Der Alpen-Bote vom 12. Jänner 1879

Seite 2 irgend welchen Hoffnungen hinzugeben. Wol wäre der innere Friede in Oesterreich schön und begehrenswerth, wol würde er eine wesentliche politische und finanzielle Kräftung allein der Friede hängt eben nicht des Reiches bedeuten von uns ab, sondern von denen, die noch immer im Kampfe gegen die Verfassung stehen, und diese unsere Gegner sind noch lange nicht geneigt, den Kampf aufzugeben und die Hand zum Frieden zu bieten. Um von allem Andern zu schweigen, sei nur ein Punkt hervorgehoben: Alles, was wir vielleicht durch große Zuge¬ ständnisse und schwere Opfer erreichen könnten, wäre der Eintritt der Czechen in den Reichsrath, dieser würde aber noch lange nicht den Frieden und die Aussöhnung bedeuten sondern nur das Aufhören der sogenannten Passivität, das heißt die Verpflanzung des erbitterten Streites aus den Zeitungen und Wahlbezirken auf den Boden des Abgeordneten¬ hauses. Wenn die Czechen in den Reichsrath gehen, so aner¬ kennen sie dadurch allein ebenso wenig die Reichsverfassung, als sie durch ihren endlichen Eintritt in den böhmischen Landtag die Landesverfassung Böhmens anerkannt haben, sie unterwerfen sich dieser Reichsverfassung ebenso wenig, als sich derselben die Mährer, Slovenen, die Clericalen un¬ terworfen haben, die zwar im Abgeordnetenhause sitzen reden und stimmen, dabei aber nur auf die Zeit warten, in welcher sie stark genug sein werden, die Verfassung über den Hausen zu werfen. Der bloße Eintritt der Czechen in den Reichsrath ist daher nur ein sehr geringfügiger Gewinn um mehr als den bloßen Eintritt handelt es sich aber in diesem Augenblicke noch gar nicht und es wäre daher eine große Unvorsichtigkeit, dafür jene Forderungen zu bewilligen, welche die Vertreter der böhmischen Opposition voraussicht¬ lich stellen würden. Das möge im Gedächtnisse behalten werden, wenn das Wort „Ausgleich mit den Czechen" verlockend in die Ohren klingt — von einem wirklichen Ausgleich, der gleich¬ bedeutend wäre mit einer vollständigen Versöhnung ist nie¬ mals die Rede gewesen, sondern blos von der Betheiligung der czechischen Abgeordneten an den Reichsrathsverhandlun¬ gen, die für uns nicht so werthvoll ist, als daß wir einen hohen Preis dafür zahlen könnten. Zur Tagesgeschichte. Die Handelskammer für Oberösterreich in Linz wählte zum Präsidenten Wimhölzle, zum Vice=Präsiden¬ ten Nagel. Für Ungarn wurden am 9. d. M. in Wien die Credit=Operationen zur Deckung des Deficits abgeschlossen. Man telegraphirt hierüber der Pester Correspondenz unterm 10. d. M.: Gestern Abends wurden die Verhandlungen zwischen dem königl. ungarischen Finanzminister und der Gruppe Creditanstalt beendet und der diesbezügliche Vertrag unterzeichnet. In demselben ist für die laufenden Bedürf¬ nisse des Jahres 1879, wie für die Einlösung der Schatz bons zweiter Emission Vorsorge getroffen. Die erforderlichen Geldmittel werden hiernach theils durch Begebung von Gold¬ rente, theils durch Herausgabe einer Domanial-Anleihe be¬ schafft werden. In welchem Betrage eventuell die Domanial¬ Anleihe zur Emission gelangen soll, ist einer späteren Ver einbarung vorbehalten. Zur Affaire Schönerer wird gemeldet: Die Bürger¬ meister von fünf Ortsgemeinden aus der Bezirkshauptmann¬ schaft Waidhofen an der Thaya, nämlich Rudolf Gottfried von Dobersberg, Johann Scherzer von Vitis (Gerichtsbezirk der Frau beweist, daß mit dem Kinde ein Geheimniß ver¬ bunden ist. Was ist das für ein Geheimniß?" Der Graf schaute abwechselnd Dalyell und den Rechts¬ anwalt an und fuhr dann fort: „Keene, das Mädchen ist, wie Sie gesagt haben, meine Enkelin und die Erbin einer der schönsten Besitzungen Eng¬ land's. Setzen Sie Himmel und Erde in Bewegung, um sie zu finden. Sie muß gefunden werden! Von einer Dienerin erzogen, von ihrem Range und ihrer Herkunft nichts wissend, was ist meine Enkelin heute? Sie ist vielleicht selbst eine Dienerin, roh und unwissend; sie ist vielleicht an einen Schurken niedrigster Art verheiratet! Sie kann noch etwas viel, viel Schlimmeres sein! Aber das will ich nicht glauben. Es ist ein gutes Blut in ihren Adern. Sie mag unwissend nur halb civilisirt sein, aber sie ist nicht schlecht. Was si¬ immer sein mag, sie muß gefunden und zu mir gebracht werden, Keene. Hier ist ihre Heimat. Mein Herz sehnt sich nach dem Kinde Georg's, meinen einzigen lebenden Ab¬ kömmling! Lassen Sie sie durch hundert Agenten suchen; finden Sie sie Keene; finden Sie sie, und verlangen Sie dann selbst Ihre Belohnung! „Sie soll gefunden werden, Mylord", sagte der Ad¬ vocat. „Lebend oder todt soll sie gefunden werden. Kein Stein soll unberührt bleiben, wenn sie gesucht wird!" „Ja, sie soll gefunden werden", sagte Piers Dalyell aufstehend, „auch ich will helfen, sie zu suchen. Alle meine Fähigkeiten will ich in Anwendung bringen, um die Enkelin meines Wohlthäters zu finden. Andere werden des Geld¬ lohnes halber suchen. Ich habe andere und tiefer liegende Ursachen. Hören Sie auf meine Worte. Ich werde sie finden Mylord — ich hoffe ich fühle es — daß meine Arme es sein werden, die Ihnen Ihre Enkelin in die Hände führen — die Erbin von Thorncombe in ihre rechtmäßige Heimat bringen werden!" Er sprach wie von der Begeisterung einer edlen und dankbaren Seele erfüllt; aber wenn sie in seinem Herzen hätten lesen können, hätten alle Dämonen vor Freude ge¬ lacht — denn seine Vorsätze waren die eines Dämons. (Fortsetzung folgt.) Der Alpen-Hote. Nr. 4 Schrems), Ignaz Fraißl von Thaya (Gerichtsbezirk Waid¬ hofen), I. Swoboda von Raabs und Martin Rohrbach aus Loimanns (Gerichtsbezirk Litschau) haben am 9. d. M. Vormittags beim Kaiser Audienz genommen und Sr. Ma¬ jestät eine Adresse mit folgender Ansprache überreicht: Eure k. k. apostolische Majestät! Wir sind Abgeordnete der fünf Gerichtsbezirke des politischen Bezirkes Waidhofen an der Thaya und haben den Auftrag, an den Stufen des allerhöchsten Thrones eine allerunterthänigste Adresse zu überreichen, in welcher wir die Aeußerungen, welche der Herr Abg. Ritter v. Schönerer in der Sitzung des hohen Abgeordnetenhauses am 18. December gethan, mit Entschiedenheit und Entrüstung zurück¬ weisen und erklären, daß wir fortan gute Oesterreicher und treue Unter¬ thanen Eurer Majestät sein und bleiben wollen. Wir bitten, diese aller¬ unterthänigste Adresse wohlgefälligst entgegenzunehmen, und um fernere kaiserliche Huld und Gnade. Der Kaiser erwiderte darauf: „Es freut mich un endlich, daß Sie mir Gelegenheit geben, die Wünsche und Anschauungen der Bewohner Ihres Bezirkes kennen zu ler¬ nen. Was Ihre Treue und Anhänglichkeit an mich und mein Haus betrifft, so habe ich daran nie gezweifelt und glaube auch in Zukunft auf dieselbe mit aller Zuversicht rechnen zu können. Sie sind Bürgermeister, melden Sie dies der dortigen Bevölkerung. Wie gesagt, es freut mich außer¬ ordentlich." Die politische Organisation in Bosnien und der Herzegowina ist gänzlich durchgeführt. Die Militär=Com¬ mandanten sind bis auf Weiteres Chefs der Kreisbehörden (Mutesarifate), denen zur Besorgung der Geschäfte höhere politische k. k. Beamte zugewiesen wurden. Alle verwendba¬ ren früheren ottomanischen Functionäre wurden von der Landesregierung übernommen, unterstehen aber den Militär Commandanten. Als Steuerbehörden fungiren die politischen Behörden. Als directe Steuern verbleiben: Der Zehnt (As¬ char), die Einkommen= und Erwerbsteuer (Emlatsch teme tuat, die Hauszinssteuer (Idschare russoumi), die Aus¬ schanksteuer (Muskirat russoumi), die Schaf= und Ziegen¬ steuer (Agnan russoumi). An indirecten Steuern obliegt den politischen Behörden die Einhebung der Ausschanksteuer der Verzehrungssteuer für gebrannte und geistige Flüssigkeiten Vier= und Zuckererzeugung, der Tabak=Abgaben und der Stempelgebühren. Jeder Kreis= und Bezirksbehörde ist eine Abtheilung des Sereschaner=Corps, respective der Zaplieh¬ unterstellt. Die Gerichts Organisation ist im ganzen Lande durchgeführt; an wichtigen Gerichten sind österreichische Rich¬ ter, sonst türkische Beamte (Kadis), welche auch bisher unge¬ stört amtirten, thätig. Die Verhandlungen in der Orientfrage schei¬ nen seit Neujahr in ein lebhafteres Stadium getreten zu sein. Einestheils hat sich die Pforte, dem energischen Druck Rußlands folgend, veranlaßt gesehen, zu versprechen daß sie Alles thun werde, um Podgoritza den Montenegrinern zu übergeben. Die Thatsache, daß die russische Regierung trotz der bestimmt ausgesprochenen Absicht, ihre Truppen zum festgesetzten Zeitpunkte zurückzuziehen — noch immer neue Nachschübe auf die Balkan=Halbinsel dirigirt, hat hinwiederum zwei Mächten Anlaß zu vertraulichen Anfra¬ gen, beziehungsweise Vorstellungen gegeben. Die russische Regierung hat nun nicht nur bei den betreffenden Mächten sondern bei allen betheiligten Staaten durch ihre Vertreter erklären lassen, daß die Nachricht von jenen Nachschüben, deren volle Richtigkeit sie zugesteht, durchaus keine bedrohliche Bedeutung habe und absolut nicht als Symptom einer ag¬ wie sie zur Zeit der Einschließung Constantinopels bestand unbedingt bis zu dem Tage aufrechterhalten werden müsse an welchem die Unterzeichnung des definitiven Friedensver¬ trages stattfindet, da man die hierein liegende Pression auf die Türkei für absolut nöthig hält. Dieses Princip befol¬ gend, ergänze man alle durch Rückbeförderung und Krank¬ heit entstehenden Lücken der russischen Armee. In Deutschland bildet gegenwärtig die neu in¬ augurirte Wirthschafts-Politik des Grafen Bis¬ marck das Tagesgespräch, und da erleben wir täglich neue überraschende Wendungen. So empfiehlt Bismarck jetzt der holsteinischen Landwirthen rundweg und mit eindringlichen Worten die Bildung einer Agrarpartei, welche die In¬ teressen der Landwirthschaft im Landtage und Reichstage vertreten würde, eine Andeutung, die nebenbei auch auf den Entschluß des Kanzlers hinweist, die Volksvertretungen engeren und weiteren Rahmens aufzulösen, falls er mit seinen Ideen nicht durchdringt. Wie weit die Dinge übrigens noch sich entwickeln, läßt sich schwer übersehen; in seinem bekannten Schreiben an den Bundesrath stand der Kanzlei noch auf fiscalischem Boden. Den Gärbern versprach er kurz darauf Schutzzölle und heute ist er bereits bei den Agrariern angelangt. Zwischen hinein soll er auch wieder die kräftige Anwendung der indirecten Steuerschraube Der neben dem Tabakmonopol empfohlen haben. Bundesrath hat der Reichskanzler auch nichts weniger als angenehm überrascht mit der Vorlage eines Gesetzentwurfes, betreffend die Strafgewalt des Reichstages über Reichs¬ tags=Mitglieder. Derselbe wäre nicht mehr und nicht weniger als die vollständige Vernichtung der Redefreiheit im Par¬ mente. Nächstens mehr hierüber. In Italien hat sich die Stellung des Ministeriums Depretis erheblich gebessert. Crispi hat sich gewinnen lassen, Nicotera sich genähert und die Unterhandlungen mit anderen Dissidenten Führern der Linken versprechen guten Ausgang. Depretis wird definitiv das Auswärtige übernehmen, wenn sich Crispi zur Uebernahme des Porte¬ feuilles des Innern entschließt. Im anderen Falle wird man sich mit der Ernennung eines Ministers des Auswärtigen nicht beeilen, da thatsächlich Correnti in diesem Augen¬ blicke die auswärtigen Angelegenheiten Italiens leitet. Den Papst hat sich nun ebenfalls über die Lösung der socialen Frage ausgesprochen, indem er für dieselbe in einer Encyclika den ganzen „Heilsschutz der Kirche zur Verfügung stellt. In der Verurtheilung der Secten mit den „barbarischen Namen „Nihilisten, „Socialisten" „Communisten" geht Leo XIII. so scharf zu Werke wie Fürst Bismarck; ob seine evangelischen Vorschläge, bemerkt die „Presse"zur Beseitigung des brennenden Uebels mehr wirken können als die Zollpolitik des Fürsten Reichskanzlers mag man, da ihre Anwendung ja noch nicht in Frage steht und zunächst kaum in Frage kommen wird, einstweilen da¬ hingestellt sein lassen. Eine Abwechslung gewährt es immer¬ hin, in einer Denkschrift dieser Art die alten und neuen Propheten und Kirchenväter an Stelle Adam Smith's und seines Nachfolgers in der national-ökonomischen Lehre citirt zu sehen, indessen ist das auch ein Standpunkt wie ein anderer. Der Conflict zwischen Frankreich und Tunis ist be¬ endet, nachdem der Bey von Tunis auf das Ultimatum Frankreichs die von diesem geforderte Genugthuung leistete. Oertliches. (Aus dem Gemeinderathe.) Aus der Sitzung des Gemeinde¬ rathes vom vergangenen Freitag ist Folgendes zu erwähnen: Der Vor¬ sitzende Vicebürgermeister Gschaider theilte mit, daß der Landesaus¬ schuß das Präliminare genehmigt, ferner den Dank des Stadtingenieurs für die Erhöhung seiner Bezüge, endlich die Einladung der Armen¬ Commission zum Armenhalle. — In die Pferde=Assent=Commission wur¬ den wieder die Herren Reder und Franz v. Jäger gewählt. — Zur Veranstaltung einer Feier des 25. Jahrestages der Vermälung des Allerhöchsten Herrscherpaares wurde ein Comité, bestehend aus den Gemeinderäthen Dr. Hochhauser, Leopold Huber und Josef Peyr, ge¬ wählt, welches seinerzeit diesbezügliche Vorschläge an den Gemeinderath zu erstatten hat. — Frau Christine Pfister wird sammt ihren Kindern definitiv in den Gemeindeverband Steyr's aufgenommen. — Dem Herrn Franz Kröpf wird das Bürgerrecht gegen Erlag der Taxe ver¬ liehen. — Zur Creirung eines Bezirkspostens der städt. Sicherheitswache wird im Hause des Herrn Mitter am Platz in Steyrdorf ein Gewölbe un jährl. 80 fl. gemiethet, und dorthin auch die telegraphische Signalisirung geleitet. — Der Recurs des Herrn Leopold Kindlmann wird abgewiesen. In Angelegenheit der k. k. Versuchsanstalt thut der Amtsbericht dar daß für selbe von der Gemeinde nicht mehr ausgegeben wurde, als der Gemeinderath seinerzeit bewilligte, daß aber das Amt sich nicht als be¬ fugt erachte, sich über die Thätigkeit der Versuchsanstalt zu äußern. Zu¬ gleich wird ein Erlaß der Statthalterei bekannt gegeben, der besagt daß es dem Bürgermeister jederzeit freistehe, die Versuchsanstalt zu be¬ suchen und in ihre Thätigkeit Einsicht zu nehmen, daß auch der Ge¬ meinderath dies durch Delegirte thun könne, nur müßten diese vorher der Regierung bekannt gegeben werden. Die Direction der Versuchs¬ anstalt gibt bekannt, daß sie ohne Genehmigung des Handelsministeriums die demselben über ihre Thätigkeit erstatteten Berichte dem Gemeinde¬ rathe nicht vorlegen könne. Es wird beschlossen, die Berathung über diese Angelegenheit einstweilen zu vertagen, jedoch noch über Antrag des Gemeinderathes Wickhoff der weitere Beschluß gefaßt, bei der Regierung um Wiedereinführung des Maschinenzeichnens an der Fach¬ schule zu petitioniren. — Das Gesuch des Herrn Mayer um Ueber¬ lassung des Stadttheaters wird vorläufig abgewiesen und ist das Theater seinerzeit wieder auszuschreiben. — Die Ueberlassung des Fleisch=Gewöl¬ bes Nr. 3 im Bürgerspital an Herrn Jauch wird genehmigt. — Das Gewölbe Nr. 5 an der Schloßmauer ist im Versteigerungswege zu ver¬ miethen. — Bezüglich der Punkte 17, 18, 19, 20, 23 und 24 der Tagesordnung hat überall das Bauamt die nöthigen Erhebungen zu pflegen. — Die Verkaufslocale im Neuthor=Gebäude werden wieder an die früheren Pächter vermiethet. -- Die städtische Jagd wird wieder an Josef Werndl auf 5 Jahre verpachtet. — Ueber die Bier¬ ausfuhr wird die Abfindung mit den Herren Bräuern Franz und Carl von Jäger in der bisherigen Weise gepflogen. Das An¬ suchen wegen Wegschaffung des Nußbaumes im Ort wird abgewiesen. Die Zuschrift der Gasfabriks=Direction, worin sie die Gründe dar¬ thut, warum sie die Gasbeleuchtung in Ort noch nicht eingeführt hat, und das Versprechen gibt, daß sie dies im kommenden Frühjahre thun werde, wird zur Kenntniß genommen. — Das einzige für die Holz¬ lieferung eingelaufene Offert des Herrn Faßold wird genehmigt, mit Ausnahme des Lärchenholzes, wo Faßold eine 15%ige Auszahlung ver¬ langt, die Gemeinde jedoch nur 5% Aufzahlung genehmigen will. Ist hierüber mit Herrn Faßold noch zu unterhandeln. — Die Lieferung mehrerer Gegenstände für die Einrichtung einer neu errichteten Parallell¬ Classe in der Bürgerschule ist im Offertwege auszuschreiben. (Eine Enthebungskarte pro 1879) hat noch gelöst: Herr Josef Erber, Amtsdiener, mit 50 kr. (Spende.) Die hochgeborne Frau Mathilde von Ahsbahs hat zum Andenken ihres dahingeschiedenen Gatten Herrn Friedrich Ahsbahs, Ritter von der Lanze k. k. General=Majors, für die Armen zu Steyr den Betrag von 50 fl. gespendet. Theater=Nachrichten.) Heute, Sonntag, tritt der vor¬ zügliche Dialectkomiker Herr Clemens Grün in seiner Glanzvolle, als böhmischer Privatdiener Nawratil in dem effectvollen Volksstücke „Der letzte Nationalgardist" von Berg, unwiderruflich zum letzten Male auf. — Morgen, Montag, erwartet uns eine in¬ teressante Vorstellung, nämlich Halms: „Fechter von Ravenna" und werden in demselben Herr Leo Hellwig vom k. k. priv. Theater an der Wien und Frl. A. Paulert vom Stadttheater in Wiener¬ Neustadt als „Thumelikus" und als „Lycisca zum ersten Male auf¬ Mittwoch den 15. d. M. geht zum Vortheile des treten. Komikers Herrn Josef Friedl die neueste zugkräftige Posse des Theaters an der Wien: „Plausch net Pepi" von A. Berla in Scene. - Ebenso wird die Novität: „Ihr Reservist" vorbereitet. Durch das Wieder=Engagement des Herrn Suppan, durch die vollständig¬ Completirung der Gesellschaft und durch die vielen interessanten Novi¬ täten dürfte unsere strebsame Theater=Direction wol nun einen regeren Theater=Besuch zu erwarten haben. (Eine Nacht am Mississippi, so wird sich das maskirte Costümfest nennen, welches die Gesell¬ schaft der „Wilden" am 18. Februar d. J. den Bewohnern von Steyr bieten wird. Nach dem Erfolge des Balles der „Wilden" im verflossenen Jahre kann man mit Bestimmtheit erwarten, daß auch das diesjährige Unter¬ nehmen zu den gelungensten Faschingsunterhaltungen zählen wird. Das Arrangement soll in der That ein großartiges sein, reiche Abwechslung in Gruppen und Maskenzügen ge¬ boten und die Langer'schen Localitäten in die wirklichen Ufer des Missisippi verwandelt werden. Das Erträgniß wird wie im Vorjahre dem Verschönerungs-Verein zugewendet, und auch der Eintrittspreis in der gleichen Höhe sein, nämlich Familienkarten 5 fl., Einzelnkarten 2 fl. — Wie wir hören, werden nur

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