Seite 2 Der Alpen-Hott. delaber ermöglicht werde. — Steyr, am 3. October 1879. — Johanna Eiselmeyr. Referent verliest hiezu den Bericht des städt. Bauamtes, wel= cher lautet: „Obigem Auftrage entsprechend wird vom Gefertigten zur gefälligen Kenntniß gebracht, daß die Ausstellung der Markthalten Nr. 77 und 78 entsprechend der Bestimmung des löbl. Gemeinderathes veran¬ laßt wurde. Die Behauptung, daß durch diese Hütten der Omnibus¬ Verkehr gehindert ist, kann nur als unrichtig bezeichnet werden, da die Breite der Einfahrt eine derartige ist, daß jeder Wagen aan bequem hineinfahren kann, und zum Umkehren des Omnibus war bisher der Hofraum hinreichend groß gewesen. Mit Bezug auf die Aeußerung, daß dieser Platz stets frei gewesen ist. wird auf den Markhüttenplan vom Jahre 1862 hingewiesen, laut welchem auf dieser Stelle fünf Hütten aufgestellt waren, welche jedoch im Verlaufe der Zeit von den Eigenthümern derselben aufgelassen wurden. Die Versetzung dieser Markt¬ bütten auf die früheren Plätze, und zwar gegen die Enge kann durch aus nicht empfohlen werden, da die Verlegung der Marktstände gerade von diesen Stellen nur aus Verkehrsrücksichten durchgeführt wurde. An¬ dere freie Plätze stehen dem Gefertigten nicht zur Versanna. — Städt. Bauamt Steyr, am 27. October 1879. — Bogacki." hiezu stellt Referent namens der Section folgenden Antrag: Nachdem diese angeregte Verkehrsstörung von keiner besonderen Bedeu¬ tung ist, so kann nur im Falle der Abnahme der Markthütten bei künf¬ tiger Ausstellung derselben Rücksicht genommen werden.“ Bicebürgermeister Gschaider stellt die Frage, ob sich die Mit¬ glieder der Bausection versönlich an Ort und Stelle von der Ausstellung der Markthütten die Ueberzeugung verschafft hätten, ob selbe nicht eine Störnna verursachen, denn er finde es begreiflich, daß vor dem Hotel ein gewisser Raum frei sein müsse. Wenn sich die Mitglieder der Ban¬ Section nicht persönlich hievon die Ueberzeugung verschafft hätten, so würde er beantragen, daß sich dieselben zuerst hierüber an Ort und Stelle informiren sollen. Gemeinderath Perl bemerkt, daß nur der vom Gemeinderathe genehmigte Aufstellungsplan durchgeführt worden sei. Er habe die Auf¬ stellung der Hütten gesehen und nicht gefunden, daß der Omnibus vom Hotel Eiselmehr jetzt schlechter verkehren könne, als früher; auch seien vor mehreren Jahren dort immer Hütten gestanden. Man habe ander¬ Gasthäuser, die weit weniger Raum hätten und doch noch nie beallustigt worden seien. Warum solle man gerade für das Hotel Eiselmayr eine besondere Rücksicht haben. Sein Gasthaus und jenes des Herrn Mayr hätten beide mehr Stallungen und doch haben sie vor dem Hause keinen Plat. So sei es auch beim Gasthause des Herrn Satz, wo der Zu¬ dann ganz durch die Hütten verstellt sei. Es gebe hiefür eben keine Abänderung. Vicebürgermeister Gschaider bittet nicht zu vergessen, daß der Gemeinderath die vorliegende Eingabe der Frau Eiselmehr zu beurthei¬ len habe: von jemand Anderm liege keine Klage vor, daß er auch eine Abänderung wünsche und könne von einer Protection nicht die Rede sein. Gemeinderath Perl führt an, daß der Plan, betreffend die ollitenaufstellung, dem Gemeinderathe vorgelegt und jedenfalls von Män¬ nern gemacht worden sei, welche mit dem einschlägigen Verständniß ver¬ trant seien und selben gewiß nach ihrem besten Wissen angelegt haben. Es sei nicht lange her, daß es sich am Rathstische um Aufhebung eines Gemeinderathsbeschlusses gehandelt habe, und habe es da geheißen, man werde nicht einen Beschluß fassen und in nächster Zeit denselben wieder auslassen. Gerade so sei es hier. Der Plan sei vorgelegt und gut ge¬ eisen worden. Auch wisse man recht gut und könne er sich selbst er¬ innern, daß in den 60er Jahren an dieser Stelle noch weit mehr Hütten gestanden seien, als jetzt, welche auch näher am Hause aufgestellt gewesen seien. Er bittet, die Gasthäuser „Zur Rose“, „Zum Löwen" „Zum Lamm“ ins Auge zu fassen, welche durch die Hütten vollkommen abgeschlossen seien und die an Donnerstagen nicht wissen, wo sie die Wägen aufstellen sollen. Er sehe daher nicht ein, warum Ein¬ zelne immer einen Vora haben sollen und könne er sich daher nur dem Sections=Antrage anschließen, daß dem Gesuche nicht zu will¬ fahren sei. Der Vorsitzende erklärt über vorliegenden Punkt nähere Aus¬ kunft geben zu können, weil er sich bei dem Umstande, als die Be¬ schwerde noch während der Marktzeit eingelaufen sei, die Sache an Ort und Stelle angesehen habe. Es seien nämlich zwei Hütten dort aufgestellt gewesen, welche früher nicht daselbst gestanden seien; von diesen sei eine gar nicht eröfnet worden und hätte daher wegfallen kön¬ nen; die zweite sei nahe des Candelabers gestanden. Die Behauptung der Gesuchstellerin, daß die Durchfahrt des Omnibus gehindert sei, sei nicht richtig, dieselbe habe genstaend Raum bien. Es handle sich viel¬ mehr wegen der Aufstellung der Wägen, die dort Platz finden könnten. Nachdem die Markthütten Jahr für Jahr weniger werden und es sich nur um eine Hütte handle, so glaube er, man könnte dem Wunsche der Gesuchstellerin entsprechen, wenn man für diese Markthätte einen andern Ausstellungsplatz finde; wenn sie aber anderen Häusern ebenso hinderlich seien, und man habe selbe verlegt, weil die Passage gehindert gewesen sei, so müsse man den früheren Beschluß insolange aufrecht halten, bis nicht ein besserer Platz für diese Hütten gefunden werde. Gemeinderath Peyrl bemerkt, daß, wenn eine Aenderung über¬ aber für Wand deutlich genug hervorging, daß ne unter keinen Umstanden mit ihrem Gatten zusammentreten wollte. „Wanda, — wir geben nach Nizza!" Das waren die ersten Worte, welche sie wieder vervor¬ brachte, und dann for ne bald darauf fort: „Ich kann ni. Wanda, — es war mein Too, wieder mit ihm zusammen leben zu müssen! Ich pane in Er hat mich namenlos unalualia gemacht: Ich will in not seen!" Sie vorte nicht mit Bitten auf, bis Wanda ihr die Versicherung gab, daß sie schleunigst Vorbereitungen zur Abreise trenen wolle. „Wir müssen noch im Laufe dieser Woche fort, saate sie mit zitternder Haft. „Feyer, desto besser, jede Minute, welche ich jetzt im Schlosse verweile, vermehrt meine Qual. Wanda versuchte sie zu beruhigen. Die Kranke schien argwoonis geworden zu sein. Es war beinahe, als ob sie den Worten und Versicherungen ihrer Schwester keinen Glauben mehr schenke. „Ich will sort. Wanda: Hintergeht mich nicht, ich sage es Euch: In der Stunde, wo Stefan Demidon das Salon betritt, wahrend ic noch darin weite, geschieht ein Unalua. Wanda war erschrocken, sie durfte nicht an Elisabeth's Worten zweifeln, legte sie doch in letzterer Zeit eine Energi¬ in gewissen Dingen an den Tag, welche bei ihrem Charakter unbegreiflich war. Sie hatte noch einen Augenblia geschwant ob es nicht besser sei, ein Zusammentreffen beider Gatten herbeizuführen, obwol sie sich nicht verhehlte, daß es besser sei, daß der Termin weiter hinausgeschoben werde, bis Elisabeth's Gesundheitszustand sich zur Besserung neige. Jezt war sie entschlossen. — es konnte kein Zweifel darüber bleiben, was geschehen mußte. Wanda betrieb die Vorbereitungen zur Abreise mit einem solchen Eifer, daß Elisabeth nicht lange über ihre wahre Absicht im Zweifel bleiben konnte. (Forts. folgt.) haupt möglich sei, auch andern Häusern das Recht zustehe, auf eine Abänderung in dringen, und daß dann auch diese an den Gemeinderath herantreten würden, wo es sich dann zeigen werde, daß bei denselben eine Aenderung viel nothwendiger sei. Der Vorsitzende erwidert hierauf, daß, wenn man alle Wünsche berücksichtigen müßte man mit der Ausstellung der Markt¬ sitten ebensowenig zu einem Ziele kommen würde, wie mit der Reau¬ lirung des Grunmarktes, wenn man jede einzelne Partei befrage. Die veränderte Aufstellung der Markthütten habe heuer zu großen Verdrie߬ ichkeiten Anlaß gegeben, man müsse sich aber doch an einen Plan hal¬ ten; derselbe sei vom Bauamte angelegt und vom Gemeinderathe geneh¬ niat worden und müsse daher so lange aufrecht erhalten werden, bis sich die Möglichkeit einer Aenderung ergebe. Gemeinderath Peyrl hebt hervor, daß wenn heute vor dem Hotel Eiselmehr ein großer freier Platz geschaffen werde, alle anderen Hasthäuser der Gefahr ausgesetzt seien, daß ihnen die Fuhrwerksbesitzer wegfahren, weil sie dort besser Platz hätten; es handle sich daher auch um das Gewerbe der Gasthausbesitzer. Der Vorsitzende erwidert, daß in dieser Frage geschäftliche Rücksichten weniger von Einfluß sein könnten, indem es sich hauptsäch¬ lich um Rücksichten auf die Passage handle. Vicebürgermeister Gichaider erklärt, gegen den Sectionsantrag usein, weil sich die Mitglieder der Bausection nicht an Ort und Stelle die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit des Sectionsantrages verschafft hätten. emeinderath Reder erwidert, er habe ohnehin während der Marktzeit die Aufstellung der Hütten gesehen. Bei der Abstimmung wird der Antrag der Section angenommen. S. 10105. 10. Gemeinderath Josef Huber verliest nachstehende Eingabe: Löbl. Gemeinde-Vorstehung! Nur die finsteren Nächte können Schuld ragen, daß unsere löbl. Gemeinde-Verwaltung die Uebelstände noch nicht wahrgenommen hat, welche in straßenpolizeilicher Beziehung be¬ stehen. Die gefertigten Bewohner der Zinshäuser in Vogelsang, am Franz=Joseplatz und Umgebung, erlauben sich daher diese löbl. Ge¬ meinde=Vorstehung auf einige dort bestehende Uebelstände aufmerksam in machen und um deren baldmöglichste Abstellung zu bitten: 1. entbehrt die Westrecke vom Zwischen Gasthause bis zum Franz Josef=Platz auf eine Länge von 200 Schritten jeder Beleuchtung und herrscht ins¬ besondere auf der Straße vom Hause des Herrn Holub bis zur Ecke des sogenannten Schlösselhäuschens immer tiefe Finsterniß. Die Beleuchtung auch dieses Theiles einer sehr belebten Straße mittelst Anbringuna einer Gaslaterne wurde zwar in der Gemeinderaths-Sitzung vom 29. August d. J. beschlossen, aber bis heute noch nicht ausgeführt. Die Anbringung der Laterne dürfte sich wol am Schlößelhause am besten empfehlen. 2. Ebenso ist die Straße und der Platz zwischen dem Haller chen Hause und dem Theißia=Monumente bei der Stadtpfarrkirche gar nicht beleuchtet und sind die nächsten Gaslaternen, die eine am Schütz¬ chen Hause, die andere bei Zwink, derart angebracht, daß sie obbezeich¬ neten Platz gar nicht beleuchten. Diesem Uebelstande könnte durch eine Ueberstellung der am Schütz'schen Hause befindlichen Laterne leicht ab¬ geholfen werden, wenn selbe an der Stützmauer neben dem Eingange in die Pfarrkirche angebracht würde. Dadurch würde diese Laterne ihren etzigen Zweck erfüllen, zugleich aber auch die Straße und den Fußwen durch den Theißia=Platz erhellen. 3. Würde sich die gänzliche Entfer¬ in des ohnehin ganz überflüßigen und gefährlichen Radabweisers an der Ecke des Haller'schen Gartens dringend empfehlen, denn derselbe reicht beinahe einen halben Meter in den dort ohnehin sehr schmalen Fußweg und hindert die Passage. 4. Wären die Uebergänge über die Straße von der Gartenmauer des Vierer=Hauses bis zu den jenseits befindlichen Zinshäusern durch ausdauernde Macadamisirung oder Ab¬ flasterung zu verbessern, denn an der Ecke des sogenannten „Schlössel¬ täuschens“ besteht bei nasser Witterung eine derartige Kothlache, daß man sich ein ungarisches Bauerndorf versetzt glaubt. Die in Ehrfurcht Gefertigten bitten diese Beschwerden noch vor Eintritt des Winters er¬ edigen zu wollen. — Steyr, am 19. October 1879.“ — (Folgen die Unterschriften.) hiezu verliest Referent den Bericht des städtischen Bauamtes, welcher lautet: „Mit Bezug auf obige Eingabe wird Nachstehendes an¬ geführt: ad Punkt 1. Wie bekannt, ist die Beleuchtung der Strecke zwischen dem Hause des Herrn Holub und der ersten Gaslaterne auf der Promenade bereits von Seite des löbl. Gemeinderathes beschlossen und nur die Ausstellung einer Gaslaterne für dieses Jahr sistirt. und Bunkt 2. Die Versetzung der Gaslaterne vom Schütz'schen Hause an die Kirchenecke wäre wol sehr angezeigt, da die Strecke von der Pfarrkirche bis zum Zwink gar nicht beleuchtet ist und die Frequenz daselbst besonders in den Wintermonaten eine sehr belebte ist. ad Punkt 3. Die Beseitigung, resp. Versetzung des an der Ecke des Haller'schen Gartens befindlichen Nadabweichers wird mit Rücksicht auf die äußerst geringe Breite des Trottoirs als unumgänglich noth¬ wendig bezeichnet. ad Punkt 4. Die Herstellung der Weg übergänge kann nur aus Wirken empfohlen werden, nachdem eine Macadamisirung eines Weg¬ Ueberganges nicht haltbar ist und auch schwer gereinigt werden kann. Solche Webergänge wären auf nachstehenden Stellen erforderlich: 1. Vom Hause des Herrn Holub bis zur Ecke des Haratzmüller¬ chen Gartens. 2. Beim sogenannten Schlösselhäuschen. „J. Vom Vierer'schen Hause bis zum Sparkassegebäude. 1. Von der Ede des Gemeinde Zinshauses bis zum Pro¬ menadeweg. — Städt. Bauamt Steyr, am 27. October 1879. Bogaci. Hier stellt Referent namens der Section nachstehenden An¬ trag: „Die Ausführung des Amtsberichtes wird womöglich berücksichtigt und die angeführten Uebelstände nach Thunlichkeit beseitigt." Gemeinderath Franz v. Jäger findet, daß die Schreibweise in dem Gesuche nicht die feinste sei. Der Ausdrud ungarisches Bauern¬ dari hätte schon wegbleiben können und dürfe man das nicht anneh¬ men. Er glaube, daß die Straßen in Steyr, und besonders auf der Promenade im ordentlichen Zustande hergestellt seien. Was die nach¬ gesuchte Pflasterung betreffe, so halte er selbe für überflüssig, und genüge es, eine gute Beschotterung vorzunehmen. Vicebürgermeister Gichaider bemerkt, er habe sich von der Nothwendigkeit der Herstellung der erwähnten Uebergänge überzeugt: eine Beschotterung nütze nichts, weil die Wagen darüber fahren, wo¬ durch der Weg wieder zu Grunde gerichtet werde. Man müsse in Be¬ tracht ziehen, daß dort ja Gemeinde Häuser stünden und wenn man bedenke, daß die zahlreichen Parteien derselben diesen Weg passiren müssen, so finde er die Herstellung von Uebergängen dringend nothwen¬ dig, da man den Parteien doch nicht zumuthen könne, daß sie den Koth durchwaten sollen. Solche Uebergänge seien ja auch am Stadt¬ platz zum Rathhaus und zum Kreisgerichtsgebände. In gleicher Weise sei die Herstellung eines Ueberganges vom Hause des Herrn Holub bis zur Ecke des Haratzmüller=Gartens nothwendig, was ohnehin nur eine lure Strecke sei. Gemeinderath Franz v. Jäger bemerkt, daß dann auch die Bewohner von Wieserfeld mit derartigen Anliegen kommen würden. Vicebürgermeister Gschaider erwidert, daß die Gemeinde dort kein Haus habe. Gemeinderath Wenbart hält sowol die Beschwerden als die Wünsche der Parteien für gerechtfertigt und möchte daher den Antrag der Section anempfehlen, weil wirklich große Uebelstände bestünden, die nur nach dem Antrage des Bauamtes beseitigt werden könnten. Gemeinderath Mayr frägt, ob nur die Pflasterung oder aus¬ die Beleuchtung hergestellt werden solle. Der Vorsitzende erwidert, daß die Beleuchtung heuer nicht mehr hergestellt werden könnte, weil man der Gasgesellschaft bereits gesagt habe, für heuer Umgang zu nehmen, wol aber werde sie im nächsten Jahre hergestellt werden. Was die Versetzung der einen Gas¬ aterne betreffe, so könnte dies wol vorgenommen werden, weil es für die Gasfabrik mit ganz geringen Auslagen verbunden sei. Nr. 92. Gemeinderath Perl frägt, ob es sich nur um Herstellung einer flasterung für Fußgänger handle, was bejaht wird. Der Vorsitzende bringt sohin den Gegenantrag des Gemeinde¬ rathes Franz v. Jäger zur Abstimmung, welcher mit allen gegen ein¬ Stimme abgelehnt wird, wonach der Sectionsantrag mit allen gegen ene Stimme zum Beschluß erhoben wird. — Z. 10465. (Schluß folgt.) Ritter v. Schmerling's Antwort auf die zum jewidmete Anerkennungs=Adresse.) Die in der Volks¬ versammlung vom 6. November beschlossene Zustimmungs¬ Adresse an Se. Excellenz Anton Ritter von Schmerling zu von demselben entgegen genommen, und in folgender Wene beantwortet worden: Eine große Zahl Burger der Stadt Steyr war so¬ gutia in einer an mich gerichteten Adresse vom 6. Novemder 1879 ihren Dank und ihre Zustimmung zu der von mir und meinen Gesinnungsgenossen im Herrenhause bei der Adreß=Debatte eingehaltenen Haltung auszurechen „Ich werde nicht ermangeln von dieser Kundgebung weitere Mittheilung zu machen, und erlaube mir in mei¬ nem und meiner Parteigenossen Namen den verbindlich¬ sten Dank auszudrücken. „Wien am 10. November 1879. „Schmerling m. D.“ „Berein der Schulfreunde.) Wie wir vernehmen: findet am Dienstag den 9. December in Eisen¬ mer's vormals Lander's Restaurations-Locali¬ taten in Reichenschwall eine vom Verein der Schul¬ freunde“ veranstaltete musikalische Abendunter¬ haltung statt, deren Erträgniß der von diesem Vereine in Aussicht genommenen Christbescheerung zugeführt wird. Connscation.) Am 14. d. wurde von der Sicher¬ heitswache in Aiche einer Milchverkauferin ein kleines Quantum Milch wegen Ungenießbarkeit confisciri und aus¬ geleeri. Arretirungen durch die stadt. Sicherheitswache eit den letzten 8 Tagen: 2 Mannspersonen wegen Land¬ streicherei, 1 wegen Betrug, 1 wegen Verfertigen von fal¬ chen Ceruincaten, 1 wegen Neversion, 4 wegen Exceß und Trunkenheit, 1 wegen Renitenz und Trunkenheil, 5 wegen Bettel und Vaairen, 2 wegen Ausweislosigkeit, 1 wegen erunreinigung offentlicher Platze, 1 wegen Unterstands¬ losigkeit, 1 Weibsperson wegen Verbrechen des Betruges, wegen liederlichem Lebenswandel, 1 wegen arbeitslosem herumziehen. (Theater.) Julius Rosen's „Starke Mittel, noch heute ein Zuamaaneet des Stadttheaters der Metropole, waren es, welche unsere unermüdliche Direction diese Woche als Novität bot. „Starke Mittel", so nennt Rosen das jüngste Kind seiner Lanne, ist, wie seine übrigen Geschwister, reich an beitern, ja tollen Situationen, die „starke Mittel erfordern, aber auch einen starken Glauben“. In den beiden ersten Acten bewegt sich der vielgefeierte Autor noch auf dem glatten Parquet des Conversations=Lustspiels, sucht aber schon nach einer Fährte, um auf den banaleren breitern Boden des Schwankes überzugehen. Im dritten Acte aber begegnen wir Rosen auf verbotenen Wegen, da dieser Act mit einigen Veränderungen den „Rosa Dominos", welche hier in gleicher Anzahl aber anderer Farbe vertreten sind, sont wie entlehnt st. — Der Schlußact, in welchem der mühsam verschlungene Knoten gelöst oder besser durchhauen wird, fällt stark ab, wir befinden uns sier inmitten eines Possen=Terrains — hier sind es wahrlich „starke Mittel, welche gebraucht werden, um den gewünschten Schluß zu er¬ zielen. — Rosen bleibt hier noch immer ein geistreicher Plauderer und anter Gesellschafter, aber glauben wird ihm diese Geschichte Nie¬ mand, von der projectirten Afrikareise mit den türkischen Inexpressibles und dem Revolver sammt Giftsläschchen angefangen bis zum Adoptiv¬ ohn des Herrn Pampel, der zum Schluß, sein Flüstern vergessend, laut und fröhlich in die Welt schreit, welches Glück ihm bei seiner Wiederkehr zum „rothen Ochsen" beschieden. — Die Darstellung war auch diesmal im Allgemeinen eine zu¬ friedenstellende, wenngleich die Novität nicht ganz mit jener Sorgfalt vorbereitet und durchfeilt über die Bretter aina, wie wir es in dieser Saison schon gewohnt sind. Es gab mehrere verpaßte Stich¬ vörter und störende Kunsthausen wegen verspätetem Eintreffen, doch hoffen wir, es bedarf nur dieses namenlosen Winkes, um die so tüchtige Gesellschaft zu jenem exacten animerksamen Zusammenspiel aufzu¬ muntern, durch welches sie ja so viel Anerkennung und Beifall gefunden. Frl. Kronan als reichgewordene Pensionats=Clavierlehrerin mit dem auten, etwas sentimentalen Herzen, und Frl. Marion, als der übermüthige Guck in die Welt Selma, der schöne Maienmorgen" welcher mit fröhlichem Herzen in den heiligen Ehestand förmlich hinein¬ pringt, hatten herrliche Momente und ernteten für ihre effectvolle Dar¬ tellung reichlichen Beifall. Herr Heller gab den alten Mohrmann ebenso natürlich als wirksam, besonderen Effect erzielte er in der mit Selma gespielten Briefscene, in welcher er die Geschichte seiner Jugend¬ liebe aus dem Munde seines Kindes hört, — hingegen hatte Herr auch die Betar den Mohrmann inner zu jugendlich aufgefaßt, Schüchternheit hat ihre wohlabgesteckten Grenzen. — Einen prächtigen humorvollen Dr. Sturm voll Feuer und Eleganz bot Herr v. Diertes und theilte sich daher mit vollem Fug und Recht in alle Ehren des Abends. Frl. Albrecht (Frau Mohrmann) und Frau von Boy als die coquette Tante Olga mit den 39 Frühlingen traten entsprechend das Ensemble, welches Director Zwerenz als Registrator Pamverl vervollständigte. Da die starken Mittel lustia gespielt wurden, so fanden sie ch ein heiteres Echo. das sich durch Lach= und Beifallssalven bemerk¬ bar machte. Das Haus war bei der Première aut besucht, bei der ersten eer: wir können daher unsern Bericht nur mit einem Reprise abermaligen Appell an die Theaterfreunde um fleißigeren Besuch chließen. Denn die Aufführung so vieler Novitäten erfordert „starke J. R. Mittel und jedes Verdienst verlangt auch seinen Lohn. Verstorbene.) Den 12. Carl Orta, Armatur¬ arbeiters=Kind. Nr. 358 in Wieserfeld. 7 Jahre alt, Nerven¬ fieber. Maria Dito. Bahnbeamtens=Kind. Nr. 256 in Inns¬ dorf, 1 1/4 Jahre alt, Gebirnodem: Clara Bauer, led. Tag¬ obnerin. Nr. 487 in Aichet. 59 Jahre alt, im Krankenhause lu St. Anna, Lunaenlamuna. Notaetaufter Knabe des Basis Solinger. Arbeiter, Nr. 450 in Valsang, Herzfehler. Josef Holzinger, verehel. Fabriksarbeiter, Nr. 499 in Vol¬ sana, 49 Jahre alt, Schlagfluß.
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