Der Alpen-Bote vom 6. April 1879

Pränumeration 2. für Steur: vierteljährig halbjährig . ganzjährig durch Post: vierteljährig „ 50 - * halbjährig ganzjährig. Einzelne Blätter 6 kr. Zustellungs-Gebühr in's Haus jährlich 40 kr. Inserate werden nach dem billigst festgesetzten Tarife berechnet. „Eingesendet wird die einspaltige Petitzeile mit 10 kr. berechnet. Schluß des Blattes für Annahme von Inseraten und Artikeln für den betreffenden Tag Samstag und Mittwoch 11 Uhr Mittags. Ausgabe der Sonntags-Nummer 8 Uhr Früh, der Donnerstags-Nummer 11 Uhr Vormittags. Redaktions-Expeditions-Locale W. Haasische Buchdruckerei & Lithogran Steyr, Grünmarkt Nr. 49. Manuscripte werden nicht zurückgestellt, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. Zuschriften vortofrei. Nur mit Retourmarken versehene briefliche Anfragen um Auskunft über Inserate werden antwortet. Inserate und Pränumerationsbetrag müssen vorhinein bezahlt werden. O. Steur Sonntag den 8. April 19 23. Jahrgang. Sur alles eschichte. im Abgeordnetenhause antwortete der Abg. Neu¬ wirth in der Sitzung am Donnerstag auf das Expose des Finanzministers nebe Reichsraths=Verwandlungen) in schnei¬ diger Rede, wonach die finanzielle Situation des Reiches beiweitem nicht so rona sich ansieht, wie Freiherr von Pre¬ tis sie geschildert. Auch Neuwirth kommt mit einer ziffer¬ mäßigen Darlegung, aus welcher erfolgert, daß in den letzten 5 Jahren die Steuertraft des Volkes nicht zu, son¬ dern abgenommen habe. In der Sitzung vom 4. d. M. wurde das Gesetz über die Einverleibung des Hafens von Sizza angenommen sodann die Budget=Debatte fortgesetzt. In Vorarlberg verweigerte die Majorität des cleri¬ calen Landes-Ausschusses die Absendung des liberalen Landeshauptmannes Grafen Belrupt zum Kaiser-Jubiläum nach Wien und beschloß, die Adresse einfach durch die Statt¬ halterei zu schicken. Das Vorgeben der clericalen Majoritai erregt nach einem Telegramme der „Presse aus Feldkirch allgemeine Indianation. in Ungarn hat der Prandent des Abgeordneten¬ hauses, Herr v. Ghiczy, diese Stelle zuruckgelegt. In der Sitzung am 2. d. M. gelangte nämlich ein Schreiben desselben zur Verlesung, in welchem er anzeigt, daß er wegen vorgeschrittenen Alters das Präsidium des Hauses und zugleich das Abgeordneten Mandat (Goyczy ist von Komorn gewalt niederlege. Jotai druckte dem zurück¬ tretenden Prandenten in einer mit lebhaftem Beifalle auf¬ genommenen Rede den Dank des Hauses aus. „Wer Alles gethan, was er tun mußte, der hat das Recht, die Rube aufzusuchen", sagte er unter Anderm mit Bezug auf Ghiczy. Am 3. d. M. fand die Neuwahl des Präsidenten statt, und wurde hiebei Josef Slavy zum Präsidenten gewählt. Die griechi=turrisse Grenzfrage wird von Tag zu Tag brennender. Herr Fournier, der französische Botschafter, hat den Großvezier benachrichtigt, daß Frank¬ reich. Oesterreich und Deutschland die vom Berliner Con¬ greß empfohlene türkisch griechische Grenze befürworten Die übrigen europäischen Machte aben sich bemalich dieser Frage noch nicht entschieden und auf den griechischen Appell noch nicht geantwortet, doch ist es kaum fraglich, daß sie an den Bestimmungen des 13. Protocolls festhalten werden. Die griechische Regierung scheint der festen Hofnung zu sein, daß Europa ihre in Berlin erworbenen Rechte zur Geltung bringen wird. Wegen Ost=Mumeliens scheinen die Verband lungen noch immer zu keinem Abschluß gekommen zu sein. Es scheint, daß die Schwierigkeiten mannigfachster Natur sind. Vor Allem ist bezüglich der Theilnahme und der Starte der Contingente noch nichts entschieden. Deutschland halt nicht mit und Frankreich ebenfalls nicht sicher ist. daß Oesterreich, Italien und England Truppen schicken. Nun handelt es sich um die Frage, ob auch noch Russen und Turten theilnehmen sollen. Gegen die Letzteren werden zahlreiche Einwendungen erhoben. Der Großvezier soll dem Vorschlag der gemischten Occupation ein von ihm ausge¬ arbeitetes Project gegenüberstellen, welchem zufolge die Besetzung jener Provinz den regularen türkischen Truppen anvertraut werden soll, wogegen die europäischen Machte den Gouverneur ernennen, welcher seine Functionen unter der Controle der internationalen Commision in Phi¬ ivovel ausuben wurde. Sollten diese Vorschläge nicht angenommen werden, so wurde der Großvezier darauf bestehen, daß die an der Occupation theilnehmenden regularen türkischen Truppen die Majorität des Besatzungs¬ Lords bilden und die von den einzelnen Machten entsandten Truppen die Zahl von 2500 Mann nicht überschreiten sollen. Natürlich sind diese Dinge nicht ernst zu nehmen ja Niemand auf türkische Wunsche Rücksicht nimmt. Vor¬ läufig ist das ganze Arrangement auf ein Jahr berechnet was dann kommen wird, weiß der liebe Himmel. Der Senat Frankreichs hat mit 157 gegen 126 Stimmen beschlossen, die Berathung des Antrages, betreffend die Ruckkehr der Kammern nach Paris und die Revision der Verfassung, zu vertagen. Gesterreichischer Reichsrath. Abgeordnetenhaus. (423. Sitzung am 28. März.) R. v. Kozlowski und Genossen interpelliren den Handelsminister wegen des Zustandekommens der Eisenbahnlinie Chyrow-Neusander. Der Petitions-Ausschuß erstattet eine Reihe von Berichten, die ohne bemerkenswerthe Debatten angenommen werden. Mar Freiherr v. Kübeck referirt über die Regierungs=Vorlage betreffend die Registrirung der Handelsschiffe. Dr. Monti wünscht daß die verschiedenen Landesfarben, besonders die dalmatinischen, in die Flagge aufgenommen werden. Präsident Dr. Rechbauer macht den Redner aufmerksam, daß dies nicht Gegenstand der Tagesordnung sei. Das Haus beschließt das Eingehen in die Special=Berathung. Bei § 4 tellt Dr. Vitezic den Antrag, bei Schiffen, welche österreichischen und ungarischen Staatsangehörigen zusammen gehören, die Eigenthums¬ heile getrennt zu registriren. Dies wird nach einigen vom Regierungs¬ Vertreter Hofrath v. Hardt gemachten Einwendungen abgelehnt und der ganze Gesetzentwurf ungeändert beschlossen. Dr. Schau berichtet über die Etschregulirung von der Passer¬ mündung bis Sacco: die Vorlage wird ohne Debatte angenommen. Das Haus beschließt hierauf das Gesetz über die Regelung des Rechnungs- und Controldienstes in dritter Lesung und schreitet zu der in der letzten Sitzung beschlossenen Besprechung aus Anlaß der Beant¬ vortung der Interpellation der Abgeordneten Neuwirth und Ge¬ nossen in Bezug auf die handelspolitischen Beziehungen Oesterreichs zu den Staaten der Balkan=Halbinsel und insbesondere zu Serbien. Fux (aus Znaim) tadelt die Handels=Politik gegenüber Serbien. Die Zoll-Einigung sei schon ein überwundener Standpunkt, es scheine nur mehr ein Meistbegünstigungs-Vertrag zu erreichen, wobei uns noch andere Mächte überholt haben. Die Quelle der geschehenen Irrthümer lege in der Suprematie Ungarns. Der Redner erwartet, daß die Re¬ nierung mit kräftiger Hand eine neue und richtige Handelspolitik an¬ bahnen werde. (Beifall.) Dr. Maan erörtert die früheren handelspolitischen Beziehungen zur Türkei seit dem Frieden von Passarowitz, Oesterreich müsse die Zolleinigung mit Serbien durchsetzen. Dies erfordert aber, daß der dalmatinische Zolltarif aufgehoben und die occupirten Länder in die sterreichische Zollgrenze einbezogen werden. (Beifall.) v. Pacher bedauert, daß Oesterreich auf dem Berliner Congreß für die Souveränetät Serbiens eingetreten sei, ohne vorher die Zoll¬ einigung unwiderruflich festzumachen. Es scheinen überhaupt in der erbischen Frage die ungarischen Interessen ausschlaggebender zu sein, als die der diesseitigen Reichshälfte. Handelsminister R. v. Chlumecky erklärt, daß er nicht in der lage sei, jetzt detaillirte Mittheilungen zu machen, da die Verhandlun¬ gen mit Serbien, die sich günstig gestalten, im Zuge sind, und ihm Reserve auferlegen. (424. Sitzung am 31. März.) Nach Beantwortung mehrerer Interpellationen berichtet Aba. Wolfrum über den Staats¬ voranschlag und das Finanzgesetz für 1879. — Die General¬ debatte bietet nichts besonders Interessantes. Es sprechen Bärnfeind gegen). Wanka für, Dr. Prarak (gegen), Naumowicz (für, Dr. Bosnia (gegen), Fux aus Znaim (fur). (425. Sitzung am 2. April.) In der General=Debatte über den Staatsvoranschlag spricht Dr. Menger (für, worauf der Finanzminister Freiherr v. Pretis das Wort ergreift, dessen Rede entschieden die interessanteste der bisher gehaltenen ist und ein förmliches Finanzprogramm der Regierung enthält, das allerdings geeignet ist, die gemischtesten Gefühle zu erregen. Freiherr v. Pretis weist zunächst die Beschuldigungen des Freiherrn v. Divauli gegen die Finanz=Organe in Tirol zurück und erklärt, daß er die vom selben angeführten Fälle genau untersuchen lassen verde. Die Antwort des Negierungs-Vertreters bei dem Land¬ tage in Innsbruck (des gegenwärtigen Ministers des Innern Grafen Taaffe) auf die in analoger Angelegenheit eingebrachte maßlose Interpellation war eine vollständig gerechtfertigte. Bei dem ganzen Vorgange, sowol bei der Interpellation, als bei den gestrigen Angriffen, scheint aber eine andere Tendenz obzuwalten, als die, die Interessen des Unterthanen zu schützen. (Beifall.) Was die Beschuldigungen des Freiherrn v. Divauli wegen der Branntweinsteuer betrifft, so fordere er denselben auf, einen bestimmten Fall zur Kenntniß des Ministers zu bringen, damit derselbe den Beamten strafen könne. Thue dies aber der genannte Abgeordnete nicht, so wolle der Minister constatiren, daß hier im Hause eine unwahre Beschuldigung gegen Beamte erhoben wurde. Auf den Staatsvoranschlag übergehend, weist der Minister darauf hin, daß seit dem Jahre 1868 durch die Trennung der Justiz von der Verwaltung, durch die Verbesserung des Unterrichtes, durch die enorme Vermehrung des gesammten Verkehrslebens und die bessere Ausrüstung der Armee das Erforderniß bedeutend gestiegen ist. Trotz¬ em wurden seitdem 179 Millionen Staatsschulden gezahlt, für 1300 Millionen Eisenbahnen gebaut und 177 Millionen Subventionen ge¬ ahlt. Gleichzeitig hat sich aber auch der Ertrag der Steuern gehoben. vorüber der Minister ausführliche statistische Mittheilungen macht, aus denen 3. B. hervorgeht, daß die Vorschreibung der directen Steuern Quinquennium 1872 bis 1877 jährlich um 10 Millionen mehr metria, als im früheren Quinquennium, während sich zugleich die wirklichen Einzahlungen noch stärker vermehrten. (2) Die Leistungs¬ Fähigkeit der Bevölkerung ist also jetzt thatsächlich größer, als früher. Der Minister ist überzeugt, daß die Ordnung des Staatshaushaltes und die Herstellung des Gleichgewichtes möglich ist. Das Schulden¬ Fursten Jahresbericht des Berschönerungs-Vereins. (Schluß.) Die Länge sämmtlicher vom Vereine angelegten Wege betragt schon nahe an 3 deutsche Meilen und ist die räum¬ liche Ausdehnung derselben mit ihren zahlreichen Sitzbanken, Baum= und Gesträuche Anpflanzungen mit den jährlich noth¬ wendigen Beschotterungen, Beschneidungen: Nachsetzungen von Gebüschen. Baumen, Baumpflocken Befestigungen der jungeren Baume an dieselben, begreiflicher Weise auch die Ursache, daß durch die Instandhaltung des Geschaffenen die Mittel des Vereines derartia in Anspruch genommen wer¬ den, daß mancher Wunsch, manche beabsichtigte Neuherstellung noch nicht zur Verwirklichung gebracht werden konnten. Die hauptsächlichsten Arbeiten des verflossenen Jahres waren: Auf dem Tador: Anbringuna zweier neuer Sitzvante, Neubescholteruna des ganzen Weges. Auf dem Dachsbera: Wegausbesserungen und Ge¬ strauche Nachsetzungen. Auf dem Christkinderwege: Setzung vieler ab¬ vanden gekommener Baumpflocke und Ausspeicherung eines großen Vorrubes durchgeworfenen Schotters für die neuer nothwendig werdende Wege Uebertretung. Ausbesserung des Weges entlang des Kammer¬ hoferischen Hauses in Reichenschwall bis zur Bellinger¬ stiege. Bei der obenerwahnten Herstellung des Weges von Neulust bis zur Reithoferischen Fabrik stellten die jetzigen Besitzer von Neulust und Herr Reithofer den gronten Theil des zum Schotterverfuhren nomiaen Fuhrwerkes dem Ver¬ eine gratis zur Verfügung, wofür selben hiemit der ver¬ bindlichste Dank ausgesprochen wird. Auf dem oberen Wyracherwege wurden bei 4000 Weißdorn=Setzlinge zur Heckenbegrenzung des Weges gepflanzt und zahlreiche schadhafte Baumpflocke erneuert. Bei der Forlinger=Gartenmauer in Vorach wurden durchwegs Weiden=Zäunungen angebracht, wozu der Besitzer das Material aratis beistellte. Die durch wiederholte Hochwasser der Enns am Schiff¬ wege verursachten Beschädigungen erforderten an verschie¬ denen Orten die Aufführung von Steinmauern zum Ufer¬ schute. Die gänzlich unbrauchbar gewordenen Sitzbanke munten durch neue ersetzt werden, ebenso wurden einige 20 Baume gepflanzt. Am Stadtpfarrplatze wurden 3 Sitzbante mit eisernen Gestellen angebracht und das Steindenkmal für Herrn Theißig an seinen Bestimmungsort gebracht. Der Stadtae¬ meinde ist es zu danken, daß für selbes zum Schutze gegen die Einflusse des Winters eine zerlegbare Umbullung von Holz angeschafft wurde. Auf der Rederleithen wurde eine neue Ruhebant angebracht und ein Nußbaum dazugestant, sowie ein Zugana vergerichtet. Bei Anleguna des Weges nach St. Ulrich war Josef Reder so freundlich, die Durchführung des¬ Herr selben durch seinen Grund zu gestatten, eine große Anzahl Fuhren zur Beischauung des Baumateriales unentgeltlich zu leisten und den Sieg über den Wassergraben nach seinem Teiche auf eigene Kosten verzustellen. Desgleichen leitete der Besitzer des Meierautes in St. Ulrich durch mehrere Tage unentgeltliches Fuhrwert zur Schotterbringung aus seiner Schotterarube. Die Besitzer des Hubergutes in Jägerberg und des Grabenhofer¬ gutes gestatteten, in ihre Grunde so viel einzuschneiden, als die Breite des anzulegenden Weges erforderte. Es sei hiemit obgenannten Herren der verbindlichste Dank für ihre dem Vereine uno dem Publicum bewiesene Opferwilligkeit ausgedruckt. Zur im heurigen Jahre auszuführenden Beschotterung des Gartner=Alleeweges, des Berger= und Si¬ Ulricher Weges wurden im verflossenen Jahre bei 500 Fuhren durchgeworfenen Kieses in Vorrathshausen auf die Nabe ihrer Bestimmungsorte verführt, wobei die löbl. Be¬ triebsleitung der k. k. priv. Kronprinz Rudolf=Eisenbahn dem Vereine eine dankenswerthe Beihilfe durch unentgeltliche Beistellung eines Schotterwagens und durch die Erlaubniß zur Ueberführung des Schottermateriales über die Eisenbahn¬ Innsbrücke zugekommen lien. Nach diesem die Geduld der hochverehrten Versamm¬ lung ermüdenden, aber dem Ausschusse als unabweisliche Pflicht gebotenen Rückblicke auf die Geschäftsgebarung des¬ selben in der seitherigen und letztjährigen Vergangenheit tann der Ausschuß die erfreuliche Mittheilung machen, daß sich der Verein in seiner Mitgliederzahl durch die die erfolg¬ sen Austritte überwiegenden Neubeitritte, worunter Herr Graf Lamberg, der jetzige Besitzer des Schlosses Steyr, mit einem Jahresbeitrage von 10 fl. weiters gehoben habe; daß auch heuer wieder vom Vereine der Herren Wilden die namhafte Spende von 250 fl. unserer erschöpften Ver¬ einscane gewidmet wurde, für welche hiemit den großver¬ zigen Gebern der aufrichtigste Dank gesagt sei. Betreffend die Cane=Gebarung sind die Jahres Gesammt¬ 1562 fl. 36 kr. Einnahmen mit die Jahres-Ausgaben mit 1463 fl. 50 kr. zu beziffern, wornach ein Ueberschuß von 90 fl. 12 kr. sich ergibt. Weiters sind jedoch noch verschiedene aus¬ tandige Rechnungen im Betrage von 192 fl. 16 kr. zu begleichen, so daß sich ein wirklicher Abaana von 3 fl. 942 kr. herausstelli. Schließlich erübrigt dem Ausschule noch die angenehme Pflicht, dem hochverehrten Vereine für die auch im verflosse= nen Jahre wieder bewiesene rege und thatkraftige Antheil¬ nahme seinen Dank zum Ausdrucke zu bringen, mit der

Seite 2 Nr. 28 machen muß ein Ende nehmen. Die Sparsamkeit kann und wird zum Ziele führen. Außerordentliche Ereignisse, welche die Ehre und Macht¬ stellung des Staates herausfordern und Opfer beischen, konnten die Aufgabe erschweren, aber nicht vereiteln. Die Regierung hat sich schon bemüht und wird sich fernerhin bemühen, sowol in der Administration, als bei der Armee alle statthaften Ersparungen eintreten zu lassen. Daneben müssen aber die Einnahmen vermehrt werden. Dies ist nur durch eine Reform der directen Steuern möglich, die nicht nur in scalischen Interesse stattfinden soll, sondern auch ein Gebot der socialen Gerechtigkeit und der öffentlichen Moral ist. Doch auch auf dem Gebiet der indirecten Steuern können größere Erfolge angebahnt werden z. B. bei der Zucker= und Petroleum Besteuerung. Wenn Jedermann seine Pflicht thue, so werde das Ziel, die Herstellung des Gleichgewichtes ur Wohlfahrt des Staates erreicht werden. Der Minister empfiehlt das Eingehen in die Specialdebatte. Hiemit hatte die Debatte ihren Höhepunkt erreicht. Was nach kam, war nicht mehr geeignet, die Aufmerksamkeit des Hauses besonders zu fesseln. Es sprachen noch Dr. Oelz (gegen). Dr. Haase (für und Dr. Vicentini (gegen). — Die Debatte wird abgebrochen. Herreiches. (Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes am 28. März.) Der Vorsitzende Vice=Bürgermeister Gustav Gschaider die Gemeinderäthe: Franz Breslayr, Ferdinand Gründler, Josef Haller Dr. Johann Hochhauser, Josef Huber, Leopold Huber, Anton Jäger v. Waldau, Carl Jäger v. Waldau, Franz Jäger von Waldau, Anton Mayr, Mathias Herz, Josef Peyrl. Franz Ploberger, Georg Pointner, Johann Redl, Franz Schachinger, Wenzel Wenhart. — Schriftführer: Gemeinde=Secretär Leopold Anton Jolieder. Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags. Der Vorsitzende eröfnet die Sitzung in Vertretung des durch Krankheit verhinderten Bürgermeisters, constatirt die Anwesenheit der ur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzahl von Gemeinderaths=Mitglie¬ dern und macht hierauf 1. nachstehende Mittheilungen: a) Eine Eingabe der Mitglieder der städt. Gewölbe= und Feuer¬ wache, mit welcher dieselben ihren Dank für die erfolgte Erhöhung ihrer Löhnung in den Sommermonaten Ausdruck geben. — Zur Kenntnis. b) Eine Eingabe des städt. Diurnisten Herrn Sebastian Johann Prandstötter, mit welcher derselbe für die mit Sitzungs=Beschlusse von 21. Februar d. J. im gewährte Remuneration per 30 fl. für die Be¬ oranna der antographischen Arbeiten dankt. — Zur Kenntniß. 5. 29, Präs. *) Nachstehenden Bericht des städt. Casseamtes: „Löbliche Ge¬ meinde=Vorstehung! Nach der Bestimmung des für die Gebarung bei der Stadtrasse im Jahre 1879 gemeinderätlich genehmigten Bräliminars oll von dem am 30. August 1875 zur Bezahlung dringender Schul¬ haus- und Wasserkunst=Bankosten Raten bei der hiesigen Sparkasse gegen Verpfändung eigenthümlicher Staats-Obligationen ausgenommenen Vor¬ 20.000 fl. schuß darlehen der bereits am 2. December der größere Theil mit 15.000 fl. zurückgezahlt worden ist, nun im Laufe des Jahres 1879 auch der Rest ver 5.000 fl. zurückgezahlt werden. „Nachdem aber eben jetzt, bei vorhandener bedeutender Barschaft diese Restzahlung ohne Gefährdung der currenten Gebarung ermög¬ licht war, wurde dieselbe, um eine weitere Verzinsung mit 1. März ab zu vermeiden, auch schon heute mit dem baren Betrage von 5000 fl. bei der Sparkasse abgestattet, und ist nun durch die gänzliche Rückzah¬ lung dieses Vorschuß - Darlehens ver 20.000 fl. die Interessenlast der Stadt Steyr für das Jahr 1879 um 1357 fl. 6 kr. verringert worden. Die nach der Rückzahlung dieses Schuldrestes zurückerhaltenen verpfändet gewesenen vinculirten 7 Staats-Obligationen der Noten=Reute do. 1. November 1869, nämlich Nr. 474, 175, 476, 477, 10000 fl. 10.000 fl. zusammen per Nr. 481, 182, 483 à 1000 fl., mit 3000 fl sammen also im Nennwerthe von 13000 fl werden in der Anlage zur Redepositirung bei den Effecten der Stadt¬ Willner casse ergebenst überreicht. — Steyr, am 27. Februar 1879. Lassen=Director. Paarfüsser, Controlor.“ — Wird zur Kenntniß ge¬ kommen. — K. 2279. d) Einen Erlaß des k. k. Statthalterei=Präsidiums, welcher Der Alpin-Hott. An den Herrn Bürgermeister in Steyr. — lautet: K. 693. Präs. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben allergnädigst zu gestalten geruht, daß die von Seite der Stadtgemeinde Steur anläßlich der bevorstehenden Feier des 25. Jahrestages der Allhöchsten Vermählung Ihrer k. und k. Majestäten zu errichtenden Stiftung im Betrage von 1000 fl. behufs der Unterstützung krüppelhafter österreichischer Soldaten den Namen „Franz Josef= und Elisabeth-Stiftung“ führen dürfen. ich habe die Ehre. Ener Wohlgeboren hievon zu Folge hohen Erlasses des Herrn Ministers des Innern vom 17. d. M., Z. 1155/M. I. und inter Bezugnahme an den Bericht vom 6. d. M., Z. 2514, zur weiteren Verfügung die Mittheilung in machen. — Lin am 20. März 1879. Der k. k. Statthalter: Widmann.“ — Wird zur Kenntniß genommen. — Z. 3213. *) Nachstehende Zuschrift der Gasdirection: „Steyr, den Löbliche Gemeinde-Vorstehung der Stadt Steyr 16. März 1879. In Erwiderung der geehrten Zuschrift vom 10. d. M., Z. 2624 beehre ich mich im Einverständniß mit meiner General=Direction in Augsburg bekannt zu geben, daß wir mit Vergnügen bereit sind, zu dem am 24. April d. J. Abends in den Langer'schen Restaurations¬ Localitäten zur Feier der silbernen Hochzeit des Allerhöchsten Kaiser¬ paares stattfindenden Festconcerte die Gasbeleuchtung in den vor¬ benannten Localitäten unentgeltlich beimstellen, und ebenso, wie ich bereits mündlich die Ehre hatte. Herrn Vice=Bürgermeister G. Gschaiden mittheilen, werden wir am Vorabende dieser Feier den Stadtplatz, owie ein Transparent am Rathhause festlich mit Gas auf unsere Kosten beleuchten. Es zeichnet sich mit vorzüglicher Hochachtung Pettenkoser. Director." Wird zur angenehmen Kenntniß genommen. B. 2976. 1) Der Vorsitzende theilt mit, daß bei der zufolge Gemeinde¬ raths-Sitzungsbeschluß vom 21. Februar d. J. am 10. März d. J. veranstalteten Licitation von altem Material nachstehender Erlös erzielt worden sei und zwar: 161 fl. 8 kr. 1. für altes Eisen 618 „ 52½ „ Messina und Metall - — Blei¬ 266 „ 60 3. 4. „ schmiedeiserne Schläge 43 „ 80 Summa 1090 fl. 30 kr. Wird zur Kenntniß genommen. g) Ueber Aufforderung des Vorsitzenden verliest der Schrift¬ Uhrer nachstehenden Erlaß des k. k. Statthalterei=Präsidiums: „Z. 662. Bri¬ An den Herrn Bürgermeister in Steyr. Verheerende leberschwemmungen einiger Flüsse im Königreiche Ungarn, namentlich der Theiß und der Maros, haben weite, gesegnete Landstriche ver¬ wüstet und eine der blühendsten Städte des Landes, die königl. Freistadt Szegedin. in geradezu verhängnisvoller Weise betroffen. Aller menschlichen Anstrengungen spottend. hat das entfesselte Element in der Nacht vom 11. d. Mts. die schützenden Dämme durchbrochen, den größten Theil der Stadt überfluthet und nach den vorliegenden Nach¬ ichten zahlreiche Häuser mit dem gesammten Hab und Gut ihrer Be¬ wohner gänzlich zerstört, Menschenleben zum Opfer gefordert, und liches Unglück über zahllose, zum Theile aller Mittel entblößten Familien gebracht. Rasche und gemeinsame Hilfe, und ein Zusammen¬ wirken vereinter Kräfte ihn Noth, um die Folgen dieses außerordent¬ chen Elementarnal des für die verarmten und größtentheils flüch¬ sigen Bewohner von Szegedin nach Thunlichkeit zu lindern; die Bevölkerung der diesseitigen Reichshälfte wird ihre, bei fremdem Un¬ de iedereit bewährte Theilnahme gewiß auch in diesem Falle bethätigen wollen, wo das unter dem gemeinsamen Scepter unseres Allergnädigsten Kaisers und Herrn stehende Königreich Ungarn ein¬ o schwere Heimsuchung erfahren hat. — Seine Excellenz der Herr Minister des Innern hat sich demnach zu Folge hohen Erlasses vom 5. d. Mts., K. 1185 M. I., veranlaßt gesunden, in sämmtlichen in Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern eine öffentlich¬ Sammlung milder Beiträge zur Unterstützung der in Folge der Ueber¬ schwemmung verunglückten und hilfsbedürftigen Bewohner der l. Frei¬ stadt Szegedin in Ungarn auszuschreiben, wovon ich Euer Wohlgeboren mit dem Ersuchen in Kenntniß setze, wegen Einleitung und thunlichster Förderung dieser Sammlung schleunigst das Geeignete zu verfügen, und die eingebenden Beträge hieher einzusenden, von wo aus dieselben im letzten Tage eines jeden Monates mit einer genauen, die Namen der Spender und die gewidmeten Theilbeträge enthaltenden Consignation dem Herren Minister des Innern vorgelegt werden, damit dieselben im Wege des königl. ung. Ministeriums des Innern so schnell als möglich an ihre Bestimmung gelangen. Behufs Verfassung dieser Constanation, sowie behufs Verlautbarung der Spender in der Linzer=Zeitung wollen ner Wohlgeboren die dortamts einlangenden Beträge mit einer solchen Lonsignation hieher senden. — Linz, am 16. März 1879. — Der k. k. Statthalter: Widmann." Hiezu bemerkt der Vorsitzende, daß er diesen Act aus dem Grunde habe vorläufig unerledigt gelassen, weil gerade die Durchführung der Subscription für die hiesigen Armen im Zuge gewesen sei daher eine zweite gleichzeitige Sammlung nicht leicht möglich gewesen wäre: auch habe er dem Gemeinderathe diesen Act vorlegen wollen. Uebrigens sabe er auch hievon dem Herrn Statthalter unter Angabe der Gründe Bericht erstattet. Der Vorsitzende ersucht demnach schlüssig zu werden, auf welche Weise die Subscription einzuleiten wäre. Gemeinderath Anton v. Jäger stellt den Antrag, es seien die Subscriptionsbögen im Rathhause aufzulegen, wohin sich Diejenigen u begeben hatten: welche etwas geben wollten. Man könne den Ar¬ menvätern nicht zumuthen, daß sie continuirlich Betteln geben, und sei es für dieselben zu viel. zweimal im Monate sammeln zu müssen. Gemeinderath Ploberger glaubt, die Subscriptionsbögen seien auch bei den Redactionen aufzulegen, weil Vielen der Gang in's Rath¬ aus zu weit sei, auch anderwärts nehmen die Zeitungen Spenden in Empfang Gemeinderath Perl frägt, ob man nicht wisse, wie in andern Orten diese Sammlung eingeleitet werde. Der Vorsitzende hebt hervor, daß natürlich das Ergebniß ein besseres würde, wenn man von Haus zu Haus sammeln gebe, weil viele das Nachtragen nicht recht gewohnt seien. Der Erfolg werde daher bei einer bloßen Empfangnahme der Spenden im Rathhause nicht so gün¬ stig sein, wie wenn die Armenväter sich dieser Ausgabe unterziehen würden. Das Unglück sei eben groß und sei es der Wunsch der Regierung daß alles Mögliche hiefür geschehe. Gemeinderath Perl erwidert, daß das Sammeln außerordent¬ lich mühsam sei, gibt aber auch zu, daß es richtig sei, daß das Erträg¬ niß ein sehr minderes sein würde, wenn die Spenden in's Rathhaus getragen werden müßten. Gemeinderath Pointner glaubt, man solle zuerst an die Armen¬ väter die Aufrage stellen, ob sie geneigt seien, die Sammlung zu über¬ nehmen. Sollten sich dieselben nicht gerne herbeilassen, so wäre es besser, wenn die Subscriptionsbogen, statt im Rathhause allein, auch bei ein¬ seinen Bürgern, wie dies bei Ausgabe der Neujahrs=Enthebungskarten der Fall sei, aufgelegt würden, damit die Parteien nicht so weit zu ge¬ den brauchen. Es seien immer 7 oder 8 Bürger so freundlich, derartige Consignationen bei sich aufzulegen; wenn sich aber die Armenväter herbeiließen, die Sammlung versönlich vorzunehmen, so würde er eine solche Sammlung von Haus zu Haus vorziehen. Gemeinderath Dr. Hochhauser findet es nicht ganz passend. wenn die Gemeinde eine Subscription einleite, ohne sich selbst mit einem Geschenke an die Spitze zu stellen. Soviel er bis jetzt gelesen habe. ten alle größeren Städte als solche etwas gegeben, und hätten selbst einere Gemeinden bereits Beträge gezeichnet; so habe auch der Markt Hall, wie er gehört habe, glaublich 200 fl. gezeichnet. Gemeinderath Ploberger erwidert, daß die Gemeinde Hall dieses gethan habe, weil daselbst viele Ungarn seien, sonst würden sie nicht so splendid gewesen sein, wom Gemeinderath Franz v. Jäger noch bemerkt, daß sie dafür auch das Kaiserfest aufgelassen hätten. Gemeinderath Perl glaubt, daß man dann, wenn man im Sinne des Gemeinderathes Dr. Hochhauser handle, den Gemeinde¬ Mitgliedern eine Gelegenheit biete, zu sagen, die Gemeinde habe ohne¬ hin schon ihren Beitrag gezeichnet, der ja aus dem Steuersäckel komme, und in Folge dessen nichts spenden würden. Weiters macht er auf¬ merksam, daß auch eine Sammlung für Neumarkt nicht ausbleiben werde. Gemeinderath Ploberger bemerkt hiezu, daß man auch für die Neumarkter etwas thun solle, welche eventuellen Falles auch hieher Et¬ was leisten würden, und zwar weit eber als die Ungarn. Gemeinderath Franz v. Jäger frägt, ob nicht die in Aussicht genommene Stiftung hiefür verwendet werden könnte, indem ja auch indere Gemeinden ihre diesfälligen Beschlüsse in diesem Sinne ausge¬ assen hätten, worauf Gemeinderath Pointner erwidert, daß dieses nicht zulässig sei, nachdem selbe bereits von Sr. Majestät angenommen worden sei. Gemeinderath Verz hält es für das Beste, die Angelegenheit wie bei dem Brandunglücke von Kirchdorf durchzuführen, daß nämlich die Gemeinderäthe mit den Armenvätern sammeln gehen, und wäre es Bitte, dieselben Gesinnungen auch dem für das heurige Jahr zu erwählenden Ausse entgegenbringen zu wollen, damit selber auch fernerhin im Stande sei, die zu einer weiten Ausbreitung verangediehenen Vereinsanlagen zu erhalten und nach Maßgabe der vermabaren Mittel weitere Verschö¬ nerungen ins Leben zu rufen. Die leiche Erben. Roman nach dem Enaliseen, tre bearbeitet von Hermine Frankenstein. (26. Fortsetzung.) Achtzehntes Capitel. Verein und doch getrennt. Während der Fahrt nach Warebam an die unge Lady Redmond mit dicht verschleierten Gesichte sehr still und in sich gekehrt da. Der glückliche Brautigam schrieb ihr Still¬ chweigen machenhalter Schuchternen zu und planderte mit ior, ohne Antworten zu verlangen. Er glaubte auch, daß die Trennung von ihrem Vater und Min Edeln sie schmerz¬ lich erregte, — der Abschied von dem Heim ihrer Kindheit, und er war sehr zärtlich und sanft in seinem Wesen, voll zarter Hingebung, die sie im innersten Herzen rührte. ein Lieblina, meine Gattin, musterte er und sein edles Gesicht drukte seine leidenschaftliche Liebe für sie aus. „Du sollst es nie bereuen, daß Du Alles für mich aufge¬ geven vast. Von nun an soll Dein Glück das hochste Zie= meines Lebens sein. Um jeden Preis, mit jedem Opfer will ich Dir jeglichen Schmerz, jede Trauer, jeden Seuzer er¬ sparen. Diana onnete ihr Lippen, als wollte ne eine wilde Bille aussprechen, ihr dunkeln Augen glubten vinter dem grauen Schleier in verzweiflungsvollem Glanze, aber sie be¬ dann sich wieder und blieb stille. Sie kamen gerade recueina auf dem Bahnhofe an um den um drei Uhr nach Stevenion abgebenden Postzug zu benutzen. Sir Hugo val seiner Braut einsteigen und solate vor in das Couve. Der Conducteur schloß die Tur. Die Die¬ ner bestiegen die zweite Classe und bald darauf ertonte ein schriller in und der Zug dampfte langsam zum Bahnhofe hinaus. Der minde Baronel state sich an, es seiner Braut bequem zu machen — er onnete das Fenster, nachdem er ihr er einen warmen Sawi um die Schultern und eine weiche Decke über die Kniee gelegt hatte. Er setzte sich neben ne und schland seinen Arm um ihren Leid. Er bemerkte, daß sie ihm auswich. „ habe Dein Gesicht nicht geseten, seit Du im Tarusose die Stiege verabant, Diana, saate er mit zärtlichen Lächeln. „Du kommt mir sonderbar vor. Ge¬ liebte. Lufte Deinen Schleier und laß mich sehen, ob nicht eine Andere statt meiner junen Braut vier u. Laß mich in die klaren Augen meiner holden Gattin sanen.“ Sie machte keine Bewegung und mit einem elichen Lächeln soll er ihr seit den Schleier zuruk und sante in ihr Gesicht. Bei dem Anblicke desselben fuhr er erschrocken zurua. Es war bleich und say, schmerzverzerrt und Licht und lut waren verschwunden aus seinen Zügen: die sonen Liven waren von einem Ausdrucke grenzenloser Verzweiung sammengezogen und die aranen Augen starrten düster und nonnungslos vor sich hin, so daß er wol erschrecken konnte. Es war Dianas Gesicht, aber furchtbar verander. „Diana", rief er aus, „was soll das beinen?" Die weißen Liven beben im vergeblichen Versuche zu antworten. Sie kauerte vor ihm zusammen wie ein ein¬ gescubiertes, souldbeladenes Geschon dieses Mädchen von stolzen Mulde, seltenem Geiste und Heldenmutta starker Natur „Du siehst aus, wie der Tod Kann ich etwas für Dich uns“ rief er. „Es ist vielleicht ein Arzt im Zuge Er sprana aut, kaum wissend, was er inne: aber Diana vielt ihn mit einer Geberde zuruck. Ich bin nicht trant, sagte sie in alterndem Tone. „Hade Geduld mit mir Verzeihe mir. Ich bin erscholüberreizt. Es hatte den Anschein gehabt, als ob ihr schwerer Kummer sie erstarrt hatte, aber unter seinen liebevollen Hülfe¬ leistungen, die sie zuruckgewiesen, wenn sie es gewaat hatte sina sie an zu tern, und poli, als ob die Seranten rer Verzweiflung gelöst waren, brach sie in so vertiges Schluchzen, in einen solchen Strom von Tränen aus, daß ihr junger Gatte nur noch ängstlicher wurde als zuvor. Aber Sir Hugo stellte keine Frage an sie, sprach kein Wort, sondern schlang sanft, doch mit einer Festigten, gegen welche sie es nicht waate, sich zu wehren seinen Arm um sie und zog sie an seine Brust. Seine Hand streichelte lieb¬ tosend ihre Haare. „Diana, das ist kein korverliches Leiden, noch eine Schwache, wovon Du so erarinen bist, saate er freundlich. „Das ist ein Gemütstummer, nicht wahr?“ Diana konnte seiner Frage moi ausweichen, als sie in diese klaren, blauen Augen scante. Sie war zu jeder Zeit einer unwahren Antwort untavia, aber sie hatte sich bemüht, der Antwort überhaupt auszuweichen, ware in dem Benehmen des Barones nicht eine neue sandte Gewalt gele¬ gen, die ihren Gehorsam erzwana Sie versuchte zustimmend zu nicken. Er verstand ne. Es ist also ein Seelenschmerz, und er wurde ernster es vielleicht, das du die Entdeckung machen. Du pa¬ des einen Irribum begangen, indem Du mich geheiraten? Das Mädchen zögerte. Dann saate ne flüsternd: „Es war ein Irribum, es war Mein armes Mädchen! Du saatest mir, daß Du nich moi liebt, aber ich honte, Deine Liebe zu gewinnen. Diana, hast Du vielleicht entdeckt, daß Du mit einem anderen Manne glücklicher gewesen warst? Ist das Dein Kummer! Welche unendliche Zärtlichkeit lag in seinem Tone, in seinem Blicke Diana fühlte einen stechenden Gewissenschmerz ur das verde Web. das sie dieser ritterlichen Seele vereiten mußte, und sie antwortete heftig, aber in festerem Tone: Können Sie so schlecht von mir denten: Jch bitte gar nicht beiraten sollen: Wenn ich wieder frei ware, wurde ich nie heiraten.“ Wenn ihre Worte ion sehr schmerzen, so zeigte er es doch nicht. „Und es gibt keinen Mann, den Du mir vorzeit „einen. Sie sind der edelste, wahrhaftigste Mann der Welt rief Diana mit etwas von ihrem alten Ungestum. „Lassen Sie mich. Sie versuchte ihr Gesicht vor ihm zu verbergen, aber seine Hand vielt sie fest. Es entstand ein langes Stillschwei¬ gen. Dann lien Sir Hugo nie los, indem er sehr sanft, aber mit tiefem Seufzer sagte: Du sollst mir wie eine Schwester sein. Diana, bis ich Deine Liebe gewinnen kann, wie ich es werde. Eines Tages wirst Du Deine Hand in die meinige legen und mir Liebe für Liebe geben, wie ich bone.“ Diana zog ihren Schleier über das Gesicht. (Forts. I.)

Nr. 28 wünschenswerth, diese Sammlung je eher desto besser einzuleiten. Uebri¬ gens soll man in erster Linie für Neumarkt Etwas thun. Gemeinderath Ploberger bemerkt hiezu, daß man beide Samm¬ lungen zugleich durchführen könnte, indem eine Liste für die Neumarkter und eine zweite für Szegedin angefertigt werden könnte. Gemeinderath Perl macht aufmerksam, daß der Erlaß des Herrn Statthalters nur von Szegedin handle, und bemerkt hiezu der Vorsitzende, daß hinsichtlich Neumarkt noch keine Aufforderung zu einer Sammlung gekommen sei. Gemeinderath Leopold Huber erklärt sich bereit, wenn nach dem Antrage des Gemeinderathes Verz die Gemeinderäthe mit den Armenvätern zu Gunsten von Segedin und Neumarkt, sammeln ain¬ gen, mit dem betreuenden Armenvater sich dieser Aufgabe zu unter¬ ziehen. Auch Gemeinderath Haller erklärt nicht abgeneigt zu sein, sich der Sammlung zu unterziehen, wenn der ganze Gemeinderath sich da¬ ran betheilige Gemeinderath Pointner findet es für überflüssig, daß immer je 2 Personen in ein Haus sammeln geben. Gemeinderath Verz bemerkt, daß dieses wol richtig sei, aber dann würden die Armenväter fragen, warum nicht auch die Gemeinde¬ räthe sich dieser Mühe unterziehen, da sie (die Armenväter, ohnehin ihre Pflichten hätten. Gemeinderath Dr. Hochhauser ersucht um die Umfrage, wel¬ cher von den Gemeinderäthen sich an der Sammlung betheilige, da er ür seine Person sich ausschließe, wenn die Gemeinde nicht mit Zeich¬ nung eines Betrages vorausgehe. Gemeinderath Perl betont, daß Steyr doch einen höheren Betrag als Hall zeichnen müsse, worauf Gemeinderath Dr. Hoch¬ hauser entgegnet, daß Olmütz beispielsweise 200 fl. gegeben habe. Das Unglück von Segedin sei groß, auch Steyr könne durch Hoch¬ wasser geschädigt werden. Er halte dieses Unglück für größer, als ein Brandunglück, denn gegen Brandschaden könne sich Jedermann durch securam schützen, während bei einer solchen Calamität, wie sie in Szegedin eingetreten sei, sich Niemand habe schützen können: daher verde hiedurch das Mitleid weit mehr herausgefordert, als bei einem Brandunglücke. Gemeinderath Anton v. Jäger bemerkt, es sei Nichts bekannt daß bei dem großen Brandunglücke von Steyr Spenden von Szegedin hieher gekommen seien. Gemeinderath Ploberger bezeichnet es als richtig, daß die Ungarn in dieser Richtung Nichts thun, aber man müsse in einem sol¬ chen Falle menschlich fühlen. Gemeinderath Dr. Hochhauser schlägt vor, seitens der Ge¬ meinde selbst 300 fl. zu spenden. Den Einwurf des Gemeinderathes Peyr, daß dann Einzelne Nichts geben würden, weil ohnehin der Steuersäckel herangezogen werde, finde er nicht zutreffend, indem es mer eine Menge gebe, die bei solchen Gelegenheiten wenig oder Nichts zeichnen, und hiefür immer eine Ausrede finden, während Derjenige, der geben wolle, auch trotzdem es thun werde. Gemeinderath Perl stellt den Antrag, die Beendigung der Subscription und deren Resultat abzuwarten, bevor man über diese Frage der Beitragsleistung seitens der Gemeinde selbst schlüssig werde womit sich Gemeinderath Dr. Hochhauser einverstanden erklärt und wozu Gemeinderath Ploberger bemerkt, daß das Resultat der Samm¬ lung jedenfalls einen großeren Betrag ergeben werde, als die Gemeinde zeichnen werde. Der Antrag des Gemeinderathes Peyrl auf Vertaguna der Beschlußfassung über die Frage einer Beitragsleistung seitens der Ge¬ meinde wird angenommen. Dienach ersucht der Vorsitzende jene Gemeinderäthe, welche sich an der für Segedin und Neumarkt einzuleitenden Sammlung be¬ theiligen wollen, aufzustehen, und erklären sich hiezu bereit die Ge¬ meinderäthe: Leopold Huber, Perl, Gründler. Franz v. Jäger, Anton Jäger, Carl v. Jäger. Mayr, Ploberger, Schachinger, Josef Huber, Haller, Breslmayr, Perr und Wenbart. Letzterer unter der Voraussetzung, daß es ihm seine Berufsgeschäfte erlauben. Der Vorsitzende entschuldigt sich, wenn er sich daran nicht betheiligen könne, da er durch die Besorgung der Geschäfte des Bürger¬ meisters ohnehin sehr in Anspruch genommen sei. Er erklärt sohin, es würden die Armenväter ersucht werden, diese Sammlung vorzunehmen, und würde Jedem ein Mitglied des Gemeinderathes zugetheilt werden. Vielleicht würden auch noch einige von denjenigen Gemeinderäthen, welche heute in der Sitzung nicht anwesend seien, sich dieser Ausnah¬ unterziehen. — Z. 3024. Fortsetzung folgt. (Tagesordnung zur Sitzung des Gemeinderathes) am 6. April (heute. Sonntag Vormittags 10 Uhr: 1. Constituirung des Der Alpen=Volk. Gemeinderathes. 2. Wahl des Vice=Bürgermeisters. — 3. Comité¬ Bericht wegen Ankauf des sogenannten Hallerfeldes sammt den dazu gehörigen Objecten. Städtische Armencommission.) Tagesordnung zur Sitzung am Montag den 7. April, Nachmittags 3 Uhr: 1. Mitthei¬ lungen. 2. Verleihung der Markus Benoit'schen Stiftung. 3. Verlei¬ hung der Kaiserin Elisabeth-Stiftung für eine verarmte Bürgersfamilie. Verleihung der Kaiser Vermännas-Stiftung für eine verarmte Bür¬ gersfamilie. 5. Gesuche um Aufnahme ins Sondersiechenhaus. 6. Ge¬ che um Gewährung eines Unterstandes. 7. Gesuche um Armengeld¬ Verleihung, 8. Gesuche um Armengeld=Erhöhung. 9. Gesuche um Gebrauch der Haller=Bäder. 10. Gesuch um eine Krankheits=Aushilfe. 1. Beschlußfassung wegen Uebernahme von Verpflegskosten für eine Irrsinnige. 12. Vertheilung von Brennholz. 13. Bestimmung wegen Vertheilung der Spende der Gemeinde-Vertretung anläßlich der silber¬ den Hochzeitsfeier des Allerhöchsten Herrscherpaares, 14. Gesuch um Entlassung von der Stelle eines Armenrathes. (Die vermanente Ausstellung der Eisen¬ Stadl und Metallwaaren Industrie wurde vom anner bis 1. April l. J. von 343 Personen besucht. und steigert sich der Besuch mit dem Vorschreiten der Jahreszeit zusehends. Für Fremde ist Herr To¬ mis, gesonnen ein eigens für die Ausstellung bestimmtes Fremdenbuch aufzulegen. Monals Ausweis der Allgemeinen Depositen=Bant (Filiale Steyr) am 31. März 1879. Activa. Canbestande fl. 338.192.85 Wechsel=Portefeuille „ 2.537,942.25 16.807.95 Effecten » Vorschüsse auf Effecten 28.504.72 2.599.552.95 Contocorrent=Debitoren. re Saldo diverser Conti 928.016.64 * * * * * fl. 7.048,817.40 Passiva. Actien=Capital fl. 2.000.000. Sicherstellungsfond der Credit=Inhaber 228.25 1 Reservefond der Actionäre 23.927.69 1 Kassascheint und Spar-Einlagen. 1.025.066.63 onocorren-Creditoren 770.898.08 fl. 7.048,781.40 Damenverein.) Am Ostermontag den 14. April findet der weite Familienabend des Damenvereins statt, worn nur die P. T. Mit¬ lieder und die von denselben geladenen Gäste Zutritt haben. — Laut 5 hat jedes Mitglied das Recht, Gastkarten zu verlangen, und sind selbe bei der Vorsteherin des Vereines: Frau v. Rettich, Stadtplatz Nr. 28. zu bekommen. Geselligkeits=Club.) Aus besonderer Gefälligkeit hat Herr Tomi, Kleider= und Möbelhändler. Stadt. Enge den Vorverkauf für die am 22. April im Stadt=Theater stattfindende Fest=Vorstellung zur Feier der silbernen Hoch¬ seit des Allerhöchsten Kaiserpaares übernommen, und findet die Vormerkung für Karten von heute den 6. April und der Vorverkauf vom 15. d. M. an daselbst statt. Um dem wohl¬ aligen Zwecke — die Vorstellung findet zu Gunsten der Abgebrannten in Neumarkt statt eine möglichst große Summe zuzufuhren wurden die Eintrittspreise erwort. Doch sind der Wohlthätigkeit keine Schranken gesetzt und verden Ueberzahlungen dankbarst quittiri. (Spenden.) Bei der hiesigen Stadtgemeinde sind eingetroffen; Für die Verunglückten von Bleiberg von Herrn Wilhelm Ritter v. Fritsch, Generaldirector der Wolfsegg-Trannthaler Kohlenwerks¬ turities der Diebenbürger Bachsen. Du prachiges Wien am Donaustrand Mit Sana und Klana und Geigen Du großes deutsches Vaterland, 2 vor unsern Schmerzensreigen! Es schwort der Magyar zu West: „Das Sachsen= und das Schwaben=Mei= Was deutsch ist, soll verderben, Das deutsche Wort soll sterben!“ Du Volk, das einst den Rauberschlug Am Lech mit blutigem Morden. 1 Daß er die Schande beimwarts trug In aufgelösten Horden; Du Volk, das ihm zum Friedensloon Den raudien uno pinwar mit Hoon, laß in deinen Brudern 16 Dich selbst nicht so erniedern! Es blies uns ja kein Wind ins Land Vor so viel hundert Jahren, . Ein Konia von uns selbst die Hand, So sind wir vergefahren. Wir schaften uns ein frei Quartier Im wilden Wald, beim wilden Thier, Ein Volk von deutschen Bauern, Wehrhaft in einen Mauern. *) Aus der „Deutschen Zeitung", welche das Gedicht mit folgender Redactions=Note begleitet: „In einem Augenblicke, wo gan Oesterreich, Deutschland, ja Europa das Unglück von Szegedin in königlicher Frei¬ gebigkeit aufzumachen sucht, spielt Pest das Sprachenzwangs¬ gesetz gegen die innerhalb der Staatsgrenzen Ungarns senhaften, nicht magyarischen Volksstämme aus und gibt damit -- abgesehen von den maavarischen „Schwaben" — über zweimalhundert¬ tausend Siebenbürger Sachsen dem nationalen Unter¬ gange preis. Wir sammeln, wir veranstalten Akademien, wir dichten Inbelbummen, aber es lebt kein Ihering unter uns: man hallt die Faust im Sack, aber es gibt keinen geschlossenen Kampf um's Recht“, um verbürgte Heiligthümer. Franz Keim in St. Pölten, der Dich¬ ter der „Sulamith“, unter den junger Voeten Deutsch=Oesterreichs einer der begabtesten und hoffnungsvollsten, blieb diesem National-Un¬ flück gegenüber nicht ebenfalls taub und stumm ! Sein markiges Lied wird in den Herren aller Deutsch=Oesterreicher kräftigen Widerhall finden." Und mit der Freiheit wuchs die Macht, Aus Bauern wurden Burger, Wetteifernd mit des Königs Pracht, Des Feindes erarimmte Würger. Der Türk, der Steller, der Walach¬ Sie lernten uns zu einer Schmach Auf mancher Wahlstatt kennen Und ihre Wunden brennen. Es starb das alte Deutsche Reich, Der Bund ist auch gestorben. Wir standen treu zu Oesterreich Und haben Ruhm erworben. Der Kaiser selber sprach das Wort: „Der Sachen den ich immerfort Sie stern zu mir in Treuen Es soll sie nicht gereuen Und nun Gott! — is doch geschen, Daß wir von Euch verlassen Auf unserm Königsboden seyn Vor Neidern, die uns bassen: Und keine Seele denkt daran, Was wir so treu am Reich gethan, Wir sind in Staub gestoßen 0 Von Bettlern hoch auf Rossen. Zwar hat sie Gottes Zorn gemahnt unat kam ein Sturm gesprungen, Die dornige Fluth zerrin ihr Land, Es ward ihr Volk verschlungen: 6 for aber dort im weiten Reich, - for seid dem Samariter gleich, Ihr lohnt mit reichen Gaben Die uns das Grab hier graben. Du prächtiges Wien am Donaustrand Mit Sana und Klang und Geigen Du großes deutsches Vaterland. Hor unsern Jammerreigen! Man raubt uns unsern letzten Hörl, Den deutschen Geist, das deutsche Wort, Laß nicht in deinen Brudern Dich selber so erniedern! Franz Keim. Seite 3 und Eisenbahn=Gesellschaft 6 fl.; von Herrn Franz Forstuber-Maurer¬ Volir. 50 kr. für Szegedin, und 50 kr. für Neumarkt. 0 Fortbildungs=Unterricht. An der Volksschule zu Reichraming, im Schulberte Steyr, wurde am 2. Mai 1879 eingewerblicher Fortbildungscurs mit 37 Theilnehmern eröfnet. Der o. ö. Volksbildungsverein wendete für denselben 20 Stück Lehr= und Lesebucher. (Selbstmord in Folge Geistesstörung.) Am Donnerstag den 3. d. M. gegen 2 Uhr Nachmittags machte der hiesige 66 Jahre alte Goldschmied Herr Anton Menzinger seinem Leben ein Ende indem er eine Lösung von Chankali trank. Derselbe war schon seit Wochen von einer tiefgehenden Melancholie befangen; theilnahmslos und in sich gekehrt, und es unterliegt keinem Zweifel, daß er die un¬ elige That in einem Momente der Geistesstörung verübte. Das trau¬ eine Ereigniß erregte: bei der allgemeinen Achtung, welche die Familie Menzinger genießt und derer sich auch der Verblichene im vollsten Maße zu erfreuen hatte, in der Bevölkerung unserer Stadt die lebhafteste Theilnahme. Verunteres Brandunaluck.) Am Mittwoch den 2. d. M. um 1 Uhr Mittags gerieth im Erbhause in Steyr¬ dorf ein Mitbauten, auf den man alubende Asche geschüttet hatte, in Brand. Glücklicherweise wurde derselbe noch rechtzeitig bemerkt und gelöscht und so großeres Unaluck verbittet. Brand.) Gestern Morgen gegen 4 Uhr bemerkte der hiesige Stadtpfarrthümer einen Brand in Hilbern (bei Sierning) und sind in der That dort zwei Bauernhäuser abgebrannt. Es wurde auch die hie¬ sige Feuerwehr allarmirt, von der auch ein Theil nach dem Brand¬ platze abrückte, wegen zu großer Entfernung des Brandobjectes aber wieder zurückkehrte. Verstorben.) Den 31. März: Katharina Riedrich, Ahl¬ schieds=Gattin, Nr. 449 in Aichet, 75 Jahre alt. Altersschwäche. Den 1. April: Caspar Hellinger, led. Messerschmied, Nr. 299 in Wie¬ erfeld, 65 Jahre alt. Lungensucht. Philipp Fürthaler, verehelichter Tag¬ löhner von Dietach, 71 Jahre alt, im Krankenhaus zu St. Anna Lan¬ gensucht. Alois Löbl. lediger Taglöhner unbestimmten Aufenthalts, 50 Jahre alt, im Krankenhaus zu St. Anna, Lungensucht: Johanna Bögerl. Armaturarbeiters=Kind. Nr. 314 in Wieserfeld, 4 Wochen alt. Lebens¬ chwäche. Den 2.: Josef Amer, verehel. Fragner. Nr. 72 in Steyrdorf, 49 Jahre alt, Altersschwäche. Den 3.: Anton Menzinger, verehel. Gold= und Silberarbeiter. Nr. 31 in der Stadt. 66 Jahre alt. Schlag¬ fluß. Franziska Kraft, Eisenhändlers Kind, Nr. 28 in der Stadt. 21 Jahre alt, Dichteritis. Den 4: Franz Junamayr, Forstgeometers¬ Kind, Nr. 1 in der Stadt. 3 Wochen alt. Alten. meen. Allerhönsten Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Steinbach am Kienberge, Beurt Kirchdorf, zur Bestreitung der Baukosten des dortigen Kirch¬ turmes einen Beitrag von 200 fl. aus Allerhöchsten Privat¬ mitteln allergnädalt zu wenden geruht. Landwirthschaftlicher Unterricht. An der Volks¬ schule zu Lemach, im Schulbeurte Rohrbach, besteht gegenwartia ein landwirthschaftlicher Fortbildungscurs mit 9 Zöglingen, welchen die k. k. o. ö. Landwirthschafts-Gesell¬ schaft die erforderliche Anzahl Exemplare von Erzinger's Lesebuche widmete. Burgermeister=Wahl.) Bei der von der Gemeinde¬ Repräsentanz der l. f. Stadt Wels vorgenommenen Wahl wurde Herr Leopold Bauer, Hotelbesitzer, zum Burger¬ meister gewählt. — Der bisherige Burgermeister Dr. Groß hat vor längerer Zeit auf seine Stelle remanirt. Brand.) Am 1. d. M. Nachmittags entstand in der Lockerschen Waltafabrik zu St. Peter (Bez. Linz) ein Brand, wodurch das Fabriksgebäude vollständig und der Dachstuhl des Wohngebäudes eingeäschert wurden. Eine Ab¬ theilung der Linzer Feuerwehr fuhr bald nach Sanalisirung des Brandes durch die Thurmer mit dem Landtrain nach dem Brandplatze ab, wo sie hierauf im Vereine mit der aus Ebersberg verbeigeeilten Feuerwehr bei großem Wasser¬ mangel bis 6 Uhr Abends arbeitete. Donstabler.) In den letzten Wochen trieb sich in Salzkammergute ein Hochstapler umher, der sich Oscar Graf Starkenfels in Felsau oder zu Montor nannte und mehreren Bauern im Bezirke Gmunden und Mond¬ se auf Grund von Wechseltallificaten eines nicht bestehen¬ den Bank= und Wechselvereines in Wien, Geldbeträge ent¬ lockte. Der Schwindler ist derselbe, welcher seit vielen Mo¬ naten durch die österreichischen Provinzen reist; sich gewohn¬ lich die Namen „Oscar Graf Solms=Bergen oder „Oscar Graf von Wegenheim beilegt und unter der Vorspiegelung, er sei ein wegen seiner katholischen Gennung von der preu¬ tischen Regierung verfolgter Aristokrat. Bauern Geld ent¬ loci. Bergsturz.) Aus Innsbruck berichtet der „Bote für Tirol und Vorarlberg“ vom 2. April: „Gestern ist die Königin=Mutter von Baiern von Brixen hier eingetroffen. Die Kontain war, mit dem Einzuge kommend, bei Brixen abgestiegen, um der Wallfahrtskirche in Trens einen Besuch zu machen, und fuhr dann Abends mit dem Versonenzuge über den Brenner. Der namliche Eilzug wurde von einem Unfall bedroht, der übrigens keine schlimmen Folgen hatte. Zwischen den Stationen Franzensfeste und Grasstein loite sich nämlich plötzlich von der linken Beraseite ein großer Felsblock los, welcher quer über das Geleise zu liegen kam. Die Gefahr wurde vom Maschinenfuhrer alicklicherweise rechtzeitig genug wahrgenommen und Dant einer neuein¬ geführten, sehr zweckmäßigen Bremsvorrichtung der Zug fruh genug zum Sieben gebracht. Nachdem das Zugsver¬ sonale das Hinderniß viribus unitis aus dem Wege ge¬ raumt hatte, konnte die Fahrt fortgesetzt werden. (Aus Trient, wird unterm 1. April gemeldet: Bene¬ dict Nicabona von Reichenfels, Fürstbischof von Trient, ist gestern Abend gesorden. Der Fürstbischof, bekanntlich einer der Suffragan-Bischöfe des Erzbistumes Salzburg, war geboren am 23. Mai 1807, stand somit im 72. Lebensjahre. Kum Fürstbischof von Trient wurde er am 5. Februar 1861 ernannt.

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