29 1308, ohne Tag und Ort der Fertigung, wodurch Leutold I. von Kuenring den Dietrich von Spitz für sein Recht auf einen von dessen Eltern an das Frauenkloster zu Tirnstein verkauften halben Weingarten in der Herstell (oberhalb Tirnstein) entschädigt, wird als Zeuge unter des Kuenringers Rittern („mein reither“) „heberhärt der Schech“ gelesen. Der nämliche „Herr Eberhart der Scheche“ ist am 13. Oktober 1320, als die Gebrüder Janns II. und Leutold II. von Kuenring der salzburgischen Abtei Michaelbeuern die von ihrem Vater Leutold I. verliehene Steuerbefreiung für des Klosters Hof zu Joching in der Wachau bestätigen; wieder „Herr Eberhard der Schekhe“ am 12. Juli 1322 zu Tirnstein, wo die genannten zwei Brüder das ihnen von ihrem Diener und Manne Friedrich von Fach aufgesandte Lehen, die Neumühle zu Spielberg nebst einer Wiese, dem Stift Melk übergeben; endlich in einer zweiten Urkunde der Brüder Janns und Leutold von demselben Jahr, überall mit Hadmar von Spitz und andern Vasallen der Kuenringer, in der letzten Urkunde auch mit dem uns schon bekannten Heinrich von Swelnpach, unter den Zeugen, welche das gewöhnliche Geleite ihrer Lehensherren bildeten.1 Gleich bei seinem ersten Auftreten im öffentlichen Leben sehen wir den Georg Scheck von Wald als einen noch jungen Mann der besonderen Gunst seines Landesfürsten Herzogs Albrechts V. sich erfreuen, deren er bis zu dessen Tod in einem vorzüglichen Grad und, wie wir glauben wollen, nicht unverdienterweise genoss. Zuerst finden wir ihn bei Kauf- und Tauschverträgen zum größeren Vorteil für seine Güter im Land unter der Enns tätig. So verkaufte er zu Wien am 5. März 1426 dem Stift St. Dorothea daselbst um eine nicht genannte Summe eine Rente von zehn Pfund, sieben Schilling und 22 1/2 Pfennigen Geldes zu Neusiedel und Oberlaa enthalb des Wienerberges gelegen auf behausten Überlenden, und 27 Metzen Marchfutter von Lehen, Hofstätten, Baumgärten, Äckern und vom Meierhof zu Neusiedel. Ferner übergab er dem gedachten Stift den halben Weinzehent enthalb des Wienerberges beim Dorf Neusiedel, den Weinzehent zu Ober- und Unterlaa und den Feldzehent von allen drei Ortschaften, nebst dem ganzen Zehent von vierthalb Lehen zu Lanzendorf, wofür ihm der Propst Heinrich und das Capitel alles, was das Stift zu Kollersberg, Winklern, Pösing und Freingau bei Melk besaß und vor einigen Jahren vom deutschen Orden erkauft hatte, als Tauschgut abtrat und überdies an barem Geld vierhundert Pfund Wiener-Pfennige bezahlte. Herzog Albrecht verzichtete zu Gunsten des Stifts auf die Lehenschaft über die eingetauschten Güter und bestätigte die Auswechslung am Palmsonntag (24. März) 1426.2 Durch ein anderes Tauschgeschäft erhielt er im nämlichen Jahr vom Stift Klosterneuburg einigen Besitz zu Forhegg gegen die Überlassung von Gülten zu Atzenbruck an dasselbe.3 Unter solchen hauswirtschaftlichen Arbeiten war der Tag angebrochen, der für das ganze Leben Georgs, welchen das Vertrauen des Herzogs schon als seinen Rat und Kammermeister an die Spitze der Finanzverwaltung gestellt hatte,4 von den wichtigsten, selbst seinen Nachruhm berührenden Folgen war. Ohne dass die vorliegenden Quellen die Art des rechtlichen Vertrages bezeichnen, der ihn 1 Original im Stiftsarchiv zu Tirnstein, nach der gütigen Mitteilung des Stadtpfarrers Bielsky. Filz, Gesch. d. Salzburg. Benedictiner-Stiftes Michaelbeuern, S. 798. Hueber Austria etc. p. 62 mit mangelhafter Inhaltsangabe. Duellii Excerpt. geneal. hist, p 44 ohne Anzeige des Inhalts. Das Datum „an sand Nychostachi“ — ein Schreibfehler — ist wohl in Eustachi (20. Sept.j zu verbessern? 2 Kirchl. Topogr. von Österr. III. 230. XV. 29 -30, 182. Kollersberg, Dörfchen an der Perschling, in der Pfarre Böhmkirchen, zur Herrschaft Wald gehörig. Winklern, Dorf über der Perschling, unweit Murstätten, vormals nach Kapellen eingepfarrt. Pösing ist in eben dieser Gegend zu suchen. (Vielleicht Penzing bei Kapellen oder Penzing bei Rapoldeukirchen ??). Freingau, Freiningau, Dorf an der Straße oberhalb Melk, worüber bis 1848 die Herrschaft Schönbühel wegen der mit ihr vereinigten Herrschaft Aggstein die Ortsobrigkeit übte und wo sie auch Untertanen hatte. Georg Scheck mag also damals schon Aussicht auf die Erwerbung des Gutes Aggstein gehabt haben. 3 Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen Jahrg. 1849, I. rieft, S. 102. Fischer führt diesen an der Perschling gelegenen Ort als unbekannt oder verschollen an; er ist das kleine Dorf Fohra hinter Böhmkirchen, unweit Pyhra, zur Herrschaft Wald gehörig. 4 1427, 14. Januar, zu Wien, beurkundet Herzog Albrecht V., dass sein Hubmeister Berthold von Mangen in Gegenwart des Grafen Johann von Schaunberg, des Otto von Meissau, obersten Marschalls und Schenken in Österreich, Pilgreims von Puchaim, seines Kanzlers Andreas, Pfarrers zu Gars, und seiner Räte Niklas Seebekh und Jörgens des Schecken, von Weihnachten 1424 bis dahin 1426 Rechnung gelegt habe. (Lichnowsky V. Teil Regesten Num. 2522.)
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