Der Alpen=Bote. Politisches Watt von Steyr, Hall und ihren Umgebungen. Pränumerations-Preis in Steyr: Pränumerations-Preis mit Postversendung: Ganzjährig . . . 2 fl. 50 kr. Halbjährig 1 fl. 25 kr. Ganzjährig. 3 fl. 20 kr. Halbjährig 1 fl. 60 kr. Gegen portofreie Einsendung des Betrages. Der Alpen=Bote erscheint jeden Donnerstag. — Inserate werden das erste Mal mit 7 kr., für jede folgende Einschaltung mit 2 kr. ö. W. pr. Petitspaltenzeile oder deren Raum berechnet. Inseratstempelgebühr für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Einzelne Blätter kosten 6 kr. 9. April 1863. Nr. 14. 8. Jahrgang. Ein Blick auf die Genesis und den Charakter der Sehtzeit. (Fortsetzung.) Es ist nicht zu leugnen, daß Oesterreich vor dem Saaten des Landmannes überschwemmen, wenn stürzende Jahre 1848 in sich und für die ganze Welt die Verkörperung Lawinen sein Weib und Kind erschlagen: so ist dieß die und die festeste Stütze und Zuflucht des absolutistischen Prin¬ Schuld des Frühlings nicht, es ist die Schuld des Winters zipes gewesen war. Sämmtliche Fürsten Europens verdan¬ der die Ströme in ihrem Laufe gehemmt und Eis auf Ei¬ ken ihm in dieser Richtung unendlich Vieles. Fünf und gehäuft hat. Ist darum ein ewiger Winter mit seiner Sta¬ zwanzig Jahre kämpfte Oesterreich für das Erbrecht der bilität und dem stillen Gange der Dinge über die hohe Fürstengeschlechter (man nannte es die Ruhe der Welt.) weiche Schneedecke dem Frühlinge vorzuziehen? Die ersten und es hat den gewaltigen Geist der Zeit — zwar nicht be¬ Verbrechen der Freiheit waren überall die letz¬ siegt, aber doch so lange aufgehalten, als dieß das Schicksal in ten Sünden der Despotie. der Menschen schwache Hände gegeben. So war denn Oesterreich Das Streben und Ringen der Völker gegen die abso¬ die einzige reine Monarchie in dem civilisirten Europa, und ei¬ lute Fürstenmacht trug aber nun nicht mehr das Angesicht nige todte Formen von ständischen oder freien Munizipalver¬ jenes Kampfes gegen selbe, wie es in den Zwanziger und fassungen, die noch bestanden, dienten ihr nur zu Werkzeu¬ Dreißiger Jahren war; es galt nicht mehr ein Abschütteln gen. Der Geist des Staatskörpers war in der Regierung, des absoluten Joches im Allgemeinen, sondern es galt nun das Herz in der Aristokratie, im Volke war nur — der Ma¬ und gilt noch das Ringen nach spezieller Selbststän¬ gen. Das innere Regierungssystem, die Unmündigkeit der digkeit jeder einzelnen Nationalität als sol¬ Unterthanen, die Sklaverei der Presse, die Quarantaine cher, und diese Richtung der Zeit mußte besonders dem die sich jede fremde Meinung und Ansicht unterwerfen mußte, österreichischen Gesammtstaate gefährlich werden, der seiner ehe ihr der Paß visirt ward, oder die gänzliche Gedanken¬ Natur nach ein Konglomerat von vielerlei und den diverse¬ sperre ausländischer Erzeugnisse galten als um so nothwen¬ sten Nationen und Stämmen ist. Darum gab es für die diger, ja heilsamer, als man es zur Zeit und nach der fran¬ österreichische Regierung blutige Kriege in Böhmen, Ungarn zösischen Revolution sehr bedenklich fand, den Bürgern wohl und Italien zu führen. Nur mit Mühe gelang es den öster¬ an sich erwünschte Freiheiten, da sie in Frankreich als reichischen Truppen diese Länder der Krone noch zu erhalten. Früchte des Verbrechens erworben worden waren, wenn Und nun herrschten die Waffen; wo aber diese herrschen, auch auf gesetzlichem Wege zufließen zu lassen, da die Güte kann von Völkerfreiheit nicht eben viel die Rede sein. Dar¬ des Zwecks über die Schlechtigkeit der Mittel leicht hätte um erhob auch der Absolutismus sogleich wieder sein blenden können. Hierin liegt eigentlich die Pointe, warum Haupt und man glaubte in den Schrecknissen der jüngsten Oesterreich so fest an dem Prinzipe des absoluten Monarchis¬ Revolution wieder hinlänglich Gründe zu besitzen, um von mus hielt und für ihn sowohl mit dem Schwerte als in der dem, was Oesterreich nach dem Geiste der Zeit unwider¬ auswärtigen Politik durch ganz Europa kämpfte. sprechlich noththat, was man in der Stunde der Angst so Allein, wie gesagt, die geistige Strömung der Zeit heilig versprochen und so fest verbrieft hatte, kaum einen konnte die österreichische Regierung wohl aufhalten, aber bleichen Schatten übrig zu lassen. weder durch seine Waffen noch durch seine Politik und Di¬ Wir wollen es unterlassen, das hier Gesagte in seinen plomatie völlig überwinden. Denn der Geist des Jahrhun¬ Theilen weiter auseinanderzusetzen, da ja die Ereignisse, derts erklimmt in wenig Jahren unübersteiglich geachtete und mancherlei Verfügungen, wie z. B. das unglückselig Berge. Zwar kann man ihm Hemmetten anlegen, um sei¬ Konkordat mit Rom, wovon Niemand einen Vortheil zieht nen Lauf zu schwächen; doch aufhalten läßt er sich nicht, en als der Episkopat, u. s. w., hinlänglich und Jedermann zerreißt die Kette und reißt Jeden, der ihn gewaltsam zu¬ bekannt sind. rückhält, mit sich fort. Und so mußte denn auch das dama¬ lige Oesterreich und die in seiner Politik inbegriffenen ande¬ Was konnte aber Oesterreich durch die Wiederaufnah¬ ten europäischen Staaten diesem Geiste unterliegen, weil me eines alten Systems sich in Aussicht stellen? man mit ihm nicht Frieden schließen wollte. Das etwa, was jetzt für Frankreich durch die Rück¬ Lange hatten die hellsten Köpfe und die gewiegtesten kehr zum Kaiserthume, was Deutschland durch Preußen und Diplomaten in Oesterreich, Frankreich und Deutschland dieß diesem selbst durch seine heutigen Regierungsprinzipien in erkannt und auf eine gewaltige Weltexplosion gewartet. Aussicht steht? Das wäre wohl kein beneidenswerthes Loos Nur die betreffenden Regierungen, und darunter be¬ gewesen, denn es ist Knechtschaft, mit den bunten sonders die österreichische waren davon überrascht, als schimmernden Lappen des frevelhaft zerrisse¬ endlich die Revolutionen allenthalben mit aller Gewalt nen Gewandes der verblichenen Freiheit um¬ losbrachen. Ihre Geschichte ist bekannt genug, darum kein hüllt. Für Oesterreich, scheint es aber, würde ein noch Wort hievon. Nur wollen wir uns erlauben, hier die betrübenderes Loos gefallen sein, denn man vergesse nicht Worte eines geistreichen deutschen Schriftstellers anzuführen: daß Oesterreich seiner Natur nach viel künstlicher gebaut ist, „Wenn", sagt er, „ausgetretene Wasser die Felder und als die anderen Staaten Europas. Oesterreich hätte darum
durch Fortsetzung und konsequente Durchführung des abso¬ luten Systemes und durch seinen vollkommenen Bruch mit dem die Welt beherrschenden Geiste der Zeit sowohl inner¬ lich als nach Außen hin seinem gänzlichen Ruine nahe ge¬ bracht werden müssen. Wie weit dieß Wahrheit in sich hat, überlassen wir dem Urtheile und der Entscheidung Aller, welche mit der Geschichte der letzten 11 bis 12 Jahre ver¬ traut sind. Der letzte italienische Krieg vom Jahre 1859 und der Friede von Villafranka waren das Ende der österreichischen Waffen¬ herrschaft im Innern. War nun auch der Verlust einer der schönsten Provinzen und die Vereitelung eines großen Theiles der früheren Regierungsanstrengungen und Früchte der Hel¬ denthaten Radetzky's und seiner tapferen Armee zu beklagen, so datirt sich doch vom Ausgange dieses Kampfes das Hin¬ scheiden des österreichischen Absolutismus und das neue Auf¬ blühen der österreichischen Freiheit her. Denn man darf mit Gewißheit annehmen, daß, wären die Waffen Oesterreichs in der Lombardie von der Glückssonne deschienen gewesen, die Sachlage eine viel andere geworden wäre, und die Oester¬ reicher noch lange, lange hätten warten müssen, bis ihnen der Frühling einer freien Verfassung aufgeblüht wäre. — Nun aber was konnte man endlich thun, um die allgemein deprimirte Stimmung der Völker zu heben, um jeden Anflug von Murren zu ersticken, um endlich den völlig zerrütteten Finanzen wieder aufzuhelfen, das in seinen Grundfesten wankende Oesterreich wieder für alle Zukunft zu befestigen und seine ehemalige achtunggebietende Stellung den übrigen europäischen Mächten gegenüber zu restituiren? — Es erschien das Oktober=Diplom und die Konstitution vom 26. Fe¬ bruar 1861. Und wahrlich diese kaiserliche Gabe ist dankens¬ werth, — sie kam zwar spät, aber besser ist's spät, als nie¬ mals — und ihre segensvollen Früchte für Oesterreich nach In¬ nen und als Macht nach Außen haben sich bald gezeigt. Denn was jetzt in Oesterreich rettung= und heilbringend er¬ scheint, was ihm zur hohen Entfaltung und Blüthe im In¬ neren verhilft, und ihm im großen Staatenbunde wieder seine Würde, ja seine respektive Ueberlegenheit sichert, das entquillt allein nur aus seiner freien Konstituirung. Und die Sachlagen in Ungarn, Kroatien, Siebenbür¬ gen und Tirol werden ebensowenig, als die kleinlichen Herr¬ schergelüste aristokratischer und ultramontaner Parteien den Gang Oesterreichs zu einem hohen Glücke zu hemmen ver¬ mögen, wenn die österreichische Regierung, wie bisher, un¬ verrückten Blickes auf ihr großes Ziel hinblickt und fortfährt mit redlichem und aufrichtigem Herzen den Anforderungen der Zeit zu entsprechen und das Volk so frei sich entfalten zu lassen, als nach seinen gegenwärtigen gerechten Wün¬ schen, nach seinem laut sich verkündenden Bedürfnisse und seinem relativen Kulturstande, d. h. nach seinem geistigen Reifegrade entsprechend ist. Dann, aber nur dann wird Oesterreich in Wahrheit ein Großosterreich sein. (Fortsetzung folgt.) Ausland. Frankfurt, 4. April. „Europe bestätigt aus zuverlässiger Quelle, daß die Westmächte das Wienerkabinet eingeladen haben, eine Kollektivnote nach Petersburg zu re¬ digiren. Das Wiener Kabinet habe indessen abgelehnt, weil es Rußland gegenüber nicht aggressiv verfahren könne. — Bezüglich der polnischen Frage kreuzen sich Telegramme, die einander geradezu widersprechen. Es wird gut sein, dabei nicht aus dem Auge zu verlieren, daß die Regierung in einer Angelegenheit, bei welcher selbst die Form schon von ungeheurer Wichtigkeit ist, sich nicht in der Lage befindet, fortwährend darüber Aufschlüsse zu ertheilen, ob der Standpunkt, den jene Telegramme erwähnen, auch der richtige oder ob er nicht veraltet sei. Was das angeblich energische Auftreten Englands be¬ trifft, so dürfte es nicht überflüssig sein, zu bemerken, daß die so entschieden friedlichen Aeußerungen Lord Palmerstons in seiner letzten Rede jedenfalls neueren Datums sind als die Mittheilungen jener Journale, welche das Gegentheil behaupten. 46 Wir glauben übrigens nicht zu irren, wenn wir an¬ nehmen, daß die Verhandlungen wegen einer gemeinsamen diplomatischen Aktion, für welche unleugbar Anhaltspunkte vorhanden sind, sich noch in der Schwebe befinden. Krakau, 4. April. Der Aufstand im Gouverne¬ ment Kowno ist im Wachsen. Koniewicz ist von den Auf¬ ständischen genommen. Am 26. März fand ein Gefecht bei Usciana, 5 Meilen von Dünaburg statt, in welchem 700 Russen aufgerieben wurden. In Radom wurde nach dem Ausmarsche des Generals Uszakow die Kasse von den In¬ surgenten genommen. In Moskau und Petersburg herrscht Agitation unter den Liberalen. Ueber die Gerüchte von der Waffenniederlegung der polnischen Insurgenten schreibt der „Czas", es sei durchaus unwahr, daß die Korpsführer ihren Leuten be¬ fohlen hätten, nach Hause zu gehen. Die Fakta seien die beste Widerlegung dieser Gerüchte, welche von preußischen Blättern in leicht erkennbarer Absicht verbreitet werden. — (Aber die „Breslauer Zeitung" hat ja die Nachricht eben¬ falls gebracht, und diese ist noch nicht der Verbreitung in leicht erkennbarer Absicht verdächtig!) Im Gegentheil sei der Aufstand, namentlich in den alten Provinzen, jetzt erst im Zunehmen begriffen und die Schaaren der Kämpfer wer¬ den von Tausenden Neuankommender verstärkt. — London. Am 24. März starb der bekannte Koh¬ lengrubenbesitzer im südlichen Wales, Mr. Thomas Po¬ well, 83 Jahre alt. Er besaß 16 Gruben und beschäftigte über 6000 Arbeiter. Man mag sich eine Vorstellung von dem Umfang seiner ungeheuren Bergwerke machen, wenn man erfährt, daß er im vergangenen Jahre nicht weniger als 700,000 Tons Kohlen verschiffte; er war aller Wahr¬ scheinlichkeit nach der bedeutendste Kohlenexporteur der Welt. Mehr als ein halbes Jahrhundert war er Theilnehmer des südwalisischen Kohlenhandels und den Umschwung seines Geschäftes verdankt er allein seinem eigenen Talente und seiner Betriebsamkeit. Paris, 26. März. Die Kaiserin, die Prinzessinen Mathilde und Klotilde wohnten heute der Aufnahme des Herrn Oktave Feuillet in die französische Akademie bei. Die Rede des neuen Akademikers war Scribe gewidmet. Er fand dabei Gelegenheit, der Kaiserin einige sehr schmeichelhafte Worte zu sagen, der, so schien es ihm, in ihrer Grazie und Barmherzigkeit ebenfalls von dem allgemeinen Stimmrechte gehuldigt worden sei. Ein edelherziger Verbrecher beschämte neulich in Frankreich vielleicht über 50 Procent sogenannter unbe¬ scholtener, tugendhafter Philister. Es war ein Galeerensclave von Toulon entsprungen und landeinwärts gelaufen, bis er ganz erschöpft vor einer armen Hütte ankam und um Speise und Trank und ein Versteck bat. Die Familie weinte und jammerte; sie sollte noch an demselben Tage herausgewor¬ fen werden, weil der Vater die Miethe nicht bezahlen konnte. Der Verbrecher, von diesem Jammer gerührt, schlägt dem Familienvater vor, ihn zu arretiren und ihn der nächsten Behörde abzuliefern, die für jeden wieder eingebrachten flüch¬ tigen Galeeren=Sträfling eine Belohnung von fünfzig Francs zahle. Seine Schuld betrage bloß vierzig Francs. Der Mann weigerte sich, eine solche gemeine That zu begehen, aber der Sträfling bestand so lange darauf, bis der unglückliche Vater einwilligte und den edlen Verbrecher bei der nächsten Behörde ablieferte, wofür er natürlich die 50 Francs als Prämie erhielt. Damit war der arme Familienvater nicht zufrieden. Er gestand der Obrigkeit, wie er dazu genöthigt worden sei, den Galeerensclaven zu arretiren. Es wurde untersucht und richtig befunden. Der arme Familienvater bekam noch 50 Francs hinzu und der Galeerensclave seine Freiheit. Aber auch ohne Lohn von Außen, ist's immer schön, edel zu handeln, viel lohnender, als jede Art von pfiffiger Gemeinheit. Turin. Der „Diritto" bringt jetzt wieder günsti¬ gere Nachrichten über das Befinden Garibaldi's. Sein Arzt Dr. Albanese, versichere, daß die Heilung vorwärts schreite und in Kürze vollständig sein werde, eine Mel¬ dung, die bis jetzt von keiner andern Seite her Bestätigung erhalten hat.
In Neapel hat das gesammte Oberkommando der Nationalgarde seine Demission gegeben, weil der Prä¬ fekt eine Anzahl höherer Offiziere ernannte, ohne zuvor das Gutachten des General=Oberkommandanten eingeholt zu ha¬ ben. In den Gefängnissen zu Neapel befinden sich nach ei¬ ner Berechnung des „Nomade“ in diesem Augenblick nahezu 2000 politische Gefangene. Ein Korrespondent des „Journ. de Ge¬ neve", der soeben in Pompeji war, gibt einen interes¬ santen Bericht über die neuesten Ausgrabungen daselbst. Er erzählte Folgendes: An verschiedenen Gegenden von Pom¬ peji hat das Gemisch von Asche und Wasser eine solide Decke gebildet, welche die Gegenstände bedeckend deren Ab¬ drücke bewahrte. In einem Hause, welches man jüngst nach dem neuen Systeme vertikal ausgrub, erschien, als man ein Stück einer solchen Decke wegnahm, eine Höhle, welche Knochen enthielt. Man goß sofort Gyps in diese vom Vesuv gebildete Form. Als der Gyps fest geworden war, nahm man die Decke weg, worauf sich den Augen ein Anblick darbot, so herzzerreissend als die Phantasie sich nur vorstel¬ len kann. Man erblickte mehrere Leichen in der Stellung, in der bei ihnen der Tod eingetreten war: eine ältere Frau und ein junges Mädchen, die eine zu Füßen der anderen liegend, diese gegen die Erde gewendet, das Haupt auf dem Arme, die Hände zusammengeballt. Nach 18 Jahrhunderten noch von den Todeszuckungen erzählend, welche ihrem Ende vorhergegangen, sind diese Leichen gleichzeitig ein Bild des Todes und der Agonie. In den Abgüssen sind die Skelette enthalten. Hier und dort starren die Knochen durch den Gyps. Wohl keine Statue auf der Welt macht einen Ein¬ druck gleich dieser. Dazu das wissenschaftliche Interesse, das hier gewährt wird. Der Abdruck der Kleider ist sehr be¬ stimmt; um die Beine sind Bänder gewunden von einer Art Trikotstoff, an welchem die Maschen noch ganz deutlich zu erkennen sind; feine Unterhosen, welche bei dem jungen Mäd¬ chen bis zu den Knieen herabgehen. Außer diesen zwei Lei¬ chen fand man die Formen von noch einer Frau und einem Manne. Letzterer mißt 6 Fuß und trägt einen Schnurrbart. Er liegt auf dem Rücken. Seinem Antlitze sieht man die Schmerzen an, welche er gelitten, doch muß er mit Resig¬ nation den Tod erwartet haben. Die Formen der Frau sind von bewunderungswerther Schönheit. — Konstantinopel, 3. April. Heute Nachmittag hat der Sultan seine Reise nach Aegypten angetreten. Brussa ist in der Nacht vom 15. März von einer furchtbaren Feuersbrunst heimgesucht worden. Der Brand kam auf drei Punkten des großen Bazars zum Aus¬ bruche und verzehrte mehr als 300 Kaufladen. Der Scha¬ den wird auf 60,000 türkische Pf. veranschlagt. Der Khan mit den Seidenkokons konnte in Folge großer Anstrengun¬ gen noch gerettet werden. Inland. Wien, 4. April. Das Carronsel in der k. k. Hof¬ Reitschule. In dem photographischen Lager von Oskar Kramer sind die soeben erschienenen, äußerst gelungenen photographischen Porträts der hohen Theilnehmer des jüngst stattgefundenen Carrousels einzeln und gruppenweise, zu Fuß und zu Pferd, in großer Zahl vorräthig, und sie dürf¬ ten, abgesehen von dem hohen Interesse an den Persönlich¬ lichkeiten durch die malerischen, historisch treuen Trachten, den dabei entfalteten Reichthum und die künstlerischen Grup¬ pirungen einzig in ihrer Art dastehen und sich zur Anlage besonderer Albums eignen. — Wien=Amsterdam. In Folge der großen Kaffee¬ Auktionen, welche wie alljährlich so auch heuer in Amster¬ dam, am 23. und 24. März stattgefunden, sind gestern auf der Westbahn, und zwar mit Benützung der Vortheile des jüngst in's Leben getretenen direkten Güterverkehrs, neun volle Wagenladungen Kaffee hier angelangt, welche schon am achten Tage nach ihrer Absendung von Amsterdam im hiesigen Hauptzollamte bezogen werden konnten. Ebenso tra¬ 2 fen Sendungen von Rotterdam hier ein, welche schon am siebenten Tage bezogen wurden. Linz, am 7. April. Linz war gestern der Schauplatz eines Ereignisses, dessen Kunde die Stadt mit Blitzesschnelle durcheilte und einen tief erschütternden Eindruck machte. Es war nicht die entsetzliche That allein, die diesen Eindruck hervorbrachte; es war mehr noch der Gedanke, daß in un¬ serem Staatsorganismus Einrichtungen bestehen, welche es zulassen, daß unter dem Scheine sicherstellender Controle ein Verbrechen bis zu solchem Ende sich ausbildet. Das Na¬ here hierüber stellen wir für unsere Leser aus der Quelle des allgemein verbreiteten Gerüchtes und der öffentlichen Meinung zusammen. Diese letztere hatte den noch immer unbekannten Verlustträger der am 11. v. Mon. gefundenen 18,000 fl. mit der am 21. v. Mon. stattgehabten Scontri¬ ung der Landeshauptkassa um so mehr in Verbindung ge¬ bracht, als eine solche schon seit Monaten nicht Platz ge¬ griffen hatte. Es mußte daher großes Aufsehen erregen, am 4. d. M. um 10 Uhr Morgens ganz unerwartet eine Scontrirungs=Commission von Wien hier eintreffen zu sehen. Dieselbe bestand aus dem Central=Oberinspector der Finan¬ zen, Hrn. Steinbichl, dem Rechnungsrathe der Cameral¬ Hauptbuchhaltung Hrn. Petz und dem Oberbuchhalter der Nationalbank Hrn. Schneller. Sie verfügte sich ohne Zö¬ gerung in die Landeshauptkassa, wo selbstverständlich um diese Stunde die Parteien versammelt waren und erklärte, daß die Auszahlungen wegen beginnender Scontrirung so¬ gleich sistirt werden müssen, was auch geschah. Das Ge¬ schäft dauerte Samstag bis spät Abends, wie auch über den Sonntag und Montag fort, und es verlautete, daß Alles in Ordnung befunden worden sei. Gestern um halb 11 Uhr Vormittags begab sich der Landeshauptkassa=Direktor, Herr Karl Schmidt, während die Commission fungirte, aus dem Amtslokale der Landeshauptkassa auf den Abort daselbst wo er zufällig kurze Zeit darauf am Boden liegend gefun¬ den wurde. Man glaubte anfänglich, daß er vom Schlage gerührt worden sei, als man ihn aber aufhob, zeigte es sich zum Entsetzen aller Anwesenden, daß der Hals des Unglück¬ lichen mit einem Barbiermesser derart bis an den Halswir¬ bel durchschnitten sei, daß durch die Gewalt des geführten Schnittes eine Scharte im Barbiermesser entstand. In der Brusttasche seines Rockes fand man die Summe von 12,000 Gulden. Das Gerücht von dem entsetzlichen Vorfalle ver¬ breitete sich sofort durch die ganze Stadt und versammelte eine große Menschenmenge vor dem Amtsgebäude, wo in¬ zwischen die gerichtliche Commission erschienen war. Der Leichnam wurde gegen 1 Uhr nach Mittag in die Todten¬ kammer des Friedhofes zur gerichtlichen Obduction überführt. Herr Schmidt, 53 Jahre alt, war hier ein wegen seiner Freundlichkeit und Gefälligkeit allgemein beliebter Mann, welcher eine Witwe und neun Kinder hinterläßt. Der Auf¬ wand im Hause konnte bei seinen jährlichen Einkünften von 3000 Gulden durchaus kein unverhältnißmäßiger genannt werden. Es gewinnt daher den Anschein, als ob die öffent¬ liche Stimme nicht zu irrig urtheilte, wenn sie das Gerücht von abgängigen Summen dahin deutet, daß andere mehr als er selbst den Vortheil davon genossen haben. Die Con¬ sequenzen dieses tragischen Ereignisses lassen sich vor der Hand noch nicht überblicken. (Linzer Abendb.) Ausweis über das Gebaren der Welser Sparkasse. Stand des Interessenten Guthabens Ende Februar 1863. 74660 fl. 57 kr. an kapitalisirten Zinsen im Monate Fe¬ bruar 1863 102 fl. 81½ kr. an Einlagskapitalien im Monate März 1863 3478 fl. 71 kr. 78242 fl. 9½ kr. an 17 Parteien im Monat März 1863 zurückbezahlt 2253 fl. 35 kr. verbleibt den Interessenten Ende März 1863 ein Guthaben von 75988 fl. 74 kr. . .
gewendet; dieselben schienen ihm jedoch alle zu zeitraubend Oertliches. und der Trokar zu gefährlich weil das Thier sich nicht eher als nach 24 Tagen oder 3 Wochen nach dieser Operation Entgegnung erholt, und selten ganz deren Folgen überwindet. Er machte des III. Wahlkörpers auf die Erklärung des hochverehrten deßhalb von einem neuen Verfahren Anwendung, welches Herrn k. k. Bezirksvorstehers J. Schulz ihm vollkommen gelang, und welches er deshalb im Interesse Gar sehr überrascht und vom Herzen betrübt sind die aller derer veröffentlicht, deren Heerden diesem Leiden aus¬ Mitglieder des hiesigen III. Wahlkörpers über die vom k. k. gesetzt sind. Eines Tages im letzten Herbste wurde ihm ein Herrn Bezirksvorsteher Schulz deklarirte Ablehnung der in hohem Grade auf der Kleeweide aufgeblähter Ochse zu¬ auf ihn gefallenen Wahl. Sie hatten es so redlich gemeint, geführt, daß nicht allein die Hungergrube ausgefüllt, son¬ und einen Mann an den Rathstisch der Stadt Steyr setzen dern auch der Hals von der Geschwulst bereits aufgetrieben wollen, der die Achtung und das Vertrauen der hiesigen war. Das Thier athmete kaum, und wankte stark im GanBürgerschaft in so hohem Grade besitzt, da er sich durch sei¬ ge, so daß es jeden Augenblick umsinken konnte. Die Hei¬ ne 13jährige Wirksamkeit in ihrer Mitte stets als einen großen, lung wurde nun in diesem eklatanten Falle in folgender aufrichtigen und zuverlässigen Bürgerfreund bewiesen, der Weise ausgeführt: Eine leere geschlossene Klystirspritze wur¬ in und außer dem Amte jederzeit und unter allen Umständen de in den leeren und zugepreßten After des Thieres einge¬ das allgemeine Beste ausschließlich und mit manchen Opfern führt; wegen der im Mastdarm herrschenden Leere und des sich angelegen sein ließ. Welch' ein Verlust für Steyr wäre äußeren Luftdrucks waren drei Menschen nöthig, um den also der Abgang eines solchen Mannes in der Gemeindever¬ Stempel der Spritze herauszuziehen. Jedoch gleich nach dem tretung! Man kann es darum kaum glauben, daß ein ersten Mal fühlte das Thier Erleichterung, welches sich auch solch allgemein bekannter und geziemend ver¬ nach dem zweiten Pumpen bemerklich machte, nach dem drit¬ ehrter Ehrenmann sich durch das unsinnige Geplärre ten Mal war es außer Gefahr, endlich nach dem sechsten eines einzelnen Schreiers (wer es auch sei,) zur Ablehnung Mal ging das Ausziehen schon ganz leicht, und das Thier des Wunsches und der Wahl eines großen Theiles der hie¬ entleerte sich auf natürlichem Wege und fast ununterbrochen sigen Bürgerschaft bewogen finden könnte, da ja die Liebe und des Ueberrestes des Gases. Die ganze Operation dauerte das Zutrauen Vieler doch nicht durch das Gequike eines ein¬ nur etwa eine Viertelstunde und der Verfasser hält dieses zigen hirnlosen Pygmäen aufgehoben sein dürfte. Auch hat der Verfahren für das sicherste, schnellste und billigste. III. Wahlkörper zu viel Confidenten zu der Ehren¬ haftigkeit und der guten Gesinnung der Ge¬ meinderepräsentanz Steyr's, als daß er sich's ver¬ Widerlegung der allgemein verbreiteten Meinung sehen könnte, daß dieselbe auch nur von Ferne geson¬ über das Vorhandensein noch großer Getreide¬ nen wäre, diese Wahlablehnung bezüglich der allgemein geschätzten Persönlichkeit des Herrn Bezirkvorstehers Schulz Vorräthe in Ungarn. anzunehmen. Die ziemlich allgemein verbreitete Meinung über das Vorhandensein noch großer Getreide vorräthe Es mag nicht ohne Bedenklichkeit sein manche Dinge in Ungarn ist irrig! Mit Ausnahme der untern Thei߬ bei ihrem wahren Namen zu nennen und als räthlich mag gegend, Weißenburg, der Somogy und kleiner einzelner es oft erscheinen, mißliebige Handlungen nicht zu rügen Striche hatte Ungarn im vergangenen Jahre im Weizen doch kann darum Niemandem verwehrt sein, die Verdienste nur eine halbe Fechsung, während Oesterreich und Deutsch¬ eines hervorragenden Mannes zu preisen, und kaum darf land sich durchschnittlich einer vollen Ernte erfreuten. In man befürchten, daß sich Andere dadurch in Schatten gestellt Folge dessen hat Ungarn nicht nur überhaupt verhältnißmä¬ meinen, besonders wenn man zum voraus erkläret, daß ßig wenig abzugeben, -- und namentlich das ganze Banat, man nicht die Absicht hat, Jemandem nahe zu treten. die Bacska und oberen Theißgegenden werden nicht viel Bekanntlich hat sich Herr Doktor Kompaß um mehr als gerade den eigenen Bedarf decken können — son¬ Steyr Verdienste erworben, wie sie kaum jemand Anderer in dern es stehen auch die Preise an den meisten Bezugssta¬ dieser Art aufzuweisen hat, und wir brauchen als Beleg dafür nur tionen, von denen einige schon ganz erschöpft sind, um 10 seine große Aufopferung an Geld und Zeit für das Projekt bis 15 kr. höher, als daß der Bezug von dort nach Pest der Verbindung der West= und Südbahn über Steyr lohnen dürfte. Hiernach wird sich in Pest selbst in diesem anzuführen. Wer nur einigermaßen die Vortheile zu beur¬ Jahre ein lebhafter Verkehr kaum mehr entwickeln, besonders theilen weiß, welche diese Verbindungsbahn auf die da die Rheinländer angefangen haben, ihre Einkünfte in hiesige Industrie ausüben muß, findet sich dem Herrn den geringeren Sorten in der Mohacer und Fünfkirchner Dr. Kompaß zum größten Danke verpflichtet. Wenn auch direkt zu machen, so daß für Pest größtentheils nur der Manche gewohnt sind, auf seine Bemühungen geringschätzig Verkehr in schwereren Sorten (für Wien und zum außer¬ hinzublicken, so beweiset das höchstens nur, daß sie durch österreichischen Export) übrig bleiben wird. Die dortigen La¬ die großartige Idee des Herrn Doktor Kompaß ihre ger sind bekanntlich seit längerer Zeit sehr schwach und mit eigenen Ansichten überflügelt sehen Rücksicht auf das Angeführte ist auch wenig Aussicht, daß Im Interesse der hiesigen Industrie wäre es sehr zu sie sich überhaupt füllen werden. wünschen, daß sich Herr Dr. Kompaß durch Nichts bei¬ Für die Folge wird auf das Getreidegeschäft der Um¬ ren ließe und auf der betretenen Bahn fortschreiten möchte. stand nicht ohne Einfluß sein, daß Roggen in Ungarn Der aufrichtige Dank der hiesigen Bevölkerung wird ihm von Jahr zu Jahr immer weniger angebaut wird, da dem gewiß zu Theil und sein Name wird noch gesegnet werden, Oekonomen der Anbau von Weizen viel mehr lohnt, beson¬ wenn viele andere Namen längst verklungen sein werden. ders seit derselbe mit größerer Sorgfalt betrieben wird. Von Gerste behauptet die Oberländer noch immer den ersten Rang, und wird fast ausschließlich für Brauereien Gemeinnütziges. verwendet, welche in Ungarn selbst mit der zunehmenden Bierproduktion jährlich größere Quantitäten verbrauchen und Neues Verfahren zur Heilung der Trommelsucht. auch die Preise für gute Waare nicht unerheblich gesteigert Der Verfasser, Eigenthümer im Departement de l'Indre, haben. Die Weißenburger ist in diesem Jahre nicht gut zur hat der dortigen Ackerbaugesellschaft folgende höchst wichtige Brauerei verwendbar und bleibt zum größten Theile für Mittheilung gemacht. Derselbe war seit Jahren im Besitze Futter und Brennereibedarf. Die mittelst Maschinen gedro¬ aller gegen das Aufblühen der Wiederkäuer empfohlenen schene Gerste ist gar nicht beliebt; sie hat viel gebrochene Mittel gewesen und hatte den Aether, Eau de Javelle, Körner und kann daher nicht einmal für Brennereien ver¬ Milch, Oel, erweichende Klystiere, den Trokar u. s. w. an¬ wendet werden. (W. Kaufm.) Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Michael Haus in Steyr. Die Beilage enthält: Stenografische Aufzeichnungen.
Anzeigeblatt des Alpen=Boten. VIII. Jahrgang Nr. 14. (111*) Holzversteigerungs=Kundmachung. Wohnung. Beim k. k. Rent= und Forstamte Spital am Pyhrn werden nachstehende im Jahre 1862 gefällte und an den Im Hause Nr. 258 in der Feld¬ Triftbächen abgelagerte Schnitt= und Kohlhölzer Dinstag den 17. April 1863 Vormittag 11 Uhr im Postgast¬ gasse ist eine Wohnung mit einem heiz¬ hause zu Dirnbach öffentlich versteigert werden, als: baren und einem unheizbaren Zimmer a. aus Revier Tamberg. I. Parthie: 13½ Gaden lärchenes und weiches 16 ges Schnitt¬ über den Sommer zu vermiethen. holz — am Teichfluß in der Gradauer=Wiese. b. aus Revier Stoder. An denen II. Parthie: 5½ Gaden lärchenes und weiches 16 ges Schnitt¬ Der allgemein beliebte und erprobte holz — am Steyrfluße loco Weißenbacherlahn. Steirische III. Parthie: 50 Klafter 16 ges weiches Kohlholz - eben¬ daselbst. Krautersaft IV. Parthie: 11½ Gaden weiches 16 ges Schnittholz — am Steyrfluß in der Karlwiese. ist stets frisch zu bekommen in Steyr bei V. Parthie: 60 Klafter 16 ges hartes und weiches Kohl¬ Herrn Christian Brittinger, Apotheker. holz - ebendaselbst. Preis pr. Flasche 87 kr. o. aus Revier Steyrling. Auch ist dieser Saft stets vorräthig: VI. Parthie: 9 Gaden weiches 16 ges Schnittholz In Brannan bei Apotheker Dr. Siegl. Steyrlingbache loco Habergerau. Frankenmarkt „ C. Fellerer. Kauflustige werden mit dem Beisatze eingeladen, daß Gmunden J. Haas Kremsmünster „ Apotheker Kofler. 10 Prozente des Kaufschillings sogleich zu Handen der Ver¬ „ M. Peisser's Eidam. steigerungs=Kommission zu erlegen sind, während der übrige Matighofen. „ Apotheker Langer. Betrag in zwei unter sich gleichen Raten bis Ende Oktober Bauchinger. Raab (O. S.) 1863 in die Spitaler Forstreuten einzuzahlen kommt Ried J. Schäringer's Witwe. Die näheren Bedingungen können beim Forstamte In Salzburg bei Apotheker Bernhold. Scheerdin Kyrie. Spital eingesehen werden. Schwanenstadt V. Schachinger. Seitenstetten „ Lindner. K. K. Finanz-Bezirks-Direktion Linz (110) Böcklabruck „ S. Dusch den 3. April 1863. Wels „ Apotheker Ferdinand Vielguth. Windischgarsten Zeller. Ebendaselbst sind immer vorräthig; Ankündigung. J. C. Engelhofers berühmte Essene Leopold Jannes in Steyr aus aromatischen Alpenkräutern empfiehlt sein großes in Klacon sammt Gebrauchs=Anweisung à 1 fl. ö. W. gut assortirtes Lager von allen Gattungen Schuhwaaren (bei Postversendung 10 Nr. für Emballage.) zu den möglichst billigsten und herabgesetzten Preisen. Sehr empfeh¬ Pr. Paar im Kleinverkauf. lenswerth bei 1 fl. — kr. Ordinäre Stiefer von Glanz= oder Schmierleder. Jagd= und mit Stöckl 1 „ 50 „ Gebirgs=Par¬ „ Glanzbockleder a. d. Seite zum schnüren 1 „ 60 Feine hien. mit Stöckl Die Flasche Chagrin Leder mit Stöckl Kothstieferl mit Rahmsohlen und niedere Stöckl von 2 fl. bis 2 „ 50 „ 52 kr. 1 „ — Zeugstiefer an der Seite zum schnüren mit Stöckl 1 „ 40 „ 1 „ 60 „ Neu erfundenes Brünnelstieferl vorn zum schnüren 2 „ 60 „ mit Stöckl von 2 fl. bis Ordinäre Sammtstiefer mit Stöckl 1 „ 50 „ an der Seite zum schnüren mit Stöckl 1 „ 80 „ MundVon besonders seiner und guter Qualität 2 „ 50 „ Kommod= oder Niederschuhe von Leder von 70 kr. bis 1 „ — — „ 90 „ Pantoffel von Leder "" Kinderschuhe „ 80 „ „ 40 „ Wasser. Gummi Ueberschuhe für Damen. 1 „ 40 „ 1 fl. „ Für Herren: Ordinäre Stiefel 3 fl. 50 kr. 12 2—106) Die Flasche à 87 Nr. Stiefel von gutem Mainzer=Kalbleder von 4 fl. bis 4 fl. 50 kr. u. 5 „ — von 4 fl. bis 4 „ 50 „ Kalbleder=Stiefletten Zur täglichen Reinigung der Zähne Stiefletten don feinem Chagrinleder mit Kalbleder besetzt. 5 „ — „ sehr zu empfehlen und approbirt, Die Niederlage befindet sich an der Schloßmaner gegenüber der a Göpplischen Apotheke. (4 4-91)
Mit allen Sorten feinst geriebenen Kundmachung. Um allen böswillig ausgestreuten Gerüchten von Belfarben einer in Aussicht stehenden Auflassung oder Platzver¬ in Blechbüchsen zu zehn Pfund und in detail, änderung der gefertigten Geschäftskanzlei ein Ende zu machen, sieht sich dieselbe hiemit zu der öffentlichen Leinöl- und Kopal-Firnisse Erklärung veranlaßt: daß es ihr wohl bis jetzt noch nicht in den Sinn gekommen ist, ihren bisherigen Wirthschaftsglanzlack Standpunkt im Hause Nr. 146 am Hauptplatze in zum Lackiren der Fußböden, Linz zu verändern, oder wohl gar die Kanzlei selbst sowie mit aufzulassen. Specerei- und Farbwaren Indem man sich beehrt, dem hohen Adel und zu den billigsten Preisen empfiehlt sich dem P. T. Publikum für das bisher so vielseitig ge¬ 161—113) Alois Haratzmüller, schenkte Vertrauen den verbindlichsten Dank auszuspre¬ Schnallberg Nr. 334. chen, gibt man zugleich die Versicherung, daß alle der Die reichhaltigen 33—96) gefertigten Geschäftskanzlei zur Durchführung anver¬ trauten Geschäfte, so wie bisher auf das Schnellste, Samen- und Pflanzen-Verzeichnisse, Solideste und Billigste besorgt werden. alles Neue, Schöne und Seltene von Unter einem erlaubt sich dieselbe auch zur Kennt¬ niß zu bringen, daß eine nicht unbedeutende Menge Kalt= und Warmhaus=Pflanzen, der verschiedenartigsten Realitäten unter sehr vortheil¬ Blumistische Neuheiten, überhaupt haften Bedingungen zu verkaufen sind, und daß alle alle für Oekonomie, Garten= und Glas¬ wie immer gewünscht werdenden Auskünfte zu jeder häuser einschlägigen Artikeln enthaltend, Zeit auf das Bereitwilligste ertheilt werden. werden auf Verlangen eingesendet von der Linz am 7. April 1863. Samen- und Pflanzenhandlung des Rudolf Abelt Hartls Geschäftskanzlei. & Comp., Wien Landstraße Hauptstraße Nr. 105 (31—112) Med. Dr. Hartung's Kräuter-Pomade Chinarinden-Oel zur Wiedererweckung und Belebung des Haarmachtes; für dauernden Conservirung und Verschönerung der Haar; à 85 Kr. Oestr. Währung. à 85 Kr. Oestr. Währung. Die hier genannten, im In- und Auslande seit Jahr und Tag bei beiden Geschlechtern in grossen Ehren stehenden privilegirten kosmetischen Mittel haben sich nachgerade durch ihre innere Solidität und Trefflichkeit einen so namhaften Ruf begründet, dass, auf diesen speculirend, eine grosse Anzahl Nachahmungen entstanden, und es sind die p. t. Kundschaften sehr häufig durch gleiche Farbe und Zeichnung der Etiquettes, durch Fingirung ähnlich lau¬ tender ärztlicher Namen, durch gleichartige Adjustirung etc. etc. getäuscht worden. Unter dem Deckmantel dieser rein äusserlichen Aehnlichkeit bieten überdem jene feigen Nachbildungen allermeist ganz schlechte, zweckwidrige Pfuscherzeugnisse und beeinträchtigen grade hierdurch den wohlerwor¬ benen guten Ruf der ächten Artikel am Empfindlichsten. Zur möglichsten Sicherung vor solchen Betrügereien, mittelst deren das Publicum benachtheiligt und gleichzeitig das Renommé der ächten, bewährten Erzeugnisse so arg gefährdet wird, wollen die geehrten Consumenten aus¬ . schliesslich diejenigen Artikel als zuverlässig ächt und unver¬ fälscht betrachten, welche aus den Lagern der, durch die betreffenden Local¬ Blätter und Provinzial-Zeitungen bekannt gegebenen alleinigen Ortsdepositäre entnommen werden. Für Steyr befindet sich dieser Alleinverkauf bei Gustav Gschafder und beim Stadtapotheker Alois Stigler, sowie auch für Gmunden: Josef Haas und Apotheker Dr. Fr. Hampp, Grein: Jacob Christ, Schwanenstadt: C. Hamböck, Vöcklabruck: H. C. Reschauer und für Wels beim Apotheker Ferdinand Vielguth. Professor Dr. Lindes Vegetabilische Stangen=Pomade erhöht die Elasticität der Haare und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel, à 50 Kr. Oest. Währung. Balsamische Oliven-Seife (8° 352) zum Waschen und Baden ausgezeichnet für die zarteste Haut der Damen und Kinder, à 35 Kr. Oestr. Währ.
Einladung zu einem Best-Kegelschieben auf der Regelbahn des Gefertigten, mit folgenden Besten: 1. Pest: Ein ganz fehlerfreies 3jähriges Pferd, 15 Faust hoch, (Tiger Hengst, als Wagen- und Reitpferd verwendbar, oder Ablösung fl. 180 d. W. 5. Pest: fl. 25 Panknoten 2. Best: fl. 90 Banknoten „ 15 „ 60 „ 10 „ 40 8. Best: fl. 5 Banknoten für denjenigen Scheiber, welcher die meisten Lose auf eigene Rechnung abschiebt. Außer diesen Besten werden noch 400 fl. ö. W. auf Gewinnste vertheilt. Die Spielregeln liegen in der Kegelbahn zur Einsicht auf. Abgeschoben werden 22,000 Lose, das Los zu 5 kr. ö. W. und beginnt das Bestschieben Montag den 6. April Nachmittags. Johann Bichler Gastwirth in Steinbach an der Steyer. 2 2—103) Lager allen Sorten feinst geriebenen erfarben in Blechbüchsen à 5 und 10 Pfund (114) Gustav Aschaider, Steyrdorf Nr. 167 „zur heiligen Maria." Restitutions-Plura für Pferde, 65—49 Franz Johann Krida in Korneuburg. Dasselbe bewährt sich nach den damit gemachten häu¬ sigen Versuchen und andauernder vielseitiger Anwendung in den Marstallungen Sr. Majestät des Königs von Preußen, laut der dem Erzeuger vom königl. preußischen Oberst-Marstallamte zugekommenen Bestätigung und den vielen Anerkennungs¬ schreiben sowohl von k. k. Militärs, als vom Civile, selbst bei veralteten Leiden, welche dem Brennen, der Haarseille und scharfen Einreibungen widerstehen, als: Jug-, Hüst¬ Kreuz- und Schulterlähme, Sehnenklappe, der Rehe, Rheuma¬ tismus, Verrenkungen, Verstauchungen des Hus-, Kron- und Fesselgelenkes etc., und erhält das Pferd selbst bei der größten Anstrengung bis in das hohe Alter stets andauernd und muthig. Preis einer Flasche 1 fl. 40 kr. österr. Währ. Weniger als 2 Flaschen können nicht versendet werden; die Packung wird mit 30 kr. berechnet. Echt zu beziehen: In Steyr bei Hrn. Alois Stigler, Ap. Enns bei Hrn. A. Peintinger, Ap. Windisch¬ Garsten: Richard Zeller, Ap. Haupt=Depot bei F. J. Kwizda in Korneuburg, an welcher sich die Herren Apotheker. und Kaufleute wegen Uebernahme von Depots wenden wollen. Lebendige Gemsen werden zu kaufen gesucht. 32109 Näheres in der Expedition dieses Blattes. Unterzeichnete erbietet sich zur Erthei¬ lung des französischen Unterrichtes für Knaben und Mädchen. Näheres mündlich. Beata Petrini. 115 Mon Selenitz-Pulver. Ausgezeichnet mit der Preismedaille der Pariser Weltausstellung vom Jahre 1855. in Wien. Central-Versendungs-Depot: Apotheke „zum Storch (12 1—116) Diese Pulver behaupten durch ihre außerordentliche, in den man¬ nigfaltigsten Fällen erprobte Wirksamkeit unter sämmtlichen bisher be¬ kannten Hausarzneien unbestritten den ersten Rang; wie denn viele Tausende aus allen Theilen des großen Kaiserreiches uns vorliegende Danksagungsschreiben die detaillirtesten Nachweisungen darbieten, daß dieselben bei habitueller Verstopfung, Unverdaulichkeit und Sodbrennen, ferner bei Krämpfen, Nierenkrankheiten, Nervenleiden, Herzklopfen, nervösen Kopfschmerzen, Blutcongestionen, gichtartigen Glieder=Affectio¬ nen, endlich bei Anlage zur Hysterie, Hypochondre, andauerndem Brech= reiz u. s. w. mit dem besten Erfolge angewendet wurden und die nach¬ haltigsten Heilresultate lieferten. Warnung. Da ich in Erfahrung gebracht habe, daß Seidlitz¬ Pulver mit Gebrauchsanweisungen verkauft werden, die den meinen Wort für Wort nachgedruckt sind und zur Täuschung des Publikums sogar meine gefälschte Namensunterschrift tragen, deßhalb der Ähnlichkeit der äußern Form nach leicht mit meinem Fabrikate verwechselt werden können, so warne ich vor dem Ankaufe dieser Falsifikate mit dem Bemerken, daß „jede Schachtel der von mir erzeugten Seidlitz=Pulver zum Unter¬ „schiede von ähnlichen Erzeugnissen mit meiner Schutzmarke und „Unterschrift versehen und auf jedem die einzelnen Pulverdosis um¬ „schließenden weißen Papiere mein Fabrikszeichen Moll's Seidlitz¬ Pulver in Wasserdruck ersichtlich gemacht. Preis einer versiegelten Original=Schachtel 1 fl. 25 kr. ö. W. Die Niederlagen befinden sich in Steyr in den Apotheken der Frau Göppl und des Herrn Christian Brittinger. In Enns: L. Peintinger, Apotheker, Kirchdorf: A. Mayrhofer. Kremsmünster: V. Kofler, Apoth. Seitenstetten: Lindner, Ap. Telegrafenwesen. Neueröffnete Stationen: In Baden: Endingen und Staufen mit je 2 fl. 40 kr. Albbruck, Brennet und Grenzach mit je 3 fl. via Hamburg. In Dänemark Bogense auf der Insel Fyen mit 4 fl. 80 kr. via Granica. In Russland Watka (auch Witka genannt mit 7 fl. 80 kr. und Malmüsch via Radziwilow mit 9 fl. — für 1 bis 20 Worte ab Steyr. Verstorbene in Steyr. Den 31. März. Josefa Forster, Findling, Nr. 219 bei der Steyr, 9 Wochen alt; Darmschwämmchen. Den 31. Zäzilia Huber, Schermessererges.=Witwe Nr. 328 in Wieserfeld, 78 Jahre alt; Lungen=Emphism. Den 1. April. Maria Pürstinger, Maurerskind Nr. 402 in Aichet, 3 Jahre alt; Lungenlähmung. Den 1. Franz Edlinger, verehl. Taglöhner von Gar¬ sten, 54 Jahre alt, im Krankenhause der barmh. Schwestern Nr. 448 in Aichet; Wassersucht. Den 1. Josef Zeller, jubl. k. k. Kreisamtsbeamter, Nr. 151 in der Stadt, 64 Jahre alt; Herzerweiterung Den 2. Florian Hirsch, Schuhmacherskind, Nr. 285 in Ennsdorf, 15 Tage alt; Gedärm=Entzündung. Den 2. Agnes Schmidinger, Zeugrichterskind, Nr. 28 in Ort, 10 Wochen alt; Auszehrung. Den 4. Karl Krapf, verehl. Zimmermann, Nr. 78 in Steyrdorf, 61 Jahre alt; Lungensucht. Den 5. Anna Grabner, Schermesserergesellens-Witwe, Nr. 94 in Steyrdorf, 61 Jahre alt; Magenerweichung Den 6. Bernhard Mitterhofer, Linzerfindling, Nr. 187 in Voglsang, 3 Monate alt; Abzehrung Den 6. Johann Lederbauer, Nagelpresser, Nr. 41 in Ramingsteg, 52 Jahre alt; Zungenkrebs.
Wiener Börsen=Cours Getreide=Preise auf dem Wochenmarkte zu Steyr vom 7. April 1863. am Donnerstag den 9. April 1863. 5% Metalliques 77.25 Pr. niederösterreichischen Metzen. In österreichischer Währung. 69.75 10.75 National=Anlehen 81.70 Staatslose vom J. 1860 98.30 Wicken Gerste Hafer Weizen Gattung. Korn Credit=Lose 133.50 5% Grundentl.-Obligationen 3375 Eskomptebank-Aktien 646.— Creditanstalt¬ 207.60 Nationalbank¬ 803.— Schöne Don. Dampfschiff. Aktien Mittlere Staatsbahn-Aktien 21.50 Nordbahn 1827.— Geringere Westbahn¬ 152.50 Durchschnittspreis Südbahn¬ 264.— Augsburg 92.70 Frankfurt 92.80 Paris 43 50 Durchschnittspreis Kronen 15.10 voriger Woche K. Münz=Dukaten 5.24 Silber 10925 Getreide=Preise in österr. Währung pr. niederösterreichischen Metzen den Wochenmärkten zu Wels am 4. April 1863. zu Waidhofen a. d. Ybbs am 7. April 1863. Eine Hafer Getreide=Gattung Getreide=Gattung Wegen der Gene¬ Weizen Kern Gerste Wicken Hafer fl. kr. 4. kr. 3 50 Schöne Schöne 340 Mittlere Mittlere Geringere 330 7 Geringere 50 Durchschnittspr. vor. Woche 342 Durchschnittspr. vor. Woche 184 42 Mittelpreis der Körnergattungen zu Getreide¬ Gattungen - - - fr. fl. Weizen Korn Mais Gerste Lins Hafer Verkaufspreis verschiedener Lebensbedürfnisse zu - Gattungen. Gattungen. - . Triebschweine das Stück das Maß Hausgries Spanfärke Erbsen Gestochene Schweine „ Pfund Linsen Rindfleisch Bohnen Kalbfleisch Hirse Schweinefleisch Milch, Oberes die Maß Schöpfenfleisch ordinäre Schweinschmalz Bier, Märzen¬ Seidel ordinäres Pfund Rindschmalz Branntwein, ordinär Seidel das Stück Hühner - Eier Stück kapaun Butter Pfund 3 * * Baum Enten Rupsöl Paar Tauben Kerzen, gegossene Maß Kartoffel ordinäre. der Metzen Seife Brennholz die Klafter ungeschw. - Auszug oder Extramehl hartes 30 16 Maß geschwemmt Mundmehl Brennholz,) ungeschw. . Semmelmehl weiches) geschwemmt 16 Pohlmehl 12 Gebund. Schaubstroh der Centn. Gries, schöner 56 — Pferdehen Gezogene Lotto-Nummern. Linz am 28. März: 43 63 25 84 59 Wien am 1. März: 14 15 84 90 57 Die nächste Linzer=Ziehung ist am 11. und die Wiener=Ziehung ist am 15. April 1863. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Michael Haas in Steyr.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2