28 stammte aus einem uralten, zu Steier/Steyr im Land ob der Enns eingebürgerten, ritterlichen Geschlechte, aus welchem die Brüder Düring und Marquard um das Jahr 1180 als Ministerialen des steirischen Markgrafen Ottokar erscheinen, Dürings Sohn Otto nebst einigen Andern 1213 von dem Ritter Düring von Ternberg (drei Stunden von Steier) auf dem Freithof zu Garsten erschlagen wurde, worüber der Mörder so tiefe Reue fühlte, dass er als Büßer nach Rom pilgerte und dann mit dem österreichischen Herzog Leopold dem Glorreichen über das Meer fuhr. Dietmar der Scheck war 1223 dieses Herzogs Marschall. Perichtold der Scheck verkaufte am 2.2.1303 dem Abt Konrad von Seitenstätten ein frei eigenes Gut, genannt in der Au, zu Spörlin, um zwölf Pfund Pfennige. Otto Scheck, der Ehrbare Ritter, der die Mühle bei dem Spital zu Steier/Steyr besaß und 1323 zur Spitalkirche daselbst eine wöchentliche Messe stiftete, war 1333 Burggraf des landesfürstlichen Schlosses zu Steier/Steyr, wie später noch Andere aus dieser Familie, starb 1346 (?) und ist in der Erbgruft seines Hauses im Kloster Garsten begraben. Der Ehrbare Feste Ritter, Herr Stephan Scheck und seine Gemahlin Kunigunde, Bernhards des Truchsessen von Reichersdorf Tochter, verkauften das Haus (Schloss) zu Reichersdorf 1374 wieder an ebendiese Familie und 1385 einige Güter in der Pfarre Sierning bei Steier an Peter von Losenstein. In die Besitzungen der Schecken im Land unter der Enns teilten sich die zwei Linien von Wocking und von Wald, jenes bei Petzenkirchen, dieses bei Pyhra gelegen, von denen sie auch den Beinamen führten.1 Georg Scheck von Wald der Ältere, Vormund seiner Vettern Hanns und Jorg der Schecken von Wocking und ihrer Schwester, lebte 1409; der eben genannte Scheck von Wocking, mit Katharina Panhalm von Haltenberg vermählt, besaß 1439 den sogenannten alten Herzogshof zu St. Ulrich in Wien. „Eine edle und wohlgeborne Frau, die Scheckin genannt,“ baute 1411 an der Stelle, wo einem zu Weiten (bei Mollenburg) ansässigen Juden eine in einem Handschuh versteckte, konsekrierte Hostie entfallen war, eine kleine Kapelle, aus welcher der Wallfahrtsort und die Pfarre Heiligenblut entstand. Agnes Scheckin war 1415 Pröpstin der regulierten Chorfrauen von St. Jakob zu Wien.2 In viel früherer Zeit aber treffen wir schon die Schecken in Niederösterreich an, ja einen Eberhard den Schecken sogar als ritterlichen Lehensmann der Kuenringer von Tirnstein. In einer Urkunde von 1 Von dieser Familie handeln Preuenhuebers Annales Styrenses, Nürnberg 1740, S. 24-26. Vergl. S. 78. (Lichnowsky V. Tl. Regesten Num. 1208) S. 86, 263, 368 und 369, 371. Die dort angeführte Urkunde des Markgrafen Ottokar von Steier/Steyr für die Abtei Kremsmünster von 1126, worin Dietericus Scheckhe Zeuge ist, kommt aber weder bei Rettenpacher und Pachmayer, noch in den Urkundenbüchern des Landes ob der Enns und von Kremsmünster vor. Zerstreute Notizen zur Genealogie dieser Familie finden sich im Urkundenbuch des Landes ob der Enns II. Band, in v. Meillers Regesten der Babenberger, wo die Personenverzeichnisse nachzuschlagen sind; in den Urkunden von Klosterneuburg und Heiligenkreuz, Font. rer. austr. II. Abt. X. Bd., S. 280, 282-283. XVI. Bd. 295, 306, 385. Hanthaler Receusus etc. Vol. II. p. 245. Die oben angeführte Notiz von 1303 ist noch ungedruckt im Archiv zu Seitenstetten, ebendort eine Urkunde vom 29. Mai 1278, zu Steier gegeben, wodurch Ritter Marquard von Preuhaven von Steier tauschweise sein Lehen zu Zobonsperge für ein Lehen bei St. Johann an das Stift Seitenstätten gibt, wobei Duringus Scheche unter den Zeugen ist. 2 Preuenhueber S. 25. Berichte u. Mitteil, des Altertums- Vereins zu Wien III. Bd., S. 123, wo statt „Schenk zu lesen ist Scheck. Reil, das Donauländchen d. k. k. Patrimonialherrschaften im VOMB. S. 120 u. ff. Schmidl, Wiens Umgebungen I. Bd., S. 380 u. ff. Kuen Collectio Scriptor. rer. histor. monast. ecclesiast. T. V. P. II P- 1?7. Niklas der Scheck verkaufte 1354 an Burkhard und Hanns Kreuzer einige Lehen zu Engelschalksfeld oder Enzersfeld, und ist 1363 in einer Urkunde des Herzogs Rudolph IV. für das Stift St. Pölten als Pfleger zu Steyr/Steier, 1365 ohne diesen Amtstitel in einem Freiheitsbrief dieses Herzogs für die Abtei Klein-Mariazell unter den Zeugen. (Verzeichnis d. Eizingerischen Urkunden im Archive zu Asparn an der Zaia. Duellii Excerpt. geneal. hist. p. 26. Hormayrs Wien I. Jahrg. V. Bd. 2. u. 3. Heft S. XXXI.) Herzog Albrecht V. belehnte 1413 die Kinder des Hanns von Sinzendorf von seiner ersten Gemahlin Maria geb. von Neuhaus, mit dem halben Schloss Wasen an der Ips/Ybbs, welches Georg der Scheck heimgesagt hat. (Hoheneck II. Tl. S. 427. Wurmbrand Collectan. geneal. hist. p. 26.) Georg Scheck von Wocking, des Herzogs Albrecht V. Kämmerer und des Ritters Georg von Wald Vetter, kommt 1436, 1467 und als Landrechtsbeisitzer noch 1471 vor, Hanns Scheck von Wald 1439. (Kirchl. Topogr. v. Österr. XV. Bd. 38-39, 193-194, 238. Hoheneck III. Tl. S. 659. Wissgrill IV. 427.) Im alten Totenbuch und im Verzeichnis der Jahrtage des baierischen Stiftes Tegernsee steht ohne Jahr beim 10. October: „Kylianus Scheck de Austria.“ (Öfele Rer. boic. Scriptor. T. I. p. 636, 638.) Jörg Scheck, Pfleger auf Steinsberg, der am 1. Oktober 1415 zu Bozen gelobt, den Herzogen von Österreich mit dieser Feste in Folge ihres Bündnisses mit dem Bischof Hartmann von Chur gewärtig zu sein (Lichnowsky V. Tl. Regesten Num. 1590), ist schwerlich zur österreichischen Familie Scheck zu zählen.
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