Beschreibung des Wallfahrtsortes Adlwang

18 der Pfarre Viechtwang am bemeldeten Sonn¬ tag hieher als der dadurch erfolgten Benen¬ nung dieses Sonntags ist folgendes Ereigniß: Zur Zeit der unseligen Reformation ver¬ blieb nämlich die dem Stifte Kremsmünster inkorporirte Pfarre Viechtwang römisch-katho¬ lisch, ungeachtet in Oberösterreich das Luther¬ thum eingerissen und insbesonders in der näch¬ sten Nähe von Viechtwang vom unkatholischen Adel sogar ein Prädikant — Michl Stifl aufgenommen worden ist, der ringsum das Volk verführte und durch die falsche Prophe¬ zeiung des nach kurzer Zeit an einem von ihm benannten Tage eintretenden jüngsten Ta¬ ges derart bethörte, daß es anfing, sich dem Fressen und Saufen hinzugeben, und alle Sa¬ chen zu verthun. Denn, — während die zum Lutherthum Abgefallenen der Umgegend ihre Tage in Saus und Braus verbrachten, haben die Viechtwän¬ ger, um in dem alleinseligmachenden römisch¬ katholischen Glauben beständig zu verharren, ihr gläubiges Vertrauen nächst Gott auf die Adlwanger=Gnadenmutter gesetzt, und einhel¬ lig zusammen geschworen, lieber alles zu ver¬ lassen und mit dem bloßen Stecken davon zu gehen, als den römisch-katholischen Glauben zu verlassen.“ — Und, da die unglückselig Bethörten beim Ausbleiben des prophezeiten

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