Der Alpen-Bote vom 16. Jänner 1879

Nr. 5 Der Alpen-Pott. Seite 3 Vermißt.) Der bei der Linzer Telegraphen=Haupt¬ Station bedienstete Telegraphen=Amtsdiener Anton Bably wird seit 4. d. vermißt und es liegt die Vermuthung nahe daß derselbe auf irgend eine Weise verunglückt sei. (Geschenk des Kaisers.) Kaiser Franz Josef hat, wie der „Gaulois" meldet, der Marschallin Mac Mahon ein prachtvolles Geschenk gemacht: eine im Styl des drei¬ zehnten Jahrhunderts bestickte und mit dem Wappen der Marschallin in Perlen geschmückte Tasche (aumonière). Graf Beust hatte den Auftrag, der Gemalin des Präsidenten der Republik diese Gabe zu überreichen. (Blutiger Exceß.) Am 6. d. Abends entstand im Bräuhause zu Kallham zwischen Kallhamer und Alt¬ schwendter Bauernburschen eine Rauferei, wobei, wie es be¬ reits allgebräuchlich, die langen Messer als Waffe benützt wurden. Der Häuslerssohn Pühringer und der Ab¬ deckerssohn Bilinger wurden derart verwundet, daß Er¬ stecer am Thatorte starb, bei Letzterem aber nur geringe Hoffnung auf ein Aufkommen vorhanden ist. (Zeitungen=Preis=Verzeichniß.) Im Verlage von R. v. Waldheim in Wien ist das Preisverzeichniß der in der österreichisch-ungarischen Monarchie und im Auslande erscheinenden Zeitungen und periodischen Druckschriften für das Jahr 1879 erschienen. Das 151 Seiten umfassende Verzeichniß ist von der k. k. Postamts=Zeitungs-Expedition in Wien bearbeitet und sind in demselben Zeitungen in 33 Sprachen aufgenommen. (Raubanfall.) Am 31. v. M., um ½8 Uhr Abends, wurde die Söldnerin Murauer aus Mining, 500 Schritte von ihrer Behausung entfernt, von einem unbekannten Manne angefallen, welcher ihre Effecten durchsuchte, und, nachdem sie nichts Werthvolles bei sich hatte, sich wieder entfernte, ohne ihr etwas zu nehmen oder ihr ein Leid anzuthun. (Bersuchter Raub.) Aus Schärding schreibt man: Am 6. d. wurde der Ziegelschläger Josef del Fabro (Ita¬ liener) in der Nähe des Krämerhauses des Alois Scheiegge¬ in Brunnenthal auf der Münzkirchnerstraße am hellen Tage von einem ihm unbekannten Landsmanne ohne alle Ursache angefallen und zu berauben versucht, wobei er, da er sich zur Wehre setzte, solche Verletzungen am Kopfe, Brust und Bauch erhielt, daß er einen starken Blutverlust hatte. Der Räuber ergriff, als er seinen Plan vereitelt sah, die Flucht. Den unermüdlichen und umsichtigen Gendarmen Balthasar Schartner und Johann Plankenauer gelang es, den Thäter in der Person des Valentin Demicil aus Udine in Italien zu ergreisen und dem k. k. Bezirksgerichte einzu¬ liefern, wo nun durch die Untersuchung constatirt werden wird, ob hier nur ein Raubversuch oder aber ein Raubmord¬ versuch vorliegt. (Begnadigt.) Nach ausgestander zweijähriger Einzel¬ haft ist, wie man aus Graz telegraphirt, der ehemalige Ab¬ geordnete Friedrich Brandstetter in Folge kaiserlicher Begnadigung vorgestern aus der Strafanstalt Karlan entlassen worden. (Pferdemärkte.) Im Markte Obernberg am Inn finden in diesem Jahre zwei Pferdemärkte mit Prämienvertheilung statt, und zwar der erste am 17. Februar und der zweite am 11. März. (Verhaftung.) Der vom kaiserlichen Ober=Procurator zu Straßburg im Elsaß wegen Betruges steckbrieflich verfolgte, aus Eberswalde in Preußen gebürtige Colporteur H. K. wurde am 9. d. M. durch die Sicherheitswache in Linz, der Camerad desselben, H. N., Colporteur, aus Carlsruhe ge¬ bürtig, welcher bei dem Pfarramte zu Biensenthal in Preußen auf den Namen Franz Kluge einen Taufschein postlagernd Graz erschwindeln wollte, wurde am nämlichen Tage durch die k. k. Bahnhof-Polizei-Inspection in Linz verhaftet. Der Colporteur H. K. gestand auch, Deserteur des 1. nassauischen Infanterie=Regiments Nr. 87 zu sein. Die Verhafteten wurden der k. k. Staatsanwaltschaft Linz übergeben. (Grubenbrand bei Schemnitz.) Am 9. Januar Früh kamen die Gruben=Zimmerleute von der Allerheiligen¬ Handlung in Hodritsch bei Schemnitz, die beordert waren den Leopoldsschacht auszubessern. Wegen der eingetretenen Kälte haben dieselben eigenmächtig, da, wie gewöhnlich, kein Aufseher zugegen war, Feuer angemacht und ohne Aussich gelassen. Das Feuer griff um sich, und da dieser Schacht nur zur Wetterführung dient, stand in Folge der starken Zugluft bald der ganze Schacht im Feuer. Die Zimmerleute waren schnell ausgefahren und eilten, dem Schichtmeister Nag die Nachricht zu bringen. Derselbe war jedoch bei der Geding¬ abnahme in der Grube und wollte durch den Josephi=Stollen auf den Brandplatz eilen. Mittlerweile ließ ein anderer Beamter, statt den Schacht ausbrennen zu lassen, denselben verlegen, wodurch die tödtlichen Gase durch den Josephi¬ Stollen in alle Nachbargruben, namentlich in den Johann¬ und Schöpfer=Stollen, eingedrungen sind, wobei der Cameral Schichtmeister Nagy, der zu Hilfe eilen wollte, und zwanzig Häuer den furchtbaren Tod des Erstickens gefunden haben. Andere, die zu Hilfe eilen wollten, wurden bei der Einfahrt betäubt und stürzten hinab, von wo sie heute als Leichen hervorgezogen wurden. Die Gruben sind für einige Zeit unfahrbar, und erwächst namentlich dem Privat=Bergbau dadurch ein großer Schaden. (Oesterreicher in Persien.) Nach einer der „Pol. Corr." zugehenden Mittheilung aus Teheran vom 7. Jänner ist die österreichisch-ungarische Militär=Commission am 5. Jän¬ ner glücklich angelangt. Tags darauf wurden sämmtliche Officiere der Mission vom österreichischen ungarischen Gesand¬ ten, Grafen Zaluski, dem Schah Nass-Eddin vorgestellt, welcher seiner lebhaftesten Genugthuung über die Verwirk¬ lichung seines Wunsches Ausdruck gab. Gleichzeitig ersuchte der Schah den Grafen Zaluski, der Dolmetsch seiner Dankbarkeit gegen Se. Majestät den Kaiser Franz Josef zu sein. Für den 9. Jänner sind die k. k. Officiere zu einer neuerlichen Audienz zum Schah beschieden, in welcher er ihnen per¬ sönlich seine Absichten auseinanderzusetzen gedenkt. Graf Zaluski hat die Einladung erhalten, dieser neuerlichen An¬ dienz gleichfalls beizuwohnen. (Die asiatische Pest) ist im russischen Bezirke Astra¬ Han ausgebrochen und macht bedenkliche Fortschritte. Die Regierung ergreift alle zur Verhinderung der Ausbreitung nothwendigen Maßregeln. Leichenverbrennung.) Aus Gotha wird vom 4. d. geschrieben: „Heute fand die zweite Leichenverbrennung statt. Es war die Leiche eines Mädchens in reiserm Alter, welche dem neun Stunden vorher geheizten Verbrennungs=Apparate übergeben und von diesem binnen zwei Stunden in Asche verwandelt wurde. (Schiffskatastrophe.) Lloyd's Agent in Hongkong meldet, daß an Bord des Küstendampfers „Tokuschina Maru" der Osaka am 28. October verließ, am Abend des nämlichen Tages auf der Höhe von Tsuda eine Pulverexplosion statt¬ fand, durch welche das Schiff im Werke eines Augenblicks zerstört wurde. 83 Passagiere, sowie die aus 12 Personen bestehende Mannschaft büßten ihr Leben ein. Ein anderer Bericht gibt die Zahl der Passagiere auf 56 und die der Mannschaft auf 14 an und schreibt die Katastrophe einer Kessel=Explosion zu. Geschäfts=Zeitung. Der Effectenmarkt beginnt sich allmälig zu bessern. Auch einzelne Geschäftszweige scheinen einer bessern Zukunft entgegenzugehen, wenn nur nicht die Zollplänkeleien unserer Geschäftswelt neue Wunden schlagen würden. Während man in den kommenden Sitzungen unseres Abgeordneten¬ hauses sich über den Berliner Friedensvertrag herumstreiten wird, seufzen unsere Fabrikanten und Geschäftsleute über den französischen Zolltarif und die Härten desselben, der manche Industrien fast ganz lähmlegt. Unsere ganze Hoffnung concentrirt sich in dem, daß solche Zustände, wie sie nun schon seit sechs Jahren andauern doch für die Länge der Zeit nicht haltbar sind, und daß eine Wendung — entweder zum Bessern oder zu Schlimmern eintreten müsse. Dies gilt sowol in politischer als in wirthschaftlicher Beziehung Wir haben diese Zustände schon satt, wollen endlich etwas Greifbares sehen, um zu wissen, wie wir eigentlich daran sind, ob wir endlich auf eine bessere Zukunft hoffen dürfen. In ganz Europa scheint man Mittel zu suchen, die wirth¬ schaftliche Lage zu heben und mit dem sogenannten „Frei¬ handels-System" zu brechen, das für einzelne reiche, in der Civilisation vorgeschrittene und hochcultivirte Länder nach der Meinung der Einen eine Fundgrube von Reichthum nach der Meinung der Andern aber der Abhängigkeit und Verarmung bedeutet. Wir wollen hier nicht näher in die Theorie des Freihandels eingehen; die Praxis zeigt, daß er für unsern Continent nicht haltbar ist, insolange unsere Regierungen Geld brauchen und wir nicht ein einig Voll von Capitalisten sind. Neuerdings rühren sich auch die Landwirthe zum Anschlusse an den Zollschutz, und wir theilen in der nächsten Nummer ein Schreiben der Land wirthe aus dem Kreise Stormarn an den Reichskanzler Fürst Bismarck mit, in welchem dieser gebeten wird, sich der bedrängten Landwirthschaft anzunehmen. Wir hören also auf allen Seiten Hilfe nach Schutz der bedrängten Industrie und Landwirthschaft rufen, und sind nicht einzelne Industrien oder einzelne Landwirthe die diesen Hilferuf ausstoßen, sondern die Mehrheit, und die Regierungen können sich diesen Hilferufen nicht ver¬ schließen, sondern müssen auf Abhilfe der zunehmenden Noth denken. (Stand der schwebenden Staatsschuld.) Die Staatsschulden¬ Controls=Commission veröffentlicht den Stand der schwebenden Staats¬ schuld vom 31. December 1878. Hienach befanden sich im Umlaufe A. Nach den von der Oesterreichisch=Ungarischen Bank geführten und überprüften Vormerkungen: Partial-Hypothekar=Anweisungen: a) auf Conventions=Münze lautend 11,950 fl., das sind in Oesterreichischer Währung 12.547 fl., b) auf Oesterreichische Währung lautend 47.985,050 fl., zusammen 47.997,597 fl. B. An aus der Mitsperre der beiden Controls=Commissionen erfolgten Staatsnoten, und zwar: zu 1 fl. 86.821,499 fl., zu 5 fl. 117.137,240 fl., zu 50 fl. 160.043,650 fl. zusammen 364.002 389 fl. Im Ganzen 411.999,986 fl. (Silber=Prägungen.) Die Direction des k. k. Hauptmünz¬ Amtes hat nachfolgendes Circular an die Wiener Banken und Bankiers erlassen: „Die Einlieferung von Silberbarren an das Hauptmünzamt zur Ausprägung hat in letzterer Zeit bereits so große Dimensionen an¬ genommen, daß die Betriebsmittel an Maschinen und Apparaten unge¬ achtet der möglichsten Forcirung nicht mehr ausreichen, um allen An¬ forderungen, welche sich bereits tief in das Jahr 1879 erstrecken, in bestimmter und gerechter Weise zu genügen. Unter diesen Umständen sind wir nicht mehr im Stande, einen Termin für die Ausprägung künftiger Barrensendungen auch nur annäherungsweise anzugeben. Wir beehren uns daher, Sie in Kenntniß zu setzen, daß das Hauptmünzamt von heute angefangen bis auf Weiteres weder Anmeldungen noch fac¬ tische Lieferungen an Barrensilber= oder sonstigem Silber=Materiale an nehmen kann, daher eine jede solche Sendung zurückgewiesen werden wird." (Ungarisches Anlehen.) Die zwischen dem ungarischen Finanz¬ Ministerium und der Creditanstalts-Gruppe abgeschlossene Credit-Ope¬ ration umfaßt 100 Millionen Gulden effectiv, und zwar zur Deckung des mit mehr als 22 Millionen päliminirten Deficites, ferner des im Jahre 1878 noch nicht gedeckten Quotentheiles der Occupationskosten, insoweit sie den Sechzig Millionen-Credit überschritten, zur Deckung der Occupationskosten Quote im Jahre 1879 und zur Einlösung der am 1. August d. J. fälligen Schatzbons zweiter Emission. Insgesammt ist dies eine effective Summe von 122 Millionen Gulden, mit inbe¬ griffen den Occupations-Credit für das Jahr 1879. Nachdem aber das Gesetz über die 80 Millionen Goldrente vom Jahre 1875 ausdrücklich vorschreibt, daß 21 bis 22 Millionen Gulden Schatzbons zweiter Entis¬ sion aus den zweiten 40 Millionen dieses Anlehens gedeckt werden müssen, sind hievon 28 Millionen Goldrente für diesen Zweck bereits reservirt und es ist blos der Bedarf von beiläufig 100 Millionen effecti¬ zu besorgen. Vorläufig werden Goldrenten mit dem Minimal-Gold¬ curse von 73 begeben; über die Höhe der eventuell nothwendig werden den Domanial=Anleihe werden dann seinerzeit die Modalitäten festgestellt. Die Montags=Revne schreibt: „In Ergänzung der bisher über die ungarische Anleihe=Operation in die Oeffentlichkeit gedrungenen Mittheilungen erfahren wir, daß die Domanial=Anleihe, falls der unga¬ rische Reichstag dieselbe genehmigt, in Form von Pfandbriefen emittirt werden soll, welche in Serien eingetheilt werden, von denen alljährlich eine gewisse Anzahl zur Verlosung und Einlösung zum Nominale ge¬ langt. Die ganze Anleihe soll auf diese Art innerhalb 36 Jahren ge¬ tilgt sein. Erhöhung der Telegraphen=Gebühren.) Das Telegraphen=Wesen verursacht in Ungarn ebenso wie in Oesterreich dem Staats=Aerar ein von Jahr zu Jahr stei¬ gendes Deficit, welches heuer in Ungarn die respectable Summe von 300.000 fl. und in Oesterreich 600.000 fl. er¬ reicht. Die Telegraphen=Verwaltungen behaupten, daß der Staat bei jedem Aviso mit 30 kr. sechs Kreuzer darauf zahlen müsse, wenn sich die Anzahl der Depeschen auch noch so vermehre. Die beiderseitigen Handels=Ministerien haben nun Verhandlungen gepflogen und sich dahin geeinigt, eine neue Taxe einzuführen, wonach in Zukunft für jedes Tele¬ gramm ohne Unterschied der Anzahl der Worte eine Grund¬ Taxe von 24 Kreuzern und außerdem für jedes Wort zwei Kreuzer bezahlt werden sollen. Der Tarif stellt sich demnach folgendermaßen: Man bezahlt für 5 Worte 34 kr., für 10 Worte 44 kr., für 13 Worte 50 kr., für 18 Worte 60 kr. für 20 Worte 64 kr., für 50 Worte 1 fl. 24 kr., für hun¬ dert Worte blos 2 fl. 24 kr. u. s. w. Dieser neue Tarif soll in nicht langer Zeit eingeführt werden. Auszug aus dem Amtsblatte der Linzer Zeitung. Vom 10. Jänner. Licitation. Haus- u. Zimmergeräthe, Schw. 225 fl. 16 kr., 14. u. 28. Jänner, 3 U. Nm., Linz, Graben Nr. 24. Vom 11. Jänner. Licitation. Zimmereinrichtung, Klei¬ dung, Wäsche, Pretiosen rc., 21. Jänner, 9 U. V., im Pfarrhofe zu Stroheim, Bzg. Efferding. Vorladungen. Für Leonhard Fohr wurde vom Lg. Linz Ad¬ vocat Dr. Ernst Jäger daselbst zum Curator ernannt. — Für Caspar u. Kath. Zauner u. die Repräsentanz der Waisenkasse Sprinzenstein wurde Hausbesitzer Mathäus Bruckmüller zu Rohrbach ernannt. Alle, welche gegen die neue Grundbuchs=Einlage: „Grundbuch Peuer¬ bach Extr.-Fol. 1163 die in der Steuergemeinde Kallham inneliegenden Grundparcellen Nr. 1717 Lindenland, Acker, Nr. 1719 Ledererwiese und Nr. 1720 Lindendobl, Acker, eine Einwendung zu machen haben, haben ihre Rechtsansprüche bis 15. April 1879 beim Beg. Peuerbach einzubringen. Amortisationen. Auf dem Grünauer Gütl Nr. 15 in Pech¬ graben haftende Satzposten; Ansprüche bis 31. Dec. beim Beg. Weyr. Auf dem Hause Nr. 64 in Wels haftende Hypothekar=Forderung Ansprüche bis 1. Jänner 1880. Auf dem Lehnergute Nr. 9 zu Innenstein haftende Hypothekar=Forderung; Ansprüche bis 15. Nov. beim Beg. Perg. — Auf den zur Schormühl Nr. 17 in Freistadt gehörigen Gründen haftende Satzpost; Ansprüche bis 1. October beim Bzg. Freistadt. Vom 12. Jänner. Licitationen. Fischbauerngut Nr. 7 zu Ratzenberg, Schw. 16.000 fl., 28. Jänner, 1. März, 1. April, 9 U. V., daselbst, Bzg. Raab. — Häuser Nr. 113 alt, 7 neu, und Nr. 123 alt, 10 nen, in Linz, Schw. 26.000 fl., 25. Jänner, 9 U. V., in der Notariatskanzlei zu Linz, Herrenstraße 12. — Schwarzlmühle Nr. 43 zu Mitterndorf, Schw. 9525 fl., u. led. Grund, Schw. 1500 fl. 28. Jänner, 27. Februar, 27. März, 10 U. V., daselbst, Bzg. Kirch¬ dor — Haus Nr. 4 zu Jörgensbühl s. 10. J. 564• Dukl., Schw 4000 fl., 23. Jänner, 20. Februar, 20. März, 10 U. V., daselbst, Bzg. Ottensheim. — Haus Nr. 68 zu Kremsmünster s. Gründen, Schw. 11.500 fl., 27. Jänner, 27. Februar, 27. März, 9 U. V., beim Bzg. Kremsmünster. — Wiesenantheile nebst dem daselbst stehenden Hause Nr. 406 in Ried, Schw. 3500 fl., im Kreisgerichtsgebäude zu Ried, dann Wohnungseinrichtung, Schw. 23 fl. 20 kr., im obigen Hause, 20. Jänner, 4. Februar, 9 U. V. — Hälfte des Feichtinger¬ Maurerhauses Nr. 174 in der Brodleithen s. 2 kleinen Gärtchen, Schw. 1250 fl, 28. Jänner, 27. Februar, 1. April, 9 U. V., im Kreisgerichts=Gebäude Nied, dann Wohnungs- und Gewölbseinrichtungs¬ stücke, Schw. 112 fl., 14. u. 18. Jänner, 9 li. V., im obigen Hause Privatforderungen, 15. u. 29. Jänner, 9 U. B., beim Notar Dr. Bahr in Linz. — Haus Nr. 4, Schw. 25.000 fl., u. Nr. 102, Schw. 5000 fl., in Grein, 21. Jänner, 21. Februar, 9 U. V., daselbst. Haus Nr. 144 zu Oberwilling, 22. Jänner, 25. Februar, 10 U. V. daselbst, Big. Raab. — Haus Nr. 4. in Untergaumburg, 29. Jänner (3. Termin), 10 U. B., daselbst, Bzg. Linz. — Sperlwirths=Anwesen Nr. 20, jetzt 21 in Schärding, 25. Jänner (3. Termin), 9 U. V., beim Beg. Schärding. — Die zur Versteigerung des Hotels zur „Stadt Pest" in Bad Hall, Schw. 72.090 fl., anberaumten Termine werden auf 23. Jänner, 24. Februar, 27. März, 9 U. V., daselbst, verlegt Haus Nr. 270 in Nied, Schw. 270 fl., 28. Junner, 9 U. V., beim Kreisgerichte Nied. Literatur. „Ueber Land und Meer." „Eine illustrirte Zeitung" gehört in unseren Tagen, die über eine so erstaunliche Merge von Mittelu zur Bildererzeugung gebietet, fast zu den selbstverständlichen Dingen. Man hat sich allmälig daran gewöhnt, ja man könnte sagen, dahin verwöhnt, das Bild als die nothwendige Ergänzung des erzählenden und belehrenden Wortes zu fordern. Aus dieser Gewöhnung erklärt sich die Existenz der großen Zahl illustrirter Zeitschriften, welche der heutige Literaturmarkt darbietet. Als eines der besten derjenigen illustrir¬ ten Blätter, die für den Familientisch bestimmt sind, ist „Ueber Land und Meer“ zu bezeichnen. Seit 21 Jahren bestehend, hat das Blatt in literarischer und artistischer Beziehung eine glänzende Entwicklung genommen. Zu allen wichtigeren Tagesfragen gibt es anziehende Er¬ läuterungen durch Wort und Bild, es bringt eine Menge anregender Aufsätze und Mittheilungen zum Verständniß der Vergangenheit und der Gegenwart, und es sorgt für die Stunden stiller Muße durch eine behagliche novellistische Unterhaltung. Die Illustrationen, die das Jour¬ nal bringt, gehören zu den vollendetsten, die in der populären Tages¬ literatur geboten werden: es ist das Streben der Redaction unverkenn¬ bar, selbst künstlerisch Befriedigendes zu bieten. Bei Beginn des neuen Jahres empfehlen wir das Blatt der Aufmerksamkeit aller Derer, di¬ es noch nicht kennen. Unter den der edlen Unterhaltung gewidmeten Journalen, welche einen hervorragenden Platz in unserer Literatur einnehmen, ist in erster Linie die bei Ed. Hallberger in Stuttgart erscheinende „Illustrirte Welt zu nennen. Nicht nur finden wir die Namen unserer beliebte sten Erzähler wie Wachenhusen, Vacano, Möllnhausen u. A. darin wie der, sondern das Blatt bringt ebenso eine Anzahl lehrreicher Arbeiten aus dem Gebiete der Naturwissenschaft, culturhistorische Skizzen, Kriegs¬ bilder, humoristische Blätter, Sinnsprüche, Bilderräthsel u. s. f.; ferner in jeder Lieferung einen wahren Schatz der vorzüglichsten Illustrationen theils Porträts bedeutender Männer der Zeit, theils Scenen aus dem anmuthenden Volksleben, theils Episoden aus dem wilden Kriegstanze darstellend. Man merkt es dem Blatte unschwer an, daß dasselbe von einer tüchtigen Redaction sorgfältig geleitet und von einem kunstver ständigen Verleger herausgegeben wird, so daß es mit Recht einen An¬ spruch darauf erheben darf, in jeder deutschen Familie Boden zu gewinnen. Wir empfehlen dasselbe daher der geneigten Aufmerk¬ samkeit unseres Leserkreises auf das angelegentlichste, zumal der Preis für ein Heft — jährlich erscheinen 26 Hefte — nur 30 Pfennige be¬ trägt, ein Preis, den wir factisch als einen fabelhaft billigen bezeichnen

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