Der Alpen-Bote vom 29. Juni 1879

ranumeration für Steyr: vierteljährig 1 fl. - halbjährig - 2 ganzjährig durch Post: vierteljährig „ 50 halbjährig: 6 „ — ganzjährig. Einzelne Blätter 6. kr. Zustellungs-Gebühr in's Haus jährlich 40 kr. Inserate werden nach dem billigst festgesetzten Tarife berechnet. „Eingesendet wird die einspaltige Petitzeile mit 10 kr. berechnet. Redactions & ExpeditionsM. Haasische Buchdruckerei Lithogran Steyr, Grünmarkt Nr. 49. Manuscripte werden nicht zurückgestellt. anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. Zuschriften vortofret. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag. . Schluß des Blattes für Annahme von Inseraten und Artikeln für den betreffenden Tag Samstag und Mittwoch 11 Uhr Mittags. Ausgabe der Sonntags-Nummer 8 Uhr Früh, der Donnerstags-Nummer 11 Uhr Vormittags. Nur mit Retourmarken versehene briefliche Anfragen um Auskunft über Inserate werden beantwortet. Inserate und Pränumerationsbetrag müssen vorhinein bezahlt werden. Nr. 3. Steyr, Sonntag den 23. Juni 1873. 23. Jahtuung. - - Der Zahl. Bu Nächsten Montag ist die entscheidende Wahlschlacht. Sie ist von großer weit¬ tragender Bedeutung für die Ehre unserer Stadt, und für eine gedeihliche Entwicklung derselben. Eine bedeutende Anzahl einflußreicher und einsichtiger Manner haben die Candidatur unsers bisherigen Reichsraths=Abgeordneten Herrn Franz Wickhorf ihren Mitbürgern empfohlen, weil er im Reichsrathe mit Umsicht und Erfolg wirkte. Mit Umsicht und Erfolg! Diese Worte wurden absichtlich gewählt, weil ne wahr sind. Denn tatsächlich hat Wickhof im Laufe der Jahre, wo er für seine Mitbürger im Reichsrathe thatia war, so ersprießliches für seine Mitbürger geleistet, wie dies wenigen anderen Abgeordneten möglich war. Er hat durchgesetzt, daß die Steuer für die Waffenfabrik, die früher in Wien gezahlt wurde, jetzt hier in Steyr entrichtet wird, und die Waffenfabrik hat seit jener Zeit colonale Summen, in die hiesige Stadtcane einfließen gemacht: erst im letzten Jahre nahe an 40.000 fl. Wir möchten wissen, wie die Gemeinde hatte bestehen konnen, wenn dies nicht stattgefunden hätte; und wir möchten den Mann kennen, der dies ur Steyr gethan hatte: wenn nicht Wickhoff mit soviel Umsicht und Erfolg es es wurde eingebracht in der 19. Sitzung der durchgeführt hatte. Der Antrag Wickhof 6. Session am 7. März 1871. Wickhof welt die Bearundungsrede am 14. März, an welchem Tage es dem Finanzausschusse zur Berichterstattung zugewiesen wurde. Die Verhandlung und Annahme des Gesetzes im Abgeordnetenhause fand am 5. Mar statt. Den Bemühungen Wickhoffs ist es gelungen, das Eresuiten=Gebäude um den billigen Preis von 25.000 fl. für die Stadtgemeinde zu acquiriren, und seine entscheidende Einflußnahme und seine rastlosen Anstrengungen, haben erreicht, daß die frühere Unterrealschule eine Oberrealschule umgewandelt wurde. Und da man von gewisser Seite immer bemüht ist, Wickhoff darum zu verdächtigen, daß er im Verwaltungsrathe der Rudolfbahn sitzt, so sagen wir entgegen, daß diese Thatsache den Interessen dieser Stadt im hohen Grade forderlich war. Denn wie ware es sonst möglich gewesen, die Betriebs=Direction der Rudolfbahn hieher zu bekommen, durch welche heute mehr als 300 Beamte und Diener in Steyr anania sind. hier den Bürgern Zins zahlen und so viele Gewerbsleute beschäftigen. Und wenn im Laufe der Jahre die Rudolfbahn in den Staatsbetrieb übergehen sollte, wer wird geschickter und erfolgreicher wirken konnen, daß die Betriebs=Direction uns hier erhalten bleibt, als eben der verleumdete Wickhoff, der mit den Verhältnissen so genau vertraut ist und denen bis¬ herige Thätigkeit die beste Burschaft für die Zukunft ist: Wäre es für die Waffenfabrik, die in erster Linie zum Emvorblühen unserer Stadt beigetragen var ersprießlich gewesen, wenn ein Clericaler an Wickhoff's Stelle¬ gesessen wäre, ein Werkzeug der hiesigen clericalen Partei, die so feindlich gegen — die Waffenfabrik gesinnt ist! Wickhoff war der Erste, der im Landtage zu Linz dafür eingetreten ist, daß hier eine Fachschule für Eisenindustrie errichtet wird. Mit weitaussehendem Blick hat er schon damals das Bedürfniß unserer Kleingewerbtreibenden erkannt und in für das Beste, was man bieten kann, zur Unterricht und Bildung eingetreten. Sein Fürwort hat in neuester Zeit dazu beigetragen, daß das Unterrichtsgeld an der Fachschule von 20 fl. auf 5 fl. herabgesetzt wurde. So lange Wickhoff Kaufmann war, hat er stets ein wohlwollendes Herz für die Gewerbsleute hier und in Neuzeug gezeigt, und Keiner von den Vielen, mit denen er zu thun hatte, kann ihm nachsagen, daß er je einen Gewerbsmann gedrückt oder schlecht behandelt hat. Und da lugt man über ihn, daß er den Gewerbsleuten eindlich gesinnt sei, daß er nichts für ne thun wolle, wo die Worte: die er in seiner Rede gesprochen und die so beifällig aufgenommen wurden, und sein ganzes Leben und Trachten gerade das Gegentheil darthun. Ueberall, wo etwas Nutzliches in neuerer Zeit vier gethan wurde, hat er den tha¬ tigsten Antheil genommen, und da waat es der Redacteur der Steyrer Zeitung, der unsere Vervaltnisse nicht kennt, der ein Fremdling vier in Steyr ist. der ein Be¬ stellter des Bischofes in. Wickhoff wegen seiner Umsicht und Erfolge zu verhöhnen! Hat Wickhoff in seiner Rede von seiner Umsicht und seinen Erfolgen gewochen¬ Er hat es nicht gethan, wol aber die hochachtbaren Manner, die Wickhors Thätigkeit tennen, und die ein Interesse an dem Gedeihen unserer Stadt haben; denn diese Manner wissen auch die volitische Thätigkeit unseres bisherigen Abgeordneten zu würdigen und kennen seinen Patriotismus, der echt österreichisch, rein und lauter in, und den der bischöfliche Zwitschreiber in der Steyrer Zeitung nicht zu begreifen versieht, ein Mann, der nur römischen Interessen dient und für Oesterreich und seinen Beruf teinen Sinn und tein Herz har¬ 1 Nun, Wickhoff hat jetzt einen Gegen=Candidaten gefunden, den Dr. Manbock und das ihm unterthänige tathol. Casino aufzustellen für nothwendig erachtet hat. Es ist dies der Wirthshaus=Wachter Herr Verl. Die Aufstellung dieser Candidatur ist geradezu, wir sagen es offen, eine schwere Beleidigung der Wähler dieser Stadt und des ganzen Industrie¬ Bezirkes. Denn wie sollten die geringen Fabiakeiten, die dieser Mann besitzt, die ungenügende Bildung hinreichen, die großen und so wichtigen Interessen dieser Stadt zu vertreten: Kennt der Mann die schwierigen und so hochwichtigen Bedürfnisse unserer Sensenindustrie in Oberösterreich, die Wickhoff in und außer dem Abgeordnetenhause in so eminenter Weise vertreten vat, daß ihm die Sensenfabrikanten in Oberösterreich mit der aufrichtigsten Freundschaft und dem allergrößten Vertrauen entgegenkommen! Selbst in der bischöflichen Garde, die der Bischof von Linz in den Reichsrath nach Wien entsendet, ist Verl einer der Letzten und Unbedeutendsten, und wir können nur sagen, daß Jedermann in dieser Stadt, der ruvia und unbefangen dent, sich mit Entrüstung von einer Candidatur abwendet, die der Stadt Steyr und dem ganzen Wahlbezirte durch die clericale Partei aufgezwungen werden soll. Denn wenn auch ihre Helfershelfer von Haus zu Haus, von Hütte zu Hütte wandern. wenn sie dort und da Wickhoff mit den lavischenen Verleumdungen veraiten wollten, wenn sie auch da bitten und flehen und dort, wo sie die Macht haben, nach ihrer Gewohnheit Drohungen ausstoßen, so wird ihnen dies Alles nichts nützen. Im Gegen¬ theile, sie stechen sich wie der Scorpion in das eigene Fleisch, denn Jeder, selbst ein ein¬ facher und ein einfältiger Mann muß erkennen, daß der Candidat der clericalen Partei als eine Null im Reichsrathe untertauchen mußte. Wir sind daher voll Zuversicht, alle jene Männer, denen das Gedeihen unserer Stadt am Herzen liegt, werden am Tage der Wahl an der Wahlurne erscheinen, und wie Ein Mann für den bisherigen Candidaten Herrn Franz Wickhoff stimmen: Welt sehr bleibt sum: Steyr, 28. Juni 1879. Ein Platat, das wir an anderer Stelle veröffentlichen, das jetzt freilich nur mehr einen historischen Werth vat. und auf welchem dritthalbhundert hienge achtbare Wahler unterzeichnet sind, fordert Herrn Verl auf vor die Wähler von Steyr hinzutreten und öffentlich zu erklaren, welches Programm er verolat, zu welcher Partei er gehören will und welche Thätigkeit er im Reichsrathe zu entfalten gedenkt. Wir boren, daß er an anderen Orten dieses Wahl¬ bezirtes, z. B. in Grünburg, Windischgarsten, Kirchdorf, Hall, Siernin, Neuzen rc., vor einigen Wahlern gesprochen hat. Allerdings scheinen seine Ansprachen keinen großen Antlana gesunden zu haben, denn z. B. in Zach's Gasthaus in Neuzeug, wo er für die Abschaffung der Schulgesetze sprach, hat er als Grund für deren Abschaffung die einzige Tatsache angegeben, daß einmal in Niederösterreich ein Lehrer einige Schulmädchen mißbraucht habe, als ob dem Herrn Candidaten unbekannt ware, dan auch bauna schon andere Manner, die nicht für die Schulgesetze schwärmen, sich derselben Sunde schuldig gemacht haben. — Es ist son¬ derbar, daß gerade Herr Veri diesen einzigen Grund fand und wurde diese Begründung, wie man uns erzählt, auch von den Wählern in Neuzeug belächelt. Aber dasjenige, was uns Steyrer verdienen muß, ist der Umstand, daß, wenn er überall spricht, er gerade in seinem Wohnorte in Steyr nicht spricht. Scheit er sich vor seinen Mitbürgern seine Ansichten zu entwickeln, während es doch in Oesterreich überall Gepflogen¬ heit ist und überall so gehalten wurde, daß der Candidat vor die Wahler bintritt und freimüthig für dasjenige ein¬ tritt, was er verspricht: Wenn Herr Weyl schon beim Anfange seines von dem volitischen Canno in Steyr ge¬ wünschten Eintrittes auf den volitischen Schauplatz solche Winkelzüge gegenüber seinen Mitbürgern macht, oder wenn er bei Bewußtsein seiner Unfähigkeit und seiner lange nicht ausreichenden Kenntnisse sich scheut, vor die Wähler hinzu¬ treten, was soll daraus Gutes für seine Wahler entstehen? Wird dieser Mann der bleichen Furcht irgend etwas canen tonnen? Wird er nicht ein stummes Werkzeug ein, und haben da die wichtigen Interessen unserer Stadt eine Vertretung im Reichs¬ rathe, wenn er fortwährend schweig¬ Jetzt um 4 Uhr Nachmittag ist noch keine Antwort von Seite des Herrn Verl erfolgt, und wir glauben nicht, daß eine erfolgen wird. Was wird geschehen: Er wird wahrscheinlich in der Steurer Zeitung sein volitisches Glau¬ densbekenntnis veröffentlichen, und wer kann da sagen und wer kann es wissen, ob er dieses Glaubensbekennt¬ niß auch wirklich abgefaßt hat! Sein Glaubens¬ bekenntnis wird daher nichts Anderes sein, als eine Trom¬ peie des Dr. Mayböck, seit dessen Anwesenheit in Steyr Han und Zwietracht in unsere Stadt eingekehrt ist, und der noch nie das Mindeste für die Wohlfahrt von Steyr geleistet var und nie etwas leisten kann und wird. Es ist eine sehr merkwürdige Thatsache, dan viele Wähler, welche vor einigen Tagen das Wahlplatat unter¬ schrieben haben, das den Herrn Peyr zur Candidatur em¬ pfiehlt, sich nun auch dem Plakate mit ihrer Na¬ mensfertigung angestossen haben, das den peren Wert zu einer Wahlversammlung auf¬ ordert. Diese Bürger haben es richtig empfunden, daß mit dem Versteckenspielen Nichts erreicht ist und daß ein Mann, der in das öffentliche Leben treten will, die ernste Pflicht hat, vor seine Wähler nicht mit einer geschriebenen Auseinandersetzung, sondern versonlich hinzutreten und Antwort zu geben auf das, worüber er be¬ fragt wird. Herr Verl ist ein braver Familienvater und ein ganz tüchtiger Gastwirth und wir bedauern in, daß er den Verlockungen der geistlichen Heißworne aufgesessen ist, die son als ein stummes Werkzeug mißbrauchen wollen. denn wer nur einmal seine langweiligen Salbadereien im Gemeinderathe versonlich angehört hat, wo er Alles dreimal saat, der darf überzeugt sein, daß sein vielleicht erstes und gewiß letztes Auftreten im Reichsrathe mit lustigem Gelächter begrüßt wurde. Welche Mittel die Arrandeure des Wablaufrufes zu Gunsten des Herrn Verl angewendet haben, das ist gerade¬ zu unverschämt. So befinden sich auf seinem Wahlaufrufe Manner, die gar keine Wähler sind, und führen wir die¬ jenigen, die uns bekannt sind, vier namentlich auf. Es sind dies die Herren: Gottlieb Bett, Johann Berger, Georg Holzinger. Vitus Demberger, Sebastian Vollendorfer, Ma¬ hias Reiter, Franz Trompeter. Ein solches Vorgehen der clericalen Partei ist im höchsten Grade frei, das ist Hochdruck, das ist Wühlerei der schlimmsten Art, und wir glauben nicht, daß es Gottes

Seite 2 Nr. 2 Der Alpen=Volk. Wille ist, daß von Seite der clericalen Partei solche erbarm¬ liche Falschungen vorgenommen werden sollen. Schon die Art und Weise, mit der sie schamlos gleich bei der Einleitung zur Wahl vorgeben, sollte für die Wahler eine Warnung bilden, bei der Wahl selber auf der Hut zu sein. Sur Ladesueltate. Das Remitat der Wahlen vom 24. d. ergibt leider eine Verstartung der Clericalen und Nationalen um 3 Stim¬ men und die entsprechende Schwachung der Verfassungspartei. Letzterer entainaen: In Niederösterreich der Wahlbezirt von Korneuburg, bisher durch Dr. Kaiser, nunmehr durch den Pfarrer Ruf vertreten; in Oberösterreich der Wahlbezirk von Gmunden, bisher durch Dr. Edlbacher nunmehr durch den clericalen Postmeister Nosta vertreten in Krain der Wahlbezirk von Gotschee, bisher durch Dr. Deschmann, fortan durch den national clericalen Grafen Barbo-Warenstein vertreten. Es sind nunmehr die Landgemeinden Oberösterreichs durch lauter clericale Abge¬ ordnete 17), die von Krain durch lauter National=Clericale 5), die von Niederösterreich durch 8 Liberale und 2 Cleri¬ cale vertreten. — Von den am 24. d. vollzogenen 22 Wahlen stellen sich 14 als Wiederwahlen, 8 als Neuwahlen veraus. Es geboren nämlich von den Gewählten schon dem letzten Abgeordnetenhause an: Nicolaus Dumba, Dr. Georg Graf Heinrich Brandis, Pfarrer Franz Fischer. Dechant Albert v. Vilual und Johann Zeilberger aus Ober¬ osterreich): Graf Barbo-Warenstein, Graf Hohen¬ war. Wilhelm Pfeifer (Krain). Neugewählt wurden In Niederösterreich Ingenieur Alexander Friedmann nur Dr. Rodler), Landtagsabgeordneter Heinrich Furntranz für Franz Scurer, Landtagsabgeordneter Johann Oberndorfer für Dr. Friedrich Harrant). Pfarrer Ruf für Dr. Jana Kaiserl. In Oberösterreich: Deto¬ nom Johann Zedelmayr (für Victor Weiß v. Star¬ kenfels, vorherr Gregor Doblhamer für den Grundbesitzer Johann Schrens), Postmeister Nosta für Dr. Edlbacher). In Krain: Weltpriester Carl Kun und Grundbesitzer Adolf Obreza (anstatt Dr. Rastaa und Dr. Deichmann). Graf Barbo¬ Warenstein tauschte nur den früheren Wahlbezirk gegen einen anderen um. — Die Landgemeinden von Salzburg wahlen die clericalen Candidaten, den Oberlandesgerichts¬ rath Tienbacher mit 127 gegen 17 und Mathias Neu¬ mayer in Maishofen mit 140 gegen 7 Stimmen zu Reichsraths=Abgeordneten. In Böhmen hat zwischen den Feudalen und Verfassungs¬ freuen im Großgrundbesitze eine Compronin stattgesunden, wonach die Letzteren den böhmischen Feudalen 10 Sitze concedirten, welche sonach in den Reichsrat eintreten. In ihrem Wahlaufrufe verlangt aber der feudale Großgrund¬ besitz die „ausgleichende Verbindung, welche das a. v. Diplom vom 20. October 1860 als votes Ziel sich gelebt hatte die böhmischen Feudalen treten in den Reichsrath nur unter der Bedingung ein, „daß ihnen die Möglichten geboten werde ihre Ueberzeugung, ihren Rechtsstandpunkt onen und ohne Nuaalt wirksam zu wahren.“ Der Gang der offentlichen Angelegenheiten soll ihnen die Gewar das bieten, daß ihr Eintritt der versöhnenden Ausgleichung diverairender Rechte und Rechtsanschauungen“ dienen kann. Aus dem sendalen Nothwalich ins Deutsche übersetzt, bei¬ dies: die Feudalen treten in den Reichsrat, um den Versuch zu machen, die December=Verbauung durch das October¬ Diplom zu erseten, und zwar auf verfassungsmäßigem Wege. Sie rechnen dabei auf die Unterstützung des Ministeriums, welches ihnen die erwähnte „Gewähr bieten soll. Sie treten ferner nicht bedingungslos in den Reichsrath, wie es nach den ersten Nachrichten über das Compromiß vier, sondern unter irgend einem Vorbehalt, einem Protest oder Rechtsverwahrung, über deren Inhalt man aus dem Wahl¬ fruf zwar nichts Genaues erfahrt, von dem man sich aber leicht eine Vorstellung machen kann, wenn man sich an die Geschichte dieses „historischen Adels erinnert. Es ist be¬ greiflich, daß unter solchen Umständen eine neue Schwächung der Verfassungspartei im neuen Parlamente bevorsteht, und tritt daher an die treuen Anhanger der Verlanung umsomehr die ernste Aufgabe heran, fest zusammenzustehen. damit ne keinen Sitz mehr verlieren. Nach einer aus Montenegro kommenden Meldung at Furst Nicolaus mehreren Functionären, welche an¬ läßlich der Delimination und Uebernahme des Gebietes von Spizza intervenirt haben, Decorationen verlieben, und zwar: dem Bezirkshauptmanne Budisavlievic den Danilo¬ Orden III. Classe, dem k. k. Hauptmanne des Generalstabes Moguli, dem in Sizza exponirten Statthalterei=Conci¬ visten Danilo und dem Bezirks=Ingenieur Einendovic denselben Orden IV. Classe. im deutschen Reichstage hat die Tarif=Com¬ mission die constitutionellen Garantien, nämlich die periodische Bewilligung gewisser Zolle, abgelehnt, dagegen die foderativen Forderungen des Centrums an¬ genommen, daß der Mehrertrag der Zölle und Steuern den Einzelstaaten überwiesen werde. Die Meaction repräsentirt sich vereits ohne Feigenblatt. In Gaupten hat die politische Action der europäischen Großmächte einen vorlangen Abschluß gefunden. Der be¬ sive hat am 26. d. M. an Befehl des Sultans zu Gun¬ sten seines Sohnes Tewit Pascha abgedankt, welcher als Khedive proclamirt wurde. Ismail Pascha verläßt mit zwei Söhnen Egypten und wird seine bedeutend verminderte Sivilliste in Europa verzehren. Es ist nicht unmöglich, dan ich die Meldung der „Times", der Khedive wolle sich in Wien niederlanen, bewahrbeitet, da er in Folge der ener¬ anschen Action Englands und Frankreichs vorlaung kaum Lust haben durfte, in Paris oder London zu leben. Sorrespondenz. Kirchbart, 27. Juni. (Zur Wahlbewegung. Gestern war unser bisheriger Abgeordneter Herr Franz Wichoff zur Candidatur vier erschienen und fand Abends 3 Uhr in Schlagers Gasthause, dem sog. Freihause eine Wahlerversammlung statt, die außerordentlich zahlreich besucht war. Herr Burgermeister Wilhelm Redtenbacher eröfnete die Versammlung, erklärte: dan Herr Wickhof als Candidat erschienen sei, und schlu¬ Herrn Notar Dr. Albach als Vorsitzenden der Wahlversamm¬ una vor, welchem Vorschlage mit Acclamation zugestimmt wurde. zuerst ergrif der hier allgemein so hochgeachtete Herr Sensenfabrikant Caspar Zeitlinger, Vorstand der Sensenschmied=Genossenschaft das Wort, um Herrn Wickhof laut und offentlich in wärmsten Worten nur das¬ enige zu danken, was derselbe im Interesse der Sensen Industrie bisher geleistet hat. Er sagte: Kirchdorf und die Sensenindustrie seien auf das innigste verbunden. Wenn die Sensenindustrie gedeihe, gedeihe auch Kirchdorf. Zur Interesse sei durch ein Paar Jahrhunderte aneinander ge¬ knüpft. Er schlage Herrn Wickhof als Candidaten vor, denn die Sensenindustriellen kennen keinen besseren. Stürmischer Jubel folgte diesen Worten. Darauf erarin Herr Wichon das Wort zu einer mehr als dreiviertelstundigen Rede, in welcher er Rechenschaft über sein Verhalten im Reichsrathe ablegte und namentlich die tunne Handelspolitik Oesterreichs in ihrem Meere auf die Sensen-Industrie darstellte. Auch über das Klein¬ gewerbe und über eine neue Gewerbe=Ordnung sprach er sehr eingebend und zur Zufriedenheit aller Anwesenden. Seine Rede wurde baung von Beifall unterbrochen und am Salusse lebhaft beklatscht. Nachdem sich Niemand zu einer Interpellation gemeldet hatte, vielt der Vorsitzende Herr Notar Albach eine mar¬ tige Ansprache, worin er die Candidaturen der Herren Wickhoff und Verl mit einander veralich und eine eventuelle Wirksamkeit Perts in ihrer vollkommenen Nichtigkeit darstellte. Hierauf proclamirte er die Can¬ didatur Wickhoff die mit zustimmenden Lebe¬ ochrufen begrüßt wurde. Es hatte sich auch unsere Liedertafel eingefunden: die zahlreiche Obore unter verdientem Beifalle zum Vortrage brachte, und endlich wurde Herrn Franz Holzlhuber aus Steyr, der in Begleitung des Herrn Wichon erschienen war, eine Guitarre dargereicht, und derselbe sana so weitere Lieder und Schwante, daß die ganze Gesellschaft bis 1 Uhr beisammen blieb, und in der fröhlichsten Stimmung sich trennte. Zeitrices. Aus dem Gemeinderathe.) Aus der Sitzung des Gemeinderathes am Freitag den 27. d. M. beben wir als wesentliche Beschlusse hervor: Die Wiederverpachtung der Vorwannstubren ut ausschreiben. Die Beschlussanna über die Eingabe der Herren Baumgartner und Haller um Ermaniauna der Platzgebühr für ihre Marktbutten wird zur näheren Erhebung vorläung vertagt. — Die Zuschrift der Telegraphen=Direction zu Linz wird zur Kenntniß ge¬ kommen, und werden die frei werdenden Localitäten zu Schulzwecken bestimmt. — Frau Rosenauer hat die Baume vor ihrem Hause bis November zu entfernen. — Die stadt. Wasserleitung wird vorlauna vom Hause des Herrn Edel¬ bauer bis zum Exjesuitengebäude in Stand gesetzt. — Die Theater=Reparaturen werden in eigener Regie ausgeführt. Der Sectionsbericht wegen Einrichtung der Gasbeleuch¬ luna in die Versuchswerkstätte wird vertagt. Die neue Hauser Numerirung wird nach dem Antrage des Comites mit wenigen Abänderungen aeneumia. Wermanente Ausstellung.) Am 1. December 1841 wurde zum ersten Male in dem damaligen Industrie¬ und Gewerbeverein von Steyr ein Fremdenbuch aufgelegt, welches seit dem Jahre 1851, wo die letzte Unter¬ chrift eingetragen wurde in dessen Bibliother aufbewahrt worden ist. Herr Professor Wurzinger war so freund¬ lich, dieses Fremdenbuch dem Obmanne der vermanenten Ausstellung, Herrn Franz Tomit in Steyr, zur wei¬ teren Benutzung zu übergeben, welcher ein Widmungsblatt über die Entstehung der jetzigen vermanenten Ausstellung einfügen ließ, und das Buch durch die löbl. Gemeinde=Vor¬ stehung an Se. Excellenz den Herrn Statthalter nach Linz sandte, mit der Bitte, es möge der Herr Statthalter nachdem derselbe bei seiner ersten Anwesenheit in Steyr die Ausstellung mit seinem Besuche beehrte, seinen Namen ein¬ tragen, und ist Se. Excelenz diesem Ansuchen freund¬ lichst nachgekommen. Das Fremdenbuch, welches vom 1. Juli an in der vermanenten Ausstellung aufliegen wird. weist sehr viele vervorragende Namen auf besonders sind zu verzeichnen die Unterschrift Sr. k. k. Hoheit des Herrn zherzogs Johann am 11. Februar 1843, und die Sr. k. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Franz Carl vom 17. September 1847. — Unsere Ausstellung ist nun auch um ein Fremdenbuch reicher geworden und wird mit Ausdauer noch so manches Andere erreichen, trotz ihrer deute merkwürdigerweise noch zahlreichen Gegner (Ernennung.) Herr Moriz Senne, Lehrer in Aschach bei Steyr, wurde zum Lehrer in St. Ulrich ernannt. Feuilleton. Don Carois über den Trevir nach Fritsch. Eine Reiseskizze — Mai 1879. 5. Von Preth nach Flitsch. (Schluß=Artikel.) Zwischen den Auslaufern des Trenta= und des Preste¬ len=Stockes, an der Coritenza fort führt die Predil-Straße talabwärts weiter nach Flits. Die kleine Thalweitung von Preib bildet aber nur eine grüne Dale in dem unwirblichen Felsentale, denn alsbald rücken die Berge mehr und mehr wieder zusammen und nur Subalden, mit dürftigem raswuchse oder mit niedrigen Strauchern bewachsen, bilden die Vorlage der steilen Felswande. Da und dort stehen aus Steinen erbaut, aber außerlich kaum von einander zu unterscheiden, Wohnbauschen und Stallgebäude: oft in schwindelerregender Lage an dem steilen Gebände kleben sie. Da wohnen viele der Knappen des Raibler Bergbaues, von welchen wir früher schon gesprochen haben. Noch einmal bealeien die Strate alle Schauer des Hochgebirges. Bald unterhalb der Hauser von Unter=Breib mundet ein Seitenthal, das einen ziemlich mächtigen Wild¬ bach beraussendet zur Corilenza, welche vier so tief in den Talarund eingeschnitten ist, daß für die Stratze fast turm¬ hoch eine Brücke über sie gewölbt werden mußte. Durch dieses Nebenthal, dann einen großen Tunnel a la Gotthard, und wieder ein kleines Seitenthal an den Raibler=See hat man einmal beabsichtiget, eine Verbin¬ dungsbahn Gorz=Tarbis zu führen. Dieser enorme Kosten verursachende Bau wird wol nicht so bald zur Ausführung kommen, namentlich da jetzt die Bahn Tarvis=Udine nahezu vollendet ist. Welche Schwierigkeiten sich aber dem Betrieve einer Dampfbahn hier entgegenstellen wurden, maa aus fol¬ gender Thatsache ersehen werden. Noch einmal (Mitte Mai 1879) parte man etwas unterhalb der boven Brücke eine behufs Freimachung der Straße eben nur notdürftig durchschnittene Lawine. welche in ihrem Schneegrabe zahlreiche mitgerissene Bäume und Straucher barg. Viele Leute waren gerade beschäftiget, dieses Holzwert musam auszugraben und nach Hause zu schaffen. An dieser Stelle war vor einem Vierteljahre zuerst eine Lawine vom rechten westlichen Fels¬ avanae verabgekommen und hatte das ganze Beit des Ba¬ es in ziemlicher Breite ausgefüllt. Kaum hatte sich dieser not duritia durchgereien, stürzte gerade gegenüber von der östlichen Thalwand eine noch viel machtigere Lawine über die Straße weg in den tief unten fließenden Bach, dammte in vollständig ab und ving noch lange als Schneebrücke über demselben, denn erst nach Verlauf etlicher Tage hatte ich der Bach einen Canal durch die Schnee= und Schutt¬ Massen unterhalb durchgebohr. se weiter nun die Straße von dieser Stelle bala¬ warts führt, je mehr nimmt der Baumwuchs auf den Han¬ gen zu, ja förmliche Buchenwalder treten endlich auf. Das Thal selbst aber wird immer enger und endlich wert die Fischer Klause die Passage vollständig. Die Coritenza vat sich dieser und tiefer in den Felsengrund eingegraben, wah¬ rend die Straße in mäßigem Gefälle am Thalgebange bin¬ führt. Nun muß aber die Strate der Enge des Weges halber das jenseitige Ufer gewinnen, und hiezu dient eine kurze Bogenbrücke, welche so hoch über dem Wasserwiegel schwebt, daß man das Ausschlagen eines hinabfallenden Steines im Bache erst nach 5 Secunden voren kann. Von der Brücke abwärts zu aber kann man wegen Enge der Schlucht das Wasser gar nicht erblicken. Hier wert bart unter der Brücke abermals ein Fort den Weg aber es ist verfallen, denn seine Bestimmung war, den Vaß gegen Norden zu vertheidigen. Es diente daher nur den Franzosen und Italienern zur Vertheidigung, als „dien eine französische Provinz war 11810—1813). zwischen dem Fort und einem sentrechten Felsen ist ein schmaler Durchgang für die Straße freigelassen. Nun erweitert sich das Thal plötzlich, die Coritenza richt abwarts zu lints durch einen niedrigen Auer= Miael wahrscheinlich eine Murane aus der Gletscher Zeit, die Stratze steint langsam rechts auf die Hove dieses Riegels hinauf. Schlanke italienische Wappen umsäumen jetzt schon den Weg und in den Wiesen sieht man bereits Maulbeer¬ baume mit ihren durch consequentes Stümmeln der Aeste verkorten kolbigen Stamm=Enden stehen. Sobald man auf die Hobe gelangt ist, zeigt sich auf der breiten Vorstufe des Brestelent=Stockes der Markt Fisch und bald hat man ihn auch erreicht. Die Wohnhauser tragen hier fait schon italienischen Typus, auch ein kleines Kirchlein mit einem flachen Auf¬ baue am Giebel, welcher kleine freihandende Glocken raat und das im Innern teine Beuble vat, mahnt an italienische Art und Weise. Das Thal, auf dessen Weltgebange Fisch gelegen ist, gebort wol noch der Coritenza an, doch nicht weit entfernt trint dieser Bach mit dem östlich vom Trenta=Stocke sich ammelnden onze zusammen. Dieser Fluß, welcher noch ange im ziemlich engen Thale sudwärts fließt, tritt endlich bei Gorz in die venetianische Tiesebene aus und eraient sich inter dem Namen Sdoba unweit des alten Aquileia, dem Hafen von Triest fast gegenüber, in das adriatische Meer.

Nr. 52 Seite 3 Der Alpen=Volk der Futterschneidmaschine beschäftigt, als ein Knecht aus eigener Unvorsichtigkeit von der Maschine an den Fingern erfaßt und hiedurch beschädigt wurde. Es hatte nur der Einschiebung eines Stiftes bedurft und die Maschine würde augenblicklich wirkungslos gewesen sein; statt denen liefen alle anderen Dienstboten davon und ließen den Unglücklichen allein und hilflos zuruck, indeß die Maschine zuerst die Finger, Hand und stuckwene bis auf den halben Unterarm, wie Futter welschnitt und dann endlich wearin. Der Gemarterie befindet sich im Spitale zu Nied in der Heilung begriffen. (Einbruchsdiebstahl.) Aus Waldzeil wird ge¬ schrieben: Am 15. d. zwischen 4 und 5 Uhr Abends wurde in einem hiesigen Hause, während die Hausleute auf der Wiese waren und das Haus gewert geladen wurde, von einem Diebe die Stallbure, dann mit einer Haue die zur Wohnung führende Haustbure erbrochen und Folgendes ent¬ wendet; 2 seidene Kopitücher, 1 seidenes Halstuch, 6 baum¬ wollene Halstuwer, 1 Weltrock. 1 Lederhose, 1 Paar Stiefel, neuer Regenschirm, 3 Hemden, 2 Tabakeiten und 10 fl. Bargeld, welche in der Westentasche waren. Der Dieb tria lichte Kleidung, ist ziemlich großer Statur mit Schnurbart. Derselbe dat die Richtung gegen den Wald eingeschlagen und konnte trotz eifrigem Forschen der k. k. Gendarmerie bis jetzt nicht ernirt werden. (Ertrunken.) Am 24. d. M. ist das 2jährige Tochter¬ chen der Eheleute Johann und Anna Fuchs in Wolfstraß in einem im Pferdestalle stehenden Wasserbehalter ertrunken. Schwere forderliche Beswadiauna.) Am 15. d., wurde der bei einem Metzger in der Gemeinde Geinberg Inviertel bedienstete Knecht Jakob Steffelbauer aus dem Pferdestalle, wo er seine Schlafstätte hatte, von mehreren um Mitternacht vermehrenden Burschen ins Freie gelockt. dort mit Stockbieben empfangen und ihm dabei der rechte Vorderarn abgeschlagen. Die Thäter wurden von der k. k. Gendarmerie bereits ernirt und ist die gerichtliche Unter¬ uuna im Ruae. Brand.) Aus Kreuzen wird geschrieben: Am 20. d. M. um 7 Uhr Abends ist in der 1 Stunde vom Markte Kreuzen entfernten Kassmühle aus bisher unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen und ist hiebei das Wohnhaus sammt allen Wirthschaftsgebäuden ein Raub der Flammen geworden. Da sämmtliche Gebäude mit Strob gedeckt waren, overbreitete sich das Feuer mit einer ungeheuren Schnel¬ laten, so daß die Hausbewohner nur das Vieh und die Pferde retten konnten. Dank des geschickten Eingreifens und der aufopfernden Thätigkeit, der außerst schnell eingetrofe¬ nen freiwilligen Feuerwehr von Kreuzen mit einer erst im Vorjahre von der Gemeinde angeschafften vortreflichen Kan¬ schen Landfahrritze, sowie in Folge der ebenfalls aufopfern¬ den Thätigkeit vieler anderer sehr schnell auf dem Brand¬ platze eingetroffenen Personen konnte noch die Mühle und ein Theil vom Wohnbause (mit Ausnahme des Daches), welche großtentheils aus Holz gebaut waren, sowie einige Habseligkeiten gerettet werden. Auch das Dienstversonale der Badeanstalt ist mit einer Gartenritze erschienen, welche ebenfalls sehr gute Dienste leistete. Eine seltene Feier.) In Olmütz feierte am 24. d. ein Feldwebel des 3. Infanterie=Regimentes das Gedächtnis eines 50jährigen Feldwebel=Jubiläums. Zahlreiche Aus¬ zeichnungen, selbst auch fremder Potentaten, sind ihm in dieser langen Dienstzeit zu Theil geworden. Aus Anlaß des festlichen Gedächtnißtages war das Bataillon des Jubilars in Parade sammt dem Obersten und sämmtlichen Officieren ausgerückt. Der Oberst hielt eine begeisternde Anrede, in welcher er der Verdienste des areisen Unterofficiers gebun¬ rend gedachte und in sodann dem ausgerückten Bataillon als Muster vorstellte. Zum Schluße widerfuhr dem in Ehren ergrauten Soldaten die Auszeichnung, daß das ganze Ba¬ taillon vor ihm defilirte. Unglücksfall.) Am vorigen Samstag ist, wie der „Times" telegraphirt wird, eine Frau Rolland aus Lüttich, welche in Begleitung ihres Gemals gerade eine Reise um die Welt glücklich beendet hatte und im Begriff stand, von Newyork nach Europa zuruckkehren, in den Fluß Niagara gefallen und über die Wanerfalle geschleudert worden. Sie verlor das Gleichgewicht, als sie über dem „Hufeisental mit einem Gefän Wasser zum Trinken schöpfen wollte, und sturite so schnell in den Strom, daß ihr Gemal sie nicht mehr erfassen konnte. (Das Ehestands-ABC.) Ein junger Mann, der allen hübschen Mädchen die Cur, doch aber mit Keiner Ernst machte, wurde von einem Freunde zurechtgewiesen und ihm gerauben, er möge, statt der immerwährenden Liebeleien, einmal ein ernstes Verhältnis anfangen und eine Gattin wahlen. „Das will ich thun, antwortete der junge Mann, sobald ich bei einem Mädchen das ABG vereint finde, das ich leider bei sehr Vielen vertheilt bemerken muß, dann bin ich nicht abgeneigt, mir eine Frau zu nehmen. „Was ist das für ein Abe?“ fragte der Freund. „Das will ich Ihnen agen: Ein Mädchen, das meine Gattin werden will, muß sein: artia, bescheiden, Garatterfeit, dankbar, ehrlich, fromm, qui, auslich, inna, juna, keus, liebenswurdia, munter, niedlich, offenherzig, perfect (vollkommen), rechtlich, sanft¬ muthig, treu, unschuldig, vernuntia, wirtschaftlich und zärtlich. Eingesendet. Sierning, am 28. Juni 1879. Geehrter Herr Redacteur. Beiliegendes Original=Schreiben des Herrn General¬ Directors Josef Werndl ersuche ich, wenn noch möglich. in die morgige Nummer Ihres geschätzten Blattes aufnehmen zu wollen. Achtungsvoll zeichnet I. Doppler. Dieses Schreiben lautet: „Herrn Doppler, Commandant der Bürgergarde Sierning. „Sie haben mit Jhrem Eingesendet im letzten Alpen¬ boten das Gerücht, daß ich der Burgergarde in Sierning zur Beeinflußung der bevorstehenden Reichsrathswahl 100 neue Gewehre als Geschent in Aussicht gestellt hatte, für eine infame Lüge erklärt, und in der That ist diese in die Welt geschleuderte Behauptung eine ganz niedertrachtige Ver¬ eumdung, welche mich veranlaßt, sonen den Sachverhalt mitzutheilen, aus welchem offenbar diese Verdächtigung ver¬ geholt wurde. Als ich am Nachmittage des Frohnleichnamstages durch Siernia fuhr, wo mir die Burgeraarde eben begegnete. haben mich sowol Officiere als Mannschaft zuvorkommend bearunt, daß es mich wirklich recht angenehm berührte. und daß ich mir vollig einen Vorwurf darüber machte, dan die früheren Beziehungen zwischen mir und den Mitgliedern Ihres Corps seit langer Zeit in den Hintergrund getreten sind, und es kam mir bei diesem Anlasse auch ins Gedächt¬ niß, daß Sie mich vor einigen Jahren schon um Hinterlader meines Systems angesprochen haben. Einige Tage darauf als ich in die Letten kam, frug ich Herrn Lamm, mit wel¬ cher Art Gewehre die Garde von Sierning bewaffnet sei, und als dieser mir die Mittheilung machte, daß die Gewehre schlecht und zum Scheibenschießen absolut unbrauchbar und. machte ich die Bemerkung, daß ich der Garde wol ent¬ gegenkommen könnte, wenn sie nur nicht gar so clerical ware. Herr Lamm bat onenbar diese Bemerkung weiter¬ erzählt, und hieraus ist vermutlich jene Verdachtianna ent¬ standen, welche Sie öffentlich zuruckgewiesen haben. Ich bin es gewohnt, daß meine bestaemeinten Absichten und nur zu oft auch derlei Handlungen absichtlich mißdeutet und verunglimpft werden, und dies insbesondere von den Führern der clericalen Partei, welche mittelalterliche Zustande herauf¬ beschwören und die burgerliche Freiheit unterdrücken wollen, unverein. Die Gesellschaft der Musik¬ freunde“ veranstaltet am Donnerstag den 3. Juli in Langer's Restauration ein Vereinsconcert, welches bei günstiger Witterung im Freien abgehalten wird, und für welches ein recht interesantes Programm zusammengestellt ist. (Theater.) Wie uns Herr Theater=Director Carl Ludwig Zwerenz, dem bekanntlich das hiesige Theater für die Saison 1879180 verliehen wurde, mittheilt, beab¬ sichtigt derselbe, mit den Vorstellungen am 15. September l. J. zu beginnen, und hat er auch schon mehrere gediegene Kunst¬ krafte gewonnen. Herr Zwerenz gedenkt die Saison mit dem Sensationsstücke: „Dr. Klaus zu eröffnen, als zweite Vorstellung die lustige Novität: „Der Mann der Debu¬ tantin" und als dritte Vorstellung: „avotte“, Operette in drei Arten, zu geben. Es ware das ein vielversprechen¬ der Anfang, und zweifeln wir nicht, daß Herr Zweren: den anten Ruf, der ihm vorangeht, nach Kraften zu recht¬ fertigen suchen wird. (Gefunden wurde verflossenen Sonntag beim Wirth in Sand ein silbernes Handbracelet, und im Laufe dieser Woche unter dem Briefkasten beim Postamtsgebäude ein schwarzer Sonnenschirm und im Gemeindeamte deponirt. Unfall.) Als am Freitag gegen 9 Uhr Abends zwei mit Heu beladene Wagen des Herrn Viertl über die Wehrarabenbrücke führen, rippte der letzte derselben, welcher schief geladen war, um, stürzte über das Geländer und zertrümmerte dieses, sowie auch der Wagen selbst zerschellt wurde. Man hatte gerade noch Zeit, die Pferde schnell aus¬ pannen zu konnen, sonst waren diese auch noch vielleicht vom Wagen über die Brücke geschleudert worden. Ein Jugendlicher Gewohnheitsdien.) Am Mitt¬ woch tam der Tochter des viesigen Herrn Postverwalters Vogt das Portemonnaie abbanden, und nachdem auf die Anzeige bin die nötigen Recherchen eingeleitet wurden, ward ein 14jähriger Bursche als dringend der That verdächtig eingezogen, welche er eingestand. Diesem maendlichen Dieve. auf den man schon langere Zeit fahndete, werden an 20 Diebstähle zur Last gelegt. Verstorbene.) Johann Dieminger, Nr. 331 in Wieserfeld, 14 Tage alt, Stomatitis. Johanna Uhlik, Fa¬ briksarbeiters=Kind. Nr. 399 in Vogelsang, 4 Wochen alt. Starrtrampf. Alois Berger, Nr. 324 in Wieserfeld, 18 Tage alt, Stomatitis. Den 26. Juni: Carl Perl, Fleisch¬ hauers=Kind, Nr. 316 in Wieserfeld, 21 Tage alt, Darm¬ tatarry. Carl Derflinger, Fragnerstino, Nr. 261 in Enns¬ dorf, 3 Monate alt, Lunaenlamuna. Theresia Eckmayr, Maurersgattin, Nr. 2 in Gleint. 65 Jahre alt, im Kranken¬ hause zu St. Anna. Wassersucht. Franz Oberracher, Arma¬ turarbeiters=Kind, Nr. 402 in Aichen, 6 Monate alt, Aus¬ zehrung. Verlesenes. (Diebstahl.) Aus Grünburg wird uns geschrieben: Johann Obermayr, Besitzer der Manastmühle Herrn Nr. 30 in Egamair, wurde in der Nacht zum 24. d. Mts. ein Pferd (Schimmel, aus dem Stalle sammt Geschirr und Wagen entwendet, ohne daß die Spur des Tha¬ ters bisher entdeckt worden ware. Der Thäter scheint vom Glücke besonders begünstigt gewesen zu sein, denn die am Tatorte übernachtenden Zimmerleute haben das Einwannen des Pferdes wahrgenommen, glaubten aber in der Dunkelheit, daß es ihr Arbeitgeber gewesen sei. Bad Hall.) Die am 26. Juni d. J. ausgegebene Curliste Nr. 6 weiset 417 Parteien mit 556 Personen aus. Unglücksfall.) Letiverflossene Woche waren zu Si. Thomas bei Nied Dienstboten mit Futterscheiden bei Die reiche Erben. Roman nach dem Englischen, frei bearbeitet von Hermine Frankenstein. (46. Fortsetzung.) Ungeduldig, ihr zu beweisen, daß eine zufällige Aehn¬ lichkeit sie getäuscht habe, näherte si Mr. Paulet Dalen und rief aus: „Meine Tochter wurde von Jhrer Aehnlichkeit mit einem verstorbenen Freunde so übermanni, Mr. Dalhell. Erlauben Sie, daß ich Sie ihr vorstelle, damit sie sich über¬ zeugt, daß Sie kein Geist sind. Er führte Dalvell zu Laon Redmond, welche vor ihm zurudwig. Sie vielt in noch immer für ihren Gatten Philipp Nove. „Ich fühle mich unglücklich darüber, Lady Redmond daß ich so schmerzliche Erinnerungen in Jhnen wachrufe saatte Dalben, sich tief verneigend. „Ich hoffe, daß Sie sic an meinen Anblick gewohnen und diese traurige Aehnlichkeit vergessen werden, welche ich mit Ihrem verstorbenen Freunde have. Er nahm ihre widerstrebende Hand und stusterte ihr ganz leise zu: „Hast Du meinen Brief nicht erhalten? Ich beab¬ sichtige nichts Boses. Verrathe nicht, daß Du mich schon früber gekannt hat." Diese Worte wirkten auf sie, wie eine Dosis Wein auf einen Erschöpfen. Verwundert und erschreckt, verstand es Diana, daß es keine Scene, keine Blosstellung geben werde. Sie bat um Entschuldigung für ihre Schwache, nahm Mr. Baules Arm und begab sich wieder zu ihrem Gatten und zu ihren Gasten. Die Reaktion wurde so gewaltig, daß sie noch unterer als gewöhnlich wurde und ihre Vonmacht war bald von Allen vergessen, mit Ausnahme von Sir Hugo, der heimlich über die Veranlassung derselben grubelte. Nach dem Speisen plauderte man eine Weile im Salon und dann wurde in dem anstoßenden Munkammer municirt. Diana sana und spielte. Sie war ein musikalisches Talent und besaß eine wunderschöne Stimme. Sie saß noch am Clavier und ihre Finger guten langsam über die schimmernden Tasten, sanfte träumerische Melodien erweckend, als Dalben in das Müntzimmer eintrat. Er hatte seine Zeit gut gewählt. Lord Thorncombe und Sir Hugh waren im Salon bei einem verrlichen Stahl¬ lich beschäftigt. Mr. Paulet studirte ein seltenes uraltes Buch und Miß Edgeln war so sehr in ihre Stickerei vertieft daß sie die ganze Welt um sich der vergaß, Dalell trat an Diana's Seite und legte seine Hand an ein Notenblatt, als ob er es umwenden wollte. „Diana, flüsterte er, „hast Du heute Morgen meinen Brief nicht empfangen?“ a, antwortete sie langsam weiter fielen, „aber ich habe ihn nicht gelesen. „Du wart thöricht und verdienten damit was Di¬ bei meinem Anblick aelinen hat. Die Warnung nicht zu lesen, die ich Dir schickte: Ich theilte Dir nur mit, daß ich komme und befahl Dir. auf Deiner Hut zu sein und nicht zu verrathen, daß Du mich kennt. Was Final Sie bierer: Was bedeutet diese Mas¬ kerade: Warum sind Sie Lord Thorncombe und Sir Hugh unter einem andern Namen bekannt?" „Die Antwort darauf ist sehr einfach. Mein eigent¬ licher Name von meinem Vater ist Rove. Er war mit einer Miß Dalvell verheiratet. Ich wurde Vilivo Viers genannt. Du versteht: Als ich großjährig wurde, erbte ich ein Vermögen von meiner Mutter, nahm ihren Namen an und bien dann Viers Dainell. Ich heiße daher sowol Nyve als Dalbell. „Ich glaube ich verstehe.“ „Ich bin als Rive der Verfolguna entgangen durch meinen andern Namen und meine Stellung. Ich bin ein Verwandter der verstorbenen Lady Thorncombe, und werde wahrscheinlich der Erbe des Grafen sein. Wir wollen Freunde sein, damit Sir Huan keinen Verdacht sovit, daß etwas zwischen uns vorgeht. Vertraue mir, Diana, schloß er¬ Dalvell benahm sich in den nächsten Tagen so, wie er sich es vorgeschrieben hatte. Er war sehr ehrerbietig und aufmerksam gegen Tady Redmond und viele nie auf die Vergangenheit an, selbst wenn sie allein waren, und Diana behandelte ihn höflich. Aber nie vergaß nie auch nur für einen Augenblick lang, daß sie auf einem Vultan stand und daß jede Minute ihr die Vernichtung bringen konnte. So veraingen mehrere Tage. Lord Thorncombe hatte erkannt, daß Lady Redmond's Geist, Gemuth und Feinheit ihrer Schönheit gleichtamen. daß sie wohlerzogen, geistvoll und reizend war, und er be¬ trachtete sie mit einem Gefühl sehnsüchtiger Zärtlichkeit, das er sich wol zugestand, welches er sich aber nicht zu erklären vermochte. Eines Abends nach dem Speisen satz Lady Redmond allein in ihrem Munkammer, wie damals, als Dalvell an¬ gekommen war. Sir Huay und ihre Gäste waren im Salon. Diana hatte ihnen wie jeden Abend lang vorgezielt und war jetzt im Begriffe, vom Clavier aufzustehen, als Valvell ins Zimmer trat. Er trat mit rubiger Sicherheit auf ne zu und bemerkte: „Die Herren sind inmitten einer politischen Abhand¬ luna. Miß Edgeln stickt wie gewöhnlich, und ich bin nun auf Jhre Barmherzigkeit angewiesen. Laon Remono.

Seite 4 Der Abenol Nr. 52 wozu ich niemals die Hand bieten werde. Im vorliegenden Falle wird nun meine wohlwollende Bemerkung vinntlich der Gewehre zu einem Wahlmanover ausgenutzt, und das st es, was mich zu diesen den Sachverbali richtig stellenden - eilen veranlaßt, weil ich lediglich wegen der erwahnten Umstände mir vorgenommen vare, dem Burgercorps von Sierning entgegenzukommen, wie ich seinerzeit der Steyrer Bürgergarde die Beschaffung moderner Waren erleichter habe. „Zur Vermeidung jedes Mißverstandmines bitte ich den Mitgliedern Jores Corps gelegentlich diese Aufklärung zu¬ kommen zu lassen, und ermächtige ich Sie weiters, von die¬ sem Schreiben beliebigen Gebrauch zu machen. „Hochachtungsvoll Josef Werndl. „Steyr, den 27. Juni 1879. Geerie Redaction des Alpenboten: Ich ersuche Sie um Aufnahme folgender Mittheilungen in Jhr gesagtes Blatt und zeichne Hochachtungsvoll Steyr, am 28. Juni 1879. Franz Wichon. Ich habe am 24. d. M. ein recommandirtes bonliches Schreiben an die löbliche Gemeindevorstehung in Sierning gerichtet, in welchem ich beantragte, eine Wahlerversamm¬ lung einzuberufen, in der ich Rechenschaft über meine Tha¬ naten im Reichsrathe ablegen und die böswilligen Verdach¬ nannten und Verleumdungen, die gegen mich ausgestreut werden, versonlich widerlegen wollte. Auch hatte ich beab¬ sionat, bei dieser Gelegenheit mein Programm für den nasten Reichsrath zu entwickeln. Leider habe ich erst heute einen Brief des dortigen Herrn Bürgermeisters erhalten, den ich viemi zur allge¬ meinen Kenntnis bringe: „Euer Wohlgeboren! „Jor ser verehrtes Schreiben vom 24./25. d. Mts. habe ich eigenhändig eröfnet und den Invalt zur Kennt¬ niß genommen. „ achte Ihre Candidatur für die Wahl zum Reichs¬ raibs=Abgeordneten sehr, will mich aber versonlich in eine Aanation hiefür nicht einlanen, weil ich, erstens, wenn ich auch zum Industrialori Sierning gehöre, Oekonom und nicht ein Gewerbetreibender bin, weil zweitens Herr Ver¬ sich bereits als Candidat vorgestellt hat und weil endlich drittens unter den Wahlern diverairende Wünsche und Ab¬ sichten sind. „Ich will zwischen diese zwei Gruppen jede Einmenguna vermeiden, habe dauer Jor geehrtes Schreiben mehreren Herren, welche für Jhre Wahl zum Reichsraths=Abgeord¬ neten sympathisiren, zur Kenntnisnahme mitteilen lassen. „Diese nun werden sich besprechen und bezüglich Ihrer Candidatur die weitere Veranlassung treffen. „Daß ich Ihrer Candidatur nicht entgegen stehe, denen kann ich Sie das Bestimmteste versichern und zeichne mich unter dieser Versicherung achtungsvollst Euer Wohlgeboren ergebener Gemeinde=Vorsteher Arbeiter. „Siernin, 27. Juni 1879. „Ich bin im Begriffe, zu den Andern hinaus zu gehen, sagte Diana, welke Dalvell nach Maliteit aus¬ wich. „Sie werden mich entschuldigen. „Nein, das werde ich nicht, sagte Dalben, sie verti¬ bei der Hand fassend. I have die Rolle des gewohn¬ lichen Gastes lange genug gesien, Diana. Ich habe Dir etwas zu sagen." Sie veuve sich, ihm ihre Hand zu entziehen, aber erhielt ne fest, „Ich hoffe, Duverain nicht, wer Du bist, unter er ihr in zischendem Tone zu. „Du lebt unter Sir Hab Redmond's Dach, bist als Lady Redmond bekannt, ist aber in Wahrheit und Wirklichkeit meine Frau. „ habe es not alenne. Ich kann das vervante Band nie vergessen, das mich an Sie keitet.“ „Beim Himmel! Trotzen Du mir: Wird keine Ueber¬ redun. Die zu mir fuhren: Dann will ich es mit Gewalt versuchen! „Ich werde mich an Lord Thorncombe wenden und ein Falscher — ein Verbrecher ihm sagen, wer Sie sind der bereits einen Selbstmord versuchte „Tone das, sagte Dalell. Alles auf Einen Wurf seteno, „und ich will erklären, daß Du meine rechtmäßige Frau und die Tochter eines Morders bist.“ Diana war zum Schweigen gebracht. „Das Ende ist gekommen, fuhr der Schurte fort. welcher seinen Triumph bevorstehend warnte. „Wenn Sir Hug wußte, wer und was Du bist, wurde er Dich aus seinem Hause sionen. Wenn Du seinem Korne und seinen Anlagen, der Verachtung Lord Torncombes und dem Spotte Miß Edgels entgeben willst, gib lieber gleich nach Es ist jetzt zehn Uhr. Um Mitternacht will ich Dich im Part erwarten. Wirst Du dort sein?" „Nein, das werde ich nicht! Mag das Aeraste geschehen! will mich lieber wie eine Versuchte verstoßen lassen. Ich kann es leichter ertragen, als ein Leben mit Ihnen Ich werde nicht gehen. Tun Sie Ihr Schlimmstes, Philipp Nybe. Ich lege Ihnen.“ Sie stand vor ihm stolz und drovend wie eine Nache¬ goin, mit bleichem Gesicht und funtelnden Augen. in diesem Augenblicke trat, ebe Dalvell noch etwas erwidern konnte, Sir Hugo Redmond ins Musikzimmer, um seine junge Frau zu suchen. Fortsetzung folgt.) Dem leite das Lob! Der fleißige und unermüdliche Gastwirth Herr Zink hat seinen schön gelegenen Garten mit einem neuen schönen Salon ver¬ rößert. Es ist wahrlich ein Genuß, in diesem Garten, von wo aus nan die schönste Fernsicht auf das ganze Gebirge hat, den Abend über¬ haupt seine Erholungsstunden zubrigen. Ein Wirth, der so fleißig st. keine Mühen und Opfer scheut, um den Anforderungen der Gäste nach jeder Richtung hin gerecht zu werden, verdient alles Lob wir len Jedermann, der ein gutes Glas Bier trinken will. Herrn Mehrere Gäste. Zwink's schönsten Gastgarten von Steyr. leatur. Gesetzsammlung. Von der im Verlage von Heinr. Mercy n Prag im Taschenformate erscheinenden Gesetzsammlung liegt uns das zehnte (Schluß=Bändchen des Jahrganges 1878 der Reichsgesetz¬ (Nr. 94 d. T. A. der Reichsgesetze für das Kaiserthum Oesterreich) vor. Dasselbe umfaßt in systematischer Anordnung die Publicationen des Reichsgesetzblattes, die in den Ressortblättern der einzelnen Ministerien enthaltenen administrativen Verordnungen und Kundmachungen, die Erkenntnisse des Verwaltungs=Gerichtshofes, endlich die chronologi¬ chen und alphabetischen (achthalb Bogen starken Register zu allen drei Abtheilungen des ganzen Jahrganges. Aus dem In¬ halte erwähnen wir aus der I. Abtheilung (Reichsgesetzblatt) die Durchführungsvorschrift zum allgemeinen Zolltarise vom 29. December 1878: aus der II. Abtheilung (Administrative Ver¬ ordnungen. Kundmachungen rc. der Ressortblätter) die Aaiotabelle, das Verzeichniß der Zollämter, die Verordnung, betr. Zoll¬ behandlung von Rohzuder 2c., vom 20. December 1878 u. s. w., 1. s. w. — Die III. Abtheilung bringt so manche hochwichtige Ent¬ cheidung über Fragen des öffentlichen Rechtes und des Steuerwesens. Der Preis des 19 Bogen starken Bändchens ist 1 fl. 40 kr., mit Postversendung unter Schleife 1 fl. 45 kr. Nen eingetroffen ist soeben das 22. Heft der „Illustrirten Welt“ (Verlag von Eduard Hallberger in Stuttgart) mit nachstehendem interessantem Inhalt: Tert: Eine rumänische Dorfge¬ schichte. Von Joan Slavici. — Die Gemse und ihre Jagd. Skizze von O. P. — Wenn Frauen hassen. Roman von Fr. Henkel. — Die Nelke Sonnenstrahl. Erzählung von Daniel Reesen. — Aus Natur und Leben. — Humoristische Blätter. — Aus allen Gebieten: Hauswirth¬ schaft: Gewerbliches. — Charade. — Bilderräthsel. Schach. Kleine Correspondenz. — Ankündigungen. — Tageschronik auf dem Illustrationen: Die verhängnisvolle Brücke zu: Umschlag. Eine rumänische Dorfgeschichte.". Von V. Katzler. — Die Wildarten der Erde. — Die verrätherische Studie. Von Ferdinand Britt. — Ave Maria. — Auf dem Rennplatz: Vor dem Rennen. Von H. Lang; Das Aufstellen. Von O. Fikentscher. — Haremleben. Morgenwaschung: Die Mode früher und jetzt. — Aus dem russischen Pestdistrict. Kampf gegen die Pest im Dorfe Wetliana. — Das Innere der Altensynagoge in Prag. Von M. Wehli. — Der kleine Viv, oder: Aus dem häuslichen Leben eines Däumlings. Von G. Lucke. Preis pro Heft nur 30 Pf. „Durch die Sternenwelt, oder: Die Wunder des Him¬ melsraumes“, betitelt sich das neueste interessante Werk des Natur¬ forschers Ferdinand Siegmund, das soeben mit dem Erscheinen der 20. Lieferung à 30 kr. = 60 Pf.) vollständig geworden ist. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) Ferd. Siegmund, der Verfasser der gro¬ sen „Illustrirten Naturgeschichte der drei Reiche, des geologischen Werkes Untergegangene Welten 2c. 2c. hat es unternommen, eine gemeinfa߬ che populär wissenschaftliche Darstellung der Astronomie für Leser aller Stände, einen zuverlässigen Führer zu geben, der uns mit dem Wunder¬ an des Himmels, mit Sonne, Mond und Sternen, Kometen und wie die Erscheinungen alle heißen mögen, die hoch über uns in den Lüften schweben, bekannt macht. Es ist jedenfalls eine schöne Sache, sich auch nit diesen bisher noch weniger bekannten Naturwundern bekannt zu nachen, was jetzt um so leichter geschehen kann, als dieses oben ge¬ nannte Werk, in ungemein frischer und lebendiger Form alles hunt vor¬ spiegelt, ohne daß wir uns dabei langweilen würden. Ansprechender Inhalt, hübscher Druck und sonstige geschmackvolle Ausstattung vereinigen sich in diesem Werke würdig mit den zahlreichen Illustrationen, Farben¬ schildern und übersichtlichen Sternkarten, welche dem lehrreichen Texte erklärend zur Seite stehen. Jeder Naturfreund, jeder nach Bil¬ dung strebende oder sich langweilende Leser wähle daher nach unserm Rathe das vorzügliche Werk aus A. Hartleben's Verlag in Wien: „Durch die Sternenwelt oder Die Wunder des Himmelsraumes. Eine gemeinsamliche Darstellung der Astronomie für Leser aller Stände. Be¬ arbeitet von Ferdinand Siegmund“. Zwei Halbbände von in 30 Bogen gr. 8. Mit 154 Illustr., 6 Farbendruckbildern und zwei Sternkarten. Geh. Preis pro Halbb. 3 fl. = 5 M. 40 Pf. oder Cult. geh. 60 Bogen gr. 86 fl. — 10 M. 80 Pf. In eleg. OriginalLeinenband 7 fl. = 12 M. 50 Pf., — das sich auch als werthvolles Geschenk für die Jugend eignet! Heraus¬Zeitung. Wostalisches.) Bei der k. k. Postdirection in Linz in eine neue Poncurstarte von Oberösterreich und Salzburg nach dem Stande vom 15. Juni 1879 aufgelegt worden welche im Expedite der Postdirection und bei den Postämtern Linz Stadt, Linz Bahnhof, Salzburg Stadt, Salzburg Bahn¬ vor, Wels, Steyr, Gmunden, Ischl, Nied. Scheerdina und Braunau um den Betrag von 30 kr. ver Exemplar bezogen werden kann. Steierische Eisen=Industrie=Gesellschaft.) Der Geschäfts¬ gericht der Steierischen Eisen=Industrie=Gesellschaft für das Jahr 1878 constatirt, daß in diesem Jahre 99.384 Meter=Centner Bessemer=Roh¬ eisen, 100.301 Meter=Centner Ingots, 9229 Meter=Centner diverser Waare und Mittelproducte. 85.870 Meter=Centner fertiger Waare und 10.080 Meter=Centner feuerfester Ziegel erzeugt und 74.346 Meter¬ Lentner fertiger Eisen= und Stahlwaaren, sowie 11.762 Meter=Centner Halbproducte und Abfälle verkauft wurden. Die Vorräthe beliefen sich am Jahresschlusse auf 46.688 Meter=Centner im Werthe von 464.642 gegen 404,235 fl. im Vorjahre). Für Betriebseinrichtungen und Neu¬ anschaffungen wurde ein Betrag von 15.547 fl. ausgegeben. Die Koh¬ lenförderung in Fohnsdorf betrug 1.956,520 Meter=Centner (gegen 1.991.252 Meter=Centner im Vorjahre): auf der eigenen Kohlenbahn Zeltweg=Fohnsdorf wurden 1.666.636 Meter=Centner (gegen 1761.367 Meter=Centner im Vorjahre) verfrachtet. Der Eisenstein=Beraban Ei¬ enerz-Radmer blieb außer Betrieb. Das Gewinn= und Verlust¬ onto schließt mit einem Verlustsaldo von 159.784 fl., wovon 149.225 fl. auf den Verlustvortrag des Vorjahres entfallen: der eigent¬ liche Verlust des Jahres 1878 stellt sich daher auf 10.559 fl. Die Bi¬ lanz setzt sich folgendermaßen zusammen: Activa: Casse und Rimes¬ sen 473.103 fl., Bergbau-Anlagen 6.359.109 fl., Hüttenanlagen 2.083,493 fl., Locomotibahn 453,734 fl., Vorräthe 545,494 fl., unbe¬ gebene Prioritäten 1.735,700 fl., Cautions=Effecten 172.348 fl., Debi¬ toren 521,150 fl., Anschreibegebühren, Zählungs-Differenz beim Hypothekar-Anlehen, Cursdifferenz beim Prioritäten=Anlehen 1.466,695 fl., Verlust ver Saldo 159.784 fl., zusammen 13.978,995 fl. Passiva: Actien=Capital 5 000.000 fl., Prioritäten 3.440.000 fl., HypothekarAnlehen 4.842,387 fl., Reserven 97,538 fl., Creditoren 599.068 fl., zusammen 13.978,995 fl. Rumänische Eisenbahn=Gesellschaft.) Der Aufsichtsrath der Rumänischen Eisenbahn-Gesellschaft hat, wie ein Berliner Tele¬ gramm meldet, die Dividende der Stammaktien / für das Jahr 1878 auf 6 Mark per Actie festgesetzt. Auszug aus dem Amtsblatte der Linzer Zeitung. Vom 24. Juni. Licitationen, Haus Nr. 5, Haffer¬ traße in Linz, Schw. 11.138 fl., 16. Juli, 20. Aug., 24. September, 10 U. V., beim La. Linz. — Zwei Nißlau u. Schökerlehen, vulgo Brunbauer Nr. 65 zu Lang=Pettenbach, Schw. 8150 fl., 22. Juli, 21. Aug., 20. Sept., 10 U. V., daselbst, Bza. Kirchdorf. — Haus Nr. 130 in Vöcklabruck, Schw. 600 fl. 26. Juli. 23. Aug., 27. Sept., U. V., daselbst. — Mehrere in die Adolf Schwarzsche Concursmasse schörige Forderungen in der Kanzlei des Notars Hocke in Linz. Strohmesser, Schw. 720 fl., 24. Juli, 7. Aug., 9 U. V., bei der Bank für Oberösterreich und Salzburg. — Haus= und Zimmereinrichtung Schw. 382 fl. 35 kr., 28. Juli. 14. Aug., 9 U. V., obere Donanlände Nr. 61 in Linz. — Fahrnisse, Schw. 148 fl. 95 kr., 2. u. 16. Juli. U. V., im Hause Nr. 39 in Aurolzmünster, Bzg. Nied. — Dritte Versteigerungen: Häuplant Nr. 15 in Pramadorf, Schw. 8500 fl. 12. Juli, 8 U. V., daselbst. Bzg. Haag O.=Oe. Gerlitzerisches Bäcker¬ haus Nr. 100 in Ottensheim s. 2 J. 245 Qukl., 5. Juli, 9 U. V., daselbst. Kleindanberant Nr. 21 in Mühlbach. Schw. 890 fl., 14. Juli, daselbst. Bzg. Steyr. Mühlanwesen Nr. 11 zu Mittern¬ dorf. Schw. 7360 fl., 3. Juli, 10 U. V., in der Gemeindekanzlei zu Traunkirchen. Vorladungen. Carl und Antonia Schimal. 16. Juli, U. V., beim La. Linz: Curator Advocat Dr. M. Wellner daselbst. Anna Klebl. 26. Juli, 9 U. V., beim Ba. Linz: Curator Dr. Friedrich v. Fischer daselbst. — Mathias Hirschvogel: „Eckmayr und unbekannte Berechtigte aus Barcellen in der Steuergemeinde Schönering, binnen 30 Tagen beim Ba. Linz. Curatel. Ueber Aloisia Barth, Schuhmachersaattin von St. Laurenz: Curator Josef Barth, Schuhmacher im Armenhause in Altheim. Ba. Brannan am Inn. Vom 25. Juni. Licitationen. Großwieserant Nr. 7 zu Bratsdorf . Häusel Nr. 1 zu Hammersdorf u. Gründen pr. 59 Joch 1170 Qull., Schw. 11.200 fl., 19. Juli. 19. Aug., 18. Sept., 9 U. V. daselbst, Bzg. Kirchdorf. — Ladwerk=Verkauf bei der ärar. Säge zu Weyeregg am Attersee: Offerte bis 2. Juli, 11 U. V., beim k. k. Ober¬ förster zu Weissenbach am Attersee. Bom 26. Juni. Licitationen. Hötzendorferant Nr. 5 zu Unteredt s. Grund pr. 53 J. 1072 Quil., Schw. 10.000 fl., u. Mobilar-Vermögen, Schw. 1255 fl. 18 kr., 18. Aug., 18. Sept., 20. Oct., 9 U. V., daselbst. Bia. Neufelden. — Wagnerhäusel Nr. 9 Gründen zu Mayrhof. Schw. 1430 fl., 21. Juli. 21. Aug., 22. Sept., U. V., daselbst, Bzg. Neufelden. — Hammerschmiede beim Bach Nr. 18 zu St. Martin s. Gründen pr. 1 J. 1172 Quil. u. led. Gründe pr. 1309 Oull. Schw. 4300 fl., 28. Juli. 28. Aug., 29. Sept., 1. B., daselbst. Big. Neufelden. — Haus Nr. 15 zu Armina, Schw. 1500 fl., 9. Juli, 9. Aug., 9. Sept., 8 U. V., daselbst. Bzg. Haag Oberösterreich. Vorladung. Marie, Adalbert u. Joh. Razocha, 16. Juli, beim La. Linz: Curator Advocat Dr. M. Wellner daselbst. Anlanna neuer Grundbücher. Einwendungen 2c. gegen das N. Grob. f. d. Gem. Thann bis 31. Dec. beim Ba. Enns. Localerhebungen f. d. Gem. Ueberackern beginnen am 1. Juli beim Bia. Brannan a. I. — Localerhebungen f. d. Gem. Ranshofen be¬ ginnen am 8. Juli, 8 U. V., beim Ba. Braunau a. I. — Local¬ rhebungen f. d. Gem. Ramsau beginnen am 7. Juli. halb 9 U. V., m Wegschaiderschen Gasthause zu Molln. — N. Grob. f. d. Gem. Asten ailtia seit 12. Mai: Einwendungen rc. dagegen bis 30. Juni 880 beim Ba. Enne. — Localerhebungen f. d. Gem. Peilstein begin¬ nen am 22. Juli, 7 U. V., beim Ba. Rohrbach. — Einwendungen rc. jegen die bis 5. Juli in der Gemeindekanzlei zur Einsicht aufliegenden Besitzbogen rc. der Gemeinde Gilgenberg bis 7. Juli, 9 U. V., beim Ba. Brannan a. J. Wit nächster Nummer beant das dritte Quartal des 25. Jahrgangs, weßhalb wir zur Erneuerung, beziehungsweise Einleitung der Pränumeration hiemit höflichst einladen, da¬ mit in der Versendung des Blattes teine Störung eintritt. Pränumeration für Sient: vierteljährig 1 fl. — halbjahria 2 fl. — ganzjährig 4 fl. Zustellungsgebühr ins Haus Einzelne Nummern 6 kr. — vierteljährig 10 kr. Dur Postzusendung: vierteljährig 1 fl. 50 kr. — balojaria 3 fl. — ganzjähria 6 fl. Die P. T. Abonnenten werden freundlichst und dringenost ersucht, ihre verehrlichen Namen genau und leserlich zu schreiben. Die Kominikation des puolen Steyr. Grunmarkt Nr. 49. Hauser Auf einem schöngelegenen Orte in Haidershofen N.=Oe. ist um 2350 H. ein Haus sammt einem Garten mit Obst¬ bäumen aus freier Hand zu verkaufen, wovon 500 fl. liegen lönnen. Auskunft ertheilt Georg Winkler. Unterort Nr. 49 791 in Steyr. 759 4—4 Sommersaison erlaube ich mir, ein P. T. Publicum auf mein großes und wohlassortirtes Lager aller Gattungen Mode=, Rock= und Hosenstoffe. sowie auf alle in die Manufacturwaaren=Branche einschlagenden Artikel zu sehr billigen Preisen aufmerksam zu machen. Große Auswahl in Herren= und Knaben=Kleidern. Regen= und Sonnenschirme in allen Sorten und Größen. Alte Kleider und Schirme jeder Art werden gegen neue vertauscht, Schirme Reparaturen angenommen und prompt ausgeführt. 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