Burg Aggstein und die Burggrafen von Steyr

74 Des Kaisers Maximilian I. Gerichtsspruch zu Gunsten der Karthause Aggsbach gegen seine Untertanen im Dorf Aggstein, welche derselben in ihrer Fischerei Eintrag getan. (Wien) 31. Januar 1495. Wir Maximilian von Gots gnaden, Römischer Kiinig zu allenn tzeiten merer des Reichs, zu Hungern, Dalmatien, Croatien etc. Künig, Ertzhertzog zu Österreich, Hertzog zu Burgundt, zu Brabant, zu Geldern etc. Graue zu Flanndern, zu Tyrol etc. Bekennen, daz für vnnser Stathalter vnd Regenten zu wienn komen ist der Erber geistlich vnnser lieber andechtiger Benedict Prior zu Achspach, an stat Sein selbst, vnd seines Conuents, vnd klagt angedingt in Recht, nach lautt ainer glaubwirdigen abschrifft ainer ladung, die Er in gericht legt, wie Im Vnnser Leut vnd holden in Vnnserm dorff vnnderm Achstain gesessen, an der Vischerey auf der Tunaw daselbs vber daz Er dieselben vnnser holden der Brief und gerechtigkait, so das berürt Gotzhaws bericht hab, vnbillichen Irrung teten, vnd gwaltiklich vischten, das Im, seinem Conuent vnd Gotzhaws zu schaden raichet. Vnd begeret die obgenannten Vnnser holden daran zuweisen, Sich der bestimbten Vischwaid zuenntslahen, vnd Im, Seinem Conuent vnd Gotzhaws die an Irrung volgen vnd gebrauchen zulassen, mit vorbehalltung der erlitten kosst vnd Scheden. Do aber von der Antwurter wegen nyemand erschine, der Ires abwesen ainicherlay vrsach fürbrecht, warde von den gemelten Vnseren Stathaltern vnd Regennten zu Vberfiüssigkait beuolhen, In abermalen zuuerkünden, vnd damit Sy noch in den Virtzehen tagen den nägsten durch Sich selbst, oder Iren Volmechtigen Anwald vor gericht erschinen, vnd die abgeschriben klag in Recht veranntwurteten, dann Sy teten das oder nicht, nichtsmynnder würde auf des gehorsamen tails anruffen, nach Ordens des Rechtens gehanndelt, wie sich gebtiret. Zu ausganng der benanten Viertzehen tag kham der Vorgenant Prior widerumb für Recht, vnd legt in gericht ain Instrument vnd zewgbrief, daz dise lesste ladung den bestimbten Vnnsern holden auch zu rechter weil vnd zeit geantwurt worden were, vnd dabey ainen Stifftbrief von weilennt den von Meyssa, vnd ainen Vrtailbrief von Vnnserm Vorfarn weilennt Hertzog Albrechten in Österreich etc. löblicher gedechtnuss ausgangen, vnd lies dabey reden, so ferr yemand kem, der sein obbeschehis (sic) klag im rechten veranntwurten wolt, so behielt Er Im beuor sein gegennred Wo aber nyemand erschin, verhofft Er auf der widerparthey Vngehorsam vnd sein eingelegt gerechtigkait, sein Spruch vmb die berürten Vischerey erstannden, vnd mit recht erlanngt vnd behabt zuhaben, vnd daz das billichen sey, setzt Er zu recht. Do aber auf den benannten tag auch nyemand in anntwurt kham, warde auf des genannten Prior eingelegt gerechtigkait zu recht erkennt. Daz Prior vnd Conuent die Vischwaid in gericht angetzogen, mit Recht behabt haben, diser Vrtail begert der yetzgemelt Prior Gerichts Vrkundt, die Im zugeben auch erkennt sein. Mit Vrkundt des briefs. Geben an freytag vor Vnnser lieben frawn tag zu Liechtmess. Nach Cristi gepurde, Viertzehenhundert vnd im fünf vnd newntzigisten, Vnnser Reiche des Römischen im newndten, vnd des Hungrisehen im fünften Jarenn. Num. XI. Desselben Kaisers Vertrag mit Albrecht von Wolfstein, den Verkauf des Schlosses Rabenstein an der Bielach und die Verpfändung von Aggstein, wie auch des Amtes und Ungeldes zu St. Pölten betreffend. Ulm, 14. Mai 1498. Chmels Urkunden, Briefe und Actenstücke zur Geschichte Maximilians I. und seiner Zeit. Stuttgart 1845. Num. CLXXI. Seite 198-200. (Wegen der Seltenheit dieses Werkes im Buchhandel, und wegen der Wichtigkeit der Urkunde für die Geschichte von Aggstein hier wieder abgedruckt.) Zu wissen, das zwischen vnnserm allergenedigisten herrn dem römischen Kunig vnnd herrn Albrechten von Wolfstain dise nachuolgende Sachen abgeret vnnd sy zu bayder seytt anngenomen vnd verwilligt. Dem ist also: Das sein kunigklich Maiestat demselben herrn Albrechten allen seinen erben vnnd nackkomen das sloss Rabenstain im lannd Österreich Vnnder der Enns gelegen mit allen seinen oberkaiten herligkaiten vnnd annderm so darein vnd dartzu gehört gar nichts ausgenomen, auch den pawe vnd die visehwasser dartzu gehörig, was dan kain gelt dinet ans genaden vnd die rennt nutz vnnd gult souil der ist, ye ainen gülden für zwaintzig gülden reinisch nach herrn anslag haubtgutz, erblichen zu kauffen geben, vnd die Visehwasser so von allter gelt gedint haben, sollen jm auch für

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