Nr. 24 Seite 3 Oelberge gerne ein paar Gulden mehr zahlen werde, wenn die Licita¬ tion unterbleibe. Der Vorsitzende unterbricht die Debatte mit dem Bemerken, daß man davon keinen Umgang nehmen könne, indem dieselbe in der letzten Sitzung beschlossen worden sei, was man heute nicht wieder um¬ stoßen könne. Gemeinderath Perl möchte sich noch erlauben zu bemerken. daß man die Leute vielleicht bestimmen könne, für ihre Gewölbe jähr¬ lich um 10 fl. mehr zu zahlen, um auf diese Weise eine größere Ein¬ nahme zu erzielen. Gemeinderath Reder findet diesen Vorgang für unnöthig, nach¬ dem einmal die Licitation ausgeschrieben sei; man brauche bei derselben keine neuen Preise zu bestimmen, sondern die Gewölbe nur um den jetzt gezahlten Preis auszurufen. Gemeinderath Pointner schließt sich auch der Ansicht an, die letztgezahlten Miethpreise als Grundbasis bei der Ausrufung zu wählen, denn wolle Einer das Gewölbe des Anderen haben, so würden sie sich selbst zur Erhöhung treiben. Er stelle daher den Antrag, diejenigen Gewölbe, welche bis heute vergeben gewesen seien, mit den bisherigen Preisen, jene aber, welche bisher leergestanden seien, mit den vom Amte beantragten Preisen auszurufen. — Dieser letztere Antrag wird mit großer Majorität angenommen. — Z. 2154. (Forts. f.) (Se. k. und k. Apostolische Majestät haben aller¬ anadigst zu gestatten gerunt, daß die von Seiten der Stadt¬ gemeinde Steyr anläßlich der bevorstehenden Feier des 25 fahrestages der Allerhöchsten Vermalung Jhrer k. und Majestaten zu errichtende Stiftung im Betrage von 1000 fl. behufs Unterstützung kruppelhafter österreichischer Soldaten den Namen „Franz Joseph= und Elisabeth-Stiftung fuhren dire. Zu den Gemeinderatswahlen.) Bei der am Freitag den 21. d. M. stattgehabten Wahl des 1. Wahl¬ torpers betheiligten sich 222 Wähler, welche die Herren Georg Winner, Realitäten=Besitzer, mit 218, Dr. 350 van Hochauser, Advocat, mit 207, Franz Wickof, Kaufmann, mit 193. Anton Landstedt, Weinvandler, mit 190 und Wenzl Wenbart. Schuldirector, mit 169 Stimmen auf 3 Jahre in den Gemeinderath wahl¬ ten. Es sind das wieder sämmtlich die Candidaten, welche in dem in der letzten Nummer unseres Blattes enthaltenen Wablaufrufe einer großen Anzahl geachteter und verdienst¬ voller Bürger zur Wahl vorgeschlagen worden sind. Wir können dieses, wie überhaupt das ganze Mesultat der diesfabri¬ gen Gemeinderathswahlen nur mit voller Befriediguna im In¬ teresse der Stadt begrüßen. — Bei dieser Gelegenheit sei uns gestattet, in ehrendem Andenken des Herrn Franz Hof¬ man. Papierfabrikanten, zu gedenken, der durch lange Jahre im Gemeinderate aufs ersprießlichste wirkte, und den das Vertrauen seiner Mitbürger wol auch heuer wieder in den Gemeinderat gerufen hatte, wurde er nicht selbst von vorne¬ herein die Annahme einer Wiederwahl abgelehnt haben. Spenden zur Neumarkt und Bleiberg.) Wir erhielten weiters für Neumarkt: von Herrn Carl Fellerer. Kupferschmied, 6 fl., Herrn Michael Reichhauer. Haus¬ besitzer, 2 fl., M. Haas'schen Erben 5 fl., Herrn Josef Bachtrog 1 fl., macht mit den bereits ausgewiesenen 4 fl. 50 kr. zusammen 18 fl. 50 kr.; für Bleiberg von Herrn Carl Fellerer, Kupferschmied, 4 fl., Herrn Josef Bachtroa 50 kr., macht mit den bereits ausgewiesenen 38 fl. 30 kr. zusammen 42 fl. 80 kr. (Theater=Nachricht.) Die für gestern anberaumt gewesene Gastvorstellung der Linzer Künstler mußte wegen eingetretener Rever¬ toir-Veränderung in Linz an der hiesigen Bühne unterbleiben, doch wird dieselbe, wie man uns versichert, definitiv Anfangs April hier statt¬ finden. Musikalisches aus Linz.) Der Musikverein in Linz bringt am Sonntag den 30. d. M. das berühmte Oratorium von Ferdinand Hiller: „Saul" zur Aufführung. Die Solovartien werden gesungen von den Damen: Frau Marie Kerschbaum, Frl. Marie Musil, Opernsängerin, und den Herren: Dr. Wilhelm Stialer aus Steyr. Leon Baum, Opernsänger, Carl Weiluböck Ludwig Haslinger und Otto Hummel. Es dürfte gewiß auch für die Musikfreunde Steyr's interessant sein, dieses Oratorium zu hören. umsomehr als Herr Dr. Stigler, unser gefeierter Tenor, die be¬ deutende Partie des David übernommen hat. Die Theilnahme an dem Concerte ist dadurch wesentlich erleichtert, als man noch zurecht¬ kommt, wenn man hier mit dem Mittagszuge der Rudolfbahn we¬ fährt das Concert beginnt um 4 Uhr Nachmittags), und man noch am selben Abend nach Beendigung der Aufführung bequem den von Linz abgehenden Zug benützen kann und in Steyr um 10 Uhr Abends eintrifft. (Acrobaten=Gesellschaft Juandon.) Die Pro¬ ductionen dieser vorzüglichen Gesellschaft in Langer Restauration erfreuen sich der steigenden Gunst des Publicums denn sie bieten in der That, wie wir schon in voriger Nummer zu constatiren in der Lage waren, sehr Sebenswerthes in eleganter anständigster Form. Am Sonntag wird die Gesellschaft Quasthon zwei Vorstellungen geven, u. zw. die erste Nachmittags von 4 bis 6 Uhr als Kinder¬ Vorstellung; die zweite, zugleich lebte Vorstellung, be¬ anni, wie immer, um halb 8 Uhr Abends. Wir machen die diversen Eltern insbesondere auf die Kinder=Vorstellung auf¬ merksam und können dem Publicum überhaupt nur wiederholt den Besuch dieser Productionen bestens empfehlen. Gefunden wurden: ein Zimmerschlüssel, dann 5 Schlussel nebst Stock mit Beingrif, und im Gemeinde¬ amte deponirt. Berhandlung gegen den Raubmorder Ernn. Am Mittwoch den 26. d. M. beginnt in Linz die schwur¬ gerichtliche Hauptverhandlung gegen Michael Ernst, vaci¬ renden Brauknecht aus Baiern, wegen Verbrechen des Rau¬ des und Raubmordes. Nebst einem Raubanfalle bei Linz, mehreren Raub= und Raubmord-Anfällen im Innviertel und in Baiern, ist derselbe bekanntlich auch dringend verdach¬ lig, den Raubmord an Maria Toman nach Steyr verübt zu haben. Es sind zu dieser Schwurgerichts¬ Verhandlung Sachverständige und Zeugen von hier und Sierning nach Linz vorgeladen. Vielleicht sind wir in Der Alpen - Volk der Lage, über die „cause célèbre“, welche für Oberöster¬ reich wirklich von großer Bedeutung ist, seinerzeit aberes zu berichten. Abbellverhandlungen beim niengen I. F. Kreis¬ gerichte.) Am 3. April: Gegen Josef Keter, Besitzer des Großkleinerautes in Dambach, Bezirk Windischgarsten, wegen Ehrenbeleidigung; gegen Franz Dorfbauer, Beinschrotter in Grundurg, wegen Ehrenbeleidigung. Urtheile des diengen k. k. Kreisgerichtes.) Es vurden verurtheilt: Am 21. März: Carl Hofbauer, wegen Verbrechens des Diebstahls zu 15 Monaten schwerem Kerter. sana: Korderta. Tischlergebille, ohne Beschäftigung und un¬ bestimmten Aufenthalts, wegen Verbrechens des Diebstahls zu 9 Monaten schwerem Kerter. Mathias Posinaer, Taa¬ löbner zu Kleinaschneidt, wegen Verbrechens der Unsicht wider die Natur zu 4 Monaten schweren Kerker. Anna Peer, Dienstmagd, zuletzt in Steyrdorf, wegen Verbrechens des Diebstahls zu 3 Monaten schweren Kerker. Josef Hepp¬ linger, Fabriksarbeiter in Ennsdorf, wegen Verbrechens der Verführung zur Unzucht zu 8 Monaten schweren Kerker. Raimund Waschek, Glasergebilde in Steyrdorf, wegen Ueber¬ tretung der offentl. Gewaltianiateit durch gefährliche Dro¬ sung zu 14 Tagen Arrest. Verstorbene. Den 19. März: Carl Pils. Armatur¬ arbeiterskind. Nr. 220 bei der Steyr, 2 Jahre alt. Fraisen. Theresia Haamayr, Löhnkutschers=Gattin, Nr. 94 in Steyr¬ dorf, 30 Jahre alt, Lungensucht. Elisabeth Hauser, at¬ ziehermeisterskind, Nr. 274 in Ennsdorf, 11 Wochen alt, Lungenlahmung. Den 20.: Johann Berger, lediger zueil¬ bauergeselle. Nr. 100 in Steyrdort. 47 Jahre alt, Lungen¬ tuberculose. Michael Gut, verebel, Gastwirth, Nr. 23 in Ort, 72 Jahre alt. Schlagfluß. Leonhard Köstner, lediger Handlungs=Commis, Nr. 137 in der Stadt. 63 Jahre alt, Lungenlahmung. Den 21.: Franz Moser, lediger Fleisch¬ bauer, Nr. 5 in Ernsthofen, 43 Jahre alt, Blutzersetzung. Berschiedenes. Hochzeitsbaume.) Der Oesterreichische Reichs=Forst¬ verein gibt in einem Aufrufe an Oesterreich=Ungarns Wald¬ besitzer und Forstwirthe dem Wunsch Ausdruck, die Forst¬ manner mogen den Gedenktag der Vermalung des Kaiser¬ paares dadurch feiern, daß sie an passenden Stellen Hochzeitsbäume pflanzen und den Act der Pflanzung nebst allen wissenswerten Daten in den „forstlichen Chroniken verzeichnen lassen Belohnung.) Die k. k. Statthalterei hat den beiden Knaben Johann Steirer und Franz Schmid in Ander¬ für die von ihnen vollbrachte Rettung des Knaben Ludwig wegger vom Tode des Ertrinkens eine angemessene Geld¬ belohnung zuerkannt. Erinnerungsfeier.) Der o. ö. Landesausschuß hat den Beschluß gefaßt, den 13. Mai 1879 als Erinnerungs¬ tag an die durch den Teichner Frieden vom 13. Mai 1779 vor hundert Jahren erfolgte Vereinigung des unviertels mit der österreichischen Monarchie und weciell mit dem Kron¬ lande Oberösterreich festlich zu begeben und sich zur entspre¬ chenden Feier dieses so freudigen Ereignisses mit den betref¬ senden Bevorden und Organen des Landes in das Einver¬ nehmen zu setzen. Brandlegung und Selbstmord.) Am 17. Mari l. J., Vormittags zwischen 10 und 11 Uhr brach im Hause des Rose¬ Steinberger zu Lovnau Nr. 36 ein Schadenfeuer aus, welches dieses bolzerne Object beinahe ganz verzehrte. Kurz vor dem Ausbruche des Brandes äußerte sich Josef Stein¬ berger zu seinen Nachbarn, daß er nach Hause gehe und ein Haus anzunden werde. Beim Abraumen der brennenden Dachholzer wurde eine bis zur Unkenntlichkeit verkolte männliche Leiche gefunden, welche jedenfalls unter dem Dache par und so verbrannt ist. Nachdem außer Josef Steinberger Niemand im Hause war und dieser von einem Nachbarn kurz vor dem Brande wol in das Haus hinein, jedoch nicht mehr verausgeben gesehen wurde, so ist mit größter Wahr¬ scheinlichkeit anzunehmen, daß der aufgefundene verbrannte Leichnam der des Josef Steinberger ist und daß derselbe, nachdem er sich erhängt hatte, den Tod in den Flammen gefunden hat. Der Schade betraat zwischen 700 bis 900 fl. und war das Haus mit 500 fl. assecurirt. Biererzeugung in Oberösterreich.) In den 260 Branstalten Oberösterreichs wurden im Jahre 1878 im Hanzen erzeugt: 793.010 Hektoliter mit einem Verzehrungs¬ steuer=Ergebnisse von 1.481.372 fl., dagegen wurden im Jahre 1877 881.910 Hektoliter erzeugt, wovon die Verzehrungs¬ steuer 1.646.190 fl. betragt, daher im Jahre 1878 weniger um 88.900 Hektoliter mit 164.818 fl. Steuer. In den folgenden Brautatten wurden in der Subveriode des Jahres 1877/78 mehr als 10.000 Hektoliter erzeugt. u. zw.: 1. des Dr. Wilhelm Schaud in Zivi 72.300 Hektoliter, 2. der Gebrüder Hatschek in Waldegg 59.640 Hektoliter, 3. des Carl Forstinger in Eggenberg 30.900 Hektoliter, 4. des Josef Poschacher in Lustenau 24.192 Herl., 5. des Leopold Braun in Neudorf 20.150 Hell., v. des Carl v. Jager in Steyr 16.134 Hett, 7. des Roman Lebner und M. Gruber Enns 14.472 Herr., 8. des A. Hager in Attersee 12.78 Hell., 9. des Georg Wieninger in Schardina 12.640 Hell., 10. des Graf Arco=Balley in Zell 11.538 Hell., 11. des Rudolph Sehr in Haag 11.100 Hell., 12. des Georg Schatz in Raad 10.000 Hell., 13. der Stadtcommune Freistadt 10.416 Herr., 14. des Josef Niklas in Wilberina 10.290 Hektoliter. Vereinswesen.) In Alaen hat sich ein Kirchenbau¬ und in Beuerbach ein Wohlthätigkeitsverein gebildet. deren Bestand von der k. k. Statthalterei bereits bescheinigt wurde. Unmenschliche Behandlung.) Der k. k. Gendarmerie in Gmunden wurde hinterbracht, daß im Orte Danzlau. Gemeinde Kirchham, der Bauer J. S. schon seit mehreren Jahren eine Frauensperson eingewert halte. Der an Ort und Stelle sofort vorgenommene Augenschein ergab nun De¬ tails, die von der beispiellosen Rohheit des Bauers 5. S. und seiner Angehörigen beredtes Zeugniß geben. In einer Kammer, die nur durch ein circa 20 Centimeter betragen¬ des fest verschlossenes Loch zugänglich war, in Folge dessen in diesem Raume bestandige Finsterniß verrichte, lag auf einem verfaulten Stroblager ein in Lumpen eingehülltes, um Stelette abgemauertes Frauenzimmer, die leibliche Tochter des Bauers J. S. Die Unglückliche, seit 3 Jahren in die¬ er fürchterlichen Lage und der rotesten Mißhandlung seitens bres Vaters und Bruders ausgesetzt, ist in Folge eingetre¬ tener Gicht ganz vertruppelt und hatte schon langt den Tod gefunden, wenn sie nicht von ihrer im selben Hause unter¬ gebrachten 13 sabrigen Tochter zeitweise gepflegt worden ware. Selbstverständlich wurde sofort die gerichtliche Untersuchung eingeleitet und auch Vorsorge getroffen, daß die Unglückliche eine menschenwürdige Unterkunft und die erforderliche Pflege erhalte. Selbstmord.) Am 15. d. M. hat sich der 34 Jahre alte verehelichte Soldner Joseph Lehner in Marchirent einem Anfalle von Geistesserruttung erlangt. Aufgefundene Leiche.) Am 15. d. M. wurde auf der Straße nach Ried, Bezirk Vera, der zur Gemeinde Liebenau. Bezirk Freistadt, zuständige Inwohner Joseph Mühlbachter zu Hart, Gemeinde Haid, todt aufgefunden. Mühlbachter ist In Folge eingetretenen Schlagflusses gestorben. (Todesurtheil. Den 11. und 12. d. M. fand beim k. Kreisgerichte zu Junabunzlau die Schwurgerichtsver¬ handlung gegen den des Verbrechens des Raubmordes an¬ geklagten Mulleraehilfen Joseph Sama statt, welcher den 21. Februar d. J. in der Rotatower Muhle den Maganneur Franz Wondracet ermordet und veraubt hatte. Das Verdict der Jury lautete einstimmig auf schuldig und das Urtheil des Gerichtshofes auf die Todesstrafe durch den Strang. (Selbstmord.) Am 19. d. M. vat sich in der Stifts¬ caserne in Wien der Titular=Corporal und Frequentant der Cadettenschule. Anton Windisch. aus Landsberg in Steier¬ mark gebürtig, erschossen. Die Ursache ist unbekannt. Mordversuch und Selbstmord in Wien.) In die Wohnung der Handarbeiterin Walburga Stavell in der Klimschgasse, dritten Bezirt, kam am 19. d. M. Morgens der Schlossergehilfe Franz Kratochwill, um die Handarbei¬ terin, die seine Geliebte war, den Verkehr mit ihm aber abgebrochen hatte, zu fragen, ob sie seinen Heiratsantrag endgiltig ablehne. Da sie auf der Ablehnung beharrte, zog er eine doppellaunge Pistole aus der Tasche, um seine Ge¬ liebte zu erschienen. Die Quartiergeberin des Mädchens, die Münzarbeiters=Gattin Josefa Preßl, wollte ihn abhalten. er aber drückte los und der Schutz traf die Frau, zum Glücke ohne sie schwer zu verletzen. Kratochwill lief davon und da er sich verfolgt ab. feuerte er während der Flucht in der Schulgasse die Ladung des zweiten Laufes seiner Vi¬ stole gegen sich selbst aber sant sofort todt zu Boden. (aubanfall. Am 13. d. M. wurde der Besitzer des Pichlerantes in Oberrudling, Math. Hintenans, als er gegen 8 Uhr Abends nach Hause aina, von einem ihm unbekannten Manne rucklinas in räuberischer Absicht ange¬ allen, in Folge dessen sich zwischen Beiden ein Kampf ent¬ pann, wobei Hintenans am Kopfe und den Händen muth¬ maßlich mit einem Meer beigebrachte, alucklicherweise leichte Verletzungen davontrug. Der Anareiter ergriff schließlich, ohne den genannten Gutsbeuter beraubt zu haben, die Flucht. Ungeachtet der Hochst ungenügenden Angaben, die Hinten¬ aus über die Versönlichkeit des Raubers zu machen wußte, gelang es den sofort eingeleiteten Nachforschungen der k. k. Gendarmerie des Postens in Efferding, ein dieser That ver¬ dachtes Individium zu eruiren und dem Arme der Gerech¬ takeit zu überliefern. Ein Mord des runischen Revolutions Comtes.) Das eine russische revolutionale Execu-Comte setzt seine mörderische Thätigkeit unter den russischen Gen¬ darmen und Policiten ungehindert fort. Am 7. d. M. wurde in Odessa, wie von dort den St. Petersburskija Wiedomosti“ geschrieben wird, der Gendarmerieoberst Knopp in seiner eigenen Wohnung von unbekannter Hand erwürgt. Neben der Leiche fand man einen Zettel, auf dem mit rothen Lettern geschrieben stand: „Auf Befehl des social revolu¬ sonaren Execu-Comnes ! So muß und wird es allen Tyrannen und deren Helsersheltern ergeben!“ Sechsfacher Mord.) Aus Jaalowiec im Galizien wird dem „Dziennik Polski“ geschrieben: „Am 24. v. M. wurde hier eine furchtbare Mordthat begangen. Eine ganze raelitische Familie wurde in der Nacht überfallen und er¬ mordet, und zwar der Dorfschänker Mosche Wetzlar, seine Frau, drei Kinder und die Dienstmagd. Die unglücklichen Opfer hatten abgedachte Fuße und Hande und die Frau, welche wahrscheinlich ihre Kinder vertheidigte, bekam 15 Beil¬ biede. In ihrer erstarrten Hand wurde ein Buschel Haare vorgefunden, welche sie im Todeskampfe einem der Mörder herausgerissen hatte. Der Mord scheint ein Racheact gewesen zu sein, denn neben der Leiche Wetzlars wurde eine Brief¬ tasche gefunden, deren Inhalt unversehrt geblieben war. Nur mehrere Bauernwechsel lagen angebrannt am Fußboden. Als des Mordes verdächtig wurden 20 Insassen des Dorfes in Haft genommen.“
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