Burg Aggstein und die Burggrafen von Steyr

67 1181 bei der Schenkung der Kapelle Zeidlarn in Baiern an die Cistercienser-Abtei Raitenhaslach durch den in Österreich ansässigen und begüterten Friedrich den Vogt von Perg als Zeugen erscheinen, ferner eine Judita de Akheswald und die Brüder Alber und Otto von Achswahlde (jene am 1. September, diese am 26. Oktober eines unbekannten Jahres gestorben) in einem alten Totenbuch des Stifts St. Andrä an der Traisen von einer Hand aus dem Anfänge des dreizehnten Jahrhunderts (vor 1204) aufgezeichnet sind. Um das Jahr 1208 nennt das Stiftungenbuch von Zwetl Akkswald unter den Burgen Hadmars III. (II.) von Kuenring, und es ist sicher anzunehmen, dass die Ritter von Achswald zu jenen Vasallen der Kuenringer gehörten, welche, wie die von Tirnstein, Spitz, Aggstein, von diesem ihrem Lehen den Namen führten. In einer Urkunde des Leutold, Hanns und Jorg von Meissau vom 5. Oktober 1382 für die Karthause Aggsbach ist von einer Gülte die Rede, gelegen an dem Achsswaldt auf behaustem Gut, Lehen der Herren von Meissau, und das da heisset auf dem Zufäng; ebenso in einer Urkunde vom 29. November 1399 von einer Gülte „auf den Hofstetten zu den Mayrhöffen auf dem Axwalt.“1 Zufang ist ein einschichtiger Bauernhof, Maierhofen ein Dörfchen nächst Gurhof in der Pfarre Gansbach. Die Herren von Meissau hatten als Besitzer der Feste Wolfstein verschiedene davon abhängige kleine Lehen zu verleihen. So empfängt um das Jahr 1400 Friedrich Schauhinger zehn Joch Äcker zu Kuffarn unweit Herzogenburg und ein Holz in dem Achswald, Peter von Kuffarn fünf Holden daselbst, auf jedem Ein Pfund Geldes zu Lehen; dann elf Joch Äcker und 24 Joch „Holczreisach“ am Achswald; Hanns von Ranna (nebst vielen andern Lehenstücken) zu Wolfstein unter dem Haus (Schloss) eine Hofstatt, daselbst an den Öchswald in dem Chowoltz fünf Hofstätten; daselbst an dem Öchswald einen Acker, dient zehn Pfennige; Ulrich von Läutersdorf einen halben Hof auf dem Ochswald, zu dem Lehen geheißen; Jörg Taffler der Junge einen Zehent an dem Achswald.2 Auch landesfürstliche Lehen und Waldungen befanden sich im weiten Umfang des Achswaldes. Herzog Albrecht V. von Österreich gibt zu Wien am 6. April 1433 den Brüdern Otto, Wilhelm und Jörg den Toplern und ihren Leibeserben, wenn sie Söhne hinterlassen, die Erlaubnis, an dem Akswald Rotwild zu jagen und zu fallen, wann und wie oft ihnen das fügt. Sein Sohn König Ladislaus belehnt am 4. Mai 1455 den Hanns Völlerndorfer mit einem halben Hof am Achswald und einem Zehent bei Gansbach; am nämlichen Tage den Jörg Wisendorfer mit einem Hof am Achswald „bei Genczeupach;“ und am 17. Juni 1455 den Otto von Topel mit der Feste Karlstätten und andern Lehen, worunter auch die Königswiese an dem Achswald genannt wird. Kaiser Friedrich III. (IV.) erlaubt am 13. Mai 1480 den Städten Krems und Stein zu ihrer Befestigung das nötige Bauholz aus den landesfürstlichen Wäldern zu Gföll, Tirnstein und Ochswald zu schlagen.3 Abt Leopold von Göttweig verleiht am 6. Juni 1543 dem Wolfgang von Volkerstorff zu Reichersdorff „das Holz gelegen zu den Höflein, das diser Zeit Volckherstorffer Holtz genannt wird vnnd ligt am Marperg bey vnnd vnnder dem Gotweig aussenhalb nider Welbling fast an den Ochsswaldt stossundt,“ zu Lehen. Zu Abstorf am 22. Mai 1554 empfängt Kunigunde Ramler, Äbtissin des Frauenklosters zu Tirnstein, von der Verwaltung des dem Stift Niederaltach gehörigen Hofes zu Abstorf (VUMB.) die Gewähr über eine, ihrem Kloster gehörende Wiese „am Axwalt beinn (bei den) Nunnenhöfen,“ bei zehn Tagwerk groß, dient jährlich fünfzehn Pfenning gen Abstorf zu Hof.“ Aus Wien am 26. Januar 1564 erlässt Kaiser Ferdinand I. an Franz von Zinzendorf den Befehl, gegen die, 1 Fontes rer. austr. II. Abth. VIII. Bd., S. 114, 295-296. III. Bd., S. 67. Monum. boic. Vol. III. p. 116. Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen XIX. Bd. II. S. 403, 404. Diplormatar. Carthus. Aggsbac. ms. Von der Zurückgabe einiger Wiesen am Axwald (super Axwald) 1231 an Göttweig durch Heinrich den Hund von Kuenring sehe man die Geschichte von Aggstein. 2 Lehenbuch der Herren von Meissau im Notizenblatt VII. Jahrg. S. 94, 224, 237, 239, 351. Chowoltz, das Dorf Koholz in der Pfarre Gerolding. Lantersdorf, Landersdorf in der Pfarre Oberwölbling. 3 Kaltenegger Collectio etc. T. I. Num. 216 p. 488-439. Die Herren von Topel hausten in der Umgegend des Achswaldes zu Karlstätten, Hausenbach usw., nach ihnen die Herren von Zinzendorf bis zu ihrem Erlöschen. Notizenblatt IV. Jahrg. S. 381, 404, 426. Monum. Habsburg. I. Abth. III. Rd. S. 678.

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