Der Alpen-Bote vom 19. Juni 1879

Nr. 49 Seite 3 Der Alpen=Holt und diesen Beschluß erneuern könne. Er müsse sagen, er habe wieder¬ holt Klagen gehört; es seien eben nicht die Equipage=Besitzer selbst, son¬ dern die Knechte, welche daselbst herumfahren, und wenn einmal ein Unglück geschehe, so möchte er nicht hören, was über den Gemeinderath esprochen würde. Es ließe sich dies vermeiden, nachdem eine breite Straße bei der Schloßmaner vorbeiführe, welche von den Fahrenden und Reitenden benützt werden könnte. Gemeinderath Pointner erklärt sich auch mit dem Antrag des Gemeinderathes Wenhart einverstanden. Das, was Gemeinderath Dr. Hochhauser vorschlage, sei auch ein Verbot, es sei aber besser, wenn da¬ elbst überhaupt gar nicht gefahren werde, und sei hiezu auf der andern Seite Platz genug. Der Antrag der Section, in den öffentlichen Blät¬ tern eine diesfällige Annonce einzuschalten, genüge vorläufig treffe das aber nicht ein, so könnte man später schärfere Verfügungen treffen. Gemeinderath Mayr zieht sohin seinen Antrag zurück und wird der Antrag der Section mit Majorität zum Beschlusse erhoben. . 5182. (Fortsetzung folgt.) (Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes am 6. Juni.) Gegenwärtig: Der Vorsitzende Vicebürgermeister Gustav schader: die Gemeinderäthe: Franz Brestmayr, Ferdinand Gründler, Josef Haller. Dr. Johann Hochhauser, Carl Holub. Josef Huber, Leo¬ pold Huber, Anton Jäger v. Waldau, Franz Jäger v. Waldau, Carl Jäger v. Waldan. Anton Landsiedl, Anton Mayr, Mathias Perr. Josef Verl. Franz Ploberger. Georg Pointner, Leopold Putz. Josef Reder, Johann Redl, Franz Schachinger, Wenzel Wenhart, Franz Wickhoff. Schriftführer: Gemeinde-Secretär Leop. Anton Jalseder. Beginn der Sitzung um 10½ Uhr Vormittags. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, constatirt die Anwe¬ senheit sämmtlicher Mitglieder des Gemeinderathes und gibt als Ge¬ senstand der heutigen Sitzung die im Sinne des letzten Absatzes des 41. G. St., zu veranlassende Bürgermeister Wahl bekannt, wonach über seine Aufforderung der Schriftführer die Stimmzettel vertheilt Nach deren Einsammeln übernehmen die Gemeinderäthe Anton v. Jäger und Per das Scrutinium und Gemeinderath Redl das Ablesen der abgegebenen 23 Stimmzettel, von denen 1 aus Gemeinderath Reder und 22 auf Gemeinderath Georg Pointner entfallen. Der Vorsitzende verkündet sonach das Resultat der Wahl¬ durch welche Herr Georg Pointner mit 22 Stimmen; somit einhellig zum Bürgermeister der Stadt Steyr gewählt erscheine. (Bravo! Bravo Er stelle demnach an Gemeinderath Pointner die Frage, ob er die Wahl annehmen werde. Gemeinderath Pointner spricht: „Meine Herren! Die soeben constatirte Wahl hat auf mich einen tief und ernstbewegten Eindruck gemacht. Ich sage einen tief bewegten mit Bezug auf die Einstimmigkeit der Wahl, wodurch Sie meiner Person eine so große Ehre erwiesen Ich sage aber auch einen ernstbewegten im Hinblick auf die Obliegen¬ seiten, die einem Bürgermeister von Steyr übertragen werden und die er zu erfüllen verpflichtet wird. Ich habe einen schweren Kampf gekämpft und bin erst nach längerer Ueberlegung und über mehrseitige Aufforde¬ ung zu dem Entschlusse gekommen, diese Verpflichtung übernehmen zu wollen. (Bravo Bravo!) Indem ich nun öffentlich erkläre, die Wahl anzunehmen, glaube ich noch bemerken zu müssen, daß, wenn meine Wahl als Bürgermeister von Steyr allerhöchsten Orts die Genehmigung und Bestätigung erhält, es meine innigste Aufgabe sein wird, den An¬ orderungen eines Bürgermeisters von Steyr, soweit es in meinen schwa¬ chen Kräften liegt, gerecht zu werden. (Bravo!) Nach dem Gemeinde¬ statute Steyr's ist der Bürgermeister das vollziehende, der löbliche Gemeinderath das beschließende Organ im eigenen Wirkungskreis. Wenn un der Gemeinderath so glücklich ist, gesunde Beschlüsse zu fassen, so wird die Ausführung derselben dem Bürgermeister erleichtert. Ich habe nur noch eine kleine Bitte an die Herren Gemeindevertreter: Wenn im Verlaufe der Zeit meine geistigen und physischen Kräfte nicht hinreichen sollten, dieses schwere Amt des Bürgermeisters den Anforderungen gemäß zu verwalten und zu leiten, so gestatten Sie mir, daß ich diese Ehren¬ stelle selbst vor Ablauf der Wahlveriode wieder in Ihre Hand zurück¬ eae. Ich bitte somit die Herren um ihre kräftige Unterstützung und Mitwirkung mit vereinten Kräften." (Bravo!) Der Vorsitzende glaubt den Intentionen des Gemeinderathes zu entsprechen, wenn er sage, daß der Gemeinderath dem GR. Vointner den Dank dafür ausdrücke, daß er die Wahl zum Bürger¬ meister angenommen habe. Er zweifle nicht, daß, wie er den N. Pointner kenne, derselbe, wenn er einmal diesen Posten angenommen, gewiß seine ganze Kraft und Thätigkeit für die Interessen der Gemeinde widmen werde, daher der Gemeinderath seiner Ueberzeugung nach ruhig dieses Amt in dessen Hände legen könne. Er danke ihm nochmals im Namen der ganzen Gemeinde-Vertretung. (Bravo!) Schluß der Sitzung um 10½ Uhr Vormittags. Gustav Gschaider, Vorsitzender. Leopold Huber, L. A. Jalseder, M. A. Perz, Gemeinderath. Gemeinderath. Schriftführer. Kur Bürgermeisterwahl.) Wie unsere Leser aus dem oben veröffentlichten Protocolle über die Sitzung des Gemeinderathes am Montag den 16. d. W. ersehen, wurde in selber Herr Gemeinderath Georg Pointner instimmig zum Burgermeister der Stadt Steyr gewählt. Es ist diese einmüthige Wahl im höchsten Grade erfreulich und wir können nur aus vollem Herzen in den lebhaften Beifall einstimmen, der von Seite der Gemeinderathe und des Publicums laut wurde bei Con¬ statirung des Wahlresultates und bei der Erklärung des Herrn Pointner, diese Wahl annehmen zu wollen, wie wir anderseits den Worten des Herrn Vicebürgermeisters Gustav Schaider über Herrn Pointner rückhaltlos beipflichten. Herr Portner ist ein Mann von fleckenlosem und durchaus unabhängigen Charakter, und in seiner viel¬ jährigen Thätigkeit als Gemeinderath und als Obmann der Rechtssection hat er vielfach seinen richtigen Blick für die Bedürfnisse der Gemeinde, seinen regen Sinn für gesunden Fortschritt und sein unvenasames Rechtsgefühl bekundet. en die Hände eines solchen Mannes, voll Pflichtgefühl und Ueberzeugungstreue, kann, wie Herr Vicebürgermeister Schaider ganz richtig bemerkte die Stadt mit Beruhiguna das wichtige und schwere Amt eines Burgermeisters legen, und wir können nur bezeugen, daß in allen Kreisen der biesigen Bevölkerung über die Wahl des Herrn Wointner zum Bürgermeister hohe Befriedigung herrscht. Erledigung.) Bei der Gemeinde Steyr kommt die Andreas Schrottbauerische Pfrunden=Stiftung mit täglich 14 kr. zu besetzen, auf welche Dürftige aus der Bürgerclasse Anspruch haben. Die mit dem ärztlichen Zeug¬ niß zu belegenden Gesuche vierum sind entweder durch den ständigen Armenrath oder directe bei der stadt. Armen¬ sommission Steyr bis Ende Juni d. J. einzubringen. Stipendium=Verleihung.) Ueber Präsentation des Herrn Josef Werndl, Generaldirectors der t. k. priv. Warenfabrik in Steyr, wurde von der k. k. Statthalterei Linz dem Alois Walzer. Schüler der Classe an der diesen Oberrealschule, ein Josefa Werndlisches Hand=Stipen¬ dium jährlicher 34 fl. in Silber verliehen. Spenden für die Schulerlade.) Herr Josef Krommer. Material=Verwalter der Kronprinz Rudolf¬ Bahn in Steyr, widmete zu Gunsten der an der hiesigen Oberrealschule bestehenden Schülerlade den Betrag von 20 Gulden und Frau Josefa Edelbauer, Hausbeuters¬ Gattin in Steyrdorf, neuerlich wieder den Betrag von für welche namhafte Spenden den edlen 10 Gulden, Hönnern dieses Institutes der verzlichste Dank erstattet wird. Die Frohnleichnams=Brocenion in der Vor¬ stadt Steyrdorf) erfreute sich nicht des gunstigen Wetters. die jene am vergangenen Donnerstag, denn am Vortage und in der Nacht hatte es ununterbrochen und heftig geregnet Gemeinderath Ploberger stellt hiebei die Frage, was das Comite, welches ungefähr vor einem Vierteljahre wegen der Frage der Theater=Renovirung gewählt worden sei, bisher gewirkt habe. Gemeinderath Dr. Hochhauser erwidert, daß dermalen die Ausnahme der Kosten vor sich gebe, und er glaube, daß innerhalb 14 Tagen das Comité mit seinen Vorschlägen im Reinen sein würde, 9. Gemeinderath Leopold Huber führt an, daß Herr Carl Zwin anläßlich einer bei seinem Hause in Reichenschwall vorzunehmenden Bau¬ führung ein kleines Stück von städtischem Grund benöthige, läßt den diesfälligen Plan circuliren und stellt namens der Section den Antrag auf Ueberlassung des erbetenen städtischen Grundes. — Wird angenom¬ men. — K. 5325. III. Section: 10. Gemeinderath Reder verliest nachstehen¬ den Amtsbericht: „Löbliche Gemeinde-Vorstehung! Aus Anlaß vor¬ gekommener Beschwerden, daß auf der Promenade der längs der Frohn¬ feste führende Weg zur Einbung der Reit= und Wagenpferde benütz¬ wird, erlaubt sich der Gefertigte die löbliche Gemeinde Vorstehung dar¬ auf aufmerksam zu machen und zur Begründung dieser Klagen anzu¬ führen, daß die Benützung dieses Weges zu obigen Zwecken mit Rück¬ sicht auf die starke Frauen von Seite der Schulingend, und besondern aus dem Umstande, daß an diesem Wege auch ein Kinderspielplatz sich befindet, mit großen Gefahren verbunden ist. — Städt. Bauamt Steyr am 8. Mai 1879. — Bonacki." — Z. 5182. Hiezu stellt Referent namens der Section den Antrag, in Folge vorliegenden Amtsberichtes eine Kundmachung in den hiesigen Localblättern veranlassen. Gemeinderath Wenhart bemerkt, es sei wol schon ziemlich lange der, daß dieser Weg angelegt worden sei, allein es sei ihm ant erinner¬ lich, daß schon damals im Gemeinderath beschlossen worden sei, diesen Weg nur als Zufahrtweg für die dortigen Hausbesitzer gelten zu lassen, nie aber als öffentlichen Verkehrsweg, und müsse er sagen, daß der vor liegende Antrag des Bauamtes ihm ganz aus der Seele gesprochen sei¬ Er habe diesfalls oft Erfahrungen gemacht: die Promenade sei bis jetzt noch wenig schattia, viele Leute benützen daher den in Rede stehenden Weg, welcher mehr Schatten biete, und diese, sowie zahlreiche Kinder seien daher häufig der Gefahr des Niederführens ausgesetzt, er habe auch wiederholt Klagen hierüber gehört und schließe sich daher der Anschauung des Bauamtes vollständig an. Gemeinderath Mayr glaubt, daß, wenn es eine Bestimmung sei, daß auf diesem Wege nicht gefahren und geritten werden solle, es u wenig sein würde, wenn blos in den Localblättern eine Kundmachung erscheine; dieselbe werde bald vergessen und Fremde könnten davon überhaupt keine Wissenschaft haben. Er halte es daher für angezeigt und beantrage, daß daselbst eine Erinnerungstafel angebracht werde, dan auf diesem Wege nicht gefahren werden dürfe. Gemeinderath Holub ist der Meinung, daß der Antrag der Section ausreiche, denn erstens sei die Gefahr nicht so groß, weil der mittlere Promenadewen ohnedies breit genug sei, daß die Fußgeber ihr benützen könnten, und dann seien nur sehr Wenige, die dort reiten oder fahren: wenn dieselben aber wüßten, daß das Reiten und Fahren daselbst nicht gestattet sei, so würde es ganz gewiß auch nicht mehr geschehen. Genüge die Annonce in den Blättern nicht, dann stünde es der Gemeinde immerhin frei, seinerzeit eine Tafel anzubringen. Gemeinderath Reder glaubt, daß man das Fahren daselbst überhaupt nicht gänzlich einstellen könne. Es sei nur die Rede von dem Abstellen des Pferde Einfahrens daselbst. Gemeinderath Dr. Hochhauser hält diese ganze Verfügung für überflüssig und nicht durchführbar, für überflüssig, weil der Verkehr auf dem Seitenwege sehr gering sei. Er gehe oft auf der Promenade, er bemerke aber, daß stets nur sehr wenige Personen auf diesem Seiten¬ wege sich befinden; derselbe sei vielmehr ganz vassend zum Pferde Ein¬ fahren. Der mittlere Weg sei weit genug für Fußgänger. Die Fahren¬ den haben ebensoviel Recht, wie die Fußgeber. Undurchführbar sei di¬ Bestimmung, weil er nicht wisse, wie man das Fahren daselbst verbieten könne. Dieser Weg sei eine öffentliche Straße, man könne es nicht ver¬ wehren, daß Jemand mehrmals auf derselben fahre. Die Verfügung habe daher keinen Sinn. Er würde vielleicht eher vorschlagen, daß auf der Seite von der Berggasse eine Tafel angebracht werde, daß dort nur langsam gefahren werden dürfe; wenn man dort im Schritte fahre, so könne nichts geschehen. Er meine, daß sich der Gemeinderath mit dem beantragten Verbote nur lächerlich mache, weil dasselbe nicht durchführ¬ bar sei. Gemeinderath Wenhart glaubt, daß, nachdem dieser Weg in früherer Zeit kein Gemeindeweg gewesen sei und der Gemeinderath be¬ schlossen habe, daß derselbe nur als Zufahrtweg für die dortigen Haus¬ besitzer zu gelten habe, der Gemeinderath diese Verfügung wieder treffen Versprechen geben, wenn ich nicht einmal weiß, wer Sie und. „Dann will ich mich Ihnen vorstellen. Mein Name vor meiner Heirat war Lolette Man, sagte die mine Frau. Mr. Keene erschrank und verrieth einige Aufreauna. Mein Geschäft betrift Lord Thorncombe und seine Enkelin, Mit Berwon, fuhr Tolette fort. Der Rechtsanwalt war ganz elektrisirt. „Sie sind Mit Ran!“ rief er aus. „Sie machen sich erbola. Alles zu sagen, was Sie von Min Berwon wissen Ich verspreche es Ihnen nicht nur bei meiner Ehre, sondern auch in Lord Thorncombes Namen, daß sie gänzlich unbe¬ velli bleiben sollen." „ tomme soeben von Thorncombe House, ate Lolette. „Der Bediente sagte mir, daß Seine Toroschaft in Bertire sei. I will ihm telegraphiren. „Wenn Sie das thun, so schließen Sie uns den Mund. Der Postzug geht in einer Stunde von vier ab. Wir wollen in demselben nach Bertoire geven. Sie mußten in dieser Benehung thun, was ich sage, Mr. Keene, oder Sie werden mich verstockt finden, saate olette eigensinnig. „Ich nehme Jhre Bedingungen an, saate der Advocat. „Wir wollen den Postzu benutzen; dann kommen wir noch beute Abend in Redmond-Hall an. Das wird eine Ueber¬ raschung für den Grafen sein!“ „Er ist nicht der Einzige, dem eine Ueberraschung bevorsteht. Da wir hinfahren, will ich Ihnen sagen, warum ich darauf bestebe, nach Bertivire zu geben, und nicht erlauben will, daß Sie unser Kommen telegraphisch anmelden. Es ist wegen einer kleinen Ueberraschung, die ich vorhabe. Ich vade jetzt keine Zeit zu verlieren. Ich muß noch schnell nach Hause; aber auf dem Bahnhofe werden wir Sie treffen. Der Advocat wollte sie nicht aus den Augen lassen aus Furcht, sie konnte ihren Entschluß bereuen, und ihm entschlüpfen. Er eilte ins Vorhaus, nach Oberrock, Hu¬ und Handschuhen, und weilte ihr seine Absicht mit, sie nach Hause zu begleiten. Lolette machte keine Einwendung und sie führen sehr schnell nach ihrer Wohnung und von da nach dem Bahnhofe in Mites Begleitung. Sie kamen noch rechtzeitig auf dem Bahnhofe an, um den gewünschten Zug zu benützen. Und eine kurze Weile darauf war Lolette mit ihren Begleitern schon auf dem Wege. Nach damit der Kua mit ihnen gegen Bertvire und Redmond=Hall — der Gerechtigkeit und der Nacht entgegen Vierunddreißigstes Capitel. Die Ankunft der Walle. Sehr herzliche Einladungen, ne in Redmond-Hall zu besuchen, waren von Sir Hab und Lady Redmond an Mit Edgel und Mr. Paulet geschickt worden, und mit um¬ gebender Post war die Antwort von der Annahme der Ein¬ adungen gekommen. Am folgenden Montaa trafen Mr. Paulet und seine Verwandten in Redmond=Hall ein und wurden mit einer Warme und Herzlichkeit empfangen, welche sie entzückte. Am nächsten Morgen versammelte sich die kleine Ge¬ sellschaft um den kleinen Frühstückstisch. Der Postbeutel wurde vereingebracht und sein Inhalt untersucht und aus¬ getheilt. Es war nur ein einziger Brief für Lady Redmond ein Brief von Dalvell, in welchem er ihr kurz anzeigte, da daß er mit Lord Thorncombe in Redmond=Hall unter dem Namen Viers Dalvell eintreffen werde und worin er ne warnte, bei seinem Anblicke irgendwelche Ueberraschung zu verraten. Der inne Baronet erkannte die Handschrift als die¬ selbe von dem vor einiger Zeit erhaltenen Briefe, den ne, nachdem ne in gelesen hatte, in's Feuer geworfen hatte, und er handigte ihr denselben mit ernstem Stillschweigen ein. Mit einem heftigen Errothen, den Miß daely betrachtete sie forschend, steckte Diana den Brief in die Tasche. „Er hat gewiß nur geschrieben, um mir mitzutheilen, daß er heute in der Nacht wieder heimlich kommt, dachte Lady Redmond. „Ich kenne den Inhalt des Briefes so genau, als ob ich ihn gelesen hatte. Nach dem Frühstücke begab sich die Gesellschaft in das Morgenzimmer. Mr. Paule setzte sich mit einer Zeitung in eine Fensternische. Mit Edgeld ging auf ihr Zimmer, um sich eine Arbeit zu holen. Sir Huab Redmond und seine sunge Frau standen mit einander vor dem Kamin. „Du hast Deinen Brief noch nicht geöffnet, Diana, saate der Baroner so leise, daß Mr. Paule nichts voren konnte. „Ich will ihn verbrennen. Sir Huay, sagte sie ruhig. „Sie können ihn selbst ins Feuer werten. Sie vandiate ihm die unerbrochene Epistel ein und er legte sie in die Gluth. Das Papier flammte auf, zernel in Asche und Dalell's Warnung war ungelesen geblieben. Sir Huab außerte kein Wort des Dankes oder der Billigung, aber er schaute seine junge Frau mit einem Blicke an, der die freudig und schmerzlich durchzuckte. Nach einer kleinen Weile verlien er das Zimmer. Lad Redmond näherte sich Mr. Paulet, welcher seine Zeitung aus der Hand legte und mit väterlichem Lächeln zu ihr andante. Fortsetzung folgt.) Kokollisine Zeltäminen. Von August Platte, Ober=Inspector der k. k. priv. Kronprinz Rudolfbahn. Wien 1379. R. Lechner's Verlag. Der Drang der Menschen, sich in die Luft zu erheben, diese als Fahrstraße zu besitzen, datirt aus alter Zeit. Abgesehen von der Fabel des Ikaros, soll im Jahre 1306 das erste Aufsteigen eines Luft¬ Ballons gelegentlich der Festlichkeiten der Thronbesteigung des Kaisers Kien in Peking stattgefunden haben, wenigstens berichtet diese That¬ ache der französische Missionär Basson. Historisch nachgewiesen ist, daß im Jahre 1736 der vortugiesische Physiker Don Guzman in Gegenwart des Königs Johann V. den allerdings nicht vollkommen gelungenen Versuch machte, mittelst eines mit Papier überzogenen Holzgeslechtes. inter welchem Feuer brannte, sich in die Luft zu erheben, — der erste Montaolfière) vor Montaolfière — und daß im Jahre 1786 Besnier in Frankreich mittelst einer Fluamaschine Thäler und Flüsse übersetzte. Von diesen ersten Versuchen bis heute wurden unzählige ange¬ tellt, die verschiedensten Experimente mit sogenannten lenkbaren Luft¬ schiffen gemacht; doch mit Ausnahme des Nutzens, den die Wissenschaft aus einigen Auffahrten, wie die der Physiker Biot und Gav Lussac am 20. August 1804 in Paris, der von J. Welsh 1852 und Glaisher 1862, 1863 in England zog, wurde kein praktisches Resultat erzielt; denn selbst Napoleon 1. gab den Versuch auf, durch Aufsteigen solcher Bal¬ ons Recognoscirungen im feindlichen Lager vorzunehmen, und die 1870 im belagerten Paris aufgestiegenen Ballons waren von Wind und Wetter abhängig, und eine verhältnißmäßig sehr große Zahl fiel trotz aller Vorsicht in die Hände der Belagerungs=Armee. Doch trotz all dieser Mißerfolge beschäftigen sich doch bedeutende Männer und Gelehrte mit Lösung des Problems der Luftschifffahrt, wie die obenerwähnte Schrift des verdienstvollen Oberinspectors Platte der Kronprinz Rudolfbahn beweist. Die „A. A. Ztg.“ sowie die „L. T. P.“ heben rühmend hervor. daß die Schrift des Herrn Platte von so einnehmender Klarheit und Montalsidre heißen die mit geheiter Luft gefüllten Ballons, im Gegen¬ satze zu den mit Wasserstoff gefüllten, welche Charlieren genannt werden.

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