Beschreibung des Wallfahrtsortes Adlwang

genommen hätte. 1791 sollte nämlich plötzlich auf höheren Befehl die Statue der Gnadenmutter von ihrer erhabenen Stelle weiter rückgeschoben und durch ein Bild des gekreuzigten Heilandes¬ (so noch gegenwärtig an der Seitenwand des Presbyteriums aufgehangen ist) — verdeckt wer¬ den; wahrscheinlich würde man dann nach eini¬ ger Zeit selbe heimlich ganz entfernt haben. Doch was geschah? Am Tage, wo die unse¬ lige Ausführung dieses anbefohlenen ärgerli¬ chen Aktes vor sich ging, rotteten sich mehrere fromm=gläubige Weiber zusammen, machten das bereits vor der Gnadenstatue angebrachte Bild los und brachten es vor die saubere Kommission gerade als selbe getafelt hat, und selbe durch die sichtlich nicht unbedeutend entstandene Aufregung eingeschüchtert, reiste sogleich ab, und von Entfernung der Statue war forthin keine Rede mehr. — An der Spitze dieses famosen Weiberzuges stand eine damalige hiesige Müllnerin mit Namen Katharina Dickbauer. Der Hochaltar (wie schon früher bemerkt ragt fast bis zur Decke empor, — besteht seit 1650 erbauet, ist majestätisch=freundlich aus zwei Hauptabtheilungen, deren jede auf kolossalen marmorirten Säulen ruht, und wo= von die obere Abtheilung — Mariä Krönung darstellt, rechts und links zur Seite die Statuen der heil. Blutzeugen Stephan und

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2