68 dem kaiserlichen Mandat zuwider, meistenteils am Axwaldin Österreich unter der Enns in guter Anzahl und wohlbewehrt herumstreifenden und daselbst die armen Untertanen, besonders bei den einschichtigen Häusern, hoch bedrängenden und beschwerenden, „garttunden Landts-Knecht“ nach Inhalt des jüngst deswegen ergangenen General-Mandats zu verfahren. 1666 wurde zwischen dem Abt Gregor von Göttweig und dem Prior Augustin von Aggsbach über den Zehent am Gurhof und an andern Orten am Axwald ein Vergleich geschlossen.1 Rüdiger von Starhemberg und sein Vetter Rüdiger der Jüngere verkauften 1380 verschiedene Ritterlehen, die im Besitz ihrer Vasallen waren, dem Haidenreich von Meissau, darunter „Agstol“ (Agstal) welches damals Wilhelm und Ortolph den Wolfenreutern gehörte. Weiskern setzt Aggsthal in das Viertel ober dem Wienerwald, allein da alle übrigen verkauften Ritterlehen im Kreis ober dem Manhartsberg liegen, so ist Aggsthal ebendort zu suchen; wie denn um 1400 Leutel (Leutold) Wolfenreuter einen Hof im Maystal zu Spitz und zwei Weingärten in der Akspeunt, die Wolfenreuter genannt, von den Herren von Meissau zu Lehen hatte.2 Außer dem Markt Aggsbach an der Donau ist auch ein gleichnamiges Dorf unweit Arbesbach, in der Pfarre Rapotenstein, gewöhnlich Aschbach genannt; allein Aggsthal scheint eher in die Umgegend von Spitz zu gehören und ein nicht mehr bestehender Ort zu sein. Urkunden. Nachstehende Urkunden und Regesten sind mit sehr wenigen Ausnahmen einem alten Copialbuch der Karthause Aggsbach entnommen, welches von verschiedenen Händen geschrieben, von seinem rot überstrichenen Einbande das rote Buch genannt wurde und bei der Aufhebung des Klosters, nachdem man die Originalien größtenteils in das k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv abgegeben hatte, in der Herrschaftskanzlei zurückblieb. Aus diesem schätzbaren Urkundenbuch habe ich in der Absicht eine diplomatische Geschichte des sehr wenig bekannten und doch merkwürdigen Klosters herauszugeben, schon 1826 sehr viele Urkunden vollständig, die übrigen auszugsweise abgeschrieben und dieser Sammlung den Titel gegeben: „Diplomatarium Carthusiae Aggsbacensis, welcher in dieser Monographie beibehalten wurde. Ganz verschieden von diesem Urkundenbuch ist das öfter angeführte „Archivum Cartusiae Aggspacensis,“ drei Foliobände aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, eigentlich nur Repertorien zum Amtsgebrauch über das Archiv und die Registratur zu Aggsbach, bald in sehr kurzen, bald in genaueren und unter mehreren Schlagwörtern wiederkehrenden Verzeichnissen, daher, die vielen zur Fortsetzung leer gelassenen Blätter weggerechnet, das ganze Werk leicht in Einen Band zusammengetragen werden könnte. Sie sind für die Geschichte des Klosters und der Herrschaft umso wertvoller, weil sie alle Schriften vom Anfang der Stiftung bis in die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, von denen die wenigsten mehr vorhanden sind, angeben und eine lateinisch geschriebene Reihenfolge der Prioren und Prälaten von Aggsbach bis 1757 voranschicken. Ihre Benützung verdanke ich der ausgezeichneten Güte des gegenwärtigen Gutsbesitzers von Aggsbach, des Herrn Grafen Franz von Falkenhain, welcher diese Repertorien samt dem Copialbuch größerer Sicherheit wegen dem herrschaftlichen Central-Archive im Schloss Walpersdorf zur Aufbewahrung übergab. Die Urkunden Num. I., IV., IX. und XI., sowie Num. I. der Regesten, sind aus den bei diesen Zahlen genannten Quellen genommen. Es wurden vorzüglich landesfürstliche Urkunden zum vollständigen Abdruck gewählt, um wenigstens für dieses wichtige Fach von Archivalien einen kleinen 1 Urkundenbuch des Stiftes Altenburg II. Tl. S. 101 im Archive daselbst. Stiftsarchiv zu Tirnstein, nach der Mitteilung des H. Stadtpfarrers Bielsky. Nunnenhöfen ist nach Gansbach eingepfarrt. Kaltenegger Collectio etc. T. II. Num. 377, p. 337-338. Archivum Cartusiae Aggspac. T. I. BA. S. 495. 2 Hoheneck II. Tl. S. 520. Weiskern, Topogr. v. Niederöst. I. Tl. S. 6. Notizenblatt VII. Jahrg. S. 270.
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