Der Alpen Bote. Politisches Blatt von Steyr, Hall und ihren Umgebungen. Pränumerations-Preis in Steyr: Pränumerations-Preis mit Postversendung: Ganzjährig... 2 fl. 50 kr. Halbjährig 1 fl. 25 kr. Ganzjährig. 3 fl. 20 kr. Halbjährig 1 fl. 30 kr. Gegen portofreie Einsendung des Betrages. Der Alpen=Bote erscheint jeden Donnerstag. — Inserate werden das erste Mal mit 7 k, für jede folgende Einschaltung mit 2 kr. s. W. pr. Petit spaltenzeile oder deren Raum berechnet. Inseratstempelgebühr für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Einzelne Blätter kosten 6 kr. 10. September 1863. Nr. 36. 8. Jahrgang. Der geistige Bildungsgang in der Menschheit. (Fortsetzung.) Welch einen ungeheuren Einfluß die großartigen Fort¬ schritte der Naturwissenschaften seit der Reformation auf das industrielle Leben der Gesellschaft geäußert haben, zeugen die staunenswerthen Erfindungen auf dem Gebiete der Che¬ mie und vornehmlich der Mechanik in ihren Zweigen, der Statik und Dynamik (Aerostatik, Aerodynamik, Hydrostatik, Hydraulik). Man theilt die ganze Mechanik gewöhnlich in die höhere und niedere. Und letztere ist es in Sonderheit, welche die für uns so wichtige Maschinenlehre in sich faßt. Wenige Zweige der Intelligenz sind — besonders in den letzten Jahrhunderten — mit so vielem Scharfsinne ausge¬ bildet worden, als die Mechanik. — Um 1577 traten Guido Ubaldi, Benedetti, Tartalea u. A. in diesem Wissensfache auf. Galilei legte den Grund zur Lehre vom Pendel und der Schwerkraft, welche letztere Torricelli im 17. Jahrhun¬ dert ausbildete, während Huyghens die erstere vervollkomm¬ nete. Borelli, Roberval, Descartes, Mersenne, Wallis und Wren bilden Glanzpunkte in der Mechanik, auf ihren höch¬ sten Standpunkt erhob sie Newton durch seine Mechanik des Himmels. Leipnitz, Mariotte, L. Hopital und Euler ver¬ vollkommneten die Wissenschaft durch Applikation der Rech¬ nung des Unendlichen. In neuester Zeit erscheinen d'Alem¬ bert, Lambert, d'Arcy und Legrange mit seiner „Mecanique analytique". Auch Kant gewann der Natur dieser Wissen¬ schaft eine neue Seite ab. Wir weisen hier noch hin auf die Schriften Poissons, Bezout's, Robinson's, Karsten's, Er¬ telwein's, Bader's, Langsdorff's u. a. m. Daß mit der Herrschaft der Freiheit des Gedankens in den sogenannten strengen Wissenschaften auch die schönen Künste und darunter namentlich die Poesie einen neuen und höheren Aufschwung nahmen, bedarf wohl kaum eines Be¬ weises. In Italien, dem Lande poetischer Träume, er¬ scheint Tasso d. J. mit seiner „Gerusalemne liberate und neben ihn Folango mit seinem humoristischen „Ortandino und Brusantini mit seiner „Angelica inamorata. Ferner sind zu nennen Trissino, Giraldi und Dolce als die vorzüg¬ lichsten. Als hervorstechende Dichter des 17. Jahrhunderts bezeichnen wir Fr. Redi, Baldoviini, Malatesti, Filicaja; im 18. Jahrhundert Manfredi, Zanotti und Lazzarini, Goldoni, Parini. In unserem Jahrhunderte erscheinen die Namen: Monti, Silvio Pelico, Foscolo, Biava, Leopardi, Cesare Cantu, Nicolini. Erst unter Franz I. erhob sich die französische Pre¬ sie wieder von der Reimerei des 12. Jahrhunderts. Die Kö¬ nigin selbst, Margarethe v. Valois gilt als Lyrikerin. Ronsard, Regnier, Malherbe, Godolin, Jodelle, Rabelais, Bal¬ zac, Corneill, Racine, Lesage, Dancourt, Lafontaine, Rous¬ seau, Marivaux, Collé, Gilbert, Rouget, Delisle, Fon¬ tannes sind die nennenswerthesten Dichter Frankreichs in den verschiedenen Fächern der Poesie, bis die Reihe mit den heut¬ zutage allbekannten modernen Romantikern, wie Victor Hu¬ go u. s. w. schließt. Die spanische Poesie erscheint urspringlich als Schwe¬ ster der provengalischen, vermischt mit orientalischem Karak¬ ter. Ihre Blüthe beginnt mit Carl V. Regierung, doch fällt diese schon unter Philipp IV. wieder ab. Gleichzeitig mit der spanischen blühte und verfiel auch die portugiesische. Der Hochpunkt der neueren englischen Poesie, welche sich durch gedankenvollen, kühnen Ernst und Humor aus¬ zeichnet, fällt in die Regierungszeit der Königin Elisabeth, obgleich Chauer der Vater der neuen Poesie Albions ge¬ nannt wird. Mit der ritterlichen nordischen Poesie sehr verwach¬ sen erscheint die deutsche Poeste. Hatte Martin Luther auch der neueren deutschen Poeste Bahn gebrochen, so konnte sie doch erst unter den Nachkommen Opitz's sich mehr und mehr erheben, obgleich sie in den Zeiten nach dem west¬ phalischen Frieden wieder verstel und in dieser Mißgestalt bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts verblieb. Da trat zuerst Albrecht v. Haller auf, und Cramer, Gellert, Rabener, Gleim, Kleist, Uz, Zachariä, Hagedorn, Geßner, Wieland strahlen nun empor bis auf den Schöpfer einer neuen Dichtersprache und einer der antiken nachgebildeten deutschen Prosodie — F. G. Klopstock. Durch ihn, der Freiheit und Vaterland befang, erhielt die deutsche Dichtkunst einen mehr nationalen Karakter. Neben ihm steht als echt¬ deutscher Kritiker Lessing. Um diese Zeit wurde Shake¬ peare in Deutschland immer bekannter und fand seine Ver¬ ehrer in Bürger, Hölty, Voß und den beiden Stolbergen. Zur Bezeichnung der höchsten und herrlichsten Blüthe deutscher Poesie aber genügt es die Namen: Herder, Gö¬ the, Schiller anzuführen. So war denn Deutschland aus dem Zustande der Geschmacklosigkeit in bloß 50 Jahren zu jener Glanzperiode übergetreten, welche wir mit vollem Rechte die klassische heißen, indem die Koryphen durch eine umfassende humane Bildung, einen auf das Hohe und Edle gerichteten Sinn, sowie eine großartige Plastik und harmo¬ nische Durchbildung sich auszeichneten. Den inneren Ver¬ hältnissen Deutschlands entsprechend, nahm der poetische Geist aber eine mehr kosmopolitische Richtung Der Verfall von Deutschlands Macht und Verfassung und der Kampf von Seite Frankreichs konnte nicht ohne Ein¬ fluß auf den Gang der neuen Poeste, sowie überhaupt aus Kunst und Literatur bleiben. So flüchtet sich denn der Deut¬ sche Musensohn aus der trostlosen Gegenwart zu den Sagen¬ längstentschwundener Tage, oder ruft die deutsche Jugend in feuervollen Oden zu den Waffen der Befreiung; so Arndt, Körner, Schenkendorf u. a. Hierauf kommt die sentimentale Gemüthlichkeit und ger¬ manisch-jammerselige Familienglücklichkeit eines Iffland und Konsorten. Noch später walterscottisirt der Roman und die Novelle bei Hauff, van der Velde, Witzleben, Blumenhagen u. s. w. Rühmliche Ausnahme davon macht Zschokke. Mehr der romantischen Schule zugethan erscheinen Hardenberg, C. Brentano, Armin, Werner u. a.
Es fehlte überhaupt nicht an Verirrungen und Mi߬ bildungen, bis mit dem J. 1830 eine neue Epoche begann. Sie eröffnet Gibbe, aber auch mit genialen Verirrungen, worin ihm Börne und Heine folgten. Als politische Dichter zeichnen sich aus Platen von Hallermund und Anastasius Grün (Graf v. Auersperg). Ihnen schlossen sich an: Pfizer, Stieglitz, Lehnau (Strehlenau) und viele andere. Dieser ge¬ müthlich-politischen Lyrik folgte die etwas stürmische von Beck, Hoffmann, Fallersleben, Herwegh u. a. m. Noch kommen zu erwähnen Rückert, Kerner, Seidl, Vogl, Holte, Wessenberg, Schefer, Pyrker, Duller. Im Romane Spindler, Herloßsohn, Rudolphi, Storch, Bechstein u. m. dgl. Der Poesie zunächst läge die Poesie in Klängen — die Musik - allein der enge Raum verbietet uns, über diese himmlische Kunst, sowie über alle übrigen Künste und ihren neueren Kultivirungsgang uns ausführlicher zu verbreiten, und so müssen wir, alles übrige bei Seite lassend, zu den Schlußresultaten unserer ohnehin schon sehr angewachsenen Unterhaltung eilen. (Schluß folgt.) Die erste landwirthschaftliche Ausstellung in Steyr. So ist sie denn einmal erschienen, die langersehnte, vielbesprochene landwirthschaftliche Ausstellung! Bei der Großartigkeit derselben sind wir genöthiget, uns auf einen blos übersichtlichen Bericht zu beschränken. — Ganz Steyr jubelte, und eilte trotz des stürmischen Wetters am 5. d. M. um 7 Uhr Morgens in buntem Ge¬ dränge zur Pfarrkirche, wo unser allverehrter Landeshaupt¬ mann P. T. Hochwürdigste Herr Dominik Lebschy, Probst und lat. Abt des Stiftes Schlegel ein solennes Pontifical¬ amt celebrirte, während die beiden Gesangvereine „Liedertafel und „Kränzchen" die Haslinger'sche Vocal=Messe mit aller Präzision vortrugen. Dem feierlichen Gottesdienste wohnten bei der k. k. Bezirks=Vorsteher Herr Statthaltereirath Kaim, der Herr Bürgermeister, dann die Mitglieder des Comité mit ihrem Vorstande Herrn k. k. Notar und Reichsrath Kiderle an der Spitze, und eine Menge Andächtiger er¬ füllte das Haus des Herrn. Nach Beendigung des Amtes zog das Comité - seiner Mitte der Herr Landeshauptmann, der Herr k. k. Statthaltereirath und der Herr Bürgermeister, — unter Vor¬ antritt der uniformirten Bürgermusik=Kapelle zu dem mit bunten Fahnen, Wappen und grünem Tannenreisig herrlich gezierten Festplatze auf der Promenade, dessen Haupteingang ein großes, im Schweizerstyle erbautes, mit vielen Fahnen und dem Steyrer und Landes=Wappen geschmücktes Portal bil¬ dete, über dessen Bogen der Spruch prangte: „Was Gott geschütz Des Menschen Fleiß Hat es benützt Auf jede Weis!" Treten wir nun mit dem Zuge in den Ausstellungs¬ Saal selbst. Ein allgemeines „Ah“ der Ueberraschung ent¬ fuhr allen Anwesenden, als diese malerische Anordnung der verschiedenen Erzeugnisse des menschlichen Fleißes und Erfin¬ dungsgeistes sich ihnen zeigte. Den imposanten Hintergrund, gegenüber dem Eingange, bildete das riesige Tableau der hiesigen Collectiv=Ausstellung, welche uns in der Weltstadt London die Preismedaille errungen; gewiß, ein schöneres Bild als dieses, hätte man dem Eintretenden nicht entgegen stellen können. Als der Zug hier unter den Klängen der Volkshymne, auf einer Röckelschen Physharmonica vorgetragen, ange¬ kommen war, eröffnete der Herr Vorstand des Comité die Ansstellung mit folgenden Worten Geehrte Versammlung! „Der landwirthschaftliche Verein in Steyr hat in sei¬ ner General=Versammlung am 4. Dezember 1862 beschlossen, eine landwirthschaftliche Ausstellung im Laufe des heurigen Jahres zu veranstalten. Zu diesem Zwecke ist ein Comité zusammengetreten, bestehend aus Gesellschafts=Mitgliedern, und es ist durch die unermüdete und aufopfernde Thätigkeit derselben, sowie durch die Unterstützung von Seite einsichti¬ 162 ger Oeconomen gelungen, die gegenwärtige erste landwirth¬ schaftliche Ausstellung in das Leben zu rufen. Das Comité ist der Ueberzeugung, daß die Ausstellung so vieler vorzüg¬ licher Gegenstände sowohl in landeswirthschaftlicher als ge¬ werblicher Beziehung nicht ohne Nutzen sein wird. Bevor wir aber diese Ausstellung eröffnen, ist es un¬ sere Pflicht vor allem mit ehrfurchtsvollem Danke unseres erhabenen Monarchen zu gedenken. Gewiß, die ganze Ver¬ sammlung wird mit einstimmen in den Ruf: Seine Majestät, unser allergnädigster Kaiser Franz Josef I. lebe hoch, hoch, hoch!" Die zahlreich Versammelten stimmten unter Trompe¬ tenfanfaren laut und freudig in dies dreimalige Hoch ein. „Und somit erkläre ich die Ausstellung für eröffnet." Nach diesen Worten spielte die löbliche Burgerkorps=Kapelle die Volkshymne. Da nun die Ausstellung für Jedermann geöffnet ist, so wollen auch wir uns in dieser Fülle von Gegenständen umsehen, und versuchen, ein möglichst übersichtliches Bild derselben zu geben. Wie schon erwähnt, fällt dem Besucher allsogleich der aus Waffen und Eisenerzeugnissen aller Art vortrefflich ge¬ bildete, riesige Adler der hiesigen Londoner-Ausstellung auf. Und sowie der Adler selbst, dessen Brust die Preismedaille an feingearbeiteter silberner Kette schmückt, sind auch die übrigen Arabesken, und Verzierungen, die ihm einfassen, besonders die beiden Rosetten wie in einen perspektivischen Säulengang eingeschlossen, alles aus den industriellen Arbeiten unserer Stadt und Umgebung mit außerordentlicher Gewandt¬ heit und Sachkenntniß geordnet, so daß der Blick immer wieder mit Vergnügen sich zu diesem Kunstwerke zurückwendet. Von dem Tableau sehen wir zu beiden Seiten ausge¬ stopftes Gebirgswild der fürstlich Lamberg'schen Familie die sehr interessanten Holzdurchschnitte aus Garsten, und auf der linken Seite die Mineralien-Sammlung des Grafen Hu¬ bert Lamberg, ein neues Meßinstrument von Karl Koralek, Oberförster in Scharnstein und die Steinkohlen der Pech¬ graben-Kohlengewerkschaft. — Wandern wir nun an der linken Seite fort, so springen uns ganz besonders in die Augen die Tischlerwerkzeuge und geschmackvoll gearbeiteten Werkzeugchatouillen, sammt dem Tableau Remscheider Sä¬ gen des Herrn Joh. Almeroth, die ausgezeichnet angeord¬ nete Musterkarte von Goldleisten und Rahmen von G. A. Groß in Garsten, elegante Pendeluhren von Herrn De¬ chantsreiter, die feinen Kürschnerarbeiten von Hrn. Niederist, die Muster von Bürstenbinderwaaren des Hrn. Franz Lang, ganz vortrefflich ist die Ausstellung der Photografien des Hrn. Abele, dann kommen die Seidenbeutel-Gaze für Müh¬ len von Hrn. Sigmund Spitzer in Wien, ein prachtvoller Teppich von Hrn. Kraker und endlich ein großes nur durch verschiedene Bearbeitung in vier verschiedene Felder, zwei schwarz und zwei gelb, getheiltes Stück Leder vom Lederer Hrn. Bendik in Hall, das folgende humoristische Devise trägt: Wer was Seltsams will sehn, halt a da a wenig stad: A Haut mit vier Stück, sand nöt z'sammpickt, not g'naht. A Loda auf Ream, und für daurin zu Schua, Zu an Dach auf'n Wagen, und a Sohln nu dazu. Das All's gibt a Haut, und das macht nach da Wahl, Wia mas braucht und spottbilli da Löderer z Hall! Somit wären wir am untern Ende des Saals ange¬ langt. Wenn wir nun zur anderen Seite wandern gegen das Tableau, so sind hier besonders bemerkenswerth die Ausstellung von Maisfaserpapier, Maisfaserleinwand vom Hrn. Hofrath Auer in Wien, ferner Holzstoff zu Papier von Hrn. Rieß, selbst gefärbte und gedruckte Seide von Hrn. Joh. Korra, ein prachtvoller Ofenschirm mit Schnillien gestickt von Frl. Louise Engl, die Buchbinderarbeiten des Hrn. Stiany, diverse Copir= und Siegelpressen, Wagen von V. Thumb in Sierning, Blumengestelle und Blumen¬ becher von Josef Wischer in Sierning, dann die verschieden¬ artigsten Armaturgegenstände der Gebrüder Wendl in Steyr, Sortiment von Sensen, Sicheln rc. von den Herren Sonn¬ leithner in Lausa und I. Stockinger zu Rodelsbach, und nun sind wir wieder zu dem Tableau gekommen Machen wir weiters den Gang in der Mitte des Saales hinab, so finden wir an den Säulen wieder eine Reihe der schönsten und geschmackvollsten Gegenstände, von denen aber¬ mals nur das Nothwendigste genannt werden kann. — Da
108 haben die Stifte St. Florian und Kremsmünster ausgezeich¬ nete Obst=, Most= und Weingattungen geliefert, hier ein Sortiment diverser Gutta=Percha=Gegenstände, ein kupferner Abdampfkessel und ein riesiges Kirchthurmkreuz aus gehäm¬ mertem Kupfer von Diltsch' Witwe in Steyr, zwei Bilder: Ein Blumenbouquet und ein Papagei aus Wollstaub gear¬ beitet von Babette Gruber, ein allerliebstes Handbouquet aus getrockneten Blumen, ein doppelt wirkendes Feuerspritzpump¬ werk nebst anderen Gelbgießerwaaren von Mich. Peterle, einen Bierkühlapparat, ein höchst elegant arrangirtes Sor¬ timent von Lampen und Leuchtern von J. Raft in Wien, große Auswahl von allen Gattungen Spänglerwaaren, dann kommen die amerikanischen Nähmaschinen, die beson¬ ders für unsere Damen interessant, und meist von einer An¬ zahl Wißbegieriger umgeben waren, welche sich da die uner¬ hört schnelle Art des Nähens besichtigten. — Die großartige Ausstellung von Posamentier= und Strickwaaren des Hrn. Anton Moser ist in ihrer ungemein geschmackvollen und ma¬ lerischen Anordnung unstreitig zu den schönsten der ganzen Ausstellung zu zählen. Nun glauben wir, wenigstens in den wichtigsten Um¬ rissen ein ziemlich getreues Bild des Ausstellungssaales ent¬ worfen zu haben und treten in den Vorsaal, der auf der einen Seite alle möglichen Sorten von Getreide und Mehl besonders des Stiftes St. Florian, des Herrn Fries in Sier¬ ninghofen, der bischöflichen Dotationsguter in Garsten und Gleink, ferner verschiedene Arten Käse, Ziegel der bischöf= lichen Güter in Garsten, schwedische Zimmeröfen und diverse Porzellainwaaren von Hrn. Karl Kupelius, Teppiche von Hrn. Kraker, auf der anderen Seite alterthümliche Kästen und Kleider von Hrn. Tomitz und ein Sortiment von eigener¬ zeugter Seife und Kerzen von Hrn. Estermann enthält. Verlassen wir nun das Ausstellungsgebäude, so liegen auf dem Platze vor demselben die ausgezeichneten Mühlsteine von Krems und Perg, und führen uns dann zu den Ma¬ schinen und Ackerbaugeräthschaften. Welch reiche Auswahl und interessante Beobachtungen bieten sich hier dem Land¬ wirthe und Oekonomen dar. Da sind zu nennen eine Dresch¬ maschine sammt Pferdegöppel von Lange in Urfahr, Häksel¬ maschine, Bier= und Maischpumpe pr. Stunde 100 Eimer schöpfend, beide von ebendemselben, Getreideputzmaschinen von den Herren Josef Mayr in Schärding, Wolfmayr in Pantalon, Franz Oesterreicher in Rohrbach, I. Wadsack in Wolfsbach, dann die verschiedenartigst konstruirten Säema¬ schinen, Streustrohschneider, Rübenschneider, Raps=Anhäuf¬ ler, verschiedene Pflüge, alles von Borosch und Eichmann in Prag, Sensen=Dängl=Maschine von Thumb in Sierning, eine Menge von Pflügen, deren jeder von anderer Construction. Besonders interessant sind die Bienenstöcke, von denen einer recht nett gearbeitet, und mit Glastafeln versehen, daß man das Treiben der Bienen beobachten kann, folgende Devise trägt: Solch' Haus soll Jedermann gefallen Wo Fleiß und Eintracht ist der Schild. Mein Volk, du herrlichstes von allen Du deutsches Volk, es sei dein Bild! Ja lasset uns wie unsere Bienen Der Pflicht, dem Vaterlande dienen, Und Eintracht sei die Königin. Ein anderer trägt die Aufschrift: An Fleiß und Eintracht den Bienen gleich, Dann wohl uns und Oesterreich. Ferners ein Schiffsparherd, amerikanische Kochherde von Hrn. Jakob Salzmann in Urfahr=Linz, eine Kaffee=Brennmaschine von demselben, eine eiserne Kommunikationsstiege von A. Lange in Urfahr, Hafer=Brechmaschine, Waschmaschine mit Rollen, Strohschneidmaschine von Hrn. Almeroth u. s. w. u. s. w. Es würde uns zu weit führen, alle diese Maschinen anzuführen. Wir bemerkten mit wahrer Befriedigung, wie sich besonders die Landleute zu dieser Abtheilung drängten, aufmerksam die verschiedenen Maschinen und ihren Gang prüften, die da eine neue Aera in die Landwirthschaft ge¬ bracht haben und noch bringen sollen, wie sie sich alles er¬ klären ließen, und schließlich meistens sichtlich zufriedengestellt der Platz verließen. Man kann daraus schon ermessen, wie ungemein fördernd und nützlich eine solche Ausstellung ist. Eilen wir zur Blumenausstellung im fürstl. Parke; den Glanzpunkt derselben bietet der Pavillon, der ein riesiges Bou¬ quet aus lauter exotischen Pflanzen bildet, und einen wirklich feenhaften Anblick darbietet. Rings um ihn herum reihen sich die Blumen, die leider meistens schon verblüht haben; be¬ sonders interessant sind die Obstarten in den Töpfen, ein mit Früchten beladener Orangenbaum u. a. m. Wir kommen jetzt zur Gemüse= und Viehausstellung welche in der fürstlich Lamberg'schen Schießstätte ihren Platz gefunden hat. Die erstere ist in dem inneren Raum dersel¬ ben, und bietet eine Fülle der größten Seltenheit. Da gibt es Riesenkürbise, von denen einer von Hrn. Brandstetter 80 Pfund wiegt, einen anderen nicht minder großen hatte die Pointmühle geliefert; von St. Ulrich war großes schö¬ nes Kraut und Riesenkartoffel da, Runkelrüben von unge¬ heuren Dimensionen lagen auf; der Hr. Pfarrer von Christ¬ kindl hatte besonders große Rettich gesendet; riesige Herku¬ leskeulen, gigantischer Erdrüben rc. rc. erregten da Bewun¬ derung und Erstaunen. Das Rindvieh war auf dem Wiesenplane der Schie߬ stätte in eigens errichteten Ständen untergebracht. Auch hier sehen wir nur Schönes und Erfreuliches. Das größte Kontingent bildete die Mürzthaler Allgäuer= und Pinzgauer=Race; von der vorletzten hatte besonders Se. bi¬ schöfliche Gnaden Franz Rudigier in Linz vom Dotationsgute in Gleink geliefert. Herr Adolf Kunewolder, Gutsbesitzer in Edt bei Scharten hatte holländische Race ausgestellt. Ebenso interessant waren die Ausstellungen von Schwei¬ nen, Schafen und Ziegen. Von den ersteren heben wir her¬ vor ein Schwein von Hrn Joh. Leitner am Rahofergute, deutsche Race, 4 Schweine derselben Race von Hrn. Blu¬ menschein, rc. Von den Schafen und Ziegen ein Widder aus dem bischöfl. Dotationsgute zu Gleink, ein Widder von Hageneder in Aschbach, ein Mutterschaf der Frau Barbara Huber in Christkindl u. a. m. Vom Federvieh wären zu nennen die Pfauen des Hrn. Prandstetter in Voglang, die Riesenhühner und türkischen schwarzen Enten des Hrn. Math. Mittendorfer, die schotti¬ schen Zwerghühner und schwarzen Enten der Fr. Juliana Riedler in Wolfern u. s. w. Steigen wir von der Schießstätte wieder herauf und gehen über die Schloßbrücke zur fürstlichen Reitschule, so sind wir bei den Pferden. Hier zeichnen sich aus die Pferde des bischöfl. Dotationsgutes Gleink, ein brauner zweijähriger Hengst von Hrn. Peterleitner in Zenndorf, ein dreijähriger Schimmel, Hengst, von Fr. Paulmayr zu Unterberg, ein brauner einjähriger Hengst von Hrn. Mittendorfer rc. Gegenüber der Reitschule befanden sich noch die Wa¬ gen= und Sattlerarbeiten der Herren Schrey und Zaunmayr, die an Eleganz und Gediegenheit nichts zu wünschen übrig lassen. Dies also wäre die Gesammt übersicht der ganzen Aus¬ stellung, und es gewährt uns eine große Freude sagen zu können, daß sie eine ebenso gelungene als mannigfaltige war, und wir dürfen mit Zuversicht annehmen, daß, sollte sich das Unternehmen wiederholen, immer mehr und mehr Aus¬ steller daran theilnehmen werden. Bei der Neuheit der Sache, bei den vielen Hindernissen und Schwierigkeiten, die sich eben dadurch dem Comité entgegenstellten, kann man demselben um so weniger die vollste Anerkennung versagen, als es mit dieser Ausstellung die Erwartungen des Publikums im reich¬ sten Maße erfüllt, wo nicht übertroffen hat. Anderntheils erfüllte uns die zahlreiche und rege Betheiligung des Publi¬ kums mit großer Befriedigung, und es gewahrte ein interes¬ santes Studium, die große Masse der Neu= und Wißbegie¬ rigen zu beobachten, die da ab= u. zuströmten. Da sehen wir den Landwirth sinnend vor der Dreschmaschine, die eben in aller Schnelligkeit die Körner aus den Aehren treibt — oder vor den verschiedenartigst gebauten Pflügen stehen, als wollte er deren Vor= und Nachtheil genau abmessen; dort betrach¬ tet der Oekonom mit Kennerblicken die riesigen Allgäuer= und Pinzgauer=Stiere; hier untersucht ein Pferdehändler einen schmucken Braunen, während die Hausfrauen die gigantischen Rüben, Rettiche, Erdäpfel, Kürbise mit verlangenden Bli¬ cken betrachten, dort eine Waschmaschine sich expliziren lassen, oder die Festigkeit und Dauer einer zierlichen Badewanne eifrigst besprechen, besonders aber die wunderbaren Leistun¬
20 gen der Nähmaschinen staunend anerkennen, oder über ihre diesbezüglichen Zweifel Aufklärung verlangen. So belehrt man sich gegenseitig, findet nach und nach Geschmack an den zweckmäßigen Neuerungen, und kommt zur Erkenntniß ihrer Nothwendigkeit. Das ist der schöne, edle Zweck einer solchen Ausstellung, und wir dürfen es unumwunden aussprechen, die unsere hat diesen Zweck in vollkommenster Weise erreicht. Am ersten Tage der Ausstellung ward unter großem Massenzulauf Nachmittag zwei Uhr das Preispflugen woran sich 6 Knechte betheiligten, abgehalten. Nach Been¬ digung desselben zogen die Betreffenden zum Festplatze, wo ihnen die Preise aus der Hand des Abgeordneten des Cen¬ trals der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft Hochw. Hrn. Ja¬ kob Oberlaber, Stiftgärtnervorstand von St. Florian vertheilt wurden. Den ersten Preis erhielt Franz Braunhofer, Knecht im bischöflichen Mayrhof in Gleink. — Den zweiten Joseph Schachner, Knecht bei Hrn. Mayr in Werkgaden. — Den drit¬ ten Ignaz Stadlmayr, Knecht bei Hrn. von Schönthan in Neulust bei Steyr. Was nun das mit der Ausstellung verbundene Volks¬ fest anbelangt, so ist unsere Feder zu schwach, dies bunte Durcheinander, fröhliche Getreibe, die ungebundene Lust und Freude, welche in diesen Tagen zu einer nie gekannten Hö¬ he stiegen, zu beschreiben. Der Zudrang war ein massen¬ hafter; von allen, allen Seiten waren Fremde zugeströmt, und in der Stadt selbst standen Wagen an Wagen wie an Wo¬ chenmarktstagen — allen denen von der Ferne Herbeigeeilten angehörig, und am Festplatze selbst konnte man sich nur mit Muhe vorwärts bewegen, was besonders am Sonntag den 6. seinen Culminationspunkt erreichte. Es waren aber auch des Vergnügens und der Unterhaltungen in Hülle und Fülle geboten Schon vor dem Eingangsportal gab es zahlreiche Ver¬ kaufs- und Schankbuden, Marionettentheater, Circus und Ringelspiel zur jubelnden Freude der lieben Kleinen, die hier mit kindlichem Frohlocken sich tummelten, und sogar manch¬ mal auch die großen Kinder zu einer „Reise nach Amerika“ auf einem prachtvollen Rappen oder fürstlichen Equipage verleiteten. — Und nun erst innerhalb des Portals! Ueber¬ all begegnet das freudeleuchtende Auge Orten der Lust und der Erquickung. Hier winkt Gerstensaft und Wein, da la¬ den zierlich ausgeschmückte Conditoreien mit traulichen Ru¬ heplätzchen zum Genuße ein, hier werden noch Lose mit schal¬ lender Stimme ausgeboten, und dort, o welche Wonne! ver¬ künden Trompetenstoße und die donnernden Worte des Sprach¬ rohres, daß Madame Fortuna aus ihrem „Glückshafen" die guten Erdenkinder beglücken will wie noch nie¬ Da strömt denn Jung, und Alt herbei diese wankel¬ müthige Dame festzuhalten und die Gaben zu erringen, welche da so lockend aufgestellt sind, und gar mächtig zum glückverheißenden Spiele einladen. Jetzt tönen die lockenden Klänge eines Straußischen Wal¬ zers zu uns herüber, und schon drehen sich die Paare im wirbelnden Fluge auf dem freundlich gezierten Tanzboden. Sacklaufen, Baumklettern, dort Hellseherinen und andere Künstler, (?) ein Photograf mit beispiellos billigen Bildern rc. rc., Alles was Herz und Sinne verlangen können. So geht es ab und zu, Massen kommen, Massen ge¬ hen, alles heiter, lustig, fröhlich! Und doch, bei all dieser Ungebundenheit fiel nicht die geringste Störung vor! Wahr¬ lich, wir danken unseren wackern Steyrern aus ganzem Herzen, daß sie sich so brav gehalten, ganz besonders aber den Sicherheitsbehörden, der k. k. Gendarmerie, der löbl. Stadtpolizei und namentlich dem löbl. uniformirten Bürger¬ korps, welches das Opfer der nothwendigen Wachen und nächtlichen Patrouillen bereitwilligst auf sich nahm, und schnell jedes rändige Schaf aus der Heerde entfernten. Einen magischen Anblick gewährten Abend, besonders das Haupt¬ portal und der Tanzboden, die mit färbigen Lampions be¬ leuchtet, ein wirklich imposantes Bild boten. Am 6. Nachmittags 1 Uhr bewegte sich mit bei Be¬ gleitung der löbl. Bürgermusik=Kapelle der lange Schützen¬ zug, dem die drei Herren Preisträger voranritten, welche auf einem schwarzgelben, rothweißen und grünweißen Fähnchen die Beste angeheftet hatten, vom Festplatze aus, wieder bei großem Menschenzudrang, durch die ganze Stadt zum Gast¬ hause des Herrn Berger, wo das Freischießen begann. Am 7. endlich um 4 Uhr Nachmittag ging die Preis¬ vertheilung und Verlosung vor sich. Nachdem sich auf der Tribune der Herr Vorstand und alle Mitglieder des Comite versammelt hatten, erschien der k. k. Herr Statthalter Frei¬ herr von Spiegelfeld, welcher schon Vormittags 10 Uhr ange¬ kommen, von dem k. k. Bezirksvorstande Hrn. Statthaltereirathe Kaim, dem Gemeinderathe, dem Major und Offiziers=Korps der hiesigen löbl. Bürgergarde empfangen worden, und in ihrer Begleitung die Ausstellung besichtiget hatte. Er sprach seine Befriedigung aus daß er bei seiner ersten Anwesen¬ heit in Steyr Gelegenheit habe sich von der lebhaften Be¬ theiligung, welche die Ausstellung in landwirtschaftlicher und gewerblicher Beziehung gefunden, und von den erfreulichen Fortschritten der Landwirthschaft und Industrie zu überzeugen, und ermunterte zur Ausdauer und weiteren Vervollkommnung. Hierauf erfolgte die feierliche Vertheilung der Preise, wel¬ che der Herr Statthalter eigenhändig den betreffenden Aus¬ stellern zu übergeben geruht. Es erhielten folgende Aussteller Preise: Für Pferde die große Medaille: Josef Hiesmair am Kruggute zu Pirchhorn, Michael Paulmair am Mairgute zu Unternberg, Georg Gütlberger Wirth in Seitenstetten, das bischöfl. Dotationsgut Gleink. Die kleine Medaille: Johann Peterleitner am Stadlmairgute zu Zenndorf, Johann Eder am Mairgut in Berg, Josef Lang, Wirth in Pergern, Simon Köstenberger am Kaisergute in Saß. Für Kühe, die große Medaille: Bischöfliches Dotationsgut Gleink, Simon Köstenberger in Saß, Mathias Mitterndorfer, Großfuhrmann in Steyr, Josef Wegschaider, Bräuer in Sierninghofen. Zwei kleine Medaille: Kaspar Zeitlinger, Sensengewerk in Blumau bei Molln. Für Stiere, die große Medaille: Josef Baumgartner, Bräuer in Molln, Josef Wegschaider in Sierninghofen, Adolf Kunewalder, Gutsbesitzer in Edt bei Scharten. Die kleine Medaille: Bischofliches Dotationsgut Gleink. Für Kabinen, die große Medaille: Josef Baumgartner, Bräuer in Molln, Fr. v. Schön¬ than in Steyr (leistete Verzicht.) Jos. Forstinger, Bräuer in Steyr — Ennsdorf, Joh. Peterleitner in Zenndorf, Johann Haratzmüller, Bräuer in Steyr — Ennsdorf, Adolf Kune¬ walder in Edt. Die kleine Medaille: Bischofliches Dotationsgut Gleink, Fr. Resch am Hu¬ bergut in Stallbach, die Besitzerin des Ackermargutes in Pirchhorn, Simon Köstenberger in Saß, Jos. Brandstetter, Müller in Vogelsang, Adolf Kunewalder in Edt, I. Moser, Pfarrer in Christkindl. Für Zugochsen, die große Medaille: Fr. Kittinger, Bauer in Mühlbach, Karl Ridler, För¬ ster in Garsten, Brandner in Unterwald. Die kleine Medaille: Gottlieb Pepök, Bräuer in Mühlgrub, Jos. Baumgart¬ ner, Bräuer in Molln, Leop. Brandner am Reinthalergute in Oberdambach Für Mastvieh, die große Medaille: Gottlieb Pepöck in Mühlgrub, Josef Wegschaider in Sierninghofen, 2 mal. Die kleine Medaille: Gottlieb Pepök in Mühlgrub. Für Schweine, die große Medaille: Joh. Leitner am Rahofergute in Jägerberg, Jos. Blu¬ menschein, Mayr in der Eben. Die kleine Medaille: Fr. v. Schönthan in Steyr, Aug. Amtmann, Wundarzt in Garsten. Für Schaft und liegen, die große Medaille: Bischöfliches Dotationsgut Gleink für 1 Widder, Ha¬ geneder in Aschbach, 1 Widder. Die kleine Medaille: Karl Stadlmair in Steinbach am Attersee, für 1 Bock, Barbara Huber am Landsidlgute in Christkindl, für ein Mutterschaaf, Mich. Dorn in Ramingdorf, für 1 Mutterschaf.
Für jedervieh, die große Medaille: Jos. Brandstetter, Müller in Vogelsang, für Pfauen Math. Mitterndorfer in Steyr, für Riesenhühner. Die kleine Medaille: Anna Stafflmair, Maierin in der Wimm, für Chochin¬ chinahahn, Juliana Riedler, Wirthin in Wolfern, für scho¬ tische Zwerghübner. Für landwirthschaftlich-technische Produkte und Getreide, die große Medaille: Fr. Pichlmüller auf der Krennmühl in Sierninghofen, für Gries, Kunstmühle in Zipf von Fr. Schaup für Mehl¬ Brauerei in Zipf für Bier, Stift St. Florian für Getreide¬ sorten Die kleine Medaille: Fr. Kiderle, k. k. Notar in Steyr für Getreidesorten, (leiste¬ ne Verzicht.) Roman v. Jäger, Bräuer in Steyr für Getrei¬ besorten, Georg Wieninger, Bräuer in Scherding für Hop¬ fen, (leistete Verzicht.) Terpiniz in Perg für Hopfen, Stift Kremsmünster für Obstmost, Adolf Gottwald in Steyr für Hauf, Anton Springer in Obersucha für Wein, (leistete Verzicht. für Obst und Gemüse, die große Medaille: Stift St. Florian für Obst, August Kaindl in Braunau für Obst, Gschaider senior in Steyr für Obst und Obst¬ Topfbäume, Stefan Steger am Voglhubergut in Unterwald für Obst, Stift Kremsmünster für Gemüse, Georg Wienin¬ ger in Scherding für Gemüse, (leistete Verzicht.) Heinrich Poeß Kunstgärtner in Garsten für Gemüse, Franz Resch in Stall¬ bach für Gemüse Die keine Medaille: Th. Seidl in Steyr für Obst, Kaspar Schimmel in Langenzerstorf für Obst, Josef Haller in Steyr für Topf¬ Obstbäume, Gschaider senior in Steyr, für Gemüse, Math. Kripanek, Kunstgärtner in Steyr, für Gemüse, Joh. Moser, Pfarrer in Christkindl für Rettiche. Für Blumen, die große Medaille Ernest Suské, fürstl. lamberg'scher Hofgärtner in Steyr für Kultur der Warmhauspflanzen, Mathias Kripanek für Pelargonien und Fuchsten, Ernest Suske in Steyr für Be¬ gonien=Sämlige und Gruppenpflanzen. Die kleine Medaille: Fr. Kidere für Gruppenpflanzen (leistete Verzicht) Gschaider senior in Steyr für Gruppenpflanzen, Heinrich Poeß in Garsten für canna indica und Kübelpflanzen. Für Forstsachen und Mineralien, die große Medaille: Pechgraben-Kohlengewerkschaft von Wickhoff u. Comp. für Steinkohlen-Kollectiv=Ausstellung, fürstl. Lamberg'sche Oberförster Brabek in Weyr für verschiedene Forstprodukte. Die kleine Medaille Bischofliches Dotationsgut Garsten für Holzpflanzen Ant. Mayer auf der Steinpartzmühle in Pichlern für weiche Instrumentladen. Für Acker= u. Hausgeräthe, Maschinen u. dgl. die große Medaille: Borosch und Eichmann in Prag für Gesammtausstel¬ lung, Victor Thumb in Sierning für Gesammtausstellung, Johann Almeroth in Steyr für Gesammtausstellung (leistete Verzicht), Josef Ditsch's Witwe in Steyr für Braupfanne und Kühlapparat, Jakob Gastgeb in Linz für Hohenheimer und Howard=Pflüge, Anton Lange in Urfahr=Linz für Ge¬ sammtausstellung, Karl Feldbacher in Linz für Wasserleitungs¬ röhren und Cementfußbodenplatten (leistete Verzicht), Jakob Salzmann in Urfahr=Linz für Maschinen=Sparherde, Karl Fellerer in Steyr für Kupferschmiedarbeiten, Christian Schol¬ der in Unterwald für Messerschmiedarbeiten, Sigmund Spi¬ tzer in Wien für Seidenbeutelgaze, Josef Mitter in Steyr für Messerwaaren, Miche Peteler in Steyr für Feuer¬ spritzenpumpwerk, Kollers Neffen in Molln für Sensen. Kleine Medaille: J. Wadsack in Wolfsbach für Getreideputzmühle, Josef Mayr in Schärding für Getreideputzmühle, Wilhelm Schrey in Steyr für Sattlerarbeiten, Johann Zaunmayr in Steyr für Sattlerarbeiten, Ignaz Fischer in Steyr für Feueramper und Spritzenschläuche, Georg Rodermayr in Kleinraming für steinerne Grander, Mathias Trausner in Steyr für Seiler¬ Spinnmaschine, Karl Kurz in Steyr für eiserne Ketten, Ju¬ lius Blanke in Wien für Gutta=Percha=Gegenstände, Ignaz 20 Tomasczyk in Steyr für Spänglerwaaren, Karl Estermann in Steyr für Seifen, Franz Sonnleitner jun. in Lausa für Cocons und Wachs, K. Welzebach in Steyr für Zeugschmied¬ Arbeiten, Johann Eppinger in Sierning für Leiterwagen, I. Stockinger in Rodlsbach für Sicheln, Josef Österberger in Steyr für Messerwaaren, Franz Schachner in Perg für Mühlsteine, Karl Schachner in Perg und Comp. für Mühl¬ Weiters sind für nachstehende Herren Aussteller steine. noch große Medaillen bestimmt worden, als: Das Allerhöchste Aerar für ausgestellte Erz=Flossen und Stahlgattungen Franz Lang in Steyr für Bürstenbinderwaaren, Anton Mo¬ ser in Steyr für Posamentierwaaren, G. A. Groß in Gar¬ sten für Goldrahmen u. Leisten, die k. k. Aerarial=Papier¬ fabrik Schlöglmühle für Maispapier und Leinwand. Anerkennungs-Diplome werden an nachstehende Herren Aus¬ steller ertheilt, als: Jakob Bendik in Hall für eine vierfach gegärbte Haut, Alois Stierl in Steyr für Scheren, Heinrich Mayr in Linz für Nähmaschinen, F. Greisinger in Perg für Mühlsteine, Michael Buchholzer in Perg für Mühlsteine, Michael Fries in Perg für Mühlsteine, Josef Teufelmayr in Steyr für Schraubstöcke, Christian Leibfried in Steyr für eine eiserne Kasse, Frau Fürstin Katharina Lamberg für das vom Lilien¬ hofe ausgestellte Federvieh, Moriz Cramer in Steyr für Obst und Riesenhauf, Anton Springer zu Obersucha für Getreide, Josef Grubmüller in Steinbach für Aepfel=Most, Johann Nutzinger in Steyr für Getreidegattungen, Joh. Strasser in Kleinraming für Branntwein, Johann Löffler in Lang¬ halsen für Flachs, Hopfen und Wachholderbranntwein, Joh. Ratzinger in Wolfern für Hopfen, Kaspar Schwarz in Frei¬ stadt für Flachs, Franz Resch am Brennesselgute zu Stall¬ bach für Getreide, Philipp Resch am Hiesmayrgute zu Stall¬ bach für Getreide, Johann und Franz Schamal in Jung¬ bunzlau für Nüße, Bäume und Rosen, Josef v. Jäger in Steyr für Hühner und Getreide, Hubert Graf Lamberg für eine Mineraliensammlung, Karl Koralek in Scharnstein für ein Meßinstrument, A. Hofbaur in Freistadt für Bie¬ nenstöcke, Josef Forstinger in Steyr für Bier, Gebrüder Löwenfeld und Hofmann in Kleinmünchen für Mehlgattungen, Koch in Linz für Liqueur, Johann Koch in Weyr für Federn und Achsen, Anton Heindl in Steyr für Messergattungen, Ritter v. Brenner in St. Wolfgang für Käse, Joh. Leopolds¬ eder in Sierninghofen für Draht, Stefan Anzenhofer zu Rot¬ tendorf für Oele, Ferdinand Wurz in Steyr für Schatullen. Nach der Preisvertheilung begann die Verlosung, und wurden die Losnummern laut ausgerufen und die Gewinnste sogleich ausgegeben; das Verzeichniß derselben ist im An¬ zeigeblatt enthalten. Den Schluß des Volksfestes bildete das Gesangsfest am 7., zu dem die benachbarten Liedertafeln von Mauthau¬ sen, Haag und Sierning geladen waren. Den ersteren gin¬ gen die hiesigen Vereine „Liedertafel“ und „Kränzchen" um halb 1 Uhr bis zum Schnallnthore mit ihren Fahnen entge¬ gen, wo auch bald die Mauthausener eintrafen. Zuerst be¬ grüßte man sich mit dem Sängergruß, sodann sangen „Kränz¬ chen" und „Liedertafel ihre Motto's, wornach sich die Vor¬ stände in herzlichen Worten im Namen ihrer Vereine bewill¬ kommten. Alsbald zog man, die drei Fahnen an der Spitze die der Mauthausener in der Mitte, nachfolgend die drei Herren Vorstände und Chormeister, sodann in freudigem Gemisch die übrigen Sänger mit grünem Eichenlaub ge¬ schmückt in die Stadt. Der Fahnenjunker der Mauthausener, eine kernige straffe Mannsgestalt in altdeutscher Tracht mit Kanonenstiefeln, schwarzem Flausrock, rothweißer Schär¬ pe und dem deutschen Hute mit langwallender weißer Feder an der schwarzrothgoldenen Kokarde, Aller Augen, und be¬ sonders die der zarten Schönen auf sich, welche aus allen Fenstern auf die fröhlichen Sänger herablächelten. Um 4 Uhr war Gesammtprobe, um 7 Uhr begann das Fest in Cramers Garten, wo sich schon ein ungemein zahl¬ reiches Publikum versammelt hatte. Die Sängertribune war recht geschmackvoll dekorirt; den Hintergrund bildeten die Wappen aller deutschen Gesangsvereinen, welche in dem dunklen Grün des Tannenreisigs gruppirt waren. Nach dem ersten Chore „Der Morgen bricht herein mit Instrumentalbegleitung, der reichen Beifall fand, ergriff der k. k. Herr Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld, welcher das
121 Fest mit seiner Gegenwart beehrt hatte das Wort und führte in gehaltvoller und gediegener Rede aus, wie es gewiß je¬ den Oesterreicher freuen müßte, daß das, was die Diploma¬ tie in Jahren nicht zu Stande gebracht unserem erhabe¬ neu Herrscher in wenig Tagen überraschend schnell gelungen sei, und darum bitte er die Versammlung kräftig ein zustimmen in ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den Kaiser von Oesterreich! Begeistert rief das Publikum dieses dreifache Hoch, während die Musikkapelle den üblichen Tusch gab, und sodann die Volkshymne spielte, in welche die Liedertafeln einfielen. Nun ward unter lautem Beifalle „Des deutschen Vaterland" gesungen worauf Herr Bürgermeister das Wort ergriff, und ein Hoch auf den k. k. Statthalter ausbrachte welches ebenfalls freudig aufgenommen wurde, so wie ein Hoch des Herrn v. Schönthan auf den Vorstand des Comite Herrn k. k. Notar Kiderle. Die ferner gesungenen Chöre, welche alle persönlich Herr C. Santner dirigirte, wurden mit lebhaften Applaus aufgenommen, besonders ein sehr schön vorgetragener Einzelchor der Mauthausener, und war es auch hier wieder das Steyrer=Quartett, welches auf aus¬ drückliche Einladung des Herrn Statthalters seine humori¬ stischen Vorträge in gelungenster Weise exekutirte, und Alles in Heiterkeit versetzte. — So wurde den ein großes Fest beendet, wie es Steyr in solcher Ausdehnung nie gesehen, und wir müssen aus tiefinnerster Ueberzeugung allen jenen danken, welche dies segens¬ reiche Unternehmen ins Leben gerufen, damit unserer indu¬ striellen gewerbfleißigen Stadt unberechenbare Vortheile ge¬ bracht, und gleichzeitig unserer Bevölkerung Tage der Wonne und Freude bereitet habe, die lange in ihrem Herzen nach¬ werden. Wir haben schon einmal auf die hochwichtige Be¬ deutung dieser ersten landw. Ausstellung hingedeutet, und es wird diese Bedeutung nicht nur in Steyr, sondern auch in der ganzen Umgebung anerkannt und gewürdigt werden, und wir glauben dem Wunsche des weitaus größten Theiles des denkenden Publikums Ausdruck zu verleihen, wenn wir eine baldige Wiederholung einer solchen Ausstellung, die dann gewiß nach großartiger ausfallen wird, lebhaft befürworten. Ausweis über das Gebaren der Welser Sparkasse. Stand des Interessenten Guthabens Ende Juli 1863 82858 fl. 29 kr. an kapitalisirten Zinsen am 31. Juli 1863 247 fl. 44 kr. an Einlagskapitalien im Monate Aug. 1956 fl. 55 1863. 85062 fl. 28 kr. an 16 Parteien im Monat Aug. 1865 zurückbezahlt 941 fl. 54 kr. verbleibt den Interessenten Ende August 1863 ein Guthaben von 84121 fl. 221 kr. Oertliches. Am 3. d. Monats wurde in den Cramer'schen Gast¬ hauslokalitäten ein Kränzchen abgehalten, welches durch ein aus den Herren Anton v. Koller, Gustav Niebauer und Mo¬ ritz Cramer bestehendes Comité veranstaltet worden war. Das Arrangement dieser Unterhaltung ließ nichts zu wünschen übrig und wir können nicht umhin dem Comité hiefür unsere vollste Anerkennung auszusprechen. Die Tanzmusik unter Leitung unseres ausgezeichneten Kapellmeisters Herrn Feiler und die Beleuchtung des Saales waren so vortrefflich, daß man sich völlig in den Ballsaal einer Großstadt versetzt fühlte. In den Speiselokalitäten dufteten uns aus zahlreichen Bouquets die angenehmsten Wohlgerüche entgegen, und für Speisen und Getränke war in der befriedigendsten Weise gesorgt. Es war uns daher um so unangenehmer, einen Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Michael Haas in Steyr. großen Theil der tanzlustigen Gesellschaft unserer lieben Ei¬ senstadt vermissen zu müssen. 121 Wir hatten die Eröffnung der Cramer'schen Lokalitäten als eine für das gesellige Leben in Steyr vielversprechende Erscheinung mit Freuden begrüßt, und fühlten uns dem Manne zu großem Danke verpflichtet, der mit nicht zu ver¬ kennender Uneigennützigkeit ein für alle größeren Unterhal¬ tungen so geregnetes Lokale hergestellt, und dadurch einem dringenden Bedürfnisse unserer Stadt abgeholfen hatte. Um so peinlicher war es uns sehen zu müssen, daß diesem Unternehmen schon bei der ersten Gelegenheit mit so wenig Theilnahme entgegen gekommen wurde. Wir trösten uns damit, daß Viele durch die Vorberei¬ tungen zum Volksfeste verhindert wurden, sich an dieser Un¬ terhaltung zu betheiligen und geben uns der angenehmen Hoffnung hin, daß der Besuch der nächsten derartigen Un¬ terhaltung um so zahlreicher sein werde; oder soll denn die vielberühmte Gemüthlichkeit der Stadt Steyr wirklich ganz verschwunden sein? Das Comité möge den Dank jener Tanzlustigen, die sich bei diesem Kränzchen bis lange nach Mitternacht recht gut unterhielten, entgegen nehmen, und sich durch den ersten Erfolg nicht entmuthigen lassen, recht bald wieder eine solche Unterhaltung zu arrangiren. Steyr, 9. Sept. Seit meinem letzten Berichte sind neuerdings nachstehende Schwimmzöglinge zu Freischwimmern erklärt worden und zwar: Schlichting Anton, Aidenböck Franz und zur Freischwimmerin: Schlichting Emilie. Da nun die heurige Badezeit vorüber ist, so wird die Joseph Werndlische Schwimm= und Badeanstalt Samstag den 12. September für dieses Jahr geschlossen, und nur noch Sonntag den 13. d. M. Nachmittag um 4 Uhr bei günstiger Witterung eine kleine Schwimmunterhaltung mit Musik ab¬ gehalten, bei welcher alle jene Schwimmzöglinge, welche heuer zu Freischwimmern erklärt worden sind, öffentliche Pro¬ be ihrer erlernten Schwimmkunst ablegen werden, wobei die besten Schwimmer verschiedene Preise gewinnen können. Auch den besten Tauchern werden Preise verabfolgt. Nach dieser Unterhaltung wird im anstoßenden Gast¬ garten „zur Schwimmschule" des Hrn. Benedikt Großauer eine kleine Soirée veranstaltet, wozu Jedermann höflichst eingeladen wird. Im Monate August 1863 wurden bei der Sparkasse Steyr von 224 Parteien eingelegt 23,433 fl. 08½ kr. und an 87 Parteien zurückgezahlt 16,654 fl. 741 kr. wornach verbleiben 6,778 fl. 34 kr. hiezu die mit Ende Juli l. J. ausge¬ wiesenen 862,930 fl. 29 kr. ergibt sich der Stand des reinen Inte¬ ressenten Guthabens ultimo August 869,708 fl. 63 kr. l. J. mit Zur Angelegenheit der Gründung eines Schul¬ bücherfondes für arme Realschüler. Mit dem wärmsten Danke wird hiemit zur Oeffentlich¬ keit gebracht, daß Herr G. A. Groß den Betrag von 5 fl. ö. W. Ferner ein ungenannt sein wollender Wohlthäter 2 fl. „ dem Gefertigten zu obigem Zwecke übergeben habe. Steyr den 9. September 1863. J. Berger, k. k. Realschuldirector. Das Schuljahr 1863 beginnt in der k. k. Mäd¬ chenschule zu Steyr am 2. Okt. d. J. mit einem feierlichen Hochamte. Aeltern oder deren Stellvertreter können ihre schulfähigen Mädchen am 28., 29., 30. d. M. Vormittag von 9 bis 12 Uhr und Nachmittag von 3 bis 5 Uhr zur Die Vorstehung. Aufnahme einschreiben lassen. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Michael Haas in Steyr.
Anzeigeblatt des Alpen=Boten. VIII. Jahrgang Nr. 36. Eduard Mayer in Steyr Oeffentlicher Dank. 31284) Hauptplatz Nr. 105, empfiehlt sich zum Für die herzliche Theilnahme während des Kran¬ Ein= und Verkauf von kenlagers, sowie für die zahlreiche Begleitung der Leiche meines innigstgeliebten Gatten, beziehungs¬ Obligationen, Gold, Silber weise Vaters, Schwiegervaters und Grossvaters, des Herrn Silber-Coupons Ferdinand Bader gegen billigste Provision. statte ich meinen innigsten Dank ab; insbesonders Ferner: aber den Herren Trägern, welche die theure Leiche (283) zu Grabe trugen. Promessen Anna Bader sammt Kinder. auf Credit-Lose zur Ziehung am 1. Oktober 1863. Treffer fl. 200.000, fl. 40.000, fl. 20.000, fl. 5000, fl. 2500, fl. 1500 etc. à fl. 3. 50 kr. und 50 kr. für Stempel. Allerneueste wiederum mit Gewinnen vermehrte Ausgezeichnetes Grosse Geldverlosung Zucht= und Melk=Vieh und zwar: Stiere, trächtige Kalbinen, Kühe mit Käl¬ von 2 Millionen 450,000 Mark, ber oder trächtig, Jungvieh, der so sehr und mit in welcher nur Gewinne gezogen werden, garantirt von der Regierung der freien Stadt Hamburg Recht beliebten Algäuer=, Montafoner=, Pinsgauer¬ Original=Loos kostet 4 fl. ö. W. und Mürzthaler=Racen ist eine Auswahl zu haben bei „ halbes der während des Volksfestes in Linz am 12., 13., Zwei Viertel 2 „ „ Vier Achtel 14. und 15. September d. J. stattfindenden Aus¬ Unter 20,200 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mark 200,000, 100,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000 stellung und dem am 14. September daselbst abge¬ 8 mal 10,000, 2 mal 8000, 2 mal 6000, 4 mal 5000, 8 mal halten werdenden Viehmarkte. 4000, 31 mal 3000, 50 mal 2000, 6 mal 1500, 6 mal 1200, 106 mal 1000, 106 mal 500, 6 mal 300, 106 mal 200 rc. rc. Die Zutriebe kommen directe aus dem Algän¬ Beginn der Ziehung am 24. September. Pinsgau-, Mürzthale, und es werden bis dahin grö¬ Um der fortwährend sich steigernden Nachfrage nach diesen ßere Bestellungen von Käufern solcher Thiere auf beliebten Original=Loosen (keine Promessen), welche nicht allein von der Staats=Regierung garantirt, sondern deren Ziehung auch Verlangen durch das unterzeichnete Comité vermittelt. von derselben beaufsichtigt wird, zu genügen, hat man sich ge¬ Linz am 19. August 1863. nöthigt gesehen, die Loosenanzahl und demzufolge auch die Ge¬ winne bedeutend zu vermehren. Für das Volkssest-Comité: Unter meiner in weitester Ferne bekannten und allgemein (2 2—276) Victor Drout, beliebten Geschäfts=Devise: Vize-Bürgermeister. „Gottes Segen bei Cohn!" Gegen wurde im verflossenen Jahre 2 mal und zwar am 25. Juli zum 18. Male das größte Loos und im Laufe dieses Jahres 4 mal der größte Hauptgewinn bei mir gewonnen. Auswärtige Auf¬ Viehkrankheiten träge werden gegen Einsendung des Betrages in allen Sorten und Viehseuchen, Papiergeld oder Freimarken, prompt und verschwiegen ausge¬ führt und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort welche in der heißen Sommerszeit unter dem Horn= und nach Entscheidung zu. Borstenvieh, und selbst auch unter den Pferden stark graßiren, Laz. Sams. Cohn, das Korneuburger Viehpulver mit den besten Er¬ Banquier in Hamburg. folgen als Präservativmittel angewendet, und kann (3 2—275) durch nachstehende Firmen stets echt bezogen werden: in Steyr bei Alois Stigler, Apotheker und Gustav Gschaider. Ach: K. Scherzer. Altheim: G. Fischer. Braunau: I. Schüdl. Efferding: L. Ortler, Enns: Peintinger, Ap. Frankenmarkt: F. Rödl. Gmunden: M. Schmid Hamp, Ap. Grieskirchen: H. Breimann. Kematen: Verwalter der Hinterholzer=Steinkohlen=Gewerkschaft Obermayr, Kirchdorf: A. Mayerhofer. Kremsmün¬ ster: V. Kofler, Ap. Lambach: Viktor Höfer, Ap. zu Waidhofen a. d. Ybbs zeigt hiermit ergebenst an, Maria=Zell: I. Baumgartner. Mattighofen: Ernst daß er eine (4 4—257) Schüge. Mauthausen: I. Rzidky. Neukirchen: R. Jäger v. Waldau. Oberweißenbach: A. Linzmayer. Steinkohlen=Niederlage Ried: A. Hackenbuchner. Schwanenstadt: Weber, Vöcklabruck: H. Reschauer, Waidhofen a. d. Ybbs: bei Herrn Mathias Großauer bei der Steyr Schilder, Ap. Waldhausen: Luchinetti. Wels: A. errichtet habe, und wo der Kübel Steinkohlen pr. Stadlbauer und C. H. Schönhöfer. Zell am See: P. 50 Pfund zu 65 kr. zu haben ist. (6 6231) Kaltenegger.
Stadt Mailänder garantirtes Anlehen große Ziehung 1. Oktober. Gewinne in Silber Fres. 100.000, 50.000, 20.000, 10.000, 5000, 1000. Niedrigster Fres. 46, Lose zu obiger Ziehung giltig sind gegen eine Anzahlung von fl. 2 pr. Stück, von fl. 12 pr. 5 Stück, von fl. 25 pr. 11 Stück gegen franco Zusendung in Banknoten pr. recommandirte Briefe vom Unterfer¬ tigten direct zu beziehen. Albert David Staatseffektengeschäft in Frankfurt am Main. P. S. Nach den österreichischen Kaiserstaaten entfallende Gewinne lasse in Wien auszahlen. Amtliche Listen folgen sofort nach der Ziehung franko pr. Post. (286) Oeffentlicher Dani. Das Comité der landwirthschaftlichen Ausstellung von Steyr fühlt sich gedrungen, für die überaus werkthätige und eifrige Unterstützung, welche demselben allerseits zu Theil geworden ist, insbesondere der fürstlich Lamberg'schen Familie und Güteradministration für die Ueberlassung der Ausstellungs=Lokalitäten, den Herren Preisrichtern, der löbl. Bürger¬ garde sammt deren Musikkapelle, den sämmtlichen Herren Sängern, der löbl. Gemeindevorstehung, allen jenen Herren, welche Baumateralien zur Verfügung stellten, die Geschäfte bei den Kassen, dem Glückshafen und bei Aufstellung der Gegenstände sowie die Bauleitung übernommen hatten, den Herren Ausstellern für die zahlreiche Betheiligung, und überhaupt Allen, welche zu dem günstigen Erfolge beigetragen haben, seinen tiefgefühlten Dank öffentlich auszusprechen. (387) Eingetretener Verhältnisse wegen ist Verstorbene in Steyr. eine in bestem Betriebe stehende Mahl¬ mühle mit 4 Gängen, 2 Brettersägen Den 2. September. Antonia Graßer, Handarbeiterin, Nr. 124 in der Stadt, 30 Jahre alt; Lungensucht. sammt einer Circular=Säge, Schleife, Kalk¬ Den 2. Alois Thaler, Nagelschmiedgesellenkind, Nr. ofen, Gypsstampf u. Verkohlungsplätzen, 356 in Wieserfeld 4 Wochen alt, Brechdurchfall. dann Wehr= und Oekonomie=Gebände, Den 3. Ferdinand Bader, verehel. Hausbesitzer Nr. ferner das damit verbundene Triftrecht, 23 in Steyrdorf, 82 Jahre alt; Schlagfluß. endlich ein schöner Obst= u. Gemüsegarten Den 3. Katharina Bräuning, Kind Nr. 365 in Wie¬ unter billigen Bedingnissen zusammen oder serfeld, 15 Wochen alt; Darmschwämmchen. auch getrennt zu verkaufen. Den 5. Ignaz Eckmayr, verehel. Brunngraber Nr. 416 Näheres ertheilt die Redaktion. in Aichet, 73 Jahre alt; Wassersucht. (288)
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