzen, das nnS die Schicksale und Abenteuer Rosenkranz' als Mentor Ernst's und sein Verhältniß zur Gräfin Kicnborn bieten. — Geistreich sind wol alle angelegt die Figuren deS bühnenknndigen Autors, sie sind Feuilletonmenschen, denken und sprechen so und glänzen im Lampenlicht dnrch daS Brillantfener eines effectrcichcn witzigen Dialoges — der Ernst deö Lebens mit seiner erschütternden Macht steht ihnen jedoch fern; wenn sie sich sträuben, grollen oder zürnen, fo sieht man doch den Schalk dahinter, nnd wird uns nicht bange um daS Schicksal der Helden, so strenge auch der alte Fürst Liebenstein bei Beginn der Comödie über MeSallianzen denkt, für so unbeugsam er sich selbst hält. Nachdem Graf Rosenkranz seine Hamlet- Geschichte aufgetischt, nach der Bekanntschaft mit den Bädecker-Papageien Sanftleben (Herr Schiller) nnd Sohn, nach der Vorstellung des in pnncto Kerzensiümpchen ökonomisirenden allein reisenden Ritterguts- besitzcrs InstuS Schmählich mit seiner sächsischen „Gemiethlichkeit", schwirr- den alle Bedenken — wir lachen rnhig weiter über alle Wirren und Mißverständnisse, über die scharfblickende Gräfin, die falschen Meiningcr, die schalkhafte Comteffe Kienborn — bis Papa Fürst Liebenstein und Mama Gräfin Kienborn Amen sagen nnd die Paare vereinen. — Die Darstellung war mit Rücksicht darauf, alö Director Zwe- renz nnd auch Herr Banmann sich in ungewohntem Fahrwaffer bewegen mußten, eine sehr sorgfältig vorbereitete. — Frau von Boy (Gräfin Kienborn) wurde als Beneficiantin freundlich begrüßt. — Modest, zurückhaltend, und als geistreiche junge Dame mit einer ge- wiffen Selbstständigkeit austretend, spielte Frln. Fredi-Franken die Comteffe Kienborn und wußt: aristokratischen Gesellschaftston, Humor, Empfindung und Delicatesse zn vereinen. — Lieblich in der Erscheinung war daS Seefränlein Bilana deS Frln. Marion, ein reizendes Kind, natürlich nnd herzlich, aber doch ein wenig coquett. — Humorvoll und elegant gab Herr von DierkeS den Baron Rosenkranz, hingegen fand der alte, etwas steif anfgefaßte Graf Liebenstein des Herrn B an mann weniger Anklang. — DaS Ensemble war vortrefflich nnd betheiligten sich der sächsische Rittergutsbesitzer Schmählich (Herr Heller) und die beiden Sanftleben, Herr Schiller (Vater) nnd Herr «Straßer (Sohn), als wirksame Chargen. Seit Ojfenbach's „schöner Helena" erfreute sich keine Operette solcher Popularität wie „Fatinitza", welche den Namen ihres Com- ponisten selbst bis an die ferne Metropole au der Seine getragen. — Director Zwerenz hat die Operette, welche für hier Novität ist, auf das brillanteste anSgestattet nnd wirklich pompös infceuirt; daß hiebet die sorgfältigste Vorbereitung nicht vergeffen wurde, setzen wir als bekannt voraus. — Wie rasch die Fama von dem durchgreifenden Erfolg der Premiöre berichtete, bewies, daß daS HauS bei der ersten und zweiten Reprise so vollständig anSverkauft war, daß im Parterre nicht eine Nadel hätte zu Boden fallen können. — Die reizende melodiöse Musik, die an Glanznummern, — wie der Chor der Cadeteu, das Lied des Journalisten Golz, worin er die Thätigkeit eines Reporters beschreibt, das Entreelied Lydia'S und daS prächtige Marsch-Terzettino, welches jedesmal stürmisch znr Wiederholung verlangt wurde, den lieblichen Walzer am Schlüsse des zweiten ActeS nicht zu vergeffen, — so reich ist, würde allein hinreichen, um „Fatinitza" zu einer sensationellen Operette zu machen, aber zn alledem kommt noch daS wirklich lustige Libretto und eine Ausstattung, wie sie an unserer Bühne noch nicht gesehen wurde. Wie in der „FledermanS", so erweckt auch die „Fatinitza" durch eine ansprechende Fabel allgemeine« Jutereffe. Schau der ausgehende Vorhang erweckt in nnS die angenehme Wirkung einer neuen Decoration deö sehr hübsch arrangirten Lagers von Jsaktscha, wirklich prächtig und effectvoll war die Haremsscene deö Jzzct Pascha — deren Glanz in der Premiöre die Gasbeleuchtung so gänzlich in Schatten stellte, da sie plötzlich ihren Dienst versagte und die Vorstellung auf nahezu eine Viertelstunde unterbrochen werden mußte — „da sollt' man ein bifferl aufmischen und anffrischeu, daS wär' wirklich gar nicht schlecht", wie der Jzzet Pascha in seinem gelungenen Couplet singt. „Fatinitza" ist Dank der bereits erwähnten prächtigen Jnsceuirung nnd der wirklich vorzüglichen Besetzung znr Perle der Sai- son geworden, waS bei dem vielen Guten des bisher Gebotenen gewiß nicht wenig sagen will — nnd wird noch ungezählte Wiederholungen bei übervollen Häusern erleben, da jeder Besucher, um seiner Befriedi- gnng Ausdruck zn geben, unwillkürlich Reclame für sie macht. Den Grafen TimoseyGawrilowitsch Kanlschnkoss statteteHerr D irectorZwerenz mit allen: Humor» aus, um den Knuten schwingenden General zum Helden deS Abends zu machen, erlag jedoch in diesem Kampfe, da der junge hübsche Tscherkeffen-Lientenant Wladimir (Frau Zwerenz) alö Osficier und alö „Fatinitza" sich aller Herzen im Fluge bemächtigte. — Aber auch Frau Parth-Jessika konnte sich als Fürstin Lydia nicht beklagen, da auch sie mit deu beifälligsten Auszeichnungen förmlich überschüttet wurde. — Der fleißige Notizeusammler, der selbst in der Stunde der Gefahr seiner Pflicht als Correspondent nicht vergißt, Julian von Golz, Specialberichterstatter einer deutschen Zeitschrift, hatte in Herrn Schiller einen glücklichen Interpreten gefunden. Alle« Lob verdiente auch der Jzzet Pascha deS Herrn Bau m a n n , der in der Harem-scene, wo er unermüdlich in der Erfindung neuer Couplet- Strophen war, auch als Improvisator gefeiert wurde. — Da« begleitende Gedicht zum höchst ergötzlichen Schattenspiele sprach Fran Fredi- Franken gut wie immer. — Der Sergeant Steipmann Sidorewitsch Bie- loöcurim war dnrch Herrn Str aßer bestens vertreten. — Chöre nnd Orchester vervollständigten das Ensemble der Operette zu einem für unsere und auch eine größere Bühne mustergiltigen, und werden mitwirken, die „Fatinitza" als kräftigen Zugmaguet noch lange auf dem Repertoir zn erhalten. J. R. (Verstorbene.) Den 11. Jänner: Josefa Haidl, Maschinnägel - Fabrikantens - Kind, Nr. 183 in Steyrdorf, 3 Monate alt, Auszehrung. Maria Nestmann, Fabriksarbei- ters-Gattin, Nr. 405 in Voglsang, 26 Jahre alt, Lungen- sucht. Katharina Vogl, Armaturarbeiters-Gattin, Nr. 452 in Aichet, 45 Jahre alt, Lungenlähmung. Den 13.: Carl Megla, Armaturarbeiters-Kind, Nr. 108 in Steyrdorf, 7 Monate alt, Gehirn-Oedem. Verschiedenes. Spareasse der Gemeinde Grünburg. Mit Ende November verblieben an InteressentenGuthaben................................................................................fl. 132.440,06 An capitalirten Zinsen wurden pro 2. Seni. zugeschrieben fl. 2,913.37 Im Monate December wurden von 42 Parteien einund nachgelegt................................................ ................ fl. 4,255.69 zusammen . fl. 139,609.12 Im December wurden an 12 Parteien rttckgezahlt . fl. 1,457.59 ES ergibt sich somit mit Ende dieses Jahres die Summe. fl. 133,151.53 als Jnteressenten-Guthaben. (Kremsthalbahn.) Das in Linz gebildete Kremsthal- bahn-Comite hat, wie von dort gemeldet wird, vom Handels- Ministerium die Vorconcession zum Baue der Bahn von Kremsmünster nach Kirchdorf erhalten. (Belohnungen.) Se. Excellenz der Herr k. k. Statthalter hat der Taglöhnerswitwe Cäcilie Wimmer zu Eben, Gemeinde Altmünster, in Würdigung der entschlossenen und menschenfreundlichen Handlungsweise ihres verstorbenen Gatten, welcher bei dem Werke der Hilfeleistung sein Leben einbüßte und welcher Hilfeleistung thatsächlich ein hervorragender Antheil an der bewirkten Rettung des Knaben Josef Haminger vom Tode des Ertrinkens znzuschreiben ist, weiters dem Pipendrechsler Joses Mittendorfer in Traunkirchen für die von ihm am 22. September v. I. bewirkte Rettung des Knaben Alois Pesendorfer vom Tode des Ertrinkens Belohnungen zuerkannt. (Oberösterreichische Handels- und Gewerbekam- mer.) In der Donnerstag den 8. Jänner, Nachmittags 3 Uhr, stattgehabten Sitzung der o. ö. Handels- und Gewerbekammer wurde Herr I. E. Wimhölzcl zum Präsidenten und Herr Eduard v. Nagel zum Bicepräsidenten der Kammer für das Jahr 1880 einstimmig wiedergewählt. (Personal-Nachricht.) Wir lesen in Wiener Blättern: Der in Schützen- und Touristenkreisen allgemein bekannte und in seinem Berufskreise hochgeachtete k. k. Notar Dr. Friedrich v. Braunend al im vierten Bezirke ist seit einigen Tagen nicht unbedenklich an einem Lungenleiden erkrankt. Die Aerzte geben jedoch die Hoffnung nicht auf, ihn am Leben erhalten zu können. (Doppelselbstmord.) Aus Wien wird unterm 10. d. M. gemeldet: Der Actuar an der hiesigen evangelischen Kirche Augsburger Coufession, Moth, sowie der Kirchendiener Klein sollten wegen verübter Unterschleife von Kirchentaxen entlassen werden. Gestern Abend haben sich Beide in der Kanzlei mit Cyankali vergiftet. Der durch die Unterschleife der Gemeinde zugefügte Schaden ist noch nicht genau festgestellt. (Verunglückt.) Anfangs der vorigen Woche wurde bei einem Bauer in Alhaming bei Neuhofen mit der Maschine Getreide ausgedroschen. Mitten unter der Arbeit wurde der Bauer abberufen und er beauftragte seine Frau, die Arbeit weiter zu verichten. Nun lief ihr achtjähriges Töchterlein herzu und bat die Mutter, sie zu sich hinauf- zuheben. Die Mutter gab den Bitten nach; aber leider wurde das Kind von der Maschine erfaßt und demselben ein Fuß, von der Hüfte weg, ganz gebrochen. (Pflichtverletzung ernes Gemeindevorstehers.) Der Landesausschuß hat dem Gemeindevorsteher von U n t e r g ai s- bach wegen einer von ihm in seiner Eigenschaft als Gemeindevorsteher erstatteten Anzeige, daß sich mehrere Schulkinder beim Schulturnen Hände und Füßegebrochen haben, welche Anzeige über Verlangen des genannten Gemeindevorstehers auch von den G e m e i n d e- vorstehungen von Bodendorf, Prägartdorf und Selker unterzeichnet und in der dritten Sitzung der Schul- Enquete-Commission vorgelesen wurde, eine strenge Rüge ertheilt, nachdem sich zufolge der gepflogenen eingehenden Erhebungen die Angaben in erwähnter Anzeige als vollständig unrichtig und entstellt erwiesen haben, der Gemeindevorsteher von Un t e r g a i s b a ch aber wegen unterlassener Prüfung der Nichtigkeit einer von ihm amtlich bestätigten und behaupteten Thatsache und wegen Verleitung anderer Gemeindevorsteher zur Mitfertigung der in Rede stehenden Anzeige sich einer Pflichtverletzung schuldig gemacht hat. (Duell.) Aus Pest wird unter dem 10. d. berichtet: Heute wurde hier ein blutiges Duell ausgefockten. DerReichs- tags-Abgeordnete Julius Verhovay, neuestens Redacteur der „Függetlenseg", durch wüthende, in oer Form über alles Maß des Anständigen und Erlaubten weit hinausgehende Opposition längst berüchtigt, hatte in seinem Blatte in scandal- süchtigster Weise in Sachen des Volks,Bodencredit-Jnstituts geschrieben, als sogenannte „Enthüllungen" unberechtigter Weise mitunter bezüglich ihrer Echtheit unverbürgte Privat- briefe veröffentlicht und Personen aller Kreise verleumderisch verunglimpft, so daß dieses Vorgehen nachgerade allgemeine Entrüstung erweckte und zu scandalöfen Straßen -Placaten Anlaß gab. Jüngstertage griff er nun auch Persönlichkeiten des hiesigen adeligen Casino's an. Ein Mitglied desselben, Baron Jsidor Majthenyi, schoß ihm heute Mittags eine Kugel iu die Brust, so daß er lebensgefährlich darniederliegt. Die Kugel blieb im linken Schulterblatt stecken. Die Secun- danten Verhovay's waren: Komjathy, Mednyanszky; jene Majthenyi's: Uechtritz und Benilzky. Die Distanz war auf 25 Schritte mit 5 Schritten Avance festgesetzt. Verhovay's Zustand ist sehr bedenklich. (Lenau's Braut.) Ueber 30 Jahre ist der unglückliche Dichter Nicolaus Lenau todt, und nun kommt, wie wir schon in letzter Nummer berichteten, aus Stuttgart die Nachricht, daß seine einstige Braut Marie Behrend durch das Herabfallen einer Leiter lebensgefährlich verletzt worden ist. Der Dichter lernte Marie Behrend im Sommer 1844 in Baden-Baden kennen. Das Ergebniß eines nur achl- zehntägigen Verkehres in dem badischsn Curorte war die Verlobung der Beiden, welche kurz darauf in Frankfurt a. M. stattfand. Nach der Verlobung haben sich Lenau und sein Braut nie wieder gesehen. Am 12. October 1844 verfiel der unglückliche Dichter in die Nacht des Wahnsinns, aus welcher ihn erst der Tod erlöste. Marie Behrend ist unverheiratet geblieben. Der sehnsüchtig erwartete Brautschleier ward ihr zum Witwenschleier, in dem sie fortan mehr als dreißig Jahre, eine ideale Dulderin, den Erinnerungen ihrer einzigen Liebe in Weltabgeschiedenheit lebte. Literatur. Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik. HeranSgegebeu von Dr. Carl Arendts. DaS kürzlich anSgebene vierte Heft deö II. Jahrganges dieser empfehlenSwerthen geographischen Zeitschrist (A. Hartlebens Verlag iu Wien; jährlich 12 Heste ö 36 kr. L. W. — 70 Pf.; Pränum.-Prei« pro Jahrgang 4 fl. 25 kr. ö. W. —8 Mark) bringt aus 52 Seiten mit 11 Abbildungen nnd einer großen ethnographischen Karte von Mittel-Asien, in Farbendruck, folgende interessante Artikel: Die Eranier Central - Asien«. Bon Pros. E. Dr. Njfalvy. (Mit 2 Jllnstr.) — Geologische Untersuchungen am vierzigsten Parallel. Von Franz Toula. (Mit 2 Jllnstr.) — Die Nordost-Durchfahrt. Vou Dr. Josef Chavanne. (Mit 1 Jllnstr.) — Die böhmische Schweiz. Von Rob. Mauzer. (Mit 1 Jllnstr.) — Schoschaug. Von Dr. Emil Holnb. (Mit 3 Jllnstr.) — Begleitworte znr ethuogr. Karte von Mittelasien. — Astronomie und physikalische Geographie. — Reisen nud Polarfahrten. — Politische Geographie und Statistik. — Unterricht«. Anstalten. — Militär und Marine. — Handel. — Bergbau, Industrie und Landwirthschaft. — Verkehrsanstalten. — Berühmte Geographen, Naturforscher und Reisende. (Mit 1 Jllustr.: Ferd. v. Mueller.) — Geographische Nekrologie. Todesfälle. (Mit 1 Jllnstr.: Joh. Eduard WappänS.) — Academien, geografische nun verwandte Vereine. — Kleinere Mitheilnugen. — Vom Büchertisch. — Eingegangene Bücher, Karten rc. — Wir begrüßen jedes neue Heft dieser wirklich gediegen redi- girten Zeitschrift mit wahrer Freude. Sie führt dem Publicum rasch und geordnet iu fortlaufenden, fesselnden Uebersichten, die praktischen und wissenschaftlichen Erscheinungen, Thatsachen, Entdeckungen nnd Bestrebungen auf geographischem Gebiete vor und wurde bisher von Heft zu Heft nur reichhaltiger und interessanter. Auch die Ausstattung ist tadellos, die Jllustrirung glänzend. Kingesendet. (Die Vorläufer der Lungenschwindsucht (Tuberculose.)) Die Tuberculose (Lungenschwindsucht) hat stets ihre Vorläufer. Diese bestehen theils in einzelnen KrankheitSerscheinungen, theil« sind es selbst- ständige Krankheiten, die sogenannten Cousumptionskrankheiten (Er- schöpfungskrankheiten), welche, wird nicht rechtzeitig gründliche Hilfe gebracht, oft Lungenschwindsucht im Gefolge haben. Oft sind e« ein einfacher Husten, eiue etwa« länger andauernde Heiserkeit, ein Katarrh der Luftwege, die den tuberculosen Pcozeß einleiten, sehr häufig aber ist der länger andauernde, chronische Katarrh schon der Beginn des tückischen Leiden«. Zu den selbststäudigen Krankheiten, die sehr häufig die Vorläufer der Tuberculose bilde«, gehöre«: Scrophu- lose (Scrophelsttcht), Btutarmuth, Bleisucht, Rhachiti« (eug- lische Kraukheit), sowie allgemeine Entkräftung nach schwere« Fieberkrankheite«. Die Ursache aller dieser Kraukheiten liegt im Blate, da« die zur normalen Lebenöfunetion nothwendigen Stoffe nicht in entsprechender Menge enthält. So fehlt dem Blute Bleichsüchtiger, Blut- armer, der ReconvaleScenteu das Eisen, dem Blute Scrophulöser und Rhachitischer oxydirbarer Phosphor, Eisen und Kalk und bedingt dieser Mangel das Entstehen der genannten Krankheiten. Um diese zn entfernen, müssen wir dem Blute solcher Kranken diese fehlenden Stoffe ersetzen. Hiezu eignet, sich wegen seiner vorzüglichen Zusammensetzung anS Phosphor, Eisen nud Kalk der vom Apotheker Jul. Herbabuy in Wien (zur Barmherzigkeit, VII. Kaiserstraße 90) bereitete unterphoS- phorigsanre Kalk-Eisen-Syrup. Nach den damit erzielten überraschend günstigen N esu ltaten verlieren sich unter deffen Einflnsse rasch alle Katarrhe der Luftwege, stellt sich ein guter Appetit, ruhiger Schlaf, eine gesunde Gesichtsfarbe ein nnd nehmen die Kräfte zu. Bei Scrophulose und Rhachiti« ist bie Wirkung eine wahrhaft überraschend schnelle und sichere und erholen sich besonder« Kinder in auffallend kurzer Zeit. Es bildet sonach Herbabny's Kalk-Eisen-Syrup nicht nur eiu vorzügliches Heilmittel gegen genannte Krankheiten, sondern auch da« sicherste VorbeugungSmittel gegen Tuberculose. Genau- Belehrung in der jeder Flasche beiliegenden Broschüre von Dr. Schweizere Preis 1 Flasche 1 fl. 25 kr. Um daS Mittel echt zu bekommen begehre man stets ausdrücklich „Herbabny's Kalk-Eiseu- Syrup" und beziehe ihn entweder direct vom Erzeuger oder durch folgende Depot«: In Steyr bei Herrn Dr. W. Stigler, ferner bei den Herren Apothekern: Kirchdorf: Leopold Mraß. Untergrünbnrg: C. Matzke. Gm linden: k. k. Salzkammergntö-Apotheke, C. Schassler. Lambach: I. Flory. Prä garten: Th. Stnchlik. Liuz-Urfahr: I. Oppitz. Wel«: C. Richter, F. Domaß. St. Pollen: O. Haßak. Auszug aus dem Amtsblatte der Linzer Zeitung. Dom 10. Jänner. Licitationen. Hans Nr. 4 zu Krieu s. 5 I. 536 Qukl. Gründen, Schw. 2500 fl., 22. Jänner, 21. Februar, 20. März, 9 U. V., daselbst, Bzg. Lembach. — Pelerlehnergut Nr. 37 zu Haselbäckan mit einem Grundcomplex von 18 I. 91 Qukl., Schw. 5150 fl-, 29. Jäuner, 28. Februar, 12. März, u. Pferde, Kühe, Schweine, Haus-, Wohnung«-u. WirthschaftSgeräthe, Schw. 533^.20 kr., 29. Jänner, 12. u. 28. Februar, 9 U. V., daselbst, Bzg. Kirchdorf. — Hälfte der „linken Warte" Hau« Nr. 27 zn Uuterpnchau, Schw. 150 fl-, — 19. Jänner, 16. Februar, 15. März, 9 ll. V., beim Bzg. OttenSheim. Hans Nr. 3znHLfleiu, Schw. HOOfl. 19. Jänner, 16. Februar, 15. März, halb 9 U. V., beim Bzg. OttenSheim. — ZimmereinrichinugSstücke, Schw. 530 fl. 70 kr., 13. u. 27. Jänner, 3 U. Nm., im Hanse Nr. 12, FabrikSstraße in Linz. — HauS Nr. 11 in Strich, Schw. 1200 fl-, s fundus instructus, Schw. 23 fl., led. Grund, Schw. 200 fl., und Zimmer-Einrichtung uno eine Ziege, Schw. 9 fl. 80 kr., 28. Jänner, 28. Februar, 31. März, 9 U. V., daselbst, Bzg. Urfahr. — Hammerschmiede Nr. 18 zn St. Martin, s. Grundstücken pr. 1298 Qukl. u. fundus instructus, Schw. 3950 fl., Grund pr. 1309 Qukl., Schw. 350 fl., 5. Februar, 4. März, 5. April, 9 U. V., daselbst, Bzg. Neu- felden. — Hof zu Gumetöedt Nr. 6 zu Stieberberg, Schw. 10.000 fl., s. Gründen pr. 69 I. 1007 Qukl., 12. Februar, 11. März, 12. April, 9 U. L., daselbst, Bzg. Neufeldeu. — Grundparcelle pr. 1 I. 955Qukl., Schw., 350 fl., 26. Jänner, 26. Febrnar, 30. März, 12. U. M., in der Weißmühle Nr. 4 u. 5 in Leilhen, Bzg. Wels. Hau« Nr. 10 in Roilh, s. HauSgrllnden pr. 3 I. 265 Qukl., Schw. 2000 fl., u. Farniffe, Schw. 100 fl. 42 kr., 11. resp. 12. Februar, 16. resp. 17. März, 15. resp. 16. April, halb 1 U. Nm., daselbst, Bzg. Rohrbach. — Sensen, Sicheln, Strohmesser, Schlv. 2058 fl. 90 kr. u. 1009 fl. 72 kr., dann 1 Paar weiße Ochsen, ein Schimmel, ein UberführteS Rennwagel, Schw. 430 fl., 15. u. 29. Jänner, 11 U. V., im Sensenwerke de« Carl Greisenegger zu Saghammer, Bzg. Weißenbach. — HauS Nr. 4 in Thal, Schlv. 1650 fl., u. Zimmer-Eiurichtung, Küchen- u. Wasch- geschirr u. eiu Schwein, Schw. 80 fl. 58 kr., 19. Jänner, 9 ll. V., daselbst, Bzg. Urfahr. — Hau« Nr. 4 zu Eidenberg, s. Grund pr. 6 I. 1136 Qukl., 5. Februar, 4. März, 1. April, 10 U. V., daselbst, Bzg. OttenSheim. — HauS Nr. 24 iu Unterpuchenan, Schlv. 2000 fl., 29. Jänner, 26. Februar, 24. März, 9 U. V., daselbst, Bzg. OttenS- heim. — HauS Nr. 21 zu Weidet f. JnhänSl u. Gründen im Gesaniml- flächenmaße vou 41 I. 1218 Qukl., Schw. 12.000 fl., 26. Jänner, 23. Februar, 20. März, 10 U. V., daselbst, Bzg. OttenSheim. — Anwesen Nr. 9 zu Kieuleiten, Schw. 700 fl., 17. Jänner, 13. Februar
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