Der Alpen-Bote vom 12. Jänner 1879

Pränumeration für Steyr: vierteljährig halbjährig ganzjährig durch Post: vierteljährig „ 50 6 halbjährig ganzjährig Einzelne Blätter 6 kr. Zustellungs-Gebühr in's Haus jährlich 40 kr. Inserate werden nach dem billigst festgesetzten Tarife berechnet. „Eingesendet wird die einspaltige Petitzeile mit 10 kr. berechnet. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag. Schluß des Blattes für Annahme von Inseraten und Artikeln für den betreffenden Tag Samstag und Mittwoch 11 Uhr Mittags. Ausgabe der Sonntags-Nummer 8 Uhr Früh, der Donnerstags-Nummer 11 Uhr Vormittags. Redactions & Expeditions-Locale M. Haas'sche Buchdruckerei & Lithografie Steyr, Grünmarkt Nr. 49. Manuscripte werden nicht zurückgestellt, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. Zuschriften portofrei. Nur mit Retourmarken versehene briefliche Anfragen um Auskunft über Inserate werden beantwortet. Inserate und Pränumerationsbetrag müssen vorhinein bezahlt werden. Nr. 4. Steyr, Sonntag den 12. Jänner 1879. 25. Jahrgang. Die Senatswahlen in Frankreich. Es gibt kaum ein Reich im europäischen Staaten¬ bunde, welches in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts eine solche Fülle von innerer Lebens= und Gestaltungskraft der staunenden Welt geoffenbart hätte, als Frankreich. Unter dem Scepter des „Gesellschaftsretters“ Napoleon III. ließen sich die Franzosen eine zeitlang blenden von den Erfolgen des Imperators auf dem Gebiete der äußeren Politik. Aber während Frankreich scheinbar der Welt Gesetze dictirte, nahm die Fäulniß im Innern erschreckende Dimensionen an, und kein Wunder war es, wenn das morsche Gebäude des Kai serreichs, als es seine „Krönung" vornehmen wollte, zusam¬ menbrach unter den wuchtigen deutschen Hieben, und die zerstörenden Miasmen, welche unter der gleißenden Hülle verdeckt sich angesammelt hatten, ihre ekelerregenden Dünste ausströmten. Blutend aus tausend Wunden, zerfleischt im Innern von einem Bürgerkriege in seiner gräßlichsten Ge¬ stalt, schien Frankreich dem Tode unreitbar verfallen, ein Cadaver, welchen Raubvögel aller Art umkreisten. Aber wie wenn in einer athembeklemmenden einge¬ schlossenen verpesteten Atmosphäre durch Oeffnen eines Fensters die gesunde frische Luft, einströmend, reinigend wirkt: so rangen sich mit dem Zusammensturze des Bonapartismus und der Niederwerfung des Communismus die guten Geister Frankreichs an die Oberfläche und der gesunde, noch unan¬ gefressene Kern des Volkes athmete wie von einem bösen Alp befreit auf. Mit der diesem Volke eigenthümlichen Geistes=Elasticität raffte es sich zu neuer Thatkraft empor¬ die ungeheuersten Opfer wurden mit hingebendem Patriotis¬ mus gebracht, und in einer unglaublich kurzen Zeit war die horrende Kriegsschuld bezahlt, Frankreich von den feindlichen Truppen, die in sein Herz gedrungen waren, befreit. Die Republik, die ängstlichen Gemüthern als wahres erwies sich trotz aller Läste¬ Schreckgespenst erschien rung gerade als am geeignetsten, die Ordnung in das von Parteiungen zerrissene Land, welches seine verschie¬ denen Kron=Prätendenten nicht zur Ruhe kommen ließen, einzuführen, und sie befestigte sich immer mehr. Thiers der greife Patriot, der trotz seiner monarchistischen Antece¬ dentien richtige Erkenntniß genug besaß, um die einziger Lebensbedingnisse Frankreichs in den neuen Verhältnissen zu erfassen, stand an der Spitze der „conservativen Re¬ publik, mit der man sich nach und nach selbst im übrigen monarchistischen Europa, wenn auch vielleicht widerwillig befreundete, — neben ihm der jugendliche republikanische Heißsporn Gambetta, der mit der Größe seiner ihm für die Zukunft beschiedenen Aufgabe an politischer Einsicht wuchs und den politischen Ungestüm nach und nach zu wahren Staatsweisheit ermäßigte und abklärte. Freilich vollzog sich die Regeneration nicht ohne Krämpfe Die monarchistischen Parteien, die Todfeinde der Republik, ließen nicht ab von ihrer lichtscheuen Arbeit. Es gelang ihnen, Thiers zu stürzen und Mac Mahon, den „glorreich“ Besieg¬ ten bei „Wörth", zum Präsidenten zu erheben. Den empfind¬ lichsten Schlag aber führten sie, als sie durch ihn an jenem denkwürdigen 16. Mai des Jahres 1877 das Cabinet Jules (die Simon stürzten und die Regierung der „Ordnung niemals gestört worden war) einsetzten. Das war ein lebensgefährliche Krisis für das Land. Aber auch diese be stand es. Während Bonapartisten, Orleanisten, Legitimisten, - denen Allen das verbunden mit den Ultramontanen sich Vaterland wenig, ihre Sonderinteressen Alles waren unter einander um den Beute=Antheil zankten und so in sich zerrissen waren, schlossen sich die Republikaner, die mit ihren Bestrebungen im Volke fußten, zu einer ehernen Pha¬ lang zusammen und gingen mit der Siegesgewißheit, die nur das Bewußtsein, für eine edle Sache einzutreten, ver¬ leiht, in den Kampf. Und er wurde auf dem Boden des ohne gewaltsame Störung der gesellschaftlichen Gesetzes Ordnung, errungen, trotzdem im entscheidenden Momente Thiers der größte Patriot Frankreichs in der Gegenwart starb. Sein Testament vollzog das Volk mit impo santer Einmüthigkeit. Der irregeleitete Mac Mahon mußte sich der Majestät des Volkswillens beugen, und alle Nach wahlen haben bis zur Evidenz bewiesen, wie tief das repub¬ likanische Bewußtsein in alle Schichten der Bevölkung ge drungen ist. Das Wort Gambetta's, „die 363 (die Zahl der Republikaner in der aufgelösten Kammer) werden wieder kommen“, ist längst in glänzendster Weise in Erfüllung ge¬ gangen, und die jüngst vorgenommenen Senatswahlen haben ein Resultat geliefert, welches selbst die hoffnungs¬ vollsten Republikaner nicht erwartet haben. Dieselben haben da¬ durch im Senate zu den schon in ihrem Besitze befindlichen noch weitere 41 Sitze gewonnen, so daß sie eine Majorität von 57 Stimmen besitzen. Diese Majorität ist gemäßigt-republikanisch und gibt wol die Bürgschaft, daß auch fürderhin die politische Entwicklung des Landes ihren ruhigen, von Ueberstürzung freien Gang gehen wird. Dieser Ausfall der Wahlen ist um so gewichtiger, als hiebei auf die Wähler in keine Weise ein Druck von Seite der Regierung ausgeübt wurde. Erst mit diesem Siege kann die Republik in Frankreich als vollkommen gesichert angesehen werden, hat Frankreich¬ gegenwärtige Verfassung Aussicht auf dauernden Bestand. Und dies ist auch für alle seine Nachbarn für Europa ein nicht geringes Moment der Beruhigung. Das Volk aber, welches gesehen hat, wie unter dem Regime der Republik sich der Wohlstand gehoben die Weltausstellung ihren glänzenden Erfolg gehabt, die übrigen Mächte Europa's — Deutschland voran — sich vertrauensvoll Frankreich wieder genähert, wie dieses nun insbesondere in der auch in den auswärtigen Fragen¬ ohne sich irgendwie zu binden, doch wieder Orientfrage sein vollgewichtig Wort in dem europäischen Concerte mit¬ sprechen konnte, das französische Volk wird hoffentlich nunmehr für alle Zeiten wissen, wo seine wahren Freunde zu finden sind. Zur Situation in Oesterreich. Das neue Jahr hat das viel erwartete neue Ministerium nicht nur nicht gebracht, sondern es wird im Gegentheile immer wahrscheinlicher, daß mit einer oder zwei Ausnahmen die gegenwärtigen Minister in ihren Aemtern bleiben. Wenn dies geschieht, so ist der Grund ziemlich leicht zu errathen; er liegt eben in dem Umstande, daß das Abgeordnetenhaus nur mehr wenige Monate zu leben hat und die Neuwahlen vor der Thür stehen. In einem solchen Augenblicke wird Niemand gerne Minister, welcher den Muth und die Hoff¬ nung hat, es längere Zeit zu bleiben — denn jedes consti tutionelle Ministerium muß sich auf Parteien im Parla¬ mente stützen, diese aber werden häufig durch Neuwahlen nach Gestalt und Stärke so gewaltig verändert, daß sie kaum mehr zu erkennen sind. Wer heute in Oesterreich einen Ministerposten antreten schreibt der vom steiermärkischen Volksbildungsvereine soll herausgegebene, trefflich redigirte „Dorfbote", dessen Aus¬ führungen wir hier folgen, befindet sich in der Lage eines Mannes, dem man zumuthet, Bürgermeister in einer Gemeinde zu werden, deren Ausschuß schon nach einigen Tagen neugewählt werden muß. Ein vorsichtiger Mann wird unter solchen Umständen gewiß die Neuwahl abwarten, um zu wissen, erstens ob er selbst wieder gewählt wird, und und so zweitens, wer beiläufig seine Mitgewählten sind tragen in Oesterreich viele recht tüchtige und vertrauens¬ würdige Männer Bedenken, das dornenvolle Amt eines Ministers gerade jetzt zu übernehmen, wo man gar nicht weiß, welchen Charakter und welche Majorität der im Som¬ mer neu zu wählende Reichsrath haben wird In diesem Augenblicke, das ist ohnehin bekannt, wird übrigens das Ministerium Auersperg schon gar nicht zurück¬ treten, weil ihm noch die Aufgabe zufällt, den Berliner Ver¬ trag und das bosnische Mandat vor dem Reichsrathe zu rechtfertigen, Niemand aber besondere Lust verspürt, dieses schwierige Amt von den Schultern der gegenwärtigen Minister herab und auf seine eigenen zu nehmen. An Angriffen auf das Ministerium wird es dabei voraussichtlich nicht fehlen, aber sehr wahrscheinlich ohne Erfolg, denn die schlie߬ liche Annahme des Vertrages ist schon im Voraus sicher¬ gestellt. Die Debatte über den Berliner Vertrag wird vor¬ läufig die letzte lebhafte Verhandlung in unseren Vertretungs¬ körpern darstellen. Dann ist für einige Zeit, das heißt bis in den Sommer hinein Ruhe zu erwarten. Auch der soge¬ nannte Ausgleich mit den Czechen, von welchem jetzt in den Zeitungen die Rede ist, wird voraussichtlich die Stille nicht unterbrechen. Doch sei davor gewarnt, sich in diesem Punkte Feuilleton. Die reiche Erbin. Roman nach dem Englischen, frei bearbeitet von Hermine Frankenstein. (3. Fortsetzung.) „Was ist aus dem Kinde geworden, nachdem seine Eltern starben?" fragte Piers Dalyell. „Ein oder zwei Jahre blieb es auf Mr. Berwyn's Pachthofe bei dem Farmer Ryan und seiner Frau“, er¬ widerte Mr. Keene. „Da aber nach der ersten Anzahlung für den Hof keine weiteren Zahlungen mehr geleistet worden waren, verfiel die Anzahlung, und die Ryan's verließen mit ihrem kleinen Pflegling den Hof und gingen nach Melbourne. Mr. Lockham, der Freund Mr. Berwyn's, der ihn zum Aus¬ wandern bewogen hatte, war, nachdem er das junge Paar in Sydney angenehm eingerichtet gesehen hatte, nach Tas¬ mania gegangen und hatte sich dort ansässig gemacht. Er blieb drei Jahre dort und kehrte dann nach Australien zu¬ rück. Sein Erstes nach seiner Ankunft daselbst war es, die Farm zu besuchen, in welcher er seine alten Freunde, die Berwyn's, zurückgelassen hatte. Er war sehr erschüttert, sie nicht mehr am Leben zu finden. Er ging nach Melbourne, entschlossen, sich des Kindes zu bemächtigen und es nach England zu schicken. Er kannte Mr. Berwyn's Geschichte, die Niemandem sonst in Australien bekannt war. Mr. Berwy ging als einfacher Auswanderer über's Meer und sprach außer zu Lockham, nie zu irgend Jemandem von seinem Ver wandten in England. Der Farmer und seine Frau, welche als Diener bei ihm gelebt hatten, wußten nur, daß er Georg Berwyn hieß und ein Gentleman von Geburt war. Mr. Lockham konnte die Nyan's in Melbourne nicht finden Er erfuhr, daß Mann und Weib sich entzweit und getrennt hatten; aber Niemand wußte, wohin sie gegangen waren Er erfuhr auch, daß Mrs. Ryan das Kind bei sich behalten hatte. Er war verpflichtet, das Suchen aufzugeben, da ihn seine eigenen Angelegenheiten in Anspruch nahmen. Als er ein Jahr später wieder nach Sydney kam, erfuhr er gan¬ zufällig, daß Mrs. Ryan sich soeben nach England einge schifft hatte. „War das Kind noch immer in ihrer Obhut?" fragte Pies Dalyell. Der Rechtsanwalt schaute bekümmert drein. „Mr. Lockham zog Erkundigungen nach dieser Richtung antwortete er, „und entdeckte, daß sie zwei Kinder bei sich hatte. Beide waren Mädchen; ungefähr von gleichem Alter und hatten auch einige allgemeine Aehnlichkeiten Beide waren unter ihrem Namen Nyan bekannt. Aber welche von Beiden Miß Berwyn war, dessen konnte er sich natürlich nicht versichern. „Ah!“ sagte Dalyell; es wird der kleinen Erbin also schwer werden, ihre Identität zu beweisen, wenn sie noch lebt?!" „Keineswegs", sagte Mr. Keene mit einem ruhigen Blicke auf. Dalyell - einem Blicke, der tief unter die Ober¬ fläche dieses trügerisch hübschen Gesichtes drang. „Wie es zuweilen in Romanen und sehr oft in der Wirklichkeit vor¬ kommt, hatte die kleine Erbin gewisse Zeichen an ihrem Körper, welche stets dazu dienen werden, sie zu identificiren, wann und wo immer man sie findet. Der Arzt, welcher Mrs. Berwyn behandelte, die Frau, welche das Kind während seines ersten Lebensjahres in Pflege hatte, Mr. Lockham und Mrs. Nyan selbst, sie alle können die Identität der jungen Dame bestimmt beschwören. Der Graf rückte in seinem Stuhle herum und schaute dem Advocaten in's Gesicht. „Sind irgend welche Schritte gemacht worden, um diese Mrs. Ryan zu finden?" fragte der Lord. „Ich habe die Geschichte, sowie ich sie jetzt erzählte gestern Abend von Mr. Lockham gehört", sagte der Rechts¬ „Meine Agenten haben sich heute an die Arbeit anwalt, Mrs. Nyan zu suchen. Mr. Lockhom hat in gemacht, Australien sein Glück gemacht und ist zurückgekehrt, um den Rest seiner Tage in England zu verleben. „Er kam vor etwa sechs Wochen in London an. Und nun kommt eine höchst sonderbare Thatsache. Er hat diese Mrs. Nyan seit achtzehn oder neunzehn Jahren nicht mehr gesehen; dennoch als er in der vergangenen Woche an einem regnerischen Abende durch die Straßen London's ging, eilte eine schwarz gekleidete, sehr ärmlich aussehende Frau rasch an ihm vorbei und blieb einen Augenblick später unter einer Gaslampe stehen, offenbar einen Gegenstand prüfend, den sie soeben vom Straßenpflaster aufgehoben hatte. Diese Frau war Mrs. Nyan. Trotz der langen Jahre, seit welcher er sie nicht gesehen hatte, und der Thatsache, daß sie inzwischen alt geworden, erkannte er sie sofort und ist bereit, ihre Identität zu beschwören. Ueberrascht und aufgeregt blieb er stehen und redete sie an, ihren Namen nennend. Sie schaute auf und erkannte ihn und floh dann mit einem lauten Schrei davon. Er versuchte es, sie zu verfolgen, aber es gelang ihr, ihm zu entkommen. Er suchte sie dann, in¬ dem er ihr jeden Abend in derselben Straße auspaßte, in welcher er sie gesehen hatte, aber vergeblich.“ „Die Frau lebt; sie kann gefunden werden!“ rief Lord Thorncombe aus. „Ihre Flucht in dem Augenblicke, als Mr. Lockham sie anredete, deutet auf ein schuldbeladene Gewissen. Wenn das Kind todt wäre, hätte sie nicht gezögert, es ihm zu sagen. Das Kind muß leben. Das Benehmen

Seite 2 irgend welchen Hoffnungen hinzugeben. Wol wäre der innere Friede in Oesterreich schön und begehrenswerth, wol würde er eine wesentliche politische und finanzielle Kräftung allein der Friede hängt eben nicht des Reiches bedeuten von uns ab, sondern von denen, die noch immer im Kampfe gegen die Verfassung stehen, und diese unsere Gegner sind noch lange nicht geneigt, den Kampf aufzugeben und die Hand zum Frieden zu bieten. Um von allem Andern zu schweigen, sei nur ein Punkt hervorgehoben: Alles, was wir vielleicht durch große Zuge¬ ständnisse und schwere Opfer erreichen könnten, wäre der Eintritt der Czechen in den Reichsrath, dieser würde aber noch lange nicht den Frieden und die Aussöhnung bedeuten sondern nur das Aufhören der sogenannten Passivität, das heißt die Verpflanzung des erbitterten Streites aus den Zeitungen und Wahlbezirken auf den Boden des Abgeordneten¬ hauses. Wenn die Czechen in den Reichsrath gehen, so aner¬ kennen sie dadurch allein ebenso wenig die Reichsverfassung, als sie durch ihren endlichen Eintritt in den böhmischen Landtag die Landesverfassung Böhmens anerkannt haben, sie unterwerfen sich dieser Reichsverfassung ebenso wenig, als sich derselben die Mährer, Slovenen, die Clericalen un¬ terworfen haben, die zwar im Abgeordnetenhause sitzen reden und stimmen, dabei aber nur auf die Zeit warten, in welcher sie stark genug sein werden, die Verfassung über den Hausen zu werfen. Der bloße Eintritt der Czechen in den Reichsrath ist daher nur ein sehr geringfügiger Gewinn um mehr als den bloßen Eintritt handelt es sich aber in diesem Augenblicke noch gar nicht und es wäre daher eine große Unvorsichtigkeit, dafür jene Forderungen zu bewilligen, welche die Vertreter der böhmischen Opposition voraussicht¬ lich stellen würden. Das möge im Gedächtnisse behalten werden, wenn das Wort „Ausgleich mit den Czechen" verlockend in die Ohren klingt — von einem wirklichen Ausgleich, der gleich¬ bedeutend wäre mit einer vollständigen Versöhnung ist nie¬ mals die Rede gewesen, sondern blos von der Betheiligung der czechischen Abgeordneten an den Reichsrathsverhandlun¬ gen, die für uns nicht so werthvoll ist, als daß wir einen hohen Preis dafür zahlen könnten. Zur Tagesgeschichte. Die Handelskammer für Oberösterreich in Linz wählte zum Präsidenten Wimhölzle, zum Vice=Präsiden¬ ten Nagel. Für Ungarn wurden am 9. d. M. in Wien die Credit=Operationen zur Deckung des Deficits abgeschlossen. Man telegraphirt hierüber der Pester Correspondenz unterm 10. d. M.: Gestern Abends wurden die Verhandlungen zwischen dem königl. ungarischen Finanzminister und der Gruppe Creditanstalt beendet und der diesbezügliche Vertrag unterzeichnet. In demselben ist für die laufenden Bedürf¬ nisse des Jahres 1879, wie für die Einlösung der Schatz bons zweiter Emission Vorsorge getroffen. Die erforderlichen Geldmittel werden hiernach theils durch Begebung von Gold¬ rente, theils durch Herausgabe einer Domanial-Anleihe be¬ schafft werden. In welchem Betrage eventuell die Domanial¬ Anleihe zur Emission gelangen soll, ist einer späteren Ver einbarung vorbehalten. Zur Affaire Schönerer wird gemeldet: Die Bürger¬ meister von fünf Ortsgemeinden aus der Bezirkshauptmann¬ schaft Waidhofen an der Thaya, nämlich Rudolf Gottfried von Dobersberg, Johann Scherzer von Vitis (Gerichtsbezirk der Frau beweist, daß mit dem Kinde ein Geheimniß ver¬ bunden ist. Was ist das für ein Geheimniß?" Der Graf schaute abwechselnd Dalyell und den Rechts¬ anwalt an und fuhr dann fort: „Keene, das Mädchen ist, wie Sie gesagt haben, meine Enkelin und die Erbin einer der schönsten Besitzungen Eng¬ land's. Setzen Sie Himmel und Erde in Bewegung, um sie zu finden. Sie muß gefunden werden! Von einer Dienerin erzogen, von ihrem Range und ihrer Herkunft nichts wissend, was ist meine Enkelin heute? Sie ist vielleicht selbst eine Dienerin, roh und unwissend; sie ist vielleicht an einen Schurken niedrigster Art verheiratet! Sie kann noch etwas viel, viel Schlimmeres sein! Aber das will ich nicht glauben. Es ist ein gutes Blut in ihren Adern. Sie mag unwissend nur halb civilisirt sein, aber sie ist nicht schlecht. Was si¬ immer sein mag, sie muß gefunden und zu mir gebracht werden, Keene. Hier ist ihre Heimat. Mein Herz sehnt sich nach dem Kinde Georg's, meinen einzigen lebenden Ab¬ kömmling! Lassen Sie sie durch hundert Agenten suchen; finden Sie sie Keene; finden Sie sie, und verlangen Sie dann selbst Ihre Belohnung! „Sie soll gefunden werden, Mylord", sagte der Ad¬ vocat. „Lebend oder todt soll sie gefunden werden. Kein Stein soll unberührt bleiben, wenn sie gesucht wird!" „Ja, sie soll gefunden werden", sagte Piers Dalyell aufstehend, „auch ich will helfen, sie zu suchen. Alle meine Fähigkeiten will ich in Anwendung bringen, um die Enkelin meines Wohlthäters zu finden. Andere werden des Geld¬ lohnes halber suchen. Ich habe andere und tiefer liegende Ursachen. Hören Sie auf meine Worte. Ich werde sie finden Mylord — ich hoffe ich fühle es — daß meine Arme es sein werden, die Ihnen Ihre Enkelin in die Hände führen — die Erbin von Thorncombe in ihre rechtmäßige Heimat bringen werden!" Er sprach wie von der Begeisterung einer edlen und dankbaren Seele erfüllt; aber wenn sie in seinem Herzen hätten lesen können, hätten alle Dämonen vor Freude ge¬ lacht — denn seine Vorsätze waren die eines Dämons. (Fortsetzung folgt.) Der Alpen-Hote. Nr. 4 Schrems), Ignaz Fraißl von Thaya (Gerichtsbezirk Waid¬ hofen), I. Swoboda von Raabs und Martin Rohrbach aus Loimanns (Gerichtsbezirk Litschau) haben am 9. d. M. Vormittags beim Kaiser Audienz genommen und Sr. Ma¬ jestät eine Adresse mit folgender Ansprache überreicht: Eure k. k. apostolische Majestät! Wir sind Abgeordnete der fünf Gerichtsbezirke des politischen Bezirkes Waidhofen an der Thaya und haben den Auftrag, an den Stufen des allerhöchsten Thrones eine allerunterthänigste Adresse zu überreichen, in welcher wir die Aeußerungen, welche der Herr Abg. Ritter v. Schönerer in der Sitzung des hohen Abgeordnetenhauses am 18. December gethan, mit Entschiedenheit und Entrüstung zurück¬ weisen und erklären, daß wir fortan gute Oesterreicher und treue Unter¬ thanen Eurer Majestät sein und bleiben wollen. Wir bitten, diese aller¬ unterthänigste Adresse wohlgefälligst entgegenzunehmen, und um fernere kaiserliche Huld und Gnade. Der Kaiser erwiderte darauf: „Es freut mich un endlich, daß Sie mir Gelegenheit geben, die Wünsche und Anschauungen der Bewohner Ihres Bezirkes kennen zu ler¬ nen. Was Ihre Treue und Anhänglichkeit an mich und mein Haus betrifft, so habe ich daran nie gezweifelt und glaube auch in Zukunft auf dieselbe mit aller Zuversicht rechnen zu können. Sie sind Bürgermeister, melden Sie dies der dortigen Bevölkerung. Wie gesagt, es freut mich außer¬ ordentlich." Die politische Organisation in Bosnien und der Herzegowina ist gänzlich durchgeführt. Die Militär=Com¬ mandanten sind bis auf Weiteres Chefs der Kreisbehörden (Mutesarifate), denen zur Besorgung der Geschäfte höhere politische k. k. Beamte zugewiesen wurden. Alle verwendba¬ ren früheren ottomanischen Functionäre wurden von der Landesregierung übernommen, unterstehen aber den Militär Commandanten. Als Steuerbehörden fungiren die politischen Behörden. Als directe Steuern verbleiben: Der Zehnt (As¬ char), die Einkommen= und Erwerbsteuer (Emlatsch teme tuat, die Hauszinssteuer (Idschare russoumi), die Aus¬ schanksteuer (Muskirat russoumi), die Schaf= und Ziegen¬ steuer (Agnan russoumi). An indirecten Steuern obliegt den politischen Behörden die Einhebung der Ausschanksteuer der Verzehrungssteuer für gebrannte und geistige Flüssigkeiten Vier= und Zuckererzeugung, der Tabak=Abgaben und der Stempelgebühren. Jeder Kreis= und Bezirksbehörde ist eine Abtheilung des Sereschaner=Corps, respective der Zaplieh¬ unterstellt. Die Gerichts Organisation ist im ganzen Lande durchgeführt; an wichtigen Gerichten sind österreichische Rich¬ ter, sonst türkische Beamte (Kadis), welche auch bisher unge¬ stört amtirten, thätig. Die Verhandlungen in der Orientfrage schei¬ nen seit Neujahr in ein lebhafteres Stadium getreten zu sein. Einestheils hat sich die Pforte, dem energischen Druck Rußlands folgend, veranlaßt gesehen, zu versprechen daß sie Alles thun werde, um Podgoritza den Montenegrinern zu übergeben. Die Thatsache, daß die russische Regierung trotz der bestimmt ausgesprochenen Absicht, ihre Truppen zum festgesetzten Zeitpunkte zurückzuziehen — noch immer neue Nachschübe auf die Balkan=Halbinsel dirigirt, hat hinwiederum zwei Mächten Anlaß zu vertraulichen Anfra¬ gen, beziehungsweise Vorstellungen gegeben. Die russische Regierung hat nun nicht nur bei den betreffenden Mächten sondern bei allen betheiligten Staaten durch ihre Vertreter erklären lassen, daß die Nachricht von jenen Nachschüben, deren volle Richtigkeit sie zugesteht, durchaus keine bedrohliche Bedeutung habe und absolut nicht als Symptom einer ag¬ wie sie zur Zeit der Einschließung Constantinopels bestand unbedingt bis zu dem Tage aufrechterhalten werden müsse an welchem die Unterzeichnung des definitiven Friedensver¬ trages stattfindet, da man die hierein liegende Pression auf die Türkei für absolut nöthig hält. Dieses Princip befol¬ gend, ergänze man alle durch Rückbeförderung und Krank¬ heit entstehenden Lücken der russischen Armee. In Deutschland bildet gegenwärtig die neu in¬ augurirte Wirthschafts-Politik des Grafen Bis¬ marck das Tagesgespräch, und da erleben wir täglich neue überraschende Wendungen. So empfiehlt Bismarck jetzt der holsteinischen Landwirthen rundweg und mit eindringlichen Worten die Bildung einer Agrarpartei, welche die In¬ teressen der Landwirthschaft im Landtage und Reichstage vertreten würde, eine Andeutung, die nebenbei auch auf den Entschluß des Kanzlers hinweist, die Volksvertretungen engeren und weiteren Rahmens aufzulösen, falls er mit seinen Ideen nicht durchdringt. Wie weit die Dinge übrigens noch sich entwickeln, läßt sich schwer übersehen; in seinem bekannten Schreiben an den Bundesrath stand der Kanzlei noch auf fiscalischem Boden. Den Gärbern versprach er kurz darauf Schutzzölle und heute ist er bereits bei den Agrariern angelangt. Zwischen hinein soll er auch wieder die kräftige Anwendung der indirecten Steuerschraube Der neben dem Tabakmonopol empfohlen haben. Bundesrath hat der Reichskanzler auch nichts weniger als angenehm überrascht mit der Vorlage eines Gesetzentwurfes, betreffend die Strafgewalt des Reichstages über Reichs¬ tags=Mitglieder. Derselbe wäre nicht mehr und nicht weniger als die vollständige Vernichtung der Redefreiheit im Par¬ mente. Nächstens mehr hierüber. In Italien hat sich die Stellung des Ministeriums Depretis erheblich gebessert. Crispi hat sich gewinnen lassen, Nicotera sich genähert und die Unterhandlungen mit anderen Dissidenten Führern der Linken versprechen guten Ausgang. Depretis wird definitiv das Auswärtige übernehmen, wenn sich Crispi zur Uebernahme des Porte¬ feuilles des Innern entschließt. Im anderen Falle wird man sich mit der Ernennung eines Ministers des Auswärtigen nicht beeilen, da thatsächlich Correnti in diesem Augen¬ blicke die auswärtigen Angelegenheiten Italiens leitet. Den Papst hat sich nun ebenfalls über die Lösung der socialen Frage ausgesprochen, indem er für dieselbe in einer Encyclika den ganzen „Heilsschutz der Kirche zur Verfügung stellt. In der Verurtheilung der Secten mit den „barbarischen Namen „Nihilisten, „Socialisten" „Communisten" geht Leo XIII. so scharf zu Werke wie Fürst Bismarck; ob seine evangelischen Vorschläge, bemerkt die „Presse"zur Beseitigung des brennenden Uebels mehr wirken können als die Zollpolitik des Fürsten Reichskanzlers mag man, da ihre Anwendung ja noch nicht in Frage steht und zunächst kaum in Frage kommen wird, einstweilen da¬ hingestellt sein lassen. Eine Abwechslung gewährt es immer¬ hin, in einer Denkschrift dieser Art die alten und neuen Propheten und Kirchenväter an Stelle Adam Smith's und seines Nachfolgers in der national-ökonomischen Lehre citirt zu sehen, indessen ist das auch ein Standpunkt wie ein anderer. Der Conflict zwischen Frankreich und Tunis ist be¬ endet, nachdem der Bey von Tunis auf das Ultimatum Frankreichs die von diesem geforderte Genugthuung leistete. Oertliches. (Aus dem Gemeinderathe.) Aus der Sitzung des Gemeinde¬ rathes vom vergangenen Freitag ist Folgendes zu erwähnen: Der Vor¬ sitzende Vicebürgermeister Gschaider theilte mit, daß der Landesaus¬ schuß das Präliminare genehmigt, ferner den Dank des Stadtingenieurs für die Erhöhung seiner Bezüge, endlich die Einladung der Armen¬ Commission zum Armenhalle. — In die Pferde=Assent=Commission wur¬ den wieder die Herren Reder und Franz v. Jäger gewählt. — Zur Veranstaltung einer Feier des 25. Jahrestages der Vermälung des Allerhöchsten Herrscherpaares wurde ein Comité, bestehend aus den Gemeinderäthen Dr. Hochhauser, Leopold Huber und Josef Peyr, ge¬ wählt, welches seinerzeit diesbezügliche Vorschläge an den Gemeinderath zu erstatten hat. — Frau Christine Pfister wird sammt ihren Kindern definitiv in den Gemeindeverband Steyr's aufgenommen. — Dem Herrn Franz Kröpf wird das Bürgerrecht gegen Erlag der Taxe ver¬ liehen. — Zur Creirung eines Bezirkspostens der städt. Sicherheitswache wird im Hause des Herrn Mitter am Platz in Steyrdorf ein Gewölbe un jährl. 80 fl. gemiethet, und dorthin auch die telegraphische Signalisirung geleitet. — Der Recurs des Herrn Leopold Kindlmann wird abgewiesen. In Angelegenheit der k. k. Versuchsanstalt thut der Amtsbericht dar daß für selbe von der Gemeinde nicht mehr ausgegeben wurde, als der Gemeinderath seinerzeit bewilligte, daß aber das Amt sich nicht als be¬ fugt erachte, sich über die Thätigkeit der Versuchsanstalt zu äußern. Zu¬ gleich wird ein Erlaß der Statthalterei bekannt gegeben, der besagt daß es dem Bürgermeister jederzeit freistehe, die Versuchsanstalt zu be¬ suchen und in ihre Thätigkeit Einsicht zu nehmen, daß auch der Ge¬ meinderath dies durch Delegirte thun könne, nur müßten diese vorher der Regierung bekannt gegeben werden. Die Direction der Versuchs¬ anstalt gibt bekannt, daß sie ohne Genehmigung des Handelsministeriums die demselben über ihre Thätigkeit erstatteten Berichte dem Gemeinde¬ rathe nicht vorlegen könne. Es wird beschlossen, die Berathung über diese Angelegenheit einstweilen zu vertagen, jedoch noch über Antrag des Gemeinderathes Wickhoff der weitere Beschluß gefaßt, bei der Regierung um Wiedereinführung des Maschinenzeichnens an der Fach¬ schule zu petitioniren. — Das Gesuch des Herrn Mayer um Ueber¬ lassung des Stadttheaters wird vorläufig abgewiesen und ist das Theater seinerzeit wieder auszuschreiben. — Die Ueberlassung des Fleisch=Gewöl¬ bes Nr. 3 im Bürgerspital an Herrn Jauch wird genehmigt. — Das Gewölbe Nr. 5 an der Schloßmauer ist im Versteigerungswege zu ver¬ miethen. — Bezüglich der Punkte 17, 18, 19, 20, 23 und 24 der Tagesordnung hat überall das Bauamt die nöthigen Erhebungen zu pflegen. — Die Verkaufslocale im Neuthor=Gebäude werden wieder an die früheren Pächter vermiethet. -- Die städtische Jagd wird wieder an Josef Werndl auf 5 Jahre verpachtet. — Ueber die Bier¬ ausfuhr wird die Abfindung mit den Herren Bräuern Franz und Carl von Jäger in der bisherigen Weise gepflogen. Das An¬ suchen wegen Wegschaffung des Nußbaumes im Ort wird abgewiesen. Die Zuschrift der Gasfabriks=Direction, worin sie die Gründe dar¬ thut, warum sie die Gasbeleuchtung in Ort noch nicht eingeführt hat, und das Versprechen gibt, daß sie dies im kommenden Frühjahre thun werde, wird zur Kenntniß genommen. — Das einzige für die Holz¬ lieferung eingelaufene Offert des Herrn Faßold wird genehmigt, mit Ausnahme des Lärchenholzes, wo Faßold eine 15%ige Auszahlung ver¬ langt, die Gemeinde jedoch nur 5% Aufzahlung genehmigen will. Ist hierüber mit Herrn Faßold noch zu unterhandeln. — Die Lieferung mehrerer Gegenstände für die Einrichtung einer neu errichteten Parallell¬ Classe in der Bürgerschule ist im Offertwege auszuschreiben. (Eine Enthebungskarte pro 1879) hat noch gelöst: Herr Josef Erber, Amtsdiener, mit 50 kr. (Spende.) Die hochgeborne Frau Mathilde von Ahsbahs hat zum Andenken ihres dahingeschiedenen Gatten Herrn Friedrich Ahsbahs, Ritter von der Lanze k. k. General=Majors, für die Armen zu Steyr den Betrag von 50 fl. gespendet. Theater=Nachrichten.) Heute, Sonntag, tritt der vor¬ zügliche Dialectkomiker Herr Clemens Grün in seiner Glanzvolle, als böhmischer Privatdiener Nawratil in dem effectvollen Volksstücke „Der letzte Nationalgardist" von Berg, unwiderruflich zum letzten Male auf. — Morgen, Montag, erwartet uns eine in¬ teressante Vorstellung, nämlich Halms: „Fechter von Ravenna" und werden in demselben Herr Leo Hellwig vom k. k. priv. Theater an der Wien und Frl. A. Paulert vom Stadttheater in Wiener¬ Neustadt als „Thumelikus" und als „Lycisca zum ersten Male auf¬ Mittwoch den 15. d. M. geht zum Vortheile des treten. Komikers Herrn Josef Friedl die neueste zugkräftige Posse des Theaters an der Wien: „Plausch net Pepi" von A. Berla in Scene. - Ebenso wird die Novität: „Ihr Reservist" vorbereitet. Durch das Wieder=Engagement des Herrn Suppan, durch die vollständig¬ Completirung der Gesellschaft und durch die vielen interessanten Novi¬ täten dürfte unsere strebsame Theater=Direction wol nun einen regeren Theater=Besuch zu erwarten haben. (Eine Nacht am Mississippi, so wird sich das maskirte Costümfest nennen, welches die Gesell¬ schaft der „Wilden" am 18. Februar d. J. den Bewohnern von Steyr bieten wird. Nach dem Erfolge des Balles der „Wilden" im verflossenen Jahre kann man mit Bestimmtheit erwarten, daß auch das diesjährige Unter¬ nehmen zu den gelungensten Faschingsunterhaltungen zählen wird. Das Arrangement soll in der That ein großartiges sein, reiche Abwechslung in Gruppen und Maskenzügen ge¬ boten und die Langer'schen Localitäten in die wirklichen Ufer des Missisippi verwandelt werden. Das Erträgniß wird wie im Vorjahre dem Verschönerungs-Verein zugewendet, und auch der Eintrittspreis in der gleichen Höhe sein, nämlich Familienkarten 5 fl., Einzelnkarten 2 fl. — Wie wir hören, werden nur

Nr. 4 Seite 3 maskirte und costümirte Besucher zugelassen, und sind einfache Maskenzeichen und Nasen für diesmal nicht genügend. Natürlich erscheinen auch die „Wilden" nicht in ihrer Nationaltracht, sondern ebenfalls in Maske. Wir sind hoffentlich bald in der Lage, das vollständige Programm mittheilen zu können (Ballchronik.) Sicherem Vernehmen nach wird im „Hôtel Crammer" (Eiselmeyr) der jährlich gebräuchliche Hausball, verbunden mit Tanz=Kränzchen, am 28. Jänner abgehalten. Da noch vom vorjährigen Balle ber jedem Besucher die damals wirklich gemüthliche Unter¬ haltung im angenehmen Gedächtnisse sein dürfte, wollen wir nur noch den Wunsch hinzufügen, daß auch heuer sich bezeichneter Ball wieder so amüsant gestalten möge. Schlittenrennen in Steyr.) Am Sonntag den 19. Jänner und, wenn am diesem Tage die Bahn nicht fahrbar sein sollte, am 26. Jänner, eventuell am 2. Februar werden hier ein Haupt=Schlittenfahren und ein Erstfahren abgehalten und verspricht man sich für diese beiden Fahren eine um so größere Betheiligung der Renn¬ meister und auch des Publicums, als hiesige Damen pracht¬ volle Fahnen zu diesem Fahren gespendet haben und über¬ haupt umfassende Anstalten getroffen sind, diese beiden Rennen entsprechend auszustatten. Die bereits ausgegebenen Rennzettel lassen die näheren Bestimmungen ersehen. (Vereinswesen.) Das h. k. k. Ministerium des Innern hat, im Hinblicke auf die seitens der k. k. oberösterreichischen Statthalterei seinerzeit erfolgte Bescheinigung der Statuten der „Allgemeinen Arbeiter=Kranken= und Unterstützungskasse für Steyr und Umgebung“, die Bildung des genannten Vereines auf Grund neuer Statuten nicht zu beanständen befunden. (Urtheile des hiesigen k. k. Kreisgerichtes.) Am 30. De¬ cember 1878: Mathias Hinterreithner, Bauerngutsbesitzer in Reich¬ raming, wurde vom Verbrechen des Diebstahls freigesprochen. Es wurden verurtheilt: Am 8. December: Georg Strohmayr, Tag löhner zu Sippachzell, wegen Verbrechens des Diebstahls und Uebertretung des Waffenpatentes zu 14 Tagen Kerker; Josef Vorder¬ winkler, Schlosser in Amstetten, vom Verbrechen des Betruges frei¬ gesprochen, dagegen wegen Uebertretung desselben zu 14 Tagen strengen Arrest; am 3. Jänner: Johann Radler, Dienstknecht ohne Beschäftigung und unbestimmten Aufenthalts, wegen Verbrechens des Betruges zu 6 Monaten Kerker; Michael Schoißwohl, Taglöhner zu Dambach, Bezirk Windischgarsten, wegen Verbrechens des versuchten Wilddiebstahls zu 6 Monaten schweren Kerker; Leopold Bretmauser, Taglöhner zu Pechgraben, Bezirk Weyr, wegen Verbrechens des Dieb¬ stahls zu 1 Monat schweren Kerker. (Plötzlicher Tod.) Am Freitag den 10. d. M. erlitt der Herr Landesgerichtsrath Hermann Hamp, als er von einer Commission in Sierning gegen Abend in Steyr angekommen — kaum eine Stunde im Kreise der Seinen zugebracht hatte, einen Schlaganfall, stürzte zu¬ sammen und war, ohne mehr zur Besinnung zu kommen, in wenigen Minuten eine Leiche. An diesem tragischen Geschicke, welches die allseits hochgeachtete Familie Hamp getroffen, nimmt die ganze Stadt den reg¬ sten Antheil. Die Familie verliert an dem Verblichenen einen hin¬ gebenden zärtlichen Gatten und Vater, der Staat einen überaus pflicht¬ eifrigen, fleißigen Beamten, der sich auch durch den liebenswürdigen Verkehr mit den Parteien auszeichnete. Herr Hamp war auch Leiter des k. k. städt. deleg. Bezirksgerichtes und hatte die Arbeiten zur An¬ legung der neuen Grundbücher in unserem Bezirke über sich. — Er ruhe im Frieden! (Verstorbene.) Den 7. Jänner: Josef Schlager, Fabriksarbeiters=Kind, Nr. 223 in Reichenschwall, 2 Jahre alt, Lungentuberculose. Elise Schneider, Armaturarbeiters¬ Kind, Nr. 132 in Steyrdorf, 10 Monate alt, Wassererguß ins Gehirn. Den 8.: Johann Schlager, verehel. Fabriks¬ arbeiter, Nr. 310 in Ennsdorf, 45 Jahre alt, Lungensucht. Aloisia Dirtl, Bäckermeisters=Kind, Nr. 58 in Steyrdorf, 8½ Monate alt, Auszehrung. Den 9.: Alois Wurzer, lediger Gelbgießer, Nr. 149 in der Stadt, 56 Jahre alt, Herzschlag. Aus dem Gerichtssaale. Wien, 8. Jänner. (Tren, fleißig, sittlich.) So liest man in allen, also auch in dem Dienstbotenbuche der 27 jährigen, auf Steyr gebürtigen Dienstmagd Antonie Theuerschuck. Und doch hat das Mädchen schon fünf Jahre im Zuchthause verbracht. Im Jahre 1871, also 19 Jahre alt, hatte sie nämlich versucht, den 70jährigen Georg Trantner durch Hiebe mit einer Hacke, wie sie angibt zu „betäuben", um sich einer Zehngulden=Note zu bemächtigen. Nachden man ihr fünfzehn Monate der Strafzeit erlassen hatte, stahl sie jetzt neuerdings ihrer Nebenmagd Therese Rott aus versperrtem Kasten den Betrag von 12 fl. Sie wurde heute vom Wiener Landesgerichte (Vor¬ sitzender: Landesgerichtsrath v. Wissiagg) zu einem Jahre schweren Kerkers verurtheilt. Die Heimatsgemeinde dieses Mädchens gibt an, daß es schon als Kind in Folge gänzlich vernachlässigter Erziehung seine eigenen Eltern bestohlen und wiederholt wegen Diebstahls schon in zartem Jugendalter bestraft werden mußte. Verschiedenes. (Sanctionirte Landtags=Beschlüsse.) S. Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 21. De¬ cember 1878 den Beschlüssen des oberösterreichischen Land¬ tages vom 2. September und 15. October 1878, betreffend die Bewilligung für die Gemeinden St. Florian, Alt¬ schwendt und Goisern zur Einhebung von Gebühren für die Aufnahme in den Gemeindeverband, die Allerhöchste Genehmigung ertheilt. Für Besitzer von Hengsten.) Im Sinne der Verordnung des hohen k. k. Ackerbauministeriums vom 15. Mai 1874 (R. G. Bl. 76) ist jeder Besitzer eines Hengstes, der denselben als Beschälhengst verwenden will, verpflichtet, bei der vorgesetzten politischen Behörde um die vorgeschriebene Licenz anzusuchen. Die diesbezüglichen Ansuchen haben längstens bis 15. Februar 1879 bei den politischen Bezirksbehörden zu geschehen Steinlawine.) Aus Weißenbach bei St. Gallen schreibt man der „Graz. Tagespost“, daß am 5. d. Abends, nachdem eben der nach Oesterreich verkehrende Postzug diese Station verlassen, sich von der Böschung der Zufahrtsstraße eine große Steinlawine ablöste und auf die Straße niederfiel. Der Alpen-Pott Einzelne große Steine flogen gegen das Stationsgebäude, welches beschädigt wurde. Am 6. Jänner, Früh 6 Uhr, siel noch¬ mals eine Felsenmasse auf die Eisenbahnzufahrtsstraße herab, so daß der Verkehr zum Bahnhofe und dem Frachtenmaga¬ zine abgesperrt wurde. (Raub=Attentate.) Aus Braunau am Inn be¬ richtet man unter dem 6. d. M.: Heute wurden wieder zwei Raubanfälle an den Frauenspersonen Maria Ammers¬ dorfer und Maria Murauer verübt, die von unbe¬ kannten Männern überfallen wurden. Nähere Details fehlen. Die Thäter sind noch nicht eruirt, die gerichtlichen Erhebungen aber bereits eingeleitet. Die k. k. Gendarmerie setzt die Nach¬ forschungen mit rastlosem Eifer fort. Auszug aus dem Amtsblatte der Linzer Zeitung. Vom 8. Jänner. Licitationen. Schmiedhaus Nr. 4 in Spatendorf s. 5 J. 1037 Qukl. Hausgründen, Schw. 5700 fl. 14. Jänner, 18. Februar, 20. März, 10 U. V., daselbst Bzg. Urfahr - Haus Nr. 13 in Thal, Zwieselmühle genannt, Gem. Altaist, Schw. 1900 fl., 13. Jänner, 13. Februar, 13. März, 10 U. V., daselbst Bzg. Mauthausen. — Haus am Fahrtwege in der Hintermarkreuzpoint Nr. 109 zu Stadl-Hausruck, s. Grund pr. 44 Qull., Schw. 230 fl. 14. Jänner, 9 U. V., daselbst, Bzg. Lambach. — Haus Nr. 23 zu Windhag s. Gründen, Schw. 11.292 fl., 14. Jänner, 15. Februar, 10 U. V. daselbst, Bzg. Perg. — Haus Nr. 38 in Weier zu Gmunden, Schw. 1200 fl., 14. Jänner, 14. Februar, 9 U. V., beim Beg. Gmunden, Amtszimmer Nr. 3. — Haubenlehnergut Nr. 6 in Unterburgfried, Schw., 18.200 fl.; Wiesenparcelle daselbst, Schw. 3150 fl.; Kälber¬ hubergut Nr. 5 in Schürzendorf, Schw. 18.200 fl.; Untergastberger¬ wiese in der Steuergemeinde An. Schw. 500 fl.; Auwiese daselbst, Schw. 1000 fl.; Lebzelterviese daselbst, Schw. 550 fl., 14. Jänner, 8 U. V., beim Beg. Kremsmünster, 2. Stock. Vorladungen. Johann u. Marie Reitinger, Leopold Mittel¬ böck, Jacob Reitinger, Johann und Katharina Mittelböck werden vom Bzg. Engelszell verständiget, daß für sie wegen Abtrennung mehreren Grundparcellen vom Unterngute Nr. 1 u. 2 zu Gschwandt — Mathias Mühlböck, Bauer am Nieslgute zu Kößlau, Pf. St. Aegidi, zum Curator ernannt wurde. — Für Peter Iglfelder, seit 2. Aug. 1874 verschollen, wurde Mathias Pointner, Mösenederbauer in Oberaffang, vom Bzg. Haag, O.-O., zum Curator ernannt. — Joh. u. Anna Kurz von der Mühle zu Reschau, Joh., Michael, Theresia, Katharina, Maria Anna und Anna Maria Haidinger, dann Sebastian Ortner, sowie den Tabu¬ largläubigern und Rechtsnachfolger wird vom Bzg. Engelszell bekannt¬ gegeben, daß für sie in Folge Ablebens des früheren Curators nunmehr Mathias Klaffenböck, Gasthausbesitzer zu Schörgeneck, zum Curator ernannt wurde. Vom 9. Jänner. Licitationen. Häuser Nr. 43, 51, 52, 53 in Linz, Schw. 10.601 fl., 17. Jänner, 17. Februar, 17. März, 9 U. V., daselbst. — Haus Nr. 109 in Windischgarsten s. Garten, Schw. 700 fl., 17. Jänner, 21. Februar, 21. März, 9 U. V., daselbst. Nöhmayrgut in Straßham s. Gründen, Schw. 25.150 fl., u. led. Grund, Schw. 1100 fl., 28. Jänner, 1. März, 1. April, 9 U. V. da elbst, Bzg. Efferding. — Haus Nr. 9 in Rainbach s. kleinem Garten, Schw. 1400 fl., daselbst, Bzg. Freistadt. — Haus Nr. 48 zu Kersch¬ baum, Pf. Reinbach, Schw. 1200 fl., 16. Jänner, 20. Februar, 20. März, 10 U. V., daselbst, Bzg. Freistadt. — Auszugshaus Nr. 4 zu Rad, Schw. 2000 fl., 1. Februar, 4. März, 5. April, 10 U. V., daselbst, Bzg. Raab. — Haus Nr. 7 zu Schönau s. Gründen, Schw. 8500 fl., 17. Jänner, 14. Februar, 17. März, 10 U. V., daselbst, Bzg. Leonfelden. — Haus Nr. 6, Eisenbahnstraße in Linz, Schw. 16.000 fl., u. Hälfte des zugehörigen Grundtheiles, Schw. 8000 fl. 22. Jänner, 26. Februar, 26. März, 10 U. V., beim La. Linz, Caplan¬ hofstraße, 1. Stock. — Vieh, Hauseinrichtung, Getreide, Wagen rc., Schw. 7766 fl., 20., 21., 22. Jänner, ev. 3., 4. u. 5. Februar, 9 U. V., im Hause Nr. 22 in Nettingsdorf, Bzg. St. Florian. — Haus Nr. 4 in Untergrünen, Pf. Opping, s. Hausgründen pr. 18 J. 1551 Qukl. Schw. 5721 fl. 97 kr., 15. Jänner, 15. Februar, 15. März, 9 U. V., daselbst, Bzg. Rohrbach. — Haus Nr. 22 zu Nettingsdorf (Freudhofer¬ gut) s. 64 J. 622 Dukl., Schw. 25000 fl., 20. Jänner, 3. Februar 3. März, 10 U. V., daselbst, Bzg. St. Florian. — 2 Stück Rappen (Sinten) à 60 fl., 1 brauner Hengst 50 fl., 1 dunkelbrauner Hengst 30 fl., 16. Jänner, 1. Februar, 9 U. V., im Hofergute zu Wernthal, Bzg. Mauerkirchen. — Haus Nr. 115 zu Vöcklamarkt, 11. Jänner 12. Februar, 12. März, halb 1 Uhr, daselbst, Bzg. Frankenmarkt. Haus Nr. 71 zu Stadltraun, Schw. 2000 fl., 16. Jänner (2. Termin), Nr. 176 zu Stadltraun, Schw. 9 U. V., daselbst, Bzg. Lambach. 3600 fl., 21. Jänner (2. Termin), 9 U. V., daselbst, Bzg. Lambach. Hörlgut in Achleithen, 20. Jänner (2. Termin), 2 U. Nm., daselbst, 22. Jänner, 26. Februar, 9 U. V., daselbst. — Bachbergerhaus Nr. 45 u. 90 in Kremsmünster, Schw. 14.500 fl., Luß im Mitterfeld, Schw. 2400 fl., Krautgartenluß, Schw. 400 fl., 16. Jänner (3. Termin) 9 U. V., beim Beg. Kremsmünster, 2. Stock. — Haus Nr. 99 in Losenstein, 23. Jänner (3. Termin, 1 U. Nm., daselbst. — Weißische Realitäten in Grub, 15. Jänner (3. Termin), 10 U. V., daselbst, Bg Mattighofen. — Haus Nr. 96 in Ebelsberg, 17. Jänner (3. Termin) daselbst, Bzg. St. Florian. — Haus Nr. 29 in Bad Hall (Hotel Garni zur Stadt Ofen) s. Grundzugehör, Schw. 30.000 fl., 16. Jänner (3. Ter¬ min), Haus Nr. 133 in Bad Hall (Gasthaus zur Stadt Steyr) Grundzugehör, Schw. 5250 fl., dann led. Grund „das Popenland das obere und untere Galgenland u. die Galgenwiese, Schw. 1600 fl., 18. Jänner (3. Termin), 9 U. B., im ersteren Hause. — Von der Feilbietung des Schanzbichlergutes Nr. 4 in Seebach, Bzg. Windisch¬ garsten, hat es sein vorläufiges Abkommen. Concurs. Ueber Cäcilia Andorfer in Linz, Gläubiger=Ver¬ sammlung am 17. Jänner, 9 U. B., beim Lg. Linz, Masseverwalter Advocat Dr. Ladinser daselbst. — Ueber Josef u. Katharina Kühberger zu Burgstall Nr. 6, Ortschaft Weißenbrunn, Pf. Waldzell; Gläubiger¬ Versammlung am 16. Jänner, 9 U. V., beim Kreisgerichte Ried; Masseverwalter Advocat Dr. Senn daselbst. Vorladungen. Stefan Ammer auf 15. Jänner, 9 U. V. beim La. Linz, Curator Advocat Dr. Heyßler daselbst. — Leopold Rauscher auf 17. Jänner, 9 U. V., beim Beg. Gmunden; Curator Advocat Dr. Baar daselbst. — Georg u. Maria Redl auf 17. Jänner 9 U. V., beim Beg. Gmunden; Curator Advocat Dr. Baar daselbst. Alle, welche Anspruch auf Befriedigung aus der Caution des verst Notars Theodor Braulik zu Neufelden Anspruch haben, wollen dieser bis 17. Juni bei der Notariatskammer für Oberösterreich in Linz anmelden. Curatel, lieber Theresia Aichinger, Bauerstochter von Unter¬ bergham, wegen Blödsinus; Curator Josef Rosner, Besitzer des Fasching¬ gutes zu Alberting, Bzg. Braunau. Anlegung neuer Grundbücher. Neues Grundbuch der Gemeinde Stein (bei Steyr) giltig vom 8. December 1878 an; Aenderungen rc. bis 15. Jänner 1880 anzumelden beim Big. Steyr — Localerhebungen für die Cat.=Gem. Schwandt vom 20. bis 26. Jänner im Bureau des Gerichtsvorstehers. 3 Für ein Kaffeehaus wird ein Auskunft aus Gefälligkeit bei Ropelato, Agent solides Mädchen mit guten Zeugnissen versehen sucht. Kleiner Anzeiger. Preis für die Einrückung einer Anzeige bis einschlüssig 6 Petit¬ zeilen nur 30 Kreuzer. Auskünfte ertheilt die Administration Briefliche frankirte des „Alpenboten", Grünmarkt Nr. 49. Anfragen werden nur, wenn eine Retourmarke beiliegt, beantworte. Eine Wohnung in Steyrdorf, im II. Stock, Gassenfront, bestehend aus 2 Zimmern, Küche und Zugehör, ist sogleich zu 3 vermiethen. Wo? sagt die Expedition dieses Blattes In einem Tuchgeschäft wird ein 77 Praktikant, sogleich unter günstigen Bedingungen aufge¬ nommen. Wo? sagt die Expedition dieses Blattes. Gesucht wird eine trockene 2—2 65 Ohnung mit 3 oder 4 Zimmern nebst Zugehör bis Mai. — Hochparterre oder erster Stock erwünscht. Gefällige Anträge erbittet man unter R. E. an die Administration. 69 Schwarzer Anzug 18 fl. fertig oder nach Maß bestellt bei J. Kohn Eck Sierninger & Gleinkergasse Für die Faschings-Saison erlaube ich mir das P. T. Publicum auf die große Auswahl der mir soeben von Wien eingesandten Vollblumen und Kleider-Garnituren, Coiffuren, Rüschen, Chemisetten und vielfärbigen Maschen höflichst aufmerksam zu machen. Achtungsvoll Natalie Fritz Enge Nr. 116. 3—263 Camelien einzeln oder in Bouquets, Kränze. Guir¬ landen, sowie Decorations-Ausfertigung billigsten Preisen empfiehlt W. Munsch, 31 73 Gärtner in Ennsdorf, Kollergasse Nr. 253. Wildpret. Verkauf im Ganzen und theilweise bei Franz Wieser Steyrdorf, Badgasse Nr. 179. 85 Für den Fasching: Feinste Damenschuhe und Stiefletten von 3 fl. auswärts, Herren=Stiefletten von 4 fl. 50 kr. an, sowie alle Gattungen bester und billigster empfiehlt Moriz Wurmfeld, Sierningergasse 139. Steyr, 4—182 Berger's Theerpastillen sind ein ebenso erprobtes wie be¬ liebtes und äußerst billiges Heil= und Hilfsmittel gegen Heiserkeit, Hu¬ sien, Verschleimung, Katarrhe der Bronchien, des Kehlkopfes und der Athmungsorgane überhaupt und sie sollten in keinem Hause fehlen. - Tageskosten der Cur 5-10 kr. — Preis einer Blechdose sammt Ge¬ brauchsanweisung 50 kr. — Hauptdepot für Steyr bei Herrn Apotheker Dr. Stigler. Z. 13170. Offert-Ausschreibung. Zufolge Gemeinderaths=Sitzungsbeschlusses vom 10. d. M. werden die Arbeiten für die Herstellung der Uferschlacht oberhalb der Neubrücke mit dem ausgemittelten Kosten¬ Betrage von 1639 fl. 15 kr. ö. W. im Offertwege vergeben. Dies wird mit dem Bemerken verlautbart, daß Offerte hierum, welche mit einer 50 kr.=Stempelmarke versehen und mit einer Caution von 200 fl. in Baarem oder Werth¬ papieren mit pupillarmäßiger Sicherheit belegt sein müssen, versiegelt, mit der Ueberschrift „Offert für die Herstellung der Uferschlacht oberhalb der Neubrücke bis längstens 18. d. M. Abends 5 Uhr im Ein¬ reichungs=Protocoll der Gemeinde=Vorstehung (Rathhaus 1. Stock rückwärts) abzugeben sind. Der Kostenvoranschlag kann im städt. Bauamte ein¬ gesehen werden. Gemeinde-Vorstehung Steyr am 11. Jänner 1879. Der Bürgermeister: 83 Crammer.

Der Alpen-Pott Nr. 4 Das für den Neujahrstag anberaumt gewesene AUTOMO .Doua¬ findet daselbst heute Sonntag den 12.Jänner statt. Für die meinem theuren dahingeschiedenen Gatten während seiner Krankheit bewiesene Theilnahme allen Freunden und Bekannten, für die dem theuren Verblichenen erwiesene letzte Ehre Allen und dem löbl. Bürger¬ corps meinen herzlichsten innigsten Dank. 81 Mathilde von Ahsbahn. - Der Gefertigte zeigt hiemit den verehrlichen Be¬ wohnern von Steyr und Umgebung an, daß er stets, wie immer, nebst steierischem und hiesigem Geflügel, lebend und geputzt, auch geschoppte Kapauner von fl. 2.40 bis fl. 2.80, Poulards, schöne, von 90 kr. bis fl. 1.— Enten von fl. 1.30 bis fl. 1.40 Indian, Männchen, 11 bis 13 Pfund schwer, von fl. 4.50 bis fl. 5.50 Weibchen, geringere, von fl. 2.40 bis fl. 2.80, sowie weiters schöne untersteierische Aepfel, im Großen und Kleinen, Erdäpfel in guter Qualität, dann die feinsten Sorten von Rindschmalz auf Lager hält, und empfiehlt sie derselbe auch ferner einem geneigten zahlreichen Zuspruche. Victualienhändler, Steyr, Berggasse Nr. 158. 3—172 Magazin: Hauptplatz Nr. 36. Der en ist, maan, oder Erteilung krankheiten leidet, versehe sich mit dem in zweiter Auslage erschienenen Buche: Die Gicht. Dies vorzügliche, tausendfach bewährte und leich zu befolgende Anleitungen zur Selbstbehandlung und Heilung obiger Leiden enthaltende Buch sollte in keiner Familie fehlen und namentlich kein Gicht oder Rheumatismus Leidender versäumen dasselbe zu kaufen. Viele Kranke, die vorher All¬ vergeben gebraucht, verdanken den Anleitungen dieses Buches die ersehnte Heilung. — Prospect an Wunsch vorher gratis u. fr. durch Ch. Hohenleitner in Leipzig und Basel Preis 35 kr. ö. W. vorräthig in F. Sandboks Buchhandlung in Steyr, welche dasselbe ge¬ gen 40 kr. ö. W. in Briefmarken franco überallhin versendet. - E Wichtig für Bräu¬ & Gasthaus=Besitzer. Gefertigter zeigt an, daß ihm von der oberösterreichischen Landes=Ackerbauschule zu Ritzlhof für den dort erzeugten Vorzüglichen Käse, welcher ob seines Fettgehaltes und ausge¬ zeichneten Geschmackes sich bereits allseitiger Beliebtheit erfreut, der Allein=Verschleiß für Steyr und Umgebung übertragen wurde. . Ferner erlaubt er sich, sein wohlassortirtes Lager in Emmenthaler, Schweizer, Brimsen¬ käse und echten Olmützer Quargl, sowie hochprima Schweinfett (Wiener= und Pester Stadtwaare) Alles zu den billigsten Preisen, einem geehrten P. T. Publicum zu empfehlen. Geneigten zahlreichen Bestellungen sieht — unter Zusicherung reeller Bedienung — vertrauensvoll entgegen August Erb, vorm. Josef Aigner, Steyrdorf Nr. 72 (Ort). .Beachtenswerth für - solde Brauereien und In Linz ist ein neuerbautes, ausserhalb der Verzehrungs¬ steuer=Linie, in der nächsten Nähe des Westbahnhofes gelegenes Gefertigter offerirt den geehrten P. T. Kunden von Steyr und Umgebung unter der vollsten Garantie der besten und vorzüglichsten Qualität: Hochprima ongl. Schweinett (Bancroft Original) ö. W. fl. 68.— Hochprima Schweinett (Pester Stadtwaare) ö. W... fl. 64. Rindschule, ganz rein, glatt gerührt ö. W. fl. 95. eingestampfte Naturwaare ö. W. fl. 85.— Hochprima 1878 Laibacher=Sauerkraut, ausgesuchte Krausewaare ö. W. fl. 14 - 1878 Laibacher=Sauer, blank weiß ö. W. fl. 10.- Die Preise verstehen sich pr. 100 Kg. ab Magazin, Emballage berechne ich zum Kostenpreis, Abgabe von 5 Kg. auswärts, für Wiederverkäufer obige Artikel entsprechend billiger. Ferner über¬ nehme ich Bestellungen für Anfertigung von eleganten Ball- & Masken-Anzügen sowie allen Gattungen de & Haus-Toiletten italienisches und steirisches Geflügel aus den renommirtesten Mastanstalten und zwar: Kapaun, seinst geschoppi, ö. W. fl. 2.50 — fl. 3.— per Stück Poulard, „ 1,20 — fl. 1.40 „ „ Enten, „ 1.40 — fl. 1.50 „ „ Weibchen „ 2.50 — fl. 3.— „ dans, „ Männchen 10 bis 12 Pfund schwer, ö. W. fl. 5.— bis fl. 6.— Für streng solide bestmöglichste Ausführung bürgt: nach den neuesten Journalen und zu staunend billigen Preisen 3257 empfiehlt sich Pauline Gemböck Kleidermacherin Nr. 107, 2. Stock. 3-153 Gasthaus an ordentliche Pächtersleute, vom 1. Mai d. J. angefangen, auf 36 Jahre unaufkündbar zu verpachten. Dasselbe ist auf einem guten Posten gelegen, geht sowol im Sommer, als auch im Winter gut, und ließe sich bei Fleiß und Geschicklichkeit noch bedeutend verbessern. Hierzu gehören ebenerdig in diesem Hause die sämmtlichen schön und praktisch eingerichteten Gasthaus-Localitäten, grosser Salon, Extrazimmer, Küche, Keller, Schankzimmer sowie auch ein mittelgroßer netter Vorgarten auf 8-10 runde Tische, Daselbst im ersten Stocke befinden sich 7 große hohe, in eleganten Style erbaute Wohnzimmer, woraus sich leicht ein großer eleganter Salon und mehrere schöne Gastzimmer und Extra¬ Zimmer herstellen ließen, hiezu noch zwei sehr große gemauerte Hausböden, auch für Getreideböden gut passend, schließlich ein großer prachtvoller romantisch angelegter Gastgarten auf 30-40 runde Tische, mit schattigen Kastanien- und Ahorn=Bäumen reichlich bepflanzt. Der jährliche Pachtzins für die genannten sämmtlichen Localitäten beträgt 1000 fl. ö. W. Das nöthige Inventar, als: Tische, Sesseln, Gläser, Eis-Apparate, Tischwäsche, Küchengeräthe u. s. w. würden an den Pächter unter überaus günstigen Bedingnissen entweder verkauft oder mitvermiethet werden. Gefällige Anträge sind per Post zu richten unter Chiffre Gasthaus Pacht in Linz Nr. 1385 poste restante. . T. Kaserer 71 Hauptplatz 108, Magazin, Hauptplatz Nr. 32 Ein grosser - ta - mit bedeutender Boden-Etage, umgeben von ungefähr 1200 Quadratklaftern Feld, in unmittelbarer Berührung mit dem Bahnhofe in Steyr, 7. ist vom 12. März 1879 ab, zu verpachten oder auch zu verkaufen. Auskunft ertheilt Dr. Karl Harant, Advocat in Steyr. . . Schnelle und sichere Hilfe 341 Magenleidende. Dr. Rosa's Lebensbalsam, das beste und wirksamste Mittel zur Erhaltung der Gesundheit, Reinigung und Reinhaltung der Säfte und des Blutes und Beförderung einer guten Verdauung, ist echt à 50 kr. und 1 fl. stets vorräthig in dem Depot: Steyr: Apotheke des 3, zum hl. Geist, Steyrdorf. a Warnung gegen dessen Nachahmung!!! Seit mehr als 30 Jahren als das einzige und vortref¬ lichste Heilmittel gegen alle Leiden des Kehlkopfes und der Athmungsorgane, als: Husten, Grippe, Heiserkeit, Hals- und Brustweh rc. beliebt. In die Flaschen des steierischen Kräutersaftes sind die Worte: „Apotheke zum Hirschen in Graz, sowie die Marke eingeprägt, außerdem auf den Etiquetten die Namensfertigung des Erzeuger: J. Purgleitner, Apotheker, in blauer Farbe angebracht. Wir waren vor den zahlreichen Nachahmungen und Ver¬ fälschungen und bitten die P. T. Abnehmer, nur jene Flaschen als „echt anzunehmen, welche obige Erkennungszeichen führen. Preis per Flasche 88 kr. österr. Währ. Hauptversendungs-Depot: J. Purgleitner’s Apoth. in Graz. Depot in Steyr, bei Herren Brittinger, Apotheker und Göppl, Apotheker. 1488 12. Sämmtliche Apotheken und größere Materialienhandlungen in Oesterreich-Ungarn haben Depots dieses Lebensbalsam. Haupt-Depot: B. Fragner, Apotheke „zum schwarzen Adler“, Eck der Spornergasse Nr. 205-III. Wer chemisch reinen 101 1406 FEIGENKAFFEE haben will, der kaufe nur Hibler's Fabrikat, denn Herr Oscar Dietzsch, Chemiker der Stadtpolizei und des Gewerbe¬ museums in Zürich, sagt hievon wie folgt: „Ich habe diesen Feigen=Kaffee chemisch und mikroskopisch untersucht und kann jetzt mit gutem Gewissen das Zeugniß ausstellen, daß er der reinste und beste ist, der mir bis jetzt vorkam." Zu bezie¬ hen durch alle größeren Specerei= und Delicatessen=Handlungen.

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