Pränumeration für Steyr: vierteljährig albi. ganzjährig „ 00 durch Post: vierteljährig - halbjährig. ganzjährig. Einzelne Blätter 6 kr. Zustellungs-Gebühr in's Haus jährlich 40 kr. Inserate werden nach dem billigst festgesetzten Tarife berechnet. „Eingesendet wird die einspaltige Petitzeile mit 10 kr. berechnet. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag. Schluß des Blattes für Annahme von Inseraten und Artikeln für den betreffenden Tag Samstag und Mittwoch 11 Uhr Mittags. Ausgabe der Sonntags-Nummer 8 Uhr Früh, der Donnerstags-Nummer 11 Uhr Vormittags. Reduktions-Expeditions=Cota. W. Haasische Buchdruckerei & Lithogr. Steyr, Grünwarkt Nr. 49. Manuscripte werden nicht zurückgestellt, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. - Zuschriften vortofrei. Nur mit Retourmarken versehene briefliche Anfragen um Auskunft über Inserate werden beantwortet. Inserate und Pränumerationsbetrag mussen vorhinein bezahlt werden. J. Seul, Samstag den 13. November 1873. 23. Jahrgang. Zur Tagesgeschichte. Die momentane Situation in Europa kenn¬ zeichnet sich durch eine reae diplomatische Thätig¬ keit. Die Reise des Großfürsten=Thronfolgers und des Königs von Danemark nach Wien (welche im letzten Augenblicke noch beschlossen wurde), und das Erschei¬ nen des Ersteren nebst einer Anzahl von Großfürsten am Berliner Hofe beweisen, daß man in Rußland Werth darauf legt, das Fortbestehen auter Verhältnisse mit Deutsch¬ land und Oesterreich auch äußerlich zu documentiren. Ueber die versonlichen Neigungen des russischen Thronfolgers ist bereits viel erzählt worden: bekanntlich ist aber sehr auf einem Thronfolger nichts unähnlicher als der Regent der sich daraus entwickelt. Die telegraphisch gemeldete Ge¬ nehmigung des Entlassungsgesuches des Grafen Schuwaloff als Botschafter in London muß großes Auf¬ sehen erregen, so wenig dies auch überraschend kommt. Graf Schuwaloff hatte die Pflege guter Beziehungen zwischen Rußland und England mit jedenfalls sehr gutem Willen be¬ trieben. Der Wechsel in jener hochwichtigen Stellung voll¬ zieht sich in einem tritischen Moment für das Verhältnis beider Reiche. Auch die Friedensrede Lord Beaconsfields welche dieser nast in London beim Lord Mavors=Banter gehalten, kann nicht darüber täuschen, wie gewannt diese Lage ist; gerade daß sie das Wort „Friede, so stark betont, fordert den Gedanken an den Gegensatz heraus. Die Reise des französischen Botschafters in Berlin, des Grafen Saint¬ Vallier nach Varin zu Bismarck ist eine andere Erscheinung, die zum Nachdenten anregt. Neben diesen fürstlichen und diplo¬ matischen Bewegungen treten Nachrichten über Verstar una des militarischen Apparates aus den ver¬ schiedenen Großstaaten auf: für Preußen ein zweites Ge¬ leise auf der Mosel=Bahn aus militärischen Rücksichten, für das Deutsche Reich eine Verstärkung der Cadres und Erhöhung des Etats, für Rußland eine neue Befestigung an der Weichsel=Linie, für Frankreich eine in Belgien als bedrohlich empfundene Herstellung von vier Gruppen Forts erster Classe beinahe unmittelbar an der belgischen Grenze. Eine gewisse Spannung in der Weltlage tritt schon aus diesen außern Momenten vervor: um so beruhigender st die von Oesterreich und Deutschland hergestellte Friedens¬ Liaa, in dem Wogen und Weben Europa's der seite Nunti. Oesterreich=Ungarns Reichshauptstadt beherberat also in ihren Mauern den rußischen Thronfolger. Die An¬ kunft desselben in Wien erfolgte am Donnerstag um halb 5 Uhr Nachmittags und hat der Cesarewitsch sofort seine Vinten bei den in der Menden anwesenden Mitgliedern der kaiserlichen Familie gemacht. Um 6 Uhr fand zu Ehren der boven Gaste ein Diner in der Hofburg statt, zu dem auch der rußische Botschafter Herr von Nowiton und Ge¬ malin Einladung erhalten hat. Was die Dauer der Anwesenheit des Großfürsten betrift, so wird dieselbe, wie man von authentischer Seite meldet, sich bis Samstag, 11 Uhr Vormittags erstrecken, da Kaiser Wilhelm bereits am sonntag Fruh den Großfürsten in Berlin erwartet, wo derselbe zwei Tage verbleiben wird. — Die Zahl der volitischen Combinationen, die man an diesen russischen Besuch knüpft ist natürlich Legion. Wir konnen uns es vorlauf ersparen von ihnen Notiz zu nehmen, denn eine von ihnen hat so viel Wahrscheinlichkeit oder, wenn man will. Unwahrschein¬ lichteit für sich als die andere. in England's Hauptstadt, London, hat der lei¬ tende Staatsmann Lord Beaconsfield beim Lord Mavor¬ Bankett eine volitische Rede gehalten, von der man sich in¬ teressante Enthüllungen über die gegenwärtige Situation und die Plane Englands in der orientalischen Angelegenheit ver¬ prach. Man hat sich gründlich geirrt. Beaconsfeld's Rede hat durch ihre Magerkeit und Zurückhaltung allgemein überrascht und enttäuscht. Das Fehlen jeder Andeutung über den gegenwärtigen Stand der orientalischen Frage, nament¬ lich mit Rücksicht auf die junasten Schritte Lavards, fallt besonders auf, kaum minder die sehr unbestimmt und allge¬ mein gehaltenen Bemerkungen bezüglich Afabanistans. Der Umstand, daß seine Hofnung auf Erhaltung des europäischen Friedens so vorwiegend auf Englands Betheiligung am state der Mächte beruht, findet keinen völligen Beifall, wenngleich der Ausdruck jener Hoffnung an sich selbstredend willkommen ist. Die Bezugnahme auf die Lage Irlands wird ebenfalls zu allgemein befunden. Die einige Aenderung, die auf das Datum der Wahlen bezogen werden kann, namlich daß er aller Wahrscheinlichkeit nach bei dem nächstabrigen Bankett wiederum reden werde, erscheint vollia oratelhaft. Der Culturkampf in Belgien scheint seinem Ende entgegenzugeben. Die im Vatican stattfindenden Verhandlun¬ gen haben, wie die „Italie versichert, bisher insoferne ein gunstiges Resultat gehabt, als beide Parteien, wenn sie auch nicht willens sind, ihre Principien zu opfern, sich doch vereit erklärt haben, die Leidenschaften durch eine vermittelnde Action zu beruhigen. Die Bischofe und Pfarrer werden von Rom aus den Auftrag erhalten. Alles zu vermeiden, wodurch neuer Streit entstehen könnte, während die belgische Regie¬ tung den bischöflichen Schulen gegenüber eine gewisse Zuruck¬ haltung beobachten wird. Der streitbare Nuntius Monsignore Vanuelli wird von Brüssel abberufen und durch Monsignore Pallot ersetzt werden. Vanutelli soll an des Cardinals Ja¬ codini Stelle Nuntius in Wien werden. Monnanore Jacobini durfte nämlich, sobald er die Convention mit Oesterreich wegen der katholischen Hierarchie in Bosnien und der Herzegowina, dann mit Rumänien den Vertrag wegen Ausuuna der katho¬ lischen Religion abgeschlossen, nach Rom zurückkehren, um dort Cardinal Nina als Staatssecretar zu ersetzen. Vom Kriege in Sudamerira wird gemeldet, daß dem Seeliege, welchen die Collenen über die Beru¬ ner erfochten, indem sie das berüchte peruanische Panzer¬ schiff „Huscar averten, rasch ein zweiter, ebenso be¬ deutungsvoller Sieg gefolgt ist. Wie man aus Paris gerichtet, haben namlich die Chilenen die in der Provinz Tach gelegene veruanische Hafenstadt Visaqua nach beftigem und blutigem Kampfe genommen. Offenbar hat. während die chilenische Flotte die Stadt von der Seeleite anarin, eine Landung Wilenischer Truppen stattgefunden, welchen es gelang, die als Stapelplatz für Salpeter und als Ausgangspunkt der Eisenbahn nach Sal de Obispo werthvolle Hafenstadt in ihre Gewalt zu bekommen. Be¬ kanntlich ist in diesem mutwillig durch Bolivia und Vern provocirten Kriege das Recht auf Seite der fleinigen und tüchtigen Bewohner Chilis, auf deren Kosten sich die faulen und verarmten Bolivier und Veruaner durch eine Taxe auf Salveter bereichern wollten. Von Pisaqua aus werden nun die Chilenen die Stellungen der alliirten Armee Vers und Bolivias nächst Calama im Rücken nehmen und deren Verbindung mit der Heimat bedrohen können. Die Eroberung von Pisaqua ist also von guter Vorbedeutung für den weiteren Verlauf des Krieges. Heiterreichischer Reistat. Abgeordnetenhaus. (13. Sitzung am 11. November.) Wie wir schon in der vorigen Nummer mitgetheilt wurde in dieser Sitzung das frühere Präsidium wieder gewählt. Bei der Wahl der Vice¬ präsidenten erhielt der Candidat der Verfassungstreuen Dr. Klier blos 150 Stimmen gegen 332 und 331 Stimmen der föderalistischen Can¬ didaten Smolka und Gödel, welche gewählt wurden. Der Gesetzentwurf über die Militärtare wird dem Wehrausschuß überwiesen. — Der Antrag des Abg. Steudel auf Revision des Verzehrungssteuer=Patents wird dem Steuer=Ausschuß zuge¬ wiesen. — Der Antrag des Abg. Dr. Heilsberg, betreffend die Re¬ form des Rechnungs- und Controldienstes wird einem Fünfzehner=Aus¬ chuß zugewiesen. Es folgt die Wahl des Ausschusses für Reform des Hausir¬ Patentes und hierauf die zweite Lesung des Gesetzes, betreffend die Stempel= und Gebührenfreiheit bei Arrondirung von Grundstücken. Aba. Stanaler erstattet den Bericht und wird das Gesetz ohne Debatte in dritter Lesung angenommen. Herrliches. Protocoll aufgenommen über die Sitzung des Gemeinde¬ rathes am 31. Oct. — Forts.) 9. G.-R. Josef Huber verliest nach¬ lebende Eingabe: „Löbl. Gemeinde=Vorstehung! Durch die jetzige Aufstel¬ und der Markthütten unmittelbar vor meinem Hause ist eine Neuerung vor¬ genommen worden, durch welche mir die Ausübung meines Geschäftes bedeu¬ end erschwert wird. Die Hütten Nr. 77 und 78 wurden nämlich unmittel¬ vor meinem Hause auf einem Platze aufgestellt, welcher früher stets freigeblieben ist. Dieselben stehen so nahe bei dem Gascandelaber, daß es unmöglich ist, mit dem Omnibus umkehren zu können, welcher täg¬ lich einige Male verkehrt. Ich stelle nun die Bitte, diese löbliche Ge¬ meinde=Vorstehung wolle in gebührender Berücksichtigung der Verkehrs¬ Geschäftsverhältnisse die Markthütten Nr. 77 und 78 auf den früheren Standort wieder transferiren lassen oder doch eine Vorkehrung zu treffen. daß die Durchfahrt zwischen der Marktbutte Nr. 77 und dem Gascan¬ Fourieron. Zwischen zwei Herzen. Roman von F. Klint. 35. Fortsetzung.) „Elisabeth“ sagte Wanda eines Tages zu ihr bereits verzweifelnd, daß ihr ihre Absicht gelingen moge, „wei߬ Du, daß ich Dich unendlich liebe?" Elisabeth sah sie verwundert an. „Du sollst nicht darnach fragen, Wanda, ich bin nicht so undankbar, daß ich die zahllosen Opfer nicht anerkenne, welche Du mir schon gebracht hat. Ich weiß nicht, wodurch ich Dir Deine Liebe und Aufopferung vergelten soll?“ „Möchtest Du es denn, Elisabeth Hast Du jemals den Wunsch gebeat, mir eine Freude zu machen?“ „Du mußt mich für sehr verzlos valten, daß Du eine solche Frage an mich stellut, saate Elisabeth mit leisem Vorwurf. „Der Gedante, wie ich mich Dir dankbar erweisen konnte, last mir keine Ruhe. „Ich darf nicht daran glauben. Elisabet. Du saat ich habe Dir große Opfer gebracht, und doch willst Du mir ni das eine bringen? „Welches, Wanda: Ich weiß nicht, was Du meint." Ach, Elisabet. Du wirst mich nicht verstehen", saate Wanda mit bebender Stimme. „Du weit, daß ich in diesem Moment nur den einen Wunsch habe. Dich von hier mit fortzunehmen nach dem sonnigen Süden, und Du willst mir diesen Wunsch nicht erfüllen. „Warum forderst Du gerade dies von mir, warum nicht etwas Anderes, was ich Dir leichten Herzens gewähren könnte, entgegnete Elisabeth. „Ich fürchte mich die Stevve zu verlassen, weil ich nie hieher zuruckkehren werde, und doch ist es mein innigster Wunsch, hier im Parte mein Grab zu finden. Sie beharrte dabei, im Schlosse zu bleiben, und Wanda mußte sich darein ergeben. Eines Tages tam ein Brief von Stefan an die Fürstin Er erkundigte sich darin nach Elisabeths Befinden und sprach die Absicht ans, im Laufe der nachsten Woche nach dem Schlosse zu kommen. Unter Anderem schrieb er „Ich hoffe, daß Elisabeth's Gesundheitszustand zu teinen ernsteren Besorgnissen mehr Veranlassung gibt, da Sie die Gute gehabt hatten, mich vom Gegentheil in Kenntniß zu setzen. Wanda und Elisabeth saßen im Gemache der Letzteren in eifrigem Gespräche, als die Fürstin eintrat. Sie war von Stefan's Schreiben sehr erfreut, denn sie ähnte, um was es sich handle. ch habe einen Brief von Stefan erhalten, begann sie sofort, es scheint, als wenn ihm doch die Gesellschaft in Vetersburg nicht behage, — er will nächste Woche hieher kommen. Nicht wahr, Elisabeth, Du subist Dich nicht gerade chlechter als damals, als wir Petersburg verließen. Stefan scheint der Ansicht zu sein, daß wir im sonst Nachricht gegeven halten." Wanda war erschrocken von den Worten ihrer Mutter, welche so ohne Weiteres Elisabeth etwas mittheilte, was einen unverechenbaren Einfluß auf sie ausüben mußte. Sie sah auch sogleic, daß ihre Furcht eine bearundete gewesen war, denn Elisabeth lag mit geschlossenen Augen in ihrem Sessel wie eine Todte. Die Fürstin hatte nicht einmal den Wechsel wahrgenommen. Sie plauderte ruhig weiter von tausend und aber tausend Dingen, wie man sie im Salon zu sprechen jewohnt ist, warend Wanda voll Todesangst auf ihre Schwester blickte. Endlich vielt sie es nicht mehr aus. Mutter", sagte sie, „ich fürchte. Ihre Mittheilung hat die Kranke in eine zu große Aufregung versetzt, ich glaube, sie ist ohnmächtig. Die Fürstin erhob sich, sie war erschrocken. Mein Himmel, ich habe Elisabeth nicht für 10 schwach gehalten. Ich werde Olga rufen.“ „Nein, Mutter, Elisabeth liebt es nicht, ihre Schwache der Dienerschaft zu zeigen. Ich hoffe, ich werde ne allein wieder zum Bewußtsein zu bringen. Lassen Sie uns nur allein, vielleicht ist es ihr nicht angenehm, daß Sie einen Einblick in ihr Leiden gewinnen. Die Fürstin folate nur zu gern dieser Anforderung. Es war ihr nichts schrecklicher als Krankheit, und hatte es nicht die Sitte von ihr gefordert, am Krankenbette ihrer Tochter zu verweilen, schwerlich wurde nie aus freiem Willen alle Unannehmlichkeiten ertragen haben, welche die Ein¬ amkeit, in welcher zu leben sie jetzt gezwungen war, mit sich brachte. Elisabeth hatte sich bald von ihrer Ohnmacht erholt. Wanda hofte auf einen austigen Einfluß dieser Nachricht, wenngleich die Art und Weise, in welcher sie ihr mitgetheilt war, zu Besoraninen Veranlassung ab. Sie sah sich aber vollständig in ihren Erwartungen getäuscht. Die Kranke war in einem solchen Zustande der Aufregung, daß Wanda das Schlimmste befürchten mußte. Endlich gelang es Wandas Bitten und ihrem eifrigen Zureden, Elisabeth wenigstens so weit zu bringen, daß sie wieder rechen konnte. Seither stieß sie nur einzelne, ab¬ gebrochene Worte vervor, aus welchen zwar unverständlich,
Seite 2 Der Alpen-Hott. delaber ermöglicht werde. — Steyr, am 3. October 1879. — Johanna Eiselmeyr. Referent verliest hiezu den Bericht des städt. Bauamtes, wel= cher lautet: „Obigem Auftrage entsprechend wird vom Gefertigten zur gefälligen Kenntniß gebracht, daß die Ausstellung der Markthalten Nr. 77 und 78 entsprechend der Bestimmung des löbl. Gemeinderathes veran¬ laßt wurde. Die Behauptung, daß durch diese Hütten der Omnibus¬ Verkehr gehindert ist, kann nur als unrichtig bezeichnet werden, da die Breite der Einfahrt eine derartige ist, daß jeder Wagen aan bequem hineinfahren kann, und zum Umkehren des Omnibus war bisher der Hofraum hinreichend groß gewesen. Mit Bezug auf die Aeußerung, daß dieser Platz stets frei gewesen ist. wird auf den Markhüttenplan vom Jahre 1862 hingewiesen, laut welchem auf dieser Stelle fünf Hütten aufgestellt waren, welche jedoch im Verlaufe der Zeit von den Eigenthümern derselben aufgelassen wurden. Die Versetzung dieser Markt¬ bütten auf die früheren Plätze, und zwar gegen die Enge kann durch aus nicht empfohlen werden, da die Verlegung der Marktstände gerade von diesen Stellen nur aus Verkehrsrücksichten durchgeführt wurde. An¬ dere freie Plätze stehen dem Gefertigten nicht zur Versanna. — Städt. Bauamt Steyr, am 27. October 1879. — Bogacki." hiezu stellt Referent namens der Section folgenden Antrag: Nachdem diese angeregte Verkehrsstörung von keiner besonderen Bedeu¬ tung ist, so kann nur im Falle der Abnahme der Markthütten bei künf¬ tiger Ausstellung derselben Rücksicht genommen werden.“ Bicebürgermeister Gschaider stellt die Frage, ob sich die Mit¬ glieder der Bausection versönlich an Ort und Stelle von der Ausstellung der Markthütten die Ueberzeugung verschafft hätten, ob selbe nicht eine Störnna verursachen, denn er finde es begreiflich, daß vor dem Hotel ein gewisser Raum frei sein müsse. Wenn sich die Mitglieder der Ban¬ Section nicht persönlich hievon die Ueberzeugung verschafft hätten, so würde er beantragen, daß sich dieselben zuerst hierüber an Ort und Stelle informiren sollen. Gemeinderath Perl bemerkt, daß nur der vom Gemeinderathe genehmigte Aufstellungsplan durchgeführt worden sei. Er habe die Auf¬ stellung der Hütten gesehen und nicht gefunden, daß der Omnibus vom Hotel Eiselmehr jetzt schlechter verkehren könne, als früher; auch seien vor mehreren Jahren dort immer Hütten gestanden. Man habe ander¬ Gasthäuser, die weit weniger Raum hätten und doch noch nie beallustigt worden seien. Warum solle man gerade für das Hotel Eiselmayr eine besondere Rücksicht haben. Sein Gasthaus und jenes des Herrn Mayr hätten beide mehr Stallungen und doch haben sie vor dem Hause keinen Plat. So sei es auch beim Gasthause des Herrn Satz, wo der Zu¬ dann ganz durch die Hütten verstellt sei. Es gebe hiefür eben keine Abänderung. Vicebürgermeister Gschaider bittet nicht zu vergessen, daß der Gemeinderath die vorliegende Eingabe der Frau Eiselmehr zu beurthei¬ len habe: von jemand Anderm liege keine Klage vor, daß er auch eine Abänderung wünsche und könne von einer Protection nicht die Rede sein. Gemeinderath Perl führt an, daß der Plan, betreffend die ollitenaufstellung, dem Gemeinderathe vorgelegt und jedenfalls von Män¬ nern gemacht worden sei, welche mit dem einschlägigen Verständniß ver¬ trant seien und selben gewiß nach ihrem besten Wissen angelegt haben. Es sei nicht lange her, daß es sich am Rathstische um Aufhebung eines Gemeinderathsbeschlusses gehandelt habe, und habe es da geheißen, man werde nicht einen Beschluß fassen und in nächster Zeit denselben wieder auslassen. Gerade so sei es hier. Der Plan sei vorgelegt und gut ge¬ eisen worden. Auch wisse man recht gut und könne er sich selbst er¬ innern, daß in den 60er Jahren an dieser Stelle noch weit mehr Hütten gestanden seien, als jetzt, welche auch näher am Hause aufgestellt gewesen seien. Er bittet, die Gasthäuser „Zur Rose“, „Zum Löwen" „Zum Lamm“ ins Auge zu fassen, welche durch die Hütten vollkommen abgeschlossen seien und die an Donnerstagen nicht wissen, wo sie die Wägen aufstellen sollen. Er sehe daher nicht ein, warum Ein¬ zelne immer einen Vora haben sollen und könne er sich daher nur dem Sections=Antrage anschließen, daß dem Gesuche nicht zu will¬ fahren sei. Der Vorsitzende erklärt über vorliegenden Punkt nähere Aus¬ kunft geben zu können, weil er sich bei dem Umstande, als die Be¬ schwerde noch während der Marktzeit eingelaufen sei, die Sache an Ort und Stelle angesehen habe. Es seien nämlich zwei Hütten dort aufgestellt gewesen, welche früher nicht daselbst gestanden seien; von diesen sei eine gar nicht eröfnet worden und hätte daher wegfallen kön¬ nen; die zweite sei nahe des Candelabers gestanden. Die Behauptung der Gesuchstellerin, daß die Durchfahrt des Omnibus gehindert sei, sei nicht richtig, dieselbe habe genstaend Raum bien. Es handle sich viel¬ mehr wegen der Aufstellung der Wägen, die dort Platz finden könnten. Nachdem die Markthütten Jahr für Jahr weniger werden und es sich nur um eine Hütte handle, so glaube er, man könnte dem Wunsche der Gesuchstellerin entsprechen, wenn man für diese Markthätte einen andern Ausstellungsplatz finde; wenn sie aber anderen Häusern ebenso hinderlich seien, und man habe selbe verlegt, weil die Passage gehindert gewesen sei, so müsse man den früheren Beschluß insolange aufrecht halten, bis nicht ein besserer Platz für diese Hütten gefunden werde. Gemeinderath Peyrl bemerkt, daß, wenn eine Aenderung über¬ aber für Wand deutlich genug hervorging, daß ne unter keinen Umstanden mit ihrem Gatten zusammentreten wollte. „Wanda, — wir geben nach Nizza!" Das waren die ersten Worte, welche sie wieder vervor¬ brachte, und dann for ne bald darauf fort: „Ich kann ni. Wanda, — es war mein Too, wieder mit ihm zusammen leben zu müssen! Ich pane in Er hat mich namenlos unalualia gemacht: Ich will in not seen!" Sie vorte nicht mit Bitten auf, bis Wanda ihr die Versicherung gab, daß sie schleunigst Vorbereitungen zur Abreise trenen wolle. „Wir müssen noch im Laufe dieser Woche fort, saate sie mit zitternder Haft. „Feyer, desto besser, jede Minute, welche ich jetzt im Schlosse verweile, vermehrt meine Qual. Wanda versuchte sie zu beruhigen. Die Kranke schien argwoonis geworden zu sein. Es war beinahe, als ob sie den Worten und Versicherungen ihrer Schwester keinen Glauben mehr schenke. „Ich will sort. Wanda: Hintergeht mich nicht, ich sage es Euch: In der Stunde, wo Stefan Demidon das Salon betritt, wahrend ic noch darin weite, geschieht ein Unalua. Wanda war erschrocken, sie durfte nicht an Elisabeth's Worten zweifeln, legte sie doch in letzterer Zeit eine Energi¬ in gewissen Dingen an den Tag, welche bei ihrem Charakter unbegreiflich war. Sie hatte noch einen Augenblia geschwant ob es nicht besser sei, ein Zusammentreffen beider Gatten herbeizuführen, obwol sie sich nicht verhehlte, daß es besser sei, daß der Termin weiter hinausgeschoben werde, bis Elisabeth's Gesundheitszustand sich zur Besserung neige. Jezt war sie entschlossen. — es konnte kein Zweifel darüber bleiben, was geschehen mußte. Wanda betrieb die Vorbereitungen zur Abreise mit einem solchen Eifer, daß Elisabeth nicht lange über ihre wahre Absicht im Zweifel bleiben konnte. (Forts. folgt.) haupt möglich sei, auch andern Häusern das Recht zustehe, auf eine Abänderung in dringen, und daß dann auch diese an den Gemeinderath herantreten würden, wo es sich dann zeigen werde, daß bei denselben eine Aenderung viel nothwendiger sei. Der Vorsitzende erwidert hierauf, daß, wenn man alle Wünsche berücksichtigen müßte man mit der Ausstellung der Markt¬ sitten ebensowenig zu einem Ziele kommen würde, wie mit der Reau¬ lirung des Grunmarktes, wenn man jede einzelne Partei befrage. Die veränderte Aufstellung der Markthütten habe heuer zu großen Verdrie߬ ichkeiten Anlaß gegeben, man müsse sich aber doch an einen Plan hal¬ ten; derselbe sei vom Bauamte angelegt und vom Gemeinderathe geneh¬ niat worden und müsse daher so lange aufrecht erhalten werden, bis sich die Möglichkeit einer Aenderung ergebe. Gemeinderath Peyrl hebt hervor, daß wenn heute vor dem Hotel Eiselmehr ein großer freier Platz geschaffen werde, alle anderen Hasthäuser der Gefahr ausgesetzt seien, daß ihnen die Fuhrwerksbesitzer wegfahren, weil sie dort besser Platz hätten; es handle sich daher auch um das Gewerbe der Gasthausbesitzer. Der Vorsitzende erwidert, daß in dieser Frage geschäftliche Rücksichten weniger von Einfluß sein könnten, indem es sich hauptsäch¬ lich um Rücksichten auf die Passage handle. Vicebürgermeister Gichaider erklärt, gegen den Sectionsantrag usein, weil sich die Mitglieder der Bausection nicht an Ort und Stelle die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit des Sectionsantrages verschafft hätten. emeinderath Reder erwidert, er habe ohnehin während der Marktzeit die Aufstellung der Hütten gesehen. Bei der Abstimmung wird der Antrag der Section angenommen. S. 10105. 10. Gemeinderath Josef Huber verliest nachstehende Eingabe: Löbl. Gemeinde-Vorstehung! Nur die finsteren Nächte können Schuld ragen, daß unsere löbl. Gemeinde-Verwaltung die Uebelstände noch nicht wahrgenommen hat, welche in straßenpolizeilicher Beziehung be¬ stehen. Die gefertigten Bewohner der Zinshäuser in Vogelsang, am Franz=Joseplatz und Umgebung, erlauben sich daher diese löbl. Ge¬ meinde=Vorstehung auf einige dort bestehende Uebelstände aufmerksam in machen und um deren baldmöglichste Abstellung zu bitten: 1. entbehrt die Westrecke vom Zwischen Gasthause bis zum Franz Josef=Platz auf eine Länge von 200 Schritten jeder Beleuchtung und herrscht ins¬ besondere auf der Straße vom Hause des Herrn Holub bis zur Ecke des sogenannten Schlösselhäuschens immer tiefe Finsterniß. Die Beleuchtung auch dieses Theiles einer sehr belebten Straße mittelst Anbringuna einer Gaslaterne wurde zwar in der Gemeinderaths-Sitzung vom 29. August d. J. beschlossen, aber bis heute noch nicht ausgeführt. Die Anbringung der Laterne dürfte sich wol am Schlößelhause am besten empfehlen. 2. Ebenso ist die Straße und der Platz zwischen dem Haller chen Hause und dem Theißia=Monumente bei der Stadtpfarrkirche gar nicht beleuchtet und sind die nächsten Gaslaternen, die eine am Schütz¬ chen Hause, die andere bei Zwink, derart angebracht, daß sie obbezeich¬ neten Platz gar nicht beleuchten. Diesem Uebelstande könnte durch eine Ueberstellung der am Schütz'schen Hause befindlichen Laterne leicht ab¬ geholfen werden, wenn selbe an der Stützmauer neben dem Eingange in die Pfarrkirche angebracht würde. Dadurch würde diese Laterne ihren etzigen Zweck erfüllen, zugleich aber auch die Straße und den Fußwen durch den Theißia=Platz erhellen. 3. Würde sich die gänzliche Entfer¬ in des ohnehin ganz überflüßigen und gefährlichen Radabweisers an der Ecke des Haller'schen Gartens dringend empfehlen, denn derselbe reicht beinahe einen halben Meter in den dort ohnehin sehr schmalen Fußweg und hindert die Passage. 4. Wären die Uebergänge über die Straße von der Gartenmauer des Vierer=Hauses bis zu den jenseits befindlichen Zinshäusern durch ausdauernde Macadamisirung oder Ab¬ flasterung zu verbessern, denn an der Ecke des sogenannten „Schlössel¬ täuschens“ besteht bei nasser Witterung eine derartige Kothlache, daß man sich ein ungarisches Bauerndorf versetzt glaubt. Die in Ehrfurcht Gefertigten bitten diese Beschwerden noch vor Eintritt des Winters er¬ edigen zu wollen. — Steyr, am 19. October 1879.“ — (Folgen die Unterschriften.) hiezu verliest Referent den Bericht des städtischen Bauamtes, welcher lautet: „Mit Bezug auf obige Eingabe wird Nachstehendes an¬ geführt: ad Punkt 1. Wie bekannt, ist die Beleuchtung der Strecke zwischen dem Hause des Herrn Holub und der ersten Gaslaterne auf der Promenade bereits von Seite des löbl. Gemeinderathes beschlossen und nur die Ausstellung einer Gaslaterne für dieses Jahr sistirt. und Bunkt 2. Die Versetzung der Gaslaterne vom Schütz'schen Hause an die Kirchenecke wäre wol sehr angezeigt, da die Strecke von der Pfarrkirche bis zum Zwink gar nicht beleuchtet ist und die Frequenz daselbst besonders in den Wintermonaten eine sehr belebte ist. ad Punkt 3. Die Beseitigung, resp. Versetzung des an der Ecke des Haller'schen Gartens befindlichen Nadabweichers wird mit Rücksicht auf die äußerst geringe Breite des Trottoirs als unumgänglich noth¬ wendig bezeichnet. ad Punkt 4. Die Herstellung der Weg übergänge kann nur aus Wirken empfohlen werden, nachdem eine Macadamisirung eines Weg¬ Ueberganges nicht haltbar ist und auch schwer gereinigt werden kann. Solche Webergänge wären auf nachstehenden Stellen erforderlich: 1. Vom Hause des Herrn Holub bis zur Ecke des Haratzmüller¬ chen Gartens. 2. Beim sogenannten Schlösselhäuschen. „J. Vom Vierer'schen Hause bis zum Sparkassegebäude. 1. Von der Ede des Gemeinde Zinshauses bis zum Pro¬ menadeweg. — Städt. Bauamt Steyr, am 27. October 1879. Bogaci. Hier stellt Referent namens der Section nachstehenden An¬ trag: „Die Ausführung des Amtsberichtes wird womöglich berücksichtigt und die angeführten Uebelstände nach Thunlichkeit beseitigt." Gemeinderath Franz v. Jäger findet, daß die Schreibweise in dem Gesuche nicht die feinste sei. Der Ausdrud ungarisches Bauern¬ dari hätte schon wegbleiben können und dürfe man das nicht anneh¬ men. Er glaube, daß die Straßen in Steyr, und besonders auf der Promenade im ordentlichen Zustande hergestellt seien. Was die nach¬ gesuchte Pflasterung betreffe, so halte er selbe für überflüssig, und genüge es, eine gute Beschotterung vorzunehmen. Vicebürgermeister Gichaider bemerkt, er habe sich von der Nothwendigkeit der Herstellung der erwähnten Uebergänge überzeugt: eine Beschotterung nütze nichts, weil die Wagen darüber fahren, wo¬ durch der Weg wieder zu Grunde gerichtet werde. Man müsse in Be¬ tracht ziehen, daß dort ja Gemeinde Häuser stünden und wenn man bedenke, daß die zahlreichen Parteien derselben diesen Weg passiren müssen, so finde er die Herstellung von Uebergängen dringend nothwen¬ dig, da man den Parteien doch nicht zumuthen könne, daß sie den Koth durchwaten sollen. Solche Uebergänge seien ja auch am Stadt¬ platz zum Rathhaus und zum Kreisgerichtsgebände. In gleicher Weise sei die Herstellung eines Ueberganges vom Hause des Herrn Holub bis zur Ecke des Haratzmüller=Gartens nothwendig, was ohnehin nur eine lure Strecke sei. Gemeinderath Franz v. Jäger bemerkt, daß dann auch die Bewohner von Wieserfeld mit derartigen Anliegen kommen würden. Vicebürgermeister Gschaider erwidert, daß die Gemeinde dort kein Haus habe. Gemeinderath Wenbart hält sowol die Beschwerden als die Wünsche der Parteien für gerechtfertigt und möchte daher den Antrag der Section anempfehlen, weil wirklich große Uebelstände bestünden, die nur nach dem Antrage des Bauamtes beseitigt werden könnten. Gemeinderath Mayr frägt, ob nur die Pflasterung oder aus¬ die Beleuchtung hergestellt werden solle. Der Vorsitzende erwidert, daß die Beleuchtung heuer nicht mehr hergestellt werden könnte, weil man der Gasgesellschaft bereits gesagt habe, für heuer Umgang zu nehmen, wol aber werde sie im nächsten Jahre hergestellt werden. Was die Versetzung der einen Gas¬ aterne betreffe, so könnte dies wol vorgenommen werden, weil es für die Gasfabrik mit ganz geringen Auslagen verbunden sei. Nr. 92. Gemeinderath Perl frägt, ob es sich nur um Herstellung einer flasterung für Fußgänger handle, was bejaht wird. Der Vorsitzende bringt sohin den Gegenantrag des Gemeinde¬ rathes Franz v. Jäger zur Abstimmung, welcher mit allen gegen ein¬ Stimme abgelehnt wird, wonach der Sectionsantrag mit allen gegen ene Stimme zum Beschluß erhoben wird. — Z. 10465. (Schluß folgt.) Ritter v. Schmerling's Antwort auf die zum jewidmete Anerkennungs=Adresse.) Die in der Volks¬ versammlung vom 6. November beschlossene Zustimmungs¬ Adresse an Se. Excellenz Anton Ritter von Schmerling zu von demselben entgegen genommen, und in folgender Wene beantwortet worden: Eine große Zahl Burger der Stadt Steyr war so¬ gutia in einer an mich gerichteten Adresse vom 6. Novemder 1879 ihren Dank und ihre Zustimmung zu der von mir und meinen Gesinnungsgenossen im Herrenhause bei der Adreß=Debatte eingehaltenen Haltung auszurechen „Ich werde nicht ermangeln von dieser Kundgebung weitere Mittheilung zu machen, und erlaube mir in mei¬ nem und meiner Parteigenossen Namen den verbindlich¬ sten Dank auszudrücken. „Wien am 10. November 1879. „Schmerling m. D.“ „Berein der Schulfreunde.) Wie wir vernehmen: findet am Dienstag den 9. December in Eisen¬ mer's vormals Lander's Restaurations-Locali¬ taten in Reichenschwall eine vom Verein der Schul¬ freunde“ veranstaltete musikalische Abendunter¬ haltung statt, deren Erträgniß der von diesem Vereine in Aussicht genommenen Christbescheerung zugeführt wird. Connscation.) Am 14. d. wurde von der Sicher¬ heitswache in Aiche einer Milchverkauferin ein kleines Quantum Milch wegen Ungenießbarkeit confisciri und aus¬ geleeri. Arretirungen durch die stadt. Sicherheitswache eit den letzten 8 Tagen: 2 Mannspersonen wegen Land¬ streicherei, 1 wegen Betrug, 1 wegen Verfertigen von fal¬ chen Ceruincaten, 1 wegen Neversion, 4 wegen Exceß und Trunkenheit, 1 wegen Renitenz und Trunkenheil, 5 wegen Bettel und Vaairen, 2 wegen Ausweislosigkeit, 1 wegen erunreinigung offentlicher Platze, 1 wegen Unterstands¬ losigkeit, 1 Weibsperson wegen Verbrechen des Betruges, wegen liederlichem Lebenswandel, 1 wegen arbeitslosem herumziehen. (Theater.) Julius Rosen's „Starke Mittel, noch heute ein Zuamaaneet des Stadttheaters der Metropole, waren es, welche unsere unermüdliche Direction diese Woche als Novität bot. „Starke Mittel", so nennt Rosen das jüngste Kind seiner Lanne, ist, wie seine übrigen Geschwister, reich an beitern, ja tollen Situationen, die „starke Mittel erfordern, aber auch einen starken Glauben“. In den beiden ersten Acten bewegt sich der vielgefeierte Autor noch auf dem glatten Parquet des Conversations=Lustspiels, sucht aber schon nach einer Fährte, um auf den banaleren breitern Boden des Schwankes überzugehen. Im dritten Acte aber begegnen wir Rosen auf verbotenen Wegen, da dieser Act mit einigen Veränderungen den „Rosa Dominos", welche hier in gleicher Anzahl aber anderer Farbe vertreten sind, sont wie entlehnt st. — Der Schlußact, in welchem der mühsam verschlungene Knoten gelöst oder besser durchhauen wird, fällt stark ab, wir befinden uns sier inmitten eines Possen=Terrains — hier sind es wahrlich „starke Mittel, welche gebraucht werden, um den gewünschten Schluß zu er¬ zielen. — Rosen bleibt hier noch immer ein geistreicher Plauderer und anter Gesellschafter, aber glauben wird ihm diese Geschichte Nie¬ mand, von der projectirten Afrikareise mit den türkischen Inexpressibles und dem Revolver sammt Giftsläschchen angefangen bis zum Adoptiv¬ ohn des Herrn Pampel, der zum Schluß, sein Flüstern vergessend, laut und fröhlich in die Welt schreit, welches Glück ihm bei seiner Wiederkehr zum „rothen Ochsen" beschieden. — Die Darstellung war auch diesmal im Allgemeinen eine zu¬ friedenstellende, wenngleich die Novität nicht ganz mit jener Sorgfalt vorbereitet und durchfeilt über die Bretter aina, wie wir es in dieser Saison schon gewohnt sind. Es gab mehrere verpaßte Stich¬ vörter und störende Kunsthausen wegen verspätetem Eintreffen, doch hoffen wir, es bedarf nur dieses namenlosen Winkes, um die so tüchtige Gesellschaft zu jenem exacten animerksamen Zusammenspiel aufzu¬ muntern, durch welches sie ja so viel Anerkennung und Beifall gefunden. Frl. Kronan als reichgewordene Pensionats=Clavierlehrerin mit dem auten, etwas sentimentalen Herzen, und Frl. Marion, als der übermüthige Guck in die Welt Selma, der schöne Maienmorgen" welcher mit fröhlichem Herzen in den heiligen Ehestand förmlich hinein¬ pringt, hatten herrliche Momente und ernteten für ihre effectvolle Dar¬ tellung reichlichen Beifall. Herr Heller gab den alten Mohrmann ebenso natürlich als wirksam, besonderen Effect erzielte er in der mit Selma gespielten Briefscene, in welcher er die Geschichte seiner Jugend¬ liebe aus dem Munde seines Kindes hört, — hingegen hatte Herr auch die Betar den Mohrmann inner zu jugendlich aufgefaßt, Schüchternheit hat ihre wohlabgesteckten Grenzen. — Einen prächtigen humorvollen Dr. Sturm voll Feuer und Eleganz bot Herr v. Diertes und theilte sich daher mit vollem Fug und Recht in alle Ehren des Abends. Frl. Albrecht (Frau Mohrmann) und Frau von Boy als die coquette Tante Olga mit den 39 Frühlingen traten entsprechend das Ensemble, welches Director Zwerenz als Registrator Pamverl vervollständigte. Da die starken Mittel lustia gespielt wurden, so fanden sie ch ein heiteres Echo. das sich durch Lach= und Beifallssalven bemerk¬ bar machte. Das Haus war bei der Première aut besucht, bei der ersten eer: wir können daher unsern Bericht nur mit einem Reprise abermaligen Appell an die Theaterfreunde um fleißigeren Besuch chließen. Denn die Aufführung so vieler Novitäten erfordert „starke J. R. Mittel und jedes Verdienst verlangt auch seinen Lohn. Verstorbene.) Den 12. Carl Orta, Armatur¬ arbeiters=Kind. Nr. 358 in Wieserfeld. 7 Jahre alt, Nerven¬ fieber. Maria Dito. Bahnbeamtens=Kind. Nr. 256 in Inns¬ dorf, 1 1/4 Jahre alt, Gebirnodem: Clara Bauer, led. Tag¬ obnerin. Nr. 487 in Aichet. 59 Jahre alt, im Krankenhause lu St. Anna, Lunaenlamuna. Notaetaufter Knabe des Basis Solinger. Arbeiter, Nr. 450 in Valsang, Herzfehler. Josef Holzinger, verehel. Fabriksarbeiter, Nr. 499 in Vol¬ sana, 49 Jahre alt, Schlagfluß.
Seite 3 Nr. 92 Der Alpen=Holt Theater=Nachrin. Heute Samstag und morgen, Sonniaa, delanat endlich Anzengrubers practices Wert: „Ein Volksstück zur Darstellung. Burg schon der geistreiche Autor für einen genußreichen Abend, so ware noch erwahnenswerth, daß in dieser Novität das gesammte Schauspiel= und Operetten Personale in hervorragenden Rollen beschäftiget ist. — Kommenden Mittwoch gelangt zum Benefice unserer mit Recht beliebten Operettenan¬ gerin Frau Barresser Offenbach's Operete: „Die Großherzogin von Gerolstein zur Annahrung. Nen angekauft hat die Direction die Sensations=Novität von L'Arronde: „Wohlthateranen. Nevertir= und Cana¬ stuck des Wiener Burgtheaters, und ferner „Hausherrn¬ renden". Posse in i Stockwerken, derzeit Cananna des Carl-Theaters. Vereines. Jagden.) Aus Klaus in Oberösterreich wird geschrieben Se. Durchlaucht der regierende Furst Adolph zu Lippe¬ Schaumbura ist von seiner Jaadilla in Steyrlin nach einem sechswöchentlichen Aufenthalt sammt Gefolge zu einem tranten Verwandten über Wels und Leipzig nach Schleswig abgereist. In seinem Gefolge befanden sich Jhre Durchlaucht die Frau Fürstin, der nate First Adolph, Hofmarschall o. Medina, die Finaladjutanten Oberst v. Martin und Major v. Strauß, die Hofdame Frl. Hatwia und Forst¬ menter Knivina. Kurz vor seiner Abfahrt ließ der ur¬ durch den Herrn Hofmarschall v. Medina der neu zu grundenden Pfarrgemeinde Steuerling eine Notenrente im Betrage von 1000 fl. als Adavirungsbeitrag für den neuen farrhof übergeben, wofür die Kirchengemeinde Sr. Durch¬ laut den herzlichsten Dant entgegenbringt. Die dienaen Gebirge sind bereits im tiefen Schnee eingelagert, so daß die Gemen in bedeutender Tiefe und Thalniederung sich zeigen, um Aetna zu gewinnen. Der hienge Wilditand in den Gebenen des Fursten zu Lie=Schaumburg, des Prinzen Württemberg in Stoder und des Grafen Lamberg auf den Sensengebirgen ist ein vortreflicher und waren aber die Raaden auch sehr ergiebig. Meteor.) Am 10. d. um 6 Uhr 5 Minuten Abends wurde in Linz ein schönes Meteor beobachtet. Dasselbe er¬ schen in der Nichtung von Südost gegen West, uel am Horizont nahe am Gebirge, war doppelt so groß und so hell wie Juvier, leuchtete plötzlich auf, blieb 30 Secunden suuteen und verschwand dann in obbezeichneter Richtung unter Hinterlassung eines Lichtschweises. Ein seltener orniuologischer Besuch in Salz¬ kammerant. Seit einiger Zeit wurden am Traunsee in unmittelbarer Nähe des Ufers unweit der Restauration zum Konia von Hannover mehrere Vögel bemerkt, die durch ihr sonderbares Geschrei, das abwechselnde rege Treiben in der Luft und auf dem Wasser mehrseitig der Gegenstand aufmerksamer Beobachtuna wurden. Obwol man erkannte, daß diese Gaste Fremdländer, dabei aber sehr schene Touristen der Vogelwelt und außergewöhnliche Besucher der Gegend sind, so war es doch nicht möglich, ever, als man sich nicht genauere leverenau dur Haftbar werdung eines solchen orniologischen Stranders verschaffen konnte, bestimmt über Name und Zuständigkeit ein richtiges Urtheil sich bilden zu können. Nachdem es nun mittlerweile am 22. v. M.) gelunaen ist, ein prachtvoll gekleidetes Männchen aus der Reise=Gesellschaft in dem Moment zu ersagen, als dieses eifrig daran war — vermuthlich aus Hungertrieb — auf der Wasserfläche einem dem Nabengeschlechte angehörigen Gesellen den Garaus machen zu wollen, war festzustellen daß dieses und seine Reisegelahrten zu den wol allerseltensten Erscheinungen im Salzkammerante zählen. — Es ist eine Raub= move (Lestris pamarina), dieselve Mode, welche als Strand¬ vogel dem hohen Norden beider Welten angebort. Von Spitzbergen und Grönland bis zum mittleren Norwegen streicht die wol, — doch selten der südlichen Küste des Nordsees zu, und am allerseltensten, dann aber nur verirrt, kommt sie in das Binnenland. in auer lupaanaer. Kurzlich in Ebensee ein Herr mit mehreren Freunden die Wette ein, die Strecke Gmunden zu Fuß in zwei Stunden zurücklegen. Ebensee Am 1. d., einem wunderschönen Nachmittage, machte er sich nun daran, dieses Probestück seiner Schnelligkeit abzulegen. und gewann auch wirklich die Wette. Er machte die erwahnte Tour, und zwar vom Landungsplatze des Dampfschines in Ebensee bis zum „Brauer am See in Gmunden sogar in einer noch viel kürzerer Zeit, nämlich in 97, jage sieben und neunzig Minuten Aufgefundener Leichnam.). Am verflossenen Donner¬ sage früh wurde an der Straße in der Nave des Fuchsleyner¬ gutes bei Tumelisham der Leichnam eines Mannes aufge¬ funden, welcher mit dem Gesichte in dem Straßengraben lag und wahrscheinlicherweise verunaluckt ist; der Verunglückte durfte ein Hausirer mit Fenchel und Aneis gewesen sein. Selbstmordversum.) Ein Malerabile von Geyers¬ berg geriet mit seiner Mutter einer Geringfügigkeit wegen in einen Kant, in Folge denen er den Entschluß faßte. sich selbst zu entleiben. Er nahm eine geladene Rinole und setzte sie an seine Brust, mußte aber beim Losdrücken der¬ selben sehr unruhig gewesen sein, denn der Schun traf in unter dem Schlüsselbeine und am Halse, wodurch er eine nicht unbedeutende Verletzung erlitt. (Abd-el-Kader todt.) Der Emir Abd-el-Hader, der algerische Volksbild der Vierziger=Jahre, ist zu Damasens im Alter von 72 Jahren gestorben. Er war als der dritte Sohn eines Marabuts von Oran zu Mascara im Jahre 1897 geboren und durch lange Jahre der sanatische und erfolgreiche Vorkämpfer Algeriens sowol gegen die Türken als gegen die Franzosen, welch letzteren er besonders viel zu schaffen machte, bis er endlich 1847, nachdem er alle seine Hifsmittel erschöpft hatte, in ihre Gefangenschaft gerieth. Man brachte ihn erst auf das Fort Lamalane, dann auf das Schloß Van und noch später auf daß Schloß Amboise. Napoleon III. begnadigte ihn, als er den Kaiserthron bestieg, und gab ihm gegen das eidliche Versprechen, nie mehr die Waffen gegen Frank¬ reich zu ergreifen, die Freiheit wieder. Abd-el-Kader ließ sich darauf zuerst in Brussa und nach dem Erdbeben, welches diese Stadt im Jahre 855 heimsuchte, in Damasens nieder, nachdem er eine zeitlang in sonstantinopel verweilt hatte. Als in Syrien im Jahre 1860 der Aus¬ tand der Drusen ausbrach, nahm er sich heldenmüthig der dortigen Christen an, wofür ihm der Kaiser Napoleon zum Danke das Großkrenz der Ehrenlegion verlieh. Im Jahre 1863 bereiste er Egypten, besuchte die Suez=Canalbauten und Wallfahrtete nach Mella. Bis an sein Ende bezog er von der französischen Regierung eine Pension von 100.000 francs. In den letzten Jahren hatte man wenig von ihm gehört und ch der jüngste orientalische Krieg hatte nicht vermocht, ihn aus seiner Zurückgezogenheit auszunütteln. — Die Nachricht von dem Tode des mir ist übrigens noch nicht verbürgt und wir müssen bemerken, daß ie schon zu wiederholtenmalen unbegründeterweise die Runde durch die französischen Blätter gemacht hat. Eine seltene Jagdvente. Dem trainischen LandesMuseum wurde dieser Tage eine in den Waldern von Gofficee geschobene Wildtate eingeliefert. Weit seltener geworden als Meister Braun, theilt die schene und überaus schädliche Wid¬ tate das Los ihres nächsten Geschlechtsverwandten, des räuberischen Lichtes, und hat sich gleich diesem nur in den nannten Walddicichten in eigen wegen Exemplaren erhalten. Das junan gesworene Exemplar ut eines der posten seiner Art und kommt an Korverarone einem mit¬ leistarten Vorstehunde gleich (Von der Geiste. Bezüglich der Verrechnung der willite wird einem ungarischen Blatte mitgetheilt: „Als sich im Jahre 1862 der österreichische Reichsrath zum ersten¬ male mit dem Budget bescarnate, tam auch die willite zur Sprache und wurde seitens des Budget=Ausschusses die Forderung auf Vorlage der Rechnungen der rauerlichen Ei¬ villite gestellt. Das damalige Ministerim tam diesem Wunsche nach und legte in einer, allerdings geheimen Sitzung des Ausschines die Rechnungen vor. Der Ausschuß genehmigte die wille nach Einsichtnahme in die Vorlagen. Ueber die Details verlautete nichts, nur water erfuhr man, daß für die versonlichen Bedürfnisse Sr. Majestat 300.000 Gulden angestellt erschienen. Auch erwähnen wir, daß von Seite Sr. Majestat nur wohlange Zwecke aujahrlich etwa 1 Millionen ausgegeben werden. (Ses journalistische Gebote.) Der „Correspondent für Deutschlands Buchdrucker enthalt folgende beherzigens¬ werte Regeln für Solche, welche outlich mit Zeitungs Redactionen verkehren: 1. Gebot. Du wollt nur aus Eine Seite des Blattes schreiben, weil es oft nothwendig ist, ein Blatt in Ansatzstücke für die Setzer zu zerschneiden. 2. Gebot. Du sollst zar und deutlich schreiben und besonders auf Eigen¬ namen und fremdrachliche Worter Art geben, weil du kein Recht haft. Redacteure und Setzer um ihre Zeit zu betrugen, indem du ihnen zumuthet, deine Keikeltratel zu entziffern. 3. Gebot. Du von keine mikroskopische Hand schreiben, inte¬ malen der Seuer das Manuscrit auf etwa einen halben Meter Entfernung lesen muß oder der Redacteur oft Aende¬ nen vorzunehmen hat. 4. Gebot. Du soust not an oben auf der Seite anfangen, dieweil der Redacteur panna die Ueberschrift eines Artikels andern oder, wo gar keine vor¬ eine dazu schreiben handen — was ihm stets lieber it oder Platz haben muß, um seine Instructionen in Bezug auf den Satz anbringen zu konnen. D. Gebor. Du sollst der Manuscript niemals rollen, dieweil Jeder, der es anrührt. sich araert und wüthend wird, sowol Redacteur als Setzer und Corrector. 6. Gebot. Du sollst stets deinen vollen Namen nebst Adrene deutlich unter deine Briefe schreiben, dieweil der Redacteur oft wünschen wird, mit dir zu verkehren, und weit er deinen vollen Namen als eine Garantie der Glaub¬ wurdigkeit braucht. Wenn du eine Chiffre oder ein Biendorum gebrauchst, so schreibe deinen Namen darunter, er wird nicht veröffentlicht. Ses=Zeitung. Die Rinderheit in Steiermark.) Wie man aus der Steiermark mittheilt, nimmt die Rinderpest in einigen Theilen des Mittellandes, darunter insbesondere in der Bezirkshauptmannschen Leibnitz, in erfreulicher Weise ab¬ während in anderen Beurten leider noch keine Verminderung des Uebels wahrgenommen werden kann. Die sanitäts¬ polizeilichen Vorsichtsmaßregeln werden daher mit großer Strenge getroffen. Zur Rinderpen. Der Oekonom August Witt schreibt dem Grazer „Dorfboten Es ist eine anständige Zahl von Grauern, welche dem seinen schönen her mühevollen Beruf ausübenden Landwirthe feindlich entgegentreten. Alle Reiche der Natur senden ihre Vertreter: die Thierwelt, das Pflan¬ senreich, ja selbst das todte Gestein vereinen sich zum gemeinsamen handeln, und ihre Losung: „Schmälerung der Bodenrente nöthigt den Landmann zur Aufnahme eines ernsten Kampfes, aus dem er je¬ doch zweifellos als Sieger hervorgeht, wenn er mit der nöthigen That¬ kraft die nöthige Intelligenz und Ausdauer verbindet. Während im Norden und Nordosten unserer Monarchie die Kartoffelsäule die Aecker verwüstet und dem Säckel des Landmannes erheblich Eintrag thut, herricht an der Südostarenze unseres Vaterlan¬ den die Rinderpest und schon hat ihr Auftreten in der Steiermark die Vorkehrung gesetzlicher Maßregeln nothwendig gemacht, um dem wei¬ teren Umsichgreifen der Seuche ein Ziel zu setzen. Diese gesetzlichen Maßregeln — die einzigen wirksamen Helfer in der Noth — sind es nun, welche von gar vielen Landleuten mit scheelen Ange betrachtet werden, und häufig geschieht es auch, daß sich dieser der jener Landwirth den unbequemen Anordnungen zu entziehen frachtet und dadurch nicht allein seinem Viehstand Verderben bringt, sondern auch die Viehzuchter seiner Nachbarschaft in Verluste stürzt. Der Mindervest steht der Thierarzt, trotz des Schatzes seiner Arznei= mittel, machtlos gegenüber. Es ist ein überaus seltener Fall, daß durch ärztliche Behand¬ lung ein an der Rinderpest erkranktes Stück Vieh gerettet wird. Nur Vorbenanngsmaßregeln sind hier von Werth, und auf solche gründen sich auch unsere veterinär volizeilichen Bestimmungen. Es liegt deßhalb im Interesse des Oekonomen, die allgemein bekannten. auf die Rinderpest bezugnehmenden gesetzlichen Anordnungen zu beachten und streng zu befolgen, denn nur auf diesem Wege konnen der Ver¬ breitung der Seuche Schranken gezogen werden. Die Intensität des Rinderpest=Contagiums gebietet die sofortige Absonderung verdächtiger Kranken, mit welcher Handlung gleichzeitig die Anmeldung des Vorfalles bei der Ortsbehörde zu geschehen hat. Ist der Ausbruch der Seuche in einem Orte festgestellt, so treten die gesetzlichen Bestimmungen in Kraft, deren Wirksamkeit das Jahr 1872 lehrte, wo wenige Wochen zur Erstickung der Evizootie genügten. Ein Hauptangenmerk ist nach dem Erlöschen der Seuche auf die Reinigung und Desinfection der Ställe, in welchen sich verkranke Kinder befanden, zu richten. Fenster und Thüren sind durch 14 Tage offen zu halten, die Dielen der Fußböden sollen ausgehoben, abgehobelt, mit Lange gewaschen werden. Das Erdreich unter denselben ist auf Fuß Tiefe auszugraben und durch frische Erde zu ersetzen: die Mauern sollen neuen Verputz erhalten: Holzwände, Futterbarren rc. werden wie die Dielen behandelt. Der Dünger ist zu vergraben. Die Futtervorräthe im Dachraum des Stalles dürfen nach sorgfältiger Listung nur an Pferde verfüttert werden. Die beim kranken Vieh in Verwendung gewesenen Geräthe, Retten, Kleidungsstücke der Stallknechte rc. sind mit Lange zu waschen; Pferde, welche die Düngerfuhren besorgten, werden in der Schwemme auf das sorgfältigste gereinigt. Erst nach Bolling dieser Vorkehrungen kann gesundes Vieh ohne Gefahr neuerlicher Ansteckung in den Stall zurückgebracht werden. Auszug aus dem Amtsblatte der Linzer Sein. Vom 12. November. Licitationen. Haus Nr. 41 in Zell d. Pram, Schw. 700 fl. 22. Nov., 23. Dec. l. J., 24. Jänner 1880, U. Nm., daselbst, Bia. Raab. — Haus Nr. 81 in Gallach, Schw. 1250 fl., 19. Nov., 16. Dec. l. J., 17. Jänner 1880, halb 4 U. Nm., daselbst. Via. Grieslichen. — Freimühle Nr. 7 s. Wasserfall zu Siegham, Schw. 13.600 fl., dann led. Grundstücke, Schw. 9000. 600, 500, 300 n. 50 fl., und Fahrnisse, Schw. 2114 fl. 40 kr., 20. Nov., 20. Dec. J., 21. Jänner 1880. 10 I. V., daselbst. B. Mattiahofen. — Wohnungs= u. Wirthschaftseinrichtungs=Gegenstände. Schw. 447 fl. 8 kr. 19. Nov., § 1. B., im Hause Nr. 37 zu Oberlanabath, Big. Ischl. Vieh, Oekonomie=Gegenstände, Holz rc., Schw. 191 fl. 30 kr., 17. Nov., 1. Dec. II. B., in der Dachdeckerfölde in Holzachsen, za. Wildshut. — Haus= u. Wirthschaftseinrichtung, Vieh, Getreide¬ u. Futter=Vorräthe, Schw. 1118 fl. 3 kr., 17. Nov., 1. Dec. 10 U. B., im Hause Nr. 8 zu Oberbuch, Bia. Linz. — Gasthaus Nr. 32 zu Niederthalheim. Schw. 5940 fl., 26. Nov. (3. Termin, 2 U. Nm., daselbst. B. Schwanenstadt. — Haus Nr. 2 in Oberweg, 21. Nov. 3. Termin. 2 U. Nm., daselbst, Bza. Grieskirchen. — Haus Nr. 176 Steyrdorf, Schw. 9000 fl., 29. Nov. (3. Termin, 9 U. V., heim Kreisgerichte Steyr. Stadtplatz Nr. 36. — Hammer= u. Pfan¬ nenschmiede Nr. 4 zu Mühlhal, Schw. 16.700 fl., 20. Nov. (3 Ter¬ min, 10 U. V., in der Gemeindekanzlei zu Vorchdorf. Big. Gmunden. Vorladungen. Mathias Edlmayer von Randau Nr. 10 seit 1848 als Soldat vermißt, bis 1. Nov. 1880 heim Beg. Mondsee. Chella Göble. Mathias Barth auf 10. Dec., 9 U. V., beim Ba. Aigen: Curator Notar Dr. Zimmerl daselbst. — Satzberechtigter des Danses in Untergassoldina Nr. 3 auf 11. Dec., 9 U. V., beim Big. berg; Curator Notar Dr. Heinzel daselbst. Curatel. Ueber Wilhelm Pointner. Commis in Böcklaburck. wegen Blödsinns: Curator Advocat Dr. Scherer daselbst. — Ueber Johann Schöfl. led. Dienstlecht von Oberweitrag, wegen Blödsinns: Curator Sebastian Görer, Hausbesitzer Nr. 7 in Dornach, Bia. Urfahr Vom 14. November. Licitation. Haus Nr. 18 zu Senastadt Grundcomplex u. Einrichtungsstücken, Schw. 450 fl. u. 11 fl. 80 kr., 20. Nov. 4. u. 23. Dec. l. J., 22. Jänner 1880, 9 U. V., daselbst, B. Wildshut. Anlanna neuer Grundbücher. N. Grob f. d. Gem. Hilaendern giltig seit 15. Sept.: Einwendungen rc. dagegen bis 31. Oct. Localerhebungen f. d. 80 bei B. Brannan resp. La. Lin. Gem. Fuling begannen am 12. Nov. im Hause Nr. 16 in Wernharts¬ Einwendungen rc. gegen die in der Ge¬ rub. B. Schärding. neindekanzlei zu Henhart zur Einsicht aufliegenden Besitzbogen rc. dieser Hemeide bis 17. Nov., 10 U. V., beim Ba. Manerkirchen. — Local¬ erhebungen f. d. Gem. Ried beginnen am 26. Nov., 9 U. V., beim Bia. Nied. — Einwendungen rc. gegen das u. Grdb. d. Gem. Struden 30. April 1880 beim Ba. Grein. — Einwendungen rc. gegen die der Gemeindekanzlei zu Steinerkirchen a. d. Traun zur Einsicht auf¬ liegenden Besitzbogen rc. dieser Gem. bis 27. Nov., 9 U. V., in obiger dem Kanzl., Bzg. Lambach. — Einwendungen rc. gegen die zur Ein¬ icht aufliegenden Besitzbogen rc. der Gem. Hinterstoder bis 20. Nov. beim Bia. Windischgarsten. — Einwendungen rc. gegen die zur Einsicht anliegenden Besitzbogen rc. der Gem. Schenkenfelden bis 17. Nov. heim Bia. Leonfelden. — N. Grdb. f. d. Gem. Sandthal giltig seit Oct.: Einwendungen rc. dagegen bis 15. Nov. beim Ba. Brannan resp. La. Linz. Einsender. Gewerbe-Verein des Steurer=Industrie-Bezirkes. Der Steyrer Gewerbe-Verein hat in seinem Vereins¬ Locale, Hauptplatz Nr. 100. seine Thätigkeit begonnen. Die rege Theilnahme, die sich bisher dem Vereine gegenüber von Seite der Gewerbetreibenden zeigte, haben nun selbe zu be¬ tätigen. Die Eintrittsgebühr (1 fl. ein für allemal und der monatlige Beitrag 130 kr. per Monat und so gerin, daß auch der minderbemittelte Gewerbsmann dieses Opfer für ein eigenes Interesse bringen kann. Diejenigen Gewerbetrei¬ venden, die diesem gemeinigen Vereine beitreten wollen. men sich bei einem der nachebenden Herren anmelden. Es nehmen Anmeldungen entgegen: Herr Minimas Herz, Cassier des Gewerbe-Vereines, Stadt, Ende. 1 Incob Kann, Schriftführer des Gewerbe-Vereines, Hauptplatz Nr. 100. „ Klois Stierhofer fr., Ausschußmitglied, Schuhbodengasse Nr. 119. „ Wenzel Wimmer, Ausschußmitglied, bei der Steyr Nr. 220. ertrauen konnen Kranke Die bereits in 2. Auflage erschienenen Special= bücher: „Die Gicht" und „Die Brust= und Lungenkrankheiten geben allen Jenen, die an Gicht, Rheumatismus. Gliederreissen etc. leiden, oder aber an einer Brust- oder Lungenkrankheit. die Schwindsucht rc. dahinstechen, neue Hof= nung, denn die darin enthaltenen Dankesäuse= rungen über glückliche Heilungen beweisen, das elbst Schwerkranke oder anscheinend holungs¬ o Darniederliegende noch die ersehnte Hilfe sonden. — Kein Honorar, freilicher Verrath viel¬ mehr unentgeltlich Jedes der obigen Bücher kosten 35 kr. Prospect gratis und franco durch Th. Hohenleitner, Leipzig und Basel. Vorräthig in K. Sandhöl's Buchhandlung in Steyr, welche jedes Buch für 45 kr. in Brief¬ marken franco versendet. 1267
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