Seite 2 Nr. 31 dieselbe wieder verlassen, und England wie Frankreich be¬ halten sich vor, in einer wateren Zeit ihr beiderseitiges Occupationsrecht zu prüfen und darüber zu entscheiden. In Italiens Hauptstadt Rom ist dieser Tage der alte Garibaldi, der Einsiedler auf Cavrera, trant und schwach angekommen. Einen Tag nach seinem Eintreffen be¬ suchte König Humbert den alten Republikaner, irondem derselbe gerade am selben Tage ein Schreiben veröffentlicht batte, welches sie sehr bitter über die gegenwartige Re¬ sierung und auch über die Donanie selbst ausspricht. Nach einigen Tagen hatte sich Garibaldi soweit erholt, um dem Könige seinen Gegenbesuch zu machen. Ueber den Zweck der Romari Garibaldi's in man sich noch nicht so recht klar. Am 21. d. M. wird in Rom unter seinem Vorsitze eine Versammlung republikanischer Parteifunter stattfinden, ver¬ der über die Wahlreform berathen werden soll. In Sud-Amerika ist der Kriegserklärung der Republik Vern an Chili bald die Eröfnung der Feind¬ seliteiten nawetolat. Wie man namt aus Valparaiso vom 9. April telegraphirt, hat die chilenische Flotte die Blocade des permanischen Hafens von quique begonnen, Da Vern eine viel stärkere Panzerlotte denz als Chili so durfte die veruanische Marine angriffsweise vorgeben und der Stille Ocean bald der Schauplatz einer Seeschlacht werden. Bereiches. (Tagesordnung zur Sitzung des Gemeinderathes) am 18. April Nachmittags 3 Uhr: 1. Mittheilungen. I. Section: 2. Zuschrift der k. k. Bezirks=Hauptmannschaft Steyr wegen Regulirung des Teufelsbaches. 3. Recurs der Frau Maria Weidinger wider einen Auftrag der Gemeinde=Vorstehung vio. Beseitigung sanitätspolizeilicher Uebelstände bei ihrem Hause. 1. und 5. Recurse der Frau Johanna Eiselmayr und der Herren M. Mayr und J. Zeilberger pto. Omnibusausstellung am Bahnhofe, II. Section: 6. und 7. Cassa=Amtsberichte über die Cassa¬ gebarung in den Monaten Jänner und Februar 1879. 8. und 9. Rechnungs=Ausweise über den Stand der gesammel¬ den Fonde zum Armenhausbau und zur Armenverpflegung. 10. Cassa=Amtsbericht über die Hinauszahlung der Militär¬ Quartiergelder. 1. Licitations=Protocoll wegen Verpachtung der Oelberg=Fleisch¬ bänke. 12. Licitations=Protocoll wegen Verpachtung des Kohlangers. III. Section: 13. Amtsbericht wegen Feststellung der Offer¬ bedingnisse für die Herstellung der Wasserleitung in der Pfarrgasse. 14. Eingabe der Tischlergenossenschaft wegen Zuweisung der Tischlerarbeiten. 15. Sectionsbericht to. Verschleißgewölbe an der Schloßmauer. V. Section: 16. Zuschrift der städtischen Armen=Commission wegen Enthebung resp. Ernennung eines Armenvaters für den IV. Bezirk. 17. Zuschrift derselben über das Ergebnis der Armen=Subscription. 18. Comité-Bericht über den Erlaß des hohen Landes=Ausschußes wegen Abänderung der Gesetze über die Freudigkeit und den Schutz der Religion und Ehe. Mathsprotocoll über die Sitzung des Gemeinderathes am 28. März. — Fortsetzung.) 5. Gemeinderath Pointner be¬ merkt, daß ein weiterer Erlaß des Landes=Ausschusses wegen Aeußerung über das Gesetz über die Freiheit des Verkehrs mit Grund und Boden die Gemeinde Steyr wol weniger berühre: demselben seien statistische Fragen zur Beantwortung beigelegt, welche Referent verliest und worn er bemerkt, daß deren Beantwortung entfalle, nachdem im Stadtgebiete Steyr nur 2 Bauernaliter seien, hinsichtlich welcher sich Nichts geändert habe. Der Antrag der Section sei daher, daß für diese Angelegenheit eine Berichterstattung der Gemeinde-Vertretung von Steyr entfalle. Gemeinderath Peyr stellt den Antrag, daß auch dieser Erlas¬ dem eben gewählten Comité zur Berichterstattung und Antragstellung zugewiesen werden solle, wogegen sich Gemeinderath Mayr ausspricht, weil er glaube, daß dieser Erlaß die Gemeinde nicht berühre. Der Antrag des Gemeinderathes Perl wird mit allen gegen eine Stimme abgelehnt, und der Sectionsantrag mit allen gegen eine Stimme zum Beschlusse erhoben. — Z. 2314. II. Section, 6. Gemeinderath Leopold Huber verliest den Bericht des städt. Casseamtes über den Casseabschluß für den Mo¬ nat December 1878, wonach sich die Einnahmen in diesem Monate 1.85 fr. in 40.462 fl. 8 kr. in Barem und 198— 741 fr. Obligationen, und die Ausgaben auf 40.674 beliefen und für den Monat Kanner 1879 ein barer Casserest von 24.110 fl. 35 kr. verblieb. Referent bemerkt, daß das Casse-Journal durch die Gemeinde¬ räthe Gründler und Verz geprüft und richtig befunden worden sei und ersucht, dieses zur Kenntnis zu nehmen. Gemeinderath Gründler erbittet sich das Wort und bemerkt er erlaube sich im Namen der II. Section einige Wünsche in Betref der im Monate December bezahlten Rechnungen in Anregung zu brin¬ gen. Er habe zwar nur einige vorgemerkt, welche er vortragen werde. mit dem Ersuchen, der löbl. Gemeinderath wolle darüber bestimmen. So lämen Rechnungen vor von 1. 567 fl. 17 covoldoeder für Schotter 521 fl. 27 kr. Viertl 2243 Tage. 380 Fuhrwerke 145 fl. 12 kr. Viertl. für Schotter Millner, Beilage Nr. 1485 20 fl. 10 113 fl. 04 Sandböck kr. 1 366 fl. 93 fr. Das Es wäre nun der II. Section sehr angenehm, wenn die grösseren Rechnungen alle Monate und nicht wie bisher halbjährig oder gan¬ jährig abgerechnet würden. Bei Schotterlieferung und Fuhrwerke soll¬ ten die Rechnungen auch durch die III. Section einer Prüfung unter¬ zogen werden. Was die auf 20 fl. bezifferte Rechnung der Millner für gelieferte Werkzeuge betreffe, so sei er damit nicht einverstanden: nicht, als ob er nicht glaube, daß die betreffenden Werkzeuge nicht an¬ geschafft worden seien, aber, welche Werkzeuge seien diese: In der Rechnung heiße es einfach für gelieferte Werkzeuge 20 fl.; solche Rech¬ nungen sollten auch von einem Herrn der III. Section und nicht allein vom Bauamte unterschrieben werden. Auch möchte die II. Section wünschen, daß die Wochenlisten nicht allein vom Bauamte, sondern auch von einem Herrn der III. Section unterschrieben würden. Was die Rechnung von der Buchhandlung Sandböck betreffe, so wäre es hinsicht¬ lich derselben auch viel besser, wenn sie alle Monate gezahlt würde, Bei der Rechnung von der Hausschen Druckerei ver 366 fl. 93 kr. er¬ scheine nichts detaillirt, sondern hiese es einfach für Inserate, Druck¬ sorten, u. s. f. Auch diese Rechnungen können alle Monate gezahlt werden. Ueberhaupt wünsche die II. Section viel mehr Detail. Warum solle nicht auch das Bauamt controlirt werden? Wenn der altbewährte und wirklich von jedem Gemeinderathe geachtete Cassendirector, Herr Willner, von der II. Section controlirt werde, so finde er keinen Anstoß, daß nicht auch das Bauamt von der III. Section solle controlirt werden. Gemeinderath Per möchte bemerken, es sei Thatsache, daß sehr mangelhafte Rechnungen vorgekommen seien; er schließe sich daher dem 113 fl. 04 kr. Der Abenol von seinem Vorredner Gesagten vollkommen an. Warum solle nicht Derjenige, welcher Etwas liefere, eine specificirte Rechnung hergeben. damit die Section sehe, was er geliefert habe; sonst nütze das Prüfen der Section nichts. Gemeinderath Dr. Hochhauser hält diese Anforderung für so correct und wichtig, daß er derselben nur zustimmen könne. Die Rech¬ nungen müßten detaillirt sein; was die größeren Rechnungen betreffe. so sehe er keinen Grund ein, warum dieselben nicht monatlich ausbezahlt werden sollten. emeinderath Ploberger wünscht, daß die ganze Finanz¬ Section sich um die Prüfung der Rechnungen annehme: sie könne sich schon damit abgeben. Er sehe nicht ein, warum die Prüfung nur im¬ mer 2 Gemeinderäthe vornehmen sollten. Gemeinderath Leopold Huber wirft ein, daß eben bei dieser Prüfung in der Regel Niemand dableiben wolle. Gemeinderath Schachinger bemerkt, daß früher diese Rechnun¬ den immer von 2 Mitgliedern der Baufection unterfertigt worden seien da habe der Usus bestanden, daß mit Schluß jeder Woche der Bauamt¬ Schaffner Herr Weiß zu 2 Mitgliedern der Bausection mit den Wochen¬ listen behufs ihrer Unterfertigung gekommen sei. Gemeinderath Haller bemerkt, daß früher auch die Schotter¬ fuhren unter der Genehmigung des Gemeinderathes gestanden seien und es von demselben bestimmt worden sei, wie viel Fuhren auf diese oder jene Straße zu kommen hätten; jetzt würden sie willkürlich genommen. Gemeinderath Ploberger frägt, wer dann dieses abgeschafft habe, dieser Usus müsse ja heute auch noch bestehen. Der Vorsitzende betont, Gemeinderath Haller könne es nur als richtig bezeichnen, daß an jedem Sonntag Bau-Rapport sei, bei dem Alles, was in der nächsten Woche zu geschehen habe, vom Herrn Stadt¬ Ingenieur vorgetragen werde. Man könne daher dem Bauamte keinen Vorwurf machen, sondern nur der Bausection selbst, wenn sie den bis¬ herigen Vorgana nicht abgestellt habe. Wenn die Section mit irgend Etwas nicht einverstanden sei, so sei sie deswegen beim Bau-Rapporte, um sich über die betreffende Sache zu äußern. Sohin werden die vorgebrachten Wünsche, und zwar: 1. Die größeren Rechnungen seien monatlich vorzulegen; 2. alle Rechnungen seien detaillirt zu überreichen; 3. zur Prüfung der monatlichen Aus¬ weise sei die ganze Finanz-Section zu laden: 4. alle Rechnungen, welche zur Anweisung gelangen, seien von 2 Mitgliedern der Bausection zu unterfertigen: 5. die Wochenlisten seien gleichfalls von 2 Mitgliedern der Bausection zu unterschreiben, als Anträge zur Abstimmung ge¬ bracht und angenommen. — Z. 2886. 7. Gemeinderath Leopold Huber verliest eine Eingabe des Cassantes, mit welchem dasselbe um Anweisung der bisher üblichen Remuneration ver zusammen 50 fl. für die erfolgte Anfertigung des Umlagen=Catasters, für den städt. Cassen=Controlor Herrn Johann Baarfüsser inn, und den Kanzellisten Herrn Franz Wittiaschlager an¬ sucht, und stellt namens der Section den Antrag, diese Remuneration bewilligen, nachdem dessen Anfertigung größtentheils außer den Amts¬ unden erfolgt sei, und dieselben für die gleiche Arbeit seit Jahren diese Remuneration beziehen. — Einstimmiger Beschluß nach Antrag. 5. 2717. 8., 9. (Vice=Bürgermeister Gichaider tritt gemäß § 67, G.=St. ab, und übergibt für diesen Punkt den Vorsitz an Gemeinderath Poinner.) Gemeinderath Leopold Huber bemerkt, daß wegen Pachtung des Kohlangers, dessen Verpachtung im Offertege ausgeschrieben ge¬ wesen sei, zwei Offerte eingelaufen seien, und zwar von Herrn Josef Reder, welcher hiefür den bisherigen Pachtschilling ver jährlich 25 fl., und von Herrn Franz Werndl, welcher hiefür jährlich 30. fl anbiete. Auf Grund dessen beantrage die Section die Genehmianna des Offertes des Herrn Franz Werndl. Gemeinderath Perl glaubt, es sei gerade nicht festgesetzt, daß immer das höhere Offert zur Geltung kommen müsse. Es möge vor¬ kommen, wo andere Umstände werthvoller seien, als gerade ein um ein leinwenig grösserer Betrag, und er glaube, daß dieses hier der Fall sei; man solle nach seiner Meinung nicht übersehen, daß Herr Reder aus der Gemeinde Steyr sei, und in anderer Beziehung im ganzen Jahre freiwillig so viel leiste und so große Spenden für die Armen mache, welche wol weit mehr seien, als dieser Betrag von 5 fl. Der Gemeinderath wisse, daß dieser Grund dem Herrn Reder groß abgehe, und glaube er daher, daß man für denselben Rücksicht nehmen müsse, weil sonst der Gemeinde Nachtheile zugehen könnten, die diesen Betrag von 5 fl. wol weit übersteigen würden. Es sei zu bedenken, daß alle diese Unterstützungen, welche Herr Reder den Armen gebe, mehr oder weniger auch der Gemeinde angenehm sein müssten und ihr zugute kämen. Er erlaube sich daher den Antrag zu stellen, man möge das Offert des Herrn Reder genehmigen. Gemeinderath Haller möchte noch beisetzen, daß Herr Reder auch gewiß mit seinem Anbot hinausgehen werde, um das zu ersetzen. um was es jest niedriger sei. Gemeinderath Perl bemerkt hier noch, das, wenn es zulässig ei, Herr Reder gewiß nicht derjenige sein werde, der bei dem Betrage von 30 fl. stehen bleibe, sondern auch mehr geben würde: nur wisse er nicht, ob es zulässig sei. Gemeinderath Ploberger erwidert, daß es jedenfalls zulässig sei, weil sich der Gemeinderath die Ratification der Offerte vorbehalte. Der Vorsitzende ersucht um Verlesung der Offert Be¬ dingnisse. Gemeinderath Leopold Huber verliest dieselben, welche lauten: Z. 1. Oster=Bedingnisse wegen Verpachtung des städt. Grundes auf dem Kohlanger: 1. Der Gemeinderath der Stadt Steyr vernachtet ge¬ näs Gemeinderathsbeschluß vom 31. Jänner d. J. den auf dem Kohl¬ ander zwischen den beiden Mähnstätten gelegenen städt. Grund (Par¬ telle Nr. 497) mit einem Ausmaße von 1396.8 Meter vom 7. Juni 1879 angefangen auf die Dauer von 5 Jahren, d. i. bis 7. Juni 1884 auf Grund der h. ä. Offert-Ausschreibung vom 18. Februar 1879. Z. 1. 2. Als Bedingung wird festgesetzt, daß längs der zu verpachtenden Grundbarcelle die Straßenbreite durchgehends mit 6 Metern eingehalten, werden muß, sohin die Besitzung dieser Grundfläche über dieser Grenze nicht ausgedehnt werden darf. 3. Der Pachtschilling ist in halbjährigen Raten vorhinein beim städt. Casseamte zu erlegen. 4. Es wird sich eine gegenseitige halbjährige Kündigung vorbehalten, hingegen findet eine stillschweigende Verlängerung des Pachtvertrages nicht statt. 5. Die auf Errichtung der Verträge erlaufenen Stempelgebühren hat der Pächter aus Eigenen zu bestreiten. — Gemeinde=Vorstehung Steyr, am 18. Februar 1879. — Der Vice=Bürgermeister: Gustav Gschaider. Der Vorsitzende bemerkt, es sei bisher Gepflogenheit gewe¬ en, daß bei Offertausschreibung der Meistbietende Ersteher gewesen sei: ch bei Licitationen sei dasselbe. Wenn aber dem Gemeinderathe das Recht zustehe, über das Anbot zu bestimmen und es sich vorbehalte, dessen Anbot er annehme, so glaube er, daß der Antrag des Gemeinde¬ rathes Peur zulässig sei. Gemeinderath Ploberger, verweist diesfalls auf ein Beispiel hinsichtlich der Offerte für die Besorgung der städt. Wirthschaftsführen, vo auch das Offert des Herrn Viertl angenommen worden sei, obwol jenes des Herrn Diemer aflustiger gewesen sei. Gemeinderath er möchte sich die Frage erlauben, ob die bei¬ en Offerte zur rechten Zeit überreicht worden seien, und ob nicht etwa eines zu spät eingebracht worden sei. Gemeinderath Leopold Huber erwidert, daß beide Offerte am 10. März eingelangt seien und zwar sei das des Herrn Josef Reder erst, und das des Herrn Franz Wendl hierauf überreicht worden. was auch der Vorsitzende bestätigt, der nur auf einen Punkt auf¬ merksam machen möchte, daß nämlich Herr Reder Mitglied des Ge¬ neinderathes sei, während Herr Franz Wendl außerhalb der Gemeinde stehe, was im Falle der Annahme des Antrages des Gemeinderathes Perl Anlaß zum Gespräche geben würde, der Gemeinderath gebe es Einer, dem Andern, wie sie wollten. Gemeinderath Ploberger möchte, daß über die ganze Debatte Nichts in Protocoll komme. Gemeinderath Dr. Hochhauser bemerkt, daß die Offerbedin¬ nisse sonderbarer Art seien, und daß er sie nicht für richtig halte. Es stünde nicht darin, daß der Meistbietende den Grund erhalte; es sei von einer halbjährigen Kündigung die Rede, während der Grund auf 5 Jahre verpachtet werde, was ein Widerspruch sei: kurz, sie entsprechen nicht den Bedingungen von wirklichen Offerten. Auch habe er die offene Meinung, daß beide Aubote in niedrig und daher nicht im Interesse der Gemeinde gelegen seien: er wäre daher für eine nochmalige Aus¬ schreibung. Hemeinderath Ploberger beantragt, beide Offerte nicht an¬ unehmen, wogegen Niemand Etwas sagen könne, und sei eine Lici¬ tation wegen Verpachtung dieses Grundes auszuschreiben. gemeinderath Perl macht aufmerksam, daß nach dem Sections¬ Antrage der Grund einer fremden Gesellschaft in einer andern Gemeinde hingegeben werde, während die hiesigen Steuerträger leer ausgingen. Der Antrag des Gemeinderathes Ploberger auf Nichtannahme der beiden Offerte und Hintangebung des Kohlangerplatzes zur Verpach¬ und im Licitationswege wird angenommen, und als Ausrufspreis der bisherige Pachtschilling ver jährlich 25 fl. bestimmt. Hemeinderath Dr. Hochhauser möchte noch die Licitations¬ Bedingnisse näher festgesetzt wissen. Die Verpachtung auf 5 Jahre mit einer gegenseitigen halbjährigen Kündigung sei ein Widerspruch. Es wäre besser, keinen Zeitraum für die Dauer des Pachtvertrages zu be¬ stimmen und dann eine gegenseitige halbjährige Kündigung festzusetzen, oder den Vertrag auf 5 Jahre abzuschließen, und dann, aber nur der Gemeinde für den Fall, daß sie den Grund im eigenem Interesse brauche, das Recht der halbjährigen Kündigung zuzugestehen. Gemeinderath Josef Huber möchte sich den Zusatz erlauben, daß der Pächter den Uferschutz auf eigene Kosten herzuhalten habe. Der Grund habe auf 3 Seiten eine Beschlachtung, diese habe Herr Reder auf eigene Kosten vergehalten, ohne daß er dazu verpflichtet gewesen sei. Für die Hinkunft solle das aber ausdrücklich als eine Verpflichtung in den Bedingnissen festgesetzt sein, denn sonst könnte einmal die Schlacht einbrechen und das Wasser den Grund wegnehmen, wodurch der Ge¬ meinde eine Auslage von 6 bis 800 fl. zugehen könnte. Gemeinderath Haller bemerkt hiezu, daß der Pächter den Wei¬ sungen der Gemeinde=Vorstehung, welche sich auf diese Herhaltung der ferschlacht beziehen. Folge zu leisten habe, weil sonst der Pächter, wenn die Gemeinde ihm eine Herstellung auftrage, erklären könnte, selbe sei noch nicht nothwendig, und es auf das Aeußerste ankommen lassen könnte. Gemeinderath Dr. Hochhauser faßt die festzustellenden Offer¬ Bedingnisse wie folgt zusammen: Wegen Verpachtung des Kohlanger¬ Grundes werde eine Licitation abgehalten mit dem bisherigen Wacht¬ schillinge als Ausrufspreis: der Grund werde auf 5 Jahre verpachtet: der Gemeinde stehe das Recht einer halbjährigen Kündigung des Ver¬ trages frei, wenn sie den Grund für eigene Zwecke benöthige; der Bächter habe ausser der Leistung des Pachtschillings auch die Ufer¬ Beschlachtung in solidem Zustande herzustellen, hinsichtlich dessen die Ueberwachung der Gemeinde zustehe. Diese Offertbedingnisse werden zum Beschlusse erhoben. — S. 2669 und 2690. Gemeinderath Carl v. Jäger wünscht, daß die Licitation bald vor sich gebe, weil die Triftung schon da sei. Hemeinderath Ploberger glaubt, daß die Verlautbarung in der Zeitung am Sonntage erfolgen und die Licitation am Montage vorgenommen werden könnte. Gemeinderath Perl erwidert, daß die Licitations=Kundmachung. doch einige Tage vor der Licitation erfolgen müsse, Vice=Bürgermeister Schaider übernimmt wieder den Vorsitz.) Fortsetzung folgt.) Der Veteranen=Verein von Steur) feiert das Jubelfest des hohen Herrscherpaares mit Absendung einer Adresse an Se. Majestat. Ausruckung des Vereines zum allgemeinen Kirchenfeste und Unterstützung der allen ge¬ prechlichen, erwerbsunfähigen Veteranen. Die Adresse liegt Sonntag den 20. d. M. auf der Herberge zur offentlichen Ansicht auf. Geselligkeits=Club.) Wir machen unsere Leser wieder¬ soll darauf aufmerksam, daß die vorstellung dieses Vereines zur Jubiläumsfeier des a. v. Herrscherpaares, deren Reinerträgniß veranntlich den Abgebrannten in Neumarkt gewidmet, wird, im stadt. Theater am nächsten Dienstag den 22. d. M. stattfindet, und daß Billets hiezu bereits bei Herrn Franz Tomit in der Enge zu haben sind. Gefunden wurde vier ein großes keitenformides unde alsband. 2 Zimmer= und 1 Kastenschlusse. — Laur. Zuschrift des Reclamations=Bureau der Kronprinz Rudolf¬ an sind die im Monate März d. J. auf den verschiedenen Stationen gefundenen Gegenstande an das viesige Kund¬ Devot gelangt und zwar: Station St. Valentin, 1 graue mutze; Obertraun; 1 schottische Reisemute: Schar¬ Messer mit Kantower, 1 alter brauner Loden¬ in but Glandorf. 1 Sacktuch, Jacke, 1 Sturze, 1 Hemd: Klagenfurt: 1 brauner Nohrstoa; Traunkirchen: lederne Umanatasche mit Wollihawl und Plaidriemen. Hausmüße, 1 Flasche mit Wein, 1 Cursbuch. 1 Catalog, Chemicalien=Preisliste, Reisepaß Friedrich Bruns), Rob. (Todesfall.) Am Dienstag den 15. d. M. um 12 Uhr Nacis, starb hier der Deficientenpriester, Hochw. Herr¬ Vincenz Havn im Alter von 77 Jahren. Das Leichen¬ Begängnis findet heute um 4 Uhr Nachmittaas statt. (Hauptverhandlungen beim niengen k. k. Kreis¬ Gerichte.) Am 17. April: Gegen Carl Luger, Dienstnecht. in Kafermark. Bezirk Enns, wegen Verbrechens der Schandung und Expressung. Abbellverhandlungen beim hiesigen I. F. Kreis¬ Gerichte.) Am 17. April: Gegen Georg Steindler, Weichen¬ wachter in Großramina, und dessen Ehegattin Maria Steindler wegen Ehrenbeleidigung. Am 24. April: Gegen Anna Rei¬ huber, Dienstmagd in Grundberg, wegen Ehrenbeleidigung, gegen Carl Dumfort in Kegelbrühl wegen Uebertretung gegen die Sicherheit fremden Eigenthums durch feuergefährliche Handlung; gegen Georg Eggendorfer, Gastgeber in Kegel¬ brübt, wegen Ehrenbeleidigung. (Berichtigung.) In Nr. 29 soll es in der Rubrik „Oert¬ liches" in dem Absatze „Kreisgerichtliche Urtheile“ Zeile 7 von unten statt „Franz Halbmayr richtig: „Ignaz Halbmayr heißen. (Verstorbene.) Den 12. April: Rudolf Ralla, Maschinschlossers=Kino, Nr. 315 in Wieserfeld, 9 Monate all, Wassererauß ins Gebirn. Georg Vrielinger, verehel.
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