6 sale erlebt. Bis zum 16. Jahrhunderte war sie ununterbrochen der Gegenstand allseitiger Verehrung, so daß bald die ursprüngliche Ka¬ pelle zu einer Kirche erweitert werden mußte, um die Menge der herzueilenden Gläubigen fassen zu können. Viele Wunderzeichen sind auch in dieser Zeit geschehen und viele Gnaden auf die Fürbitte der schmerzhaften Gottesmutter den Wallfahrtern zu Theil geworden. Im Jahre 1520 jedoch, als das Luther¬ thum sich auch in hiesiger Gegend ausbreitete, und die Bildnisse sowie Statuen der Heiligen mit rasender Wuth aus den Kirchen hinweg¬ geschafft worden sind, wurde denn auch wie im Adlwanger Mirakelbuch zu lesen ist), die Gnadenstatue nach Verwüstung der ade¬ ligen Wohnung von den Ketzern hinweggenom¬ men und in einem Ameisen=Haufen verborgen, allwo selbe erst nach mehr als 100 Jahren zur Zeit, da die katholische Religion bereits wieder siegreich emporblühte, wieder aufgefun¬ den und allda auch aufgestellt worden ist. Dieser Ursache wegen nannte das Volk den hiesigen Gnadenort lange Zeit: „Maria im Ameishaufen. An dieser Stelle ist nun die gegenwär¬ tige Kirche und zwar in seinem damaligen Umfange im gothischen Style erbauet, allwo sich gegen die Evangelien=Seite etwa 2 Klafter von der Hauptmauer entfernt, Anfangs län¬
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