Der Alpen-Bote vom 17. April 1879

Nr. 31 Der Alpen=Holt. Seite 3 Bäckermeister, Nr. 122 in Steyrdorf, 52 Jahre alt Lungensucht. Den 13. Josef Oberdauer, verehel. I. k. Oberlieutenant in Pension, Nr. 62 in Steyrdor. 70 Jahre alt. Wassersucht. Josef ebenwinkler, verw. Taglohner von Wolfern, 78 Jahre alt, im Krankenhause zu St. Anna Altersschwache. Den 14. Vincenz Hrn. Deficienten=Welt¬ priester Nr. 311 in Wieserfeld. 76 Jahre alt. Alters¬ schwache. Malbilde Mieter, Bahnbeamtens=Kind. Nr. 257 in Ennsdorf, 13 Monate alt, Lungenentzündung. Josefa aver¬ schmidt, Kaffeehausentzers-Gattin von Wien, Nr. 194 in Reichenschwall, 59 Jahre alt, Lunaentuberculose. Den 15.: Anna Wittmann, Fabriksarbeiters=Kind. Nr. 5. in Neu¬ chönau. Monate alt. Lungenladung. Den 16.: Maria Hublauer. Feilbauerswitwe, Nr. 98 in Steyrer, 72 Jahre alt, Gebirnerweichung. Sandbericht. Es dürfte für unsere Leser nicht uninteressant sein, jetzt nach eingetretener Schonzeit, zu erfahren, wie sich der Wildstand der ver¬ flossenen Jagdveriode gestaltete. Bevor wir jedoch davon Erwähnung thun müssen wir voraus. schicken, daß durch den im verflossenen Jahre spät eingetretenen Schnee¬ fall der für einen guten Stand an Hasen so unbedingt nöthige erste Satz außerordentlich stark litt. Aus diesem Grund blieb der Abschuß an Hafen gegen den des Vorjahres bedeutend zurück. Ein ähnlicher Um¬ stand wirkte ungünstig auf die Entwickelung der Fasanen und Repphühner. dem häufige Platzregen während der Brutzeit die brütenden Hennen von den Nestern vertrieben und letztere auswuschen, oder daß die be¬ reits ausgebrüteten Jungen in den zurückgebliebenen Wasserpfützen massenhaft ertranken. Aus diesem Grunde traf man bei Eröffnung der Jagd entweder sehr kleine Ketten des erwähnten Federwildes oder ganz schwache, von der zweiten Brut her stammende Junge an. Was den Rebstand anbelangt, so müssen wir hier besonders be¬ lonen, daß die oben erwähnte, gerade in die Setzeit der Geißen fallende und längere Zeit andauernde nakkalte Witterung auf die Entwickelung der Kitzen insofern einen sehr bedeutenden Einfluß ausübte, als dieselben hierdurch in ihrem Wachsthume zurückblieben und wir die Erfahrung machten, daß die meisten der abgeschossenen Kitzböcke auserordentlich schwach von Wildpret waren. Zieht man dies Alles in Betracht, so wird der gegen das Vor¬ jahr geringere Abschuß-Etat begründet erscheinen, und umsomehr deßhalb, als gerade in neuerer Zeit die auf eigene Rechnung und Gefahr sagen¬ den Hunde, hauptsächlich in unmittelbarer Nähe unserer Stadt, so bedeutenden Schaden an bereits erwachsenem und ungem Wilde machen, daß das Jagdversonale den strengsten Auftrag erhielt, diese Freibenter auf die eine oder auf die andere Art unschädlich zu machen. edoch nicht allein für die Jagd sind derartige Hunde äußerst schädlich. auch den Landwirthen fügen sie einen erheblichen Schaden zu, da sie füh¬ ihre Kreu= und Quenüge sich hauptsächlich die Getreidefelder aufsuchen und das bereits in den Aehren stehende Getreide auf ganze Strecken zusammentreten und verderben. Daß von Seite des Jagdversonales diesen Flibustiern auf den Leib gerückt wird, finden wir begreiflich, und darf es deshalb die Be¬ sitzer derartiger vacirender Hunde nicht wundern, wenn heute oder mor¬ gen das „Asor!“ oder der „Tiger“, nicht mehr von seinem Raubzuge zurückkehrt, den Wald, Feld und Wild bedarf unbedingt jetzt der Ruhe. Wie sich die Witterungsverhältnisse bis jetzt gestalteten, so sind wir berechtigt, auf einen auten Wildstand für die kommende Jagdveriode u schließen, und trafen wir schon junge Hafen von solcher Stärke an, daß für deren Fortkommen nichts mehr zu befürchten ist. Auch die Repphühner, die bereits vaarweis sind, suchen sich schon ihre Nisstellen, wobei wir nur wünschen, daß sie sich hiezu die Getreide¬ und nicht die Kleefelder aussuchen möchten. Der jetzt in seiner schönsten Gefiederpracht sich zeigende Fasanenbahn hat auch schon seinen Harem zu¬ sammengestellt und mustert tagtäglich mit eifersüchtigen Blicken der Reihe nach seine Schönen. Der Schnepfenstrich hat sein Ende erreicht und macht sich be¬ reits überall bei uns das tralarum der Lanaschnabel fühlbar. Indem wir im Interesse der Jagd nachstehend die laut Geset nom 27. Februar 1874 im Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns jetzt in der Schonzeit sich befindlichen Wildaattungen anführen, schließen wir und hoffen, daß die zur Hebung und zum Schutze der Jagd erflossenen Ver¬ ordnungen auch allseits richtig gehandhabt werden. Schon zeit. 1. Männliches Roth= und Dammwild vom 1. November bis 30. Juni 2. Rehböcke vom 1. März bis 31. Mai. Gemsböcke vom 1. December bis 15. Juli. Hasen vom 15. Jänner bis 15. August. 5. Weibliches Roth= und Dammwild. Wildlälber, weibliche Gem¬ sen, Rehlitzböcke. Dachse und Biber vom 1. Februar bis 30. September. 6. Birk= und Auerhahne vom 1. Juni bis Ende Februar. Hasel, Stein= und Schneebühner und Schnepfen vom 1. Juni bis 15. August. 8. Fasanen. Nepphühner, Wachteln und Wildtauben vom 1. Februar bis 31. Juli. Wildanse, Wildenten, Sumpf= und Wasservögel vom 1. März bis 31. Mai. 10. Weibliches Rehwild, Birk= und Anerkennen das ganze Jahr. NB. Beim Roth=, Damm-, Reh= und Gemswild gilt das Inna¬ wild als Kalb oder Kitz bis zum 1. Juli des nach der Geburt fol¬ genden Jahres. Gorrespondenz. Waidhofen a. d. Abbs, 15. April. (Wohlthätigkeits¬ Vorstellung.) Gestern wurde vom hiesigen Dilettanten-Theater im Saale des Gasthofes „Zum goldenen Löwen" eine Wohlthätig¬ eits=Vorstellung zu Gunsten der Verunglückten in Bleiberg und Neumarkt abgehalten. Zur Aufführung gelangten Körner's Gouvernante", „Kandels Gardinenpredigten" von Moser und „Ein Stillleben auf dem Lande“ von Juin und Flerr. Das Unternehmen war schön erdacht und die Wahl des Stoffes verbürgte von vornherein einen genußreichen Abend. Die gute Besetzung der einzelnen Rollen übte ihre Anziehungskraft aus, die sich umso be¬ deutsamer manifestirte, als die Dilettanten zum ersten Male vor die große Oeffentlichkeit getreten sind. Von dem redlichsten Eifer beseelt, ihr Bestes zu leisten, waren sämmtliche Darsteller ihrer Ansaabe gewach¬ sen und verdienen für ihre Leistungen vollste Anerkennung. Den Gipfelpunkt der Vorstellung bildete Körner's „Gouver¬ tante", welche Posse in einzelnen Momenten von sehr erheiternder Wirkung war und einen glänzenden Erfolg erzielte. Das ausgesprochene ramatische Talent der Frau Baronin Plenker (als Gouvernante) erregte Aufsehen und wurde durch die herrlichsten Sympathiebezeigungen geehrt. Louise (Frin. Dusel) hat viel Innigkeit und Gratie entwickelt. Ihr Vortrag ist durchdacht und zeugt von tiefer Empfindung und schau¬ pielerischer Begabung. Franziska (Frl. Marianne Peterson) hat ihre Rolle mit Leichtigkeit gegeben und bekundete dramatisches Feuer. Sowol die einzelnen Leistungen wie das vortrefliche Zusammenspiel hatten diesem Stücke einen seltenen Reiz verliehen. Auch Moser's Lustspiel „Kaudell's Gardinenpredigten hatte freundlichen Erfolg. Kandel (Herr Schröckensuchs), Rentier Muck (Herr Ludwig Prasch) und Kaufmann Handel (Herr Rosen¬ auer machten zunächst durch ihre äußere Erscheinung einen günstigen Eindruck und spielten mit frischer Natürlichkeit und einer Sicherheit der Action, die der Dichtung ebenbürtig war. Kunigunde, Rentier Muck's eran (Frau Baronin Plener, gefiel außerordentlich in den wirkungs¬ vollen Scenen und leidenschaftlichen Situationen durch ihr unermüdlich lebhaftes, unsterhaftes Spiel, das die Schönheit des Ensemble in die richtigen Formen brachte. Antonie, Handels Frau (Frin. Sophie Peterson) hat nicht allein durch ihre Aussprache und das Organ, sondern auch durch ihr appetitliches Wesen für sich eingenommen. Emilie, Kandels Frau (Frl. Marianne Peterson), spielte der Rolle gemäß leicht und gefällig. Die im Ganzen vielen Fleiß bekundende Vorstellung der Posse Ein Stillleben auf dem Lande hat ebenfalls allustige Aufnahme gefunden. Hiebei betheiligten sich in wirksamer und erfolgreicher Weise die Herren: Ludwig Prasch, Hans Prasch, Rosenauer, Schrö¬ ckensuchs und Dusel, dann Frin. Gasser, Frin. Schiffner und Frin. Anna Windsperger. Particulier Schafsleben (Herr Ludwig Brasch) und Negoziant Hahnengist (Herr Rosenaner) konnten ihre ristischen Anlagen zur vollsten Geltung bringen, und Apollonia. Schafslebens Frau Frl. Gasser, hat durch ihr hübsches, nicht gesuchtes Spiel allseitige Anerkennung gefunden. Fall. Schafslebens Vetter (Herr Schröckensuch), dessen Mündel Mathilde (Frin. Anna Windsperger). Elise, Hahnenaist's Frau Frl. Marie Schiffner), und Halden (Herr Hans Prasch) haben sich durch Auffassung, Wort und Geberde dauernden Eindruck gesichert. Das zahlreich anwesende Publicum spendete lanten, wohlver¬ dienten Beifall, und der pecuniäre Erfolg dürfte den Erwartungen ent¬ sprochen haben. Leider besitzt Waidhofen kein geeignetes Locale für Theater¬ Vorstellungen, die stets in einem zu einem Theater in primitiver Weise umgestalteten Hotelsaale abgehalten werden müssen. Möge jedoch die hiesige Dilettanten=Gesellschaft in ihrer Thätigkeit sich von diesem Uebel¬ lande nicht abhalten lassen, sondern zur Entwicklung der geselligen Verhältnisse auch fernerhin beitragen und sich bestreben, die dieser Ge¬ sellschaft vom Publicum zugewendeten Sympathie zu erhalten. Verschiedenes. Allerhöchste Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Buchheim zur Anschaffung von Lösch¬ kannten eine Unterstuuna von 60 fl. aus Allerhöchsten Privatmitteln alleranadiast zu wenden geruht. Ernennungen. Se. Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 5. April d. J. am Linzer Kathedralcavitel den Domscholaster und Stadtpfarrer in Linz Friedrich Baumgarten zum Domdechant, den Canonicus senior Josef leich zum Domscholaster und den Conto¬ rialrat Joh. Bapt. Sanana zum Domherrn ernannt. Papst Leo XIII. dat den Reichsraths=Abgeordneten und Dechant Albert v. Pflügt zum geheimen Kammerer ex numerum ernannt. Aus Grünburg) wird dem „W. A. unterm April geschrieben: Heute fand bei dem hiesigen k. k. Bezirksgerichte die Hauptverhandlung wider J. V., Besitzer des Maroldenautes zu Innerbreitenau, wegen Uebertretung des Wilddiebstahles statt, welche mit denen Verurteilung zu tagien, mit drei Fasttagen verschärften Arreste endete. Der Verurteilte meldete gegen obiges Strafurteil die Berufung an. Dieser Strafall erreat vier um so mehr Sensation, als J. P. seit nahezu drei Jahren Gemeinde¬ vorsteher von Molln und im Vereine mit dem dortigen Pfarrer der Grunder des erst vor wenigen Tagen neu ge¬ bildeten politischen Vereines „Katholisch-vatriotisches Canno Molln und Umgebung ist. Da diese Verurteilung des B. dessen Wählbarkeit in die Gemeindevertretung ausschließt, so dürfte wahrscheinlich noch vor Ablauf der gegenwärtigen Wahlveriode die Neuwahl eines Gemeindevorstehers in Moun nothwendig werden. Verlosung.) Das k. k. Finanzministerium var in Einvernehmen mit den beteiligten Centralstellen dem land¬ wirtschaftlichen Beurtsvereine in Kremsmünster die Bewilli¬ guna ertheilt, bei Gelegenheit der diesjährigen Ausstellung eine Verlosung von landwirtschaftlichen Thieren und derlei Geräthschaften mit 3000 Losen a 40 kr. veranstalten zu dürfen. Brandlegung.) Am 3. d. M. wurde bei dem Gemeinde¬ vorsteher zu Edi, Johann Ezendorfer, am Schusteraute u Breitenberg, Bezirk Wels, im Laufe der Nachmittags in seiner nahe beim Anwesen stehenden Bienenbunte Brand gelegt, jedoch das Feuer noch rechtzeitig entdeckt und gelöscht. Als dieser That dringend verdana wurden zwei italienische Ziegelschläger verhaftet. Brande.) Am 7. d. M. brach im Hause Nr. 14 des Franz Lehner in Obervorstetten (Gemeinde Vierbach Feuer aus, welches in kurzer Zeit den ganzen Dachstuhl des Wohn¬ gebandes nebst Stall einäscherte. Hiebei gingen außer den meinen Fahrnissen 9 Stück Schafe, 1 Schwein und Futter¬ vorrathe zu Grunde. Der Gesammtscade beziffert sich an etwa 4000 fl., wovon 1000 fl. versichert sind. — Am 8. d. M., 10 Uhr Vormittags, brach in der an das Bahnwach¬ terhaus Nr. 216 zu Pichling, Gemeinde Edelsberg, ange¬ bauten hölzernen Hütte aus bisher unbekannter Ursache Feuer aus, wodurch der Inhalt dieser Hütte ein Raub der Flam¬ men wurde und der Eigenthumer Mathias Wahl einen Schaden von etwa 250 fl. erlitt. Auch das Dach des Wachter¬ hauses wurde dabei etwas bescada. Ertrunken.) Am 10. d. M. fiel der Saaknecht Ma¬ thias Tamberger in Vichtwang beim Aufziehen einer Schleiße in den Almfluß, wurde von den Wellen sogleich fortgerissen und konnte nicht mehr gerettet werden. Leime.) Am 10. d. M., 6 Uhr Morgens, wurde der ledige Bauerssohn von Nr. 11 in dort, Gemeinde Alten, Sebastian Lenzlbaur nächst der Martoglerischen Wasserweyre auf dem Rücken liegend mit ausgebreiteten Armen und über¬ chlagenen Beinen todt aufgefunden: der Verunglückte durfte an Schlagfluß gestorben sein. (Carl Beck.) Nach langem schwerem Leiden ist am 10. d. Nachts der Dichter Carl Beck in Wahring, wo er von seiner Gattin treu gepflegt, sein letztes Lebensjahr zubrachte, gestorben. (Begnadigung.) Se. Majestät der Kaiser hat dem vom Schwurgerichtshof in Cilli wegen Ermordung seines Vaters zum Tode durch den Strang verurtheilten Anton sellmann die Todesstrafe nachzusehen geruht und wurde sellmann zu lebenslänglichem schweren Kerker verurtheilt. Ein Veteran.) Aus Mals. 3. d. M., wird den Tiroler Stimmen geschrieben: Am 31. d. M. starb vier der alteste der Landesvertheidiger im Bezirke Clurns, Mori¬ Strobl, Maurermeister, 89 Jahre alt. Derselbe stand als Tambour bei den Landesvertheidigern im Jahre 1809 in den Gefechten an der Vonlatzbrücke, in den Hottinger Feldern und am Kiechlberge. Der Hertograph), eine neu erfundene Vervielfälti¬ jungs=Vorrichtung von Josef Lewitus, hat bereits, namentlich in Geschäftskreisen, allgemein Eingang gefunden und ich bestens bewahrt. Wir verweisen unsere Leser auf das diesbezügliche Inserat in heutiger Nummer. Geschäfts=Zeitung. Internationaler Postanweisungs=Bericht. Vom 1. April d. J. ab wird der Maximalbetrag für Postan¬ weisungen aus Oesterreich=Ungarn nach Deutschland, Luxemburg, Helgo¬ and der Schweiz. Frankreich und Italien auf 200 fl. ö. W., bezie¬ hungsweise auf 400 Mark und 500 Francs nach Oesterreich=Ungarn ausgedehnt. Von demselben Tage an wird im Verkehre mit Belgien und den Niederlanden der Postanweisungsdienst neu eingeführt und können die aus Oesterreich=Ungarn nach Belgien und den Niederlanden abge¬ ertigten Postanweisungen den Betrag von 200 fl. österr. Währ., die aus Belgien, beziehungsweise den Niederlanden nach Oesterreich=Ungarn eingelangenden, den Betrag von 500 Francs, beziehungsweise 400 Mark erreichen. Für den Verkehr mit Deutschland, Helgoland und Luxemburg sind die Gebühren, wie folgt, festgesetzt: Bis zum Betrage von 40 fl. 20 kr. Ueber 40 fl. bis 50 fl. 25 kr. für je 10 fl. mehr steigt die Taxe um 5 kr. Im Verkehre mit der Schweiz, Frankreich, Italien, Belgien und den Niederlanden wird in Oesterreich-Ungarn für Beträge bis ein¬ schließlich 20 fl. die Taxe von 20 kr. eingehoben und für jede weiteren 10 fl. um 10 kr. erhöht. Es beträgt demnach die Gebühr für eine Anweisung über 20 fl. bis 30 fl. 30 kr. 30 „ „ 40 „ 10 „ 40 „ „ 50 „ 50 „ . . . Die Gebühren für die Anweisungen aus den genannten Ländern entsprechen diesen Taren mit der Ausnahme, daß in Belgien bis zum Betrage von 25 Francs 25 Centimes eingehoben werden. Für die Postanweisungen nach den obenerwähnten Ländern mit Ausnahme von Italien sind Formulare zu verwenden, welche zum Preise von 12 kr. per Stück in gewöhnlicher Weise zu beziehen und zu verrechnen sind. Die Entrichtung der Anweisungsgebühr hat mittelst Aufklebens von Briefmarken an den hiezu bestimmten Stellen des An¬ weisungsblanquettes zu erfolgen. Für den Verkehr mit Italien hat die Ausfertigung der Postan¬ weisungen wie bisher auf den inländischen Blanquetten zu erfolgen. Für den Verkehr mit Deutschland, Helgoland und Luxemburg können die bisherigen Anweisungsblanquette mit eingeprägter 10 kr. Marke, für den Verkehr mit den übrigen Ländern die in französischer Sprache aufgelegten Anweisungsblanquette mit eingeprägter 25 kr. Marke (letztere jedoch nur bei Beträgen, für welche eine Gebühr von mindestens 25 kr. entfällt) bis zur Erschöpfung des diesfälligen Vor¬ rathes und unter entsprechender Ergänzung der entfallenden Gebühren mittelst beim lebender Marken verwendet werden. Im Falle der Verwendung der Blanquette mit eingeprägter 25 kr.=Marke ist jedoch die Bezeichnung „Postanweisung für Frankreich“ zu streichen und in Internationale Postanweisung zu ändern. In der Richtung aus Frankreich, der Schweiz, Italien, Deutsch¬ land, Helgoland und Luxemburg werden die bisherigen Formularien, für die Anweisungen aus Belgien und den Niederlanden Formularien nach dem oberwähnten Muster (jedoch ohne Umrechnungsrubrik zur Anwendung gelangen. Bei der Ausfertigung der Postanweisungen nach den obbereich¬ neten Ländern hat die Angabe des Betrages stets in österreichischer Wäh¬ tun und die Umrechnung in der bisherigen Weise, und zwar nach Belgien in Francs und Centimes, nach den Niederlanden in Mark und Pfennig, durch die betreffenden Auswechslungs=Postämter zu erfolgen. Die aus Belgien herrührenden Anweisungen werden in Francs und Centimes ausgestellt und demgemäß gleich den Postanweisungen aus der Schweiz unzurechnen sein, während die Beträge der aus den Niederlanden herrührenden Anweisungen, auf Mark und Pfennig um¬ gerechnet, dem Auswechslungs=Postamte zukommen werden und von dem Letzteren daher wie bei Anweisungen aus Deutschland umzurech¬ ten sind. Im Verkehre mit Belgien können die Anweisungen auch unter Recommandation gegen Retour=Recepisse und zur Expreßbestellung auf¬ gegeben werden. Die bezüglichen Gebühren entsprechen den für die Briefposten¬ dungen diesfalls festgesetzten Gebühren, und hat wechselseitig die Ver¬ altung der Expreßgebühren in unterbleiben. In allen übrigen Beziehungen gelten für die Anweisungen nach und aus Deutschland, Luxemburg, Helgoland, der Schweit. Italien und Frankreich die Bestimmungen der früheren für die genannten Ver¬ kehrsrichtungen erlassenen Instructionen, und haben für die Postanwei¬ ungen nach und aus Belgien im Allgemeinen die für die Behandlungs¬ weise der schweizerischen Postanweisungen, für die Postanweisungen nach und aus den Niederlanden die für den Anweisungsverkehr mit Deutsch¬ lund geltenden Vorschriften Anwendung zu finden. Bezüglich der Behandlung der Postanweisungen nach den Ver¬ einigten Staaten von Nord-Amerika hat es mit Ausnahme der für die Schweit hiemit festgesetzten neuen Taxen bei dem bisherigen mittelst Verordnung vom 19. Mai 1877, S. 10.348, angeordneten Verfahren Schluß folgt.) zu verbleiben. (General=Versammlung der Depositen=Bank.) Dem der General=Versammlung am 9. d. vorgetragenen Berichte entnehmen wir, daß die im vorjährigen Berichte erwähnte Abwicklung, beziehungs¬ veise Vereinigung diverser in Liquidation getretene Institute im Jahre 1878 theils abgeschlossen, theils dem Abschlusse sahe gebracht worden ist. Insbesondere wurde die Liquidation der Disconto= und Wechslergesellschaft zu Ende geführt. Die Wirkungen dieser Transaction, deren buchhalterische Durchführung erst in diesem Jahre sich vollzieht, werden in den Resultaten der nächsten Jahre zum Ausdruck kommen. Was insbesondere die zum Zwecke der Vereini¬ geendet und es steht der formelle Schluß in nächster Zeit bevor. Für die Allgemeine Depositenbank wird sich hieraus eine innige Verbindung mit einem größeren Hypothekar=Institute ergeben, welche ebenso auf das Einlagegeschäft derselben, wie auf die sichere und vortheilhafte Verwen¬ dung ihrer Capitalien von nachhaltig allustigem Einflusse sein werde Den Rechnungs=Abschluß haben wir bereits mitgetheilt. Das Erträg¬ niß belief sich nach Abzug aller Spesen und der Abschreibung von 5000 fl. (vom Inventar auf 110.117 fl., so daß nach Abzug der statutenmäßigen Tantiemen des Verwaltungsrathes und Dotirung des Reservefondes mit je 1283 fl. ein Gewinn von 107.551 fl. zur Ver¬ theilung auf 9728 Actien verbleibt. Der Verwaltungsrath bean¬ ragte nun die Festsetzung einer Dividende von 5½ Percent, d. i. von 11 fl. ver Actie. Nachdem mit 1. Jänner bereits eine Abschlags¬

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