Nr 72 Seite 3 heim, beigesetzt zu werden. — Baron Ladislaus Wenckheim war bekanntlich im Sommer des vorigen Jahres hier in Steyr bei der Familie Lamberg, zu der er in sehr nahem verwandschaftlichen Verhältnisse steht, zu Besuch anwesend wobei er das Malheur valle, sich den Schenkel zu brechen, jedoch Steyr damals vollkommen vergestellt verließ. Er ist nun einem Bruder und seinen beiden Entel=Kindern, dem jungen Grafen Philipp und der Gräfin Anaelika Lamberg, nur allzubald nachgefolgt. Schulangelegenheiten.) Wie wir von verläßlicher Seite hören, hat der Landesschulrath einem Recurse der Ortsschulrathe von Sterning und St. Ulrich (Neu¬ Schönau gegen die Verfügung des hiesigen Stadtschulrathes in Bezug auf den Schulbesuch von Kindern in Steyr aus diesen Gemeinden, stattgegeben, wonach also der Landesschul¬ rath im Sinne obiger Gemeinden entschieden hat, daß deren schulpflichtigen Kindern der Besuch der stadtischen Schulen in Steyr zu gestatten sei. Gegen diese Ent¬ cheidung des Landesschulrathes steht nun dem Stadtschulrathe der Recurs an's Ministerium offen. (Berstorbene.) Den 2. September: Florian Dur¬ minger, led. Armmpfründner, Nr. 172 in Steyrdorf, 33 Jahre alt, im Krankenhause zu St. Anna. Lungentuberculose. Theresia Niedermayr, Maurers=Gattin von Wolfern, 31 Jahre alt. ebenfalls im Krankenhause, Entartung der Unterleibsorgane Den 3.: Josefa Buchner, verw. Taglohnerin von Garsten. 66 Jahre alt, ebenfalls im Krankenhause. Abzehrung. Maria Mayr, led. Private, Nr. 226 bei der Steyr, 72 Jahre alt. Zellgewesentundung. Aus dem Gerichtssaale. III. Schwurgerichts=Session 1879. Steyr. 3. September. (Gatte, Gattin und Schwieger¬ mutter) befanden sich heute auf der Anklagebank, um sich wegen des ihnen von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegten Verbrechens des Betruges zu verantworten. Der wider sie erhobenen Anklage entnehmen wir Folgendes: Im Jahre 1878 pachteten die Eheleute Franz und Franziska Wesseln das Gasthaus zum „Sandwirth" in Wieserfeld zu Steyr um den jährlichen Pachtschilling von 425 fl. und traten dieser Pacht am 1. December 1878 an. Der Pachtschilling war vorhinein zu entrichten, dem früheren Pächter sollten 200 fl. für übernommene Gast¬ hauseinrichtung gezahlt und auch anderweitige Auslagen gedeckt werden, der gewöhnliche Lebensunterhalt erforderte überdies das Seine, aber die Mittel, allen diesen Anforderungen gerecht werden zu können, fehlten den Ehegatten Wesseln, die seit ihrer Verehelichung wiederholt ihr Do¬ micil und ihren Erwerbszweig zu ändern gezwungen waren, ganz und gar. In ihrer Verlegenheit wandten sich die Angeklagten an bekannte Heldvermittler, wurden von denselben auch an einen gewissen Josef Fechter gewiesen, jedoch ihnen bedeutet, daß ohne jegliche Sicherstel¬ una ein Darlehen von demselben wol werde kaum erlangt werden önnen. — Ein Schuldschein also, ein dem Gläubiger Sicherheit bieten¬ der, mußte beschafft werden; allein, wie einen solchen zu Stande brin¬ sen? Man berieth sich. Die Schwiegermutter des Ehepaares fand einen Ausweg. Die Bauerngutsbesitzer Franz und Juliana Res in Roith sind ihre Gevattersleute, besitzen ein Sicherheit bietendes Anwesen; deren Name, auf einen Schuldschein gesetzt, werde den Geld¬ geber zur Gewährung eines Darlehens sicherlich bewegen können. Die de fand in der Familie Anklang, ein Schuldbrief der Ehegatten Res an die Schwiegermutter, Rosina Ecker, wurde in Kremsmünster aus¬ gefertigt, zu Hause mit den Unterschriften Rest und denen zweier Zeu¬ gen versehen, und so die Aussicht, die nöthigen Geldmittel zu erhalten, sich verschafft. Mit diesem Schuldbriefe und einem Grundbuchsauszuge über das Reslische Anwesen, welcher eine Belastung desselben in der Höhe von blos 2000 fl. auswies, begaben sich Franz und Franziska Wessely zu dem ihnen empfohlenen Josef Fechter, erzählten ihm, ein Haus in Neuzen gekauft und den Kaufschilling bis auf 600 fl. schon beisammen zu haben: er möge ihnen diese Summe leihen, der Schuld¬ schein diene ihm als Pfand. Fechter gewährte ihnen — nicht, ohne sich früher über den Inhalt des Documentes beruhigt zu haben — das Anleben von 600 fl. auf ein Vierteljahr, zog sich den Betrag von 50 fl. als Zinsen vorweg ab, und übernahm dafür den Schuldbrief. Kurz darauf entdeckte er jedoch zu einem Erstaunen, daß die Unterschriften des Schuldbriefes gefälscht seien, die Restschen Ehegatten der Rosina Ecker Nichts schulden, er von den Angeklagten völlig unwahre Angaben erhalten habe, und erstattete sofort wider dieselben die strafgerichtliche Anzeige. Franz und Franziska Wesseln sowol wie die Mitangeklagte Ro¬ sina Ecker gaben die vorher erzählte Entstehungsgeschichte des Schuld¬ briefes als richtig zu, betheuerten jedoch, sie hätten dies unerlaubte Mittel nur, um sich aus ihrer damaligen Geldverlegenheit zu retten, angewendet, und hätten überdies von einer etwas vermögenden Tante der Franziska Wessely wiederholt die Zusicherung erhalten, all hr Vermögen gehöre ihnen. In der That hatte diese Tante, allerdings erst nach bereits erfolgter Anzeige des Falles, dem Josef Fechter eine Forderung von 500 fl. zur Gutmachung seines Schadens cedirt, ob ber hiedurch der Verlust Fechter's wirklich ant gemacht ist, läßt sich wol erst aus einer Geltendmachung des cedirten Guthabens ersehen. Die Geschwornen, den Angaben der Angeklagten Glauben schenkend, bejahten zwar das Thatsächliche der ihnen zur Beant¬ wortung vorgelegten drei Fragen, fügten jedoch die Bemerkung bei, daß sie die Absicht zu beschädigen, auf Seite der Angeklagten als vorhan¬ den nicht annehmen, und so wurden dieselben denn von der wider sie erhobenen Anklage freigesprochen und Josef Fechter mit seinem Anspruche auf den Civilrechtsweg gewiesen. Die Verhandlung als Vorsitzender leitete der k. k. Kreisgerichts¬ Präsident Weismayr, als Richter fungirten der k. k. LGR. Kampt¬ ler und der k. k. GA. Dr. Berger; die Anklage vertrat der k. k. Staatsanwalt Substitut Reichenbach, die Vertheidigung Herr Dr. Blattner. — Die Geschwornenbank war gebildet aus den Her¬ ten: Jgnaz Fischer, Hausbesitzer in Steyr. Johann Kittinger, Bauern¬ gutsbesitzer in Unterwald. Adalbert Hanusch, Gastwirth in Großraming. Leopold Karasel. Uhrmacher in Steyr. Johann Eidenböck, Cafétier in Steyr. Alois Kraft. Kaufmann in Steyr (Obmann). August Evninger, Hufschmied in Steyr. Franz Brandstetter. Werksbesitzer in Aschach. Jo¬ sann Rodler, Fragner in Steyr. Gottlieb Bruckschweiger, Buchdruckerei¬ Besitzer in Steyr. Anton Kleiner, Hutmacher in Steyr. Caspar Etzinger, Kaufmann in Steyr. 4. September. (Verbrechen der Nothzucht. Schändung und Unzucht wider die Natur.) Florian Bichler stand heute vor dem Geschwornengerichte in Steyr, angeklagt wegen Verbrechens der Nothzucht, Schändung und Unzucht wider die Natur. Die Ver¬ handlung fand unter dem Vorsitze des k. k. LGR. Foglar im Beisein des k. k. R. v. Nivvel und des k. k. S. Klua als Richter, des k. k. Auscultanten Brugger als Protocollführer und in Anwesenheit des k. k. Staatsanwaltes Dierkes und des Vertheidigers Dr. Stialer statt. Die Geschwornenbank war gebildet aus den Herren: Josef Pet¬ tenberger, Otto Schönauer, Jana: Waller, Johann Rodler. Adalbert Hanusch, August Eppinger, Michael Schartinger, Mathias Brugger, Johann Eidenböck, Anton Kleiner, Emerich Kupfer, Simon Edlinger. Der Alpen=Volk Die Oessentlichkeit der Verhandlung wurde aus Gründen der Sittlichkeit ausgeschlossen. Das Ergebniß der Verhandlung war, daß Florian Bichler, von Enns gebürtig, 58 Jahre alt, ledig, Lotterie¬ chreiber in Enns, wegen Verbrechens der Notbucht und der Schändung u 2 Jahren schwerem, alle Monate mit einem Fasttage ver¬ schäften Kerker verurtheilt, dagegen vom Verbrechen der Unzucht wider die Natur freigesprochen wurde. 5. September. Mißbrauch der Amtsgewalt.) Ein größeres Publicum wohnte der heutigen Schwurgerichtsverhandlung bei, in welchem das Gesetz gegen einen Mann in Anwendung kam, welcher Jahre an das allgemeine Vertrauen genoß, dessen Erscheinen Jedermann stets wünscht war, denn er war der erste Geldbriefträger des Post¬ amtes Steyr. Johann Lukats hatte als Soldat mehr als 17 Jahre ohne Tadel dem Staate gedient, kam als Amtsdiener des Postamtes nach Steyr und erwarb sich durch Redlichkeit, Fleiß und Geschicklichkeit das Vertrauen seiner Vorgesetzten, welche ihn im Jahre 1875 zu der damals erledigten Stelle eines ersten Geldbriefträgers vorschlugen, welche Stelle er auch erhielt und bis Ende Juli d. J. auch versab. Zu dieser Zeit durchlief zum allgemeinen Bedauern die Nach¬ richt die Stadt, Lukats habe einen Geldbrief eröffnet, um sich eine größere Summe daraus anzueignen. Lukats hatte viele Porto's und Nachnahmen einzucassiren und dieselben alle zwei bis drei Tage in das Postamt abzuliefern. Er verwendete von diesen Geldern häufig Etwas für seine Familie, bestehend aus Frau und zwei Knaben im Alter von 10 und 11 Jahren, welche er von seinem Gehalte von 36 fl. 45 kr. monatlich nur mühsam zu ernähren im Stande war. Auch dadurch, daß er Leuten, welche momentan nicht in der Lage waren Nachnahmsgelder zu erlegen, den Nachnahmsbetrag creditirte und selben dann erst mit Mühe und hie und da erst nach Jahren hereinbekam. kam er in Verlegenheiten. Ende Juli d. J. gelangte ein Brief. angeblich mit 592 fl. be¬ schwert, an die Wolfsegg=Traunthaler Gewerkschaft, aus welchem 50 fl. fehlten. Der Herr Director dieser Gesellschaft machte privatim die Anzeige beim Herrn Postverwalter Boal hier und dieser beobachtete nun alle Personen, durch deren Hände die hier einlaufenden Geld¬ briefe geben. Wenige Tage später langte ein Brief an die Firma Sandböl in Steyr ein, der mit 1856 fl. 60 kr. beschwert war. Damals wollte der Herr Postverwalter sämmtliche Recepisse sehen, welche Johann Lukats mit Ausnahme des über den obigen Brief ausgestellten Rece¬ pisses ablieferte. Als er dann um diesen Brief gefragt wurde, saat¬ Lukats: „Herr, ich bin ein unglücklicher Mann“, und gestand, daß er aus diesem Briefe den Betrag von 656 fl. entnommen und zur Deckung anderweitiger Abgänge benützt habe. Lukats wurde sohin verhaftet und heute fand die Verhandlung gegen ihn statt. Der Mann, der 17 Jahre als Soldat brav gedient und manchen Sturm des Lebens ertragen und Schlachten mitgemacht hatte, weinte in jenen Augenblicken, wo von seiner Familie die Sprache var und er der Größe seines Unglückes bewußt wurde. Er bekannte renmüthig sein Verbrechen und gab Noth als den Grund seiner Hand¬ ungsweise an. Mit oberwähntem Gehalte und den Neujahrsgeldern, velche circa 200 fl. jährlich betragen, mußte er die theuersten Jahre mitmachen, seinen Knaben Schulrequisiten anschaffen und häufig Aerzte und Apotheker bezahlen. Es wurden an die Geschwornen vier Fragen gestellt, von welchen die erste auf das Verbrechen der Veruntreuung von Nachnahmsgeldern, die zweite auf die Eigenschaft des Angeklagten als Postbediensteten, da¬ der auf seine Amtseigenschaft, die dritte und vierte auf die Briefe an die Wolfsaa=Traunsthaler Gewerkschaft und an die Firma Sandhöl wegen Mißbrauch der Amtsgewalt lauteten. Die Geschwornen, be¬ tehend aus den Herren: Josef Mayr, Müller in Steyrdorf: Jose Pettenberger, Hausbesitzer in Steyrdorf: Adalbert Hanusch, Gastwirth Großrammina: Alois Moser, Posamentier in Steyr: Gottlieb Bruckschweiger, Buchdrucker in Steyrdorf; Simon Edlinger, Bauern¬ gutsbesitzer in Christkindl: Jana: Kammerhofer, Kaufmann in Steyr Daniel Lohsteiner, Gastwirth in Steyrdorf: Michael Schartinger, Messerschmied in Steur: Anton Kleiner, Hutmacher in Steyr: Josef Lüftinger, Schlosser in Steyr, und Josef Karasel. Uhrmacher in Steyr, bejahten durch ihren Obmann Herrn Gottlieb Bruckschweiger die dritte und vierte Frage, verneinten die erste Frage, wodurch die Beantwortung der zweiten Frage entfiel. Johann Lukats wurde daher vom Verbrechen der Amts=Ver¬ untreuung freigesprochen und wegen Mißbrauchs der Amtsge¬ walt zu acht Monaten schwerem und verschärften Kerker verur¬ heilt. Er trat seine Strafe sofort an und hat noch am Schlusse den anwesenden Herrn Postmeister Vogl mit herrlichen Worten um Ver¬ leihung. 5. September. 4 Uhr Nachmittags. (Freigesprachen.) Bei dieser bei verschlossenen Thüren abgehaltenen Schwurgerichtsverhand¬ lung wurde Adalbert Tollar, Schlossergehilfe in Enns, von den¬ elben Geschwornen wie am Vormittage, vom Verbrechen der Nothzucht freigesprochen und sofort auf feien Fuß gesetzt. Der Gerichtshof war gebildet aus den Herren: KGB. Weis¬ mayr, LGR. von Nippel, LGR. Kamptner; die Statsanwaltschaft vertrat St.-A. Dierkes. Herschiedenes. Ernennung.) Das hohe k. k. Finanzministerium hat mit Erlaß vom 22. v. M., Nr. 18699, die vacante Stelle eines Salinen=Arztes für den Curbezirk Goisern dem Ge¬ meinde= und Gerichtsarzte Herrn Dr. Julius Locker in Frankenmarkt verlieben. (Separatzuge während des Volksfestes.) Die Direction der Kaiserin Elisabethbahn lant während des Volks¬ estes vom 7. bis 14. September außer den fahrplamaßigen Zügen, zu denen nach Bedarf Vor= und Nachzüge beigestellt werden folgende Separatzuge vertebren: Von Linz nach ummeran mit Berührung aller Zwischenstationen um 9 Uhr Minute Abends; von Wels nach Linz um 3 Uhr 54 Mi¬ nuten Nachmittags, von Wels nach Neumarkt um 11 Uhr Minute Nachts und von Wels nach Lambach um 11 Uhr Minuten Nachts. Zu diesen, sowie allen fahrplanmäßigen Zügen (Schnellzuge ausgenommen werden von allen Sta¬ tionen der Kaiserin Elisabethbahn, sowie von den Stationen Ernsthofen, Steyr, Ternberg, Großramming, Kleinreisling, Weyr. Waidhofen. Steinach-rdning, Annee, Obertraun, Ischl, Traunsee. Traunkirchen. Ebenzweier, Aurachkirchen. Mannina=Wolfsega, Holzleiten, Hausruck, Eberschwang, Aurolimunster, St. Martin, Andiesenhofen. Huben der Kronprinz Rudolfbahn in der Zeit vom 7. bis 14. September l. J. Tour= und Retourkarten zu er¬ mäßigten Preisen ausgegeben, die zur Rückfahrt bis 15. Sep¬ tember d. J. berechtigen. Garnisons-Vermehrung in Linz.) Seine Majestat der Kaiser hat angeordnet, daß das 18. Linien=Infanterie¬ Regiment Großfürst Konstantin von Rußland (Er¬ anzungsbezirk Koniaarat demnächst nach Linz in Garnison zu kommen habe. Wildfeuer.) Aus St. Florian wird geschrieben: Am 31. August 1. J., 11 Uhr Nachts bei dem stattgehabten Gewitter, schlug der Blitz in die neben dem Hause des Mi¬ chael Nobauer zu Grünbrunn Nr. 24 (Eckmaierauf Gemeinde Niederneukirchen, gewesene Holzlage und entzün¬ dete dieselbe, sowie obgenanntes Bauernaut. Es verbrannten hiebei sämmtliche Wirthschaftsgebäude bis auf das Mauer¬ wert mit der ganzen beurigen Ernte, mehrere Wirthschafts¬ Geräthe, als: Wagen, Schlitten, Pflüge, Eggen, Fässer, Schuh¬ tarren 2c. Menschenleben in keines zu beklagen. An Thieren ind 5 Stück Schweine zu Grunde gegangen. Anecurirt ist der Be¬ iter bei der Kitmarschen Anecuranz zu Kematen mit 6500 fl. mit der Einzahlung ver 3 fl.) Der Gesammtschade beläuft ich auf circa 9000 fl. Am Brandplatze war die Feuerwritze von Niederneukirchen im guten Zustande anwesend. Die Be¬ wohner der nächsten Umgebung haben zur Localisirung des Brandes ihr Malichstes geleitet. Am 31. August brannte zwischen 8 und 9 Uhr in Folge eines Blitzschlages das dem Joseph Peter, Gastwirth in St. Agatha, Gemeinde Hoisern, gehorige große Oekonomiegebäude sammt Stallung, vielen Fahrnissen und der ganzen beurigen Fechsung ab. Der Schaden ist ein bedeutender. Der Verunglückte ist wol mit seinen Gebäuden assecurirt, jedoch im Gegenhalte des Schadens unbedeutend. Brand durch Blitzschlag.) Am 26. August gegen 6 Uhr Abends gerieth das Bauernhaus der Eheleute Johann und Maria Kastner Nr. 31 zu Stumpten (Gemeinde Bernhardschlag wahrend eines Hochgewitters durch Blitz in Brand und fielen dadurch das Wohngebäude mit Ausnahme der Wohnstube, die Stallungen und der Stadel nebst den bisher eingebrachten Erntevorrathen den Flammen zum Opfer. An Thieren gingen zu Grunde: 1 Pferd. 2 Kühe, 1 Kalb und 1 Schwein. Am nämlichen Tage gegen 5 Uhr Abends chlug der Blitz in das Bauernaut des B. Saldofer zu Schnellhof, Gemeinde Frankenburg, und zündete. Der Stadel, sammtliche Stallungen mit der ganzen dies¬ sabrigen Ernte und den Futtervorräthen verbrannten. Das Wohngebäude, welches einige Schritte abseits separat steht, wurde gerettet. Brand.) Am 28. August gegen 4 Uhr Morgens ent¬ tand in der Ortschaft Büchleiten bei Vöcklabruck im An¬ wesen der Evelente Franz und Anna Hummer aus bisher unbekannten Ursachen in der Scheune Feuer. Der Brand ergriff in kurzer Zeit die Wagenschupfen, Stallungen und den Dachstuhl des Wohnhauses und ascherte diese Objecte sammt allen Fahrnissen. Ackergerathschaften. Frucht= und Futtervorräthen ein. Es gingen auch 2 Ochsen, 2 Kühe, Schweine und 19 Hubner zu Grunde. Die Verunglückten haben einen Schaden von 8000 fl. zu beklagen. Da die Feuerwehren von Vöcklabruck, Schöndorf, die Gemeinde=Feuer¬ rite von Regau und die des Pfarrhofes sammt Bedienungs¬ mannschaft, sowie eine Menge Leute aus der Umgebung zu Hilfe verbeigeeilt waren und an Wasser kein Mangel war. wurde der Brand schnell localisirt und die start bedrohten Nachbarbauer gerettet. Der neue oberösterreichische Fischerei=Verein.) Am 1. August wurde vom Fischer=Club in Linz eine außerordentliche Generalversammlung zum Zwecke des Uebertrittes in den zu gründenden oberöst. Fischerei=Verein abgehalten, bei welcher 32 Mitglieder und 32 Mandatare anwesend waren. Nachdem der Vorstand des Clubs Herr Anton Mayr die Beschlußfähigkeit der Versammlung constatirt hatte, glaubte er zur Klärung verschiedener curirender Gerüchte voraus¬ chicken zu müssen, daß mit dem Antrage des Ausschusses auf Auflösung des Clubs und Uebertritt in den neuen Verein eigentlich nur eine Um¬ gestaltung des Clubs durchgeführt werde, welche den letzteren in jene fentliche Stellung bringe, wie sie gegenüber der Regierung und dem Lande bei den gegenwärtigen Verhältnissen nothwendig ist. Benor auf eine Detailberathung des Ausschußantrages eingegangen werde, sei es gezeigt, den Statuten=Entwurf für den oberösterr. Fischerei=Verein ur Verlesung zu bringen. Herr Johann Danner begründete den Ausschußantrag noch weiter durch den Hinweis, daß auf dem Fischüchter¬ tag zu Kammer die Gründung eines oberösterr. Fischerei=Vereines all¬ gemeine Zustimmung fand, und daß über Vorschlag des Präsidenten der k. oberösterr. Landwirthschafts-Gesellschaft Herrn Grafen Dürkheim von Montmartin der Fischer=Club in Linz zum constituirenden Organ für den neuen Verein einhellig bestimmt wurde. Eine Centralleitung der Fischerei=Vereine in der österreichischen Monarchie, wie sie am 1. Fisch¬ chtertag in Kammer beschlossen wurde, erfordere unumgänglich, die bisherige meist auf Linz beschränkte Thätigkeit des Clubs durch den Uebertritt in den neuen Verein auf ganz Oberösterreich auszudehnen. damit eine Repräsentanz der Fischerei-Interessen des ganzen Landes ge¬ schaffen werde. Ein Fortbestehen des Clubs neben einem solchen Verein sei nicht leicht denkbar, weil nach der herrschenden Stimmung der Mehr¬ fahl seiner ausübenden und unterstützenden Mitglieder nur ein sehr klei¬ ner Theil in dem Club verbleiben dürfte, so daß der Fortbestand des¬ selben auf Grund der bisherigen Statuten unmöglich erscheine. Nach Verlesung des Statuten=Entwurfes für den oberösterr. Fischerei=Verein. In welchem ein Jahresbeitrag von 2 fl. und für die Angelsischerei eine weitere Gebühr von 3 fl. in Aussicht genommen ist, spricht sich Herr Hermann Hoppichler dahin aus, daß eine Gründung dieses neuen Vereines nicht leicht durchführbar sein werde, wenn nicht die Männer, welche bisher im Club thätig waren, ihre ganze Kraft demselben wid¬ men und so gewissermaßen seine Grundlage bilden. Herr Hermann Danner bringt hierauf eine detaillirte Zusammenstellung der Vermö¬ gensverhältnisse des Clubs zur Kenntniß, nach welcher den Passiven von 143 fl. 12 kr. ein fundus instructus gegenübersteht, welcher mindestens auf 1800 fl. veranschlagt werden muß. Da gegen alle diese Ausfüh¬ tungen keine Einwendung erhoben wurde, stellt Herr Johann Danner en Antrag: Die Versammlung beschließe die Umgestaltung des Fischer¬ clubs in den oberösterr. Fischerei=Verein unter der Voraussetzung, daß die im Statuten=Entwurfe, § 10, enthaltenen Bestimmungen ohne we¬ sentliche Aenderungen angenommen werden. Dieser Antrag wurde von Herrn Hoppichler wärmstens unterstützt und einstimmig angenommen. in der Ausschuß=Sitzung vom 25. August ward über Antrag des Herrn dermann Danner die constituirende Versammlung des oberösterr. Fischerei=Vereins auf Montag den 8. September um 9 Uhr Vor¬ mittags in der Turnhalle der neuen Volksschule nächst der Volksfesthalle mit nachstehender Tagesordnung anberaumt: a) Vor¬ lage des Statuten=Entwurfes. b) Einzeichnung in den Verein. c) Wahl des Ausschusses und der Rechnungs=Revisoren, d) Wahl eines Comité's behufs Inventarisirung und Uebernahme des gesammten Vermögens des Fischer=Clubs in Linz. Ein Liebesdrama in Wien.) Die dortigen Mor¬ senblätter meldeten am 4. d. M. von einem in der Hahn¬ gasse Nr. 6 in der Roßau vorgefallenen Selbstmorde der 18jährigen Ida Kolisch und dem Selbstmordversuche ihres geliebten, des 24jährigen Bautechnikers Sigmund Schmo¬ cker, welche Beide Chantali zu sich nahmen, weil ihre Quar¬
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