90 Jahre Fachschule für gestaltendes Metallhandwerk an der HTL Steyr
- 15 · Eine Absolventin berichtet Mein Wunsch, Goldschmied zu werden, ging erst nach der Matura in Erfüllung; ich be– suchte die Fachschule für Gestaltendes Metallhandwerk von 1979 bis 1983 mit großer Be– geisterung. Allein die Unterbringung der Werkstätten in der traditionsreichen Blümelhubervilla ist sichtbarer Ausdruck der Ehrerbietung gegenüber einem großen Meister. Dies ist mit ein Grund dafür, daß man kaum den Eindruck hat, "in dk Schule gehen zu müssen", die Motivation ist einfach vorhanden. Daran haben unsere Lehrer entscheidenden Anteil, die mit aufopferungsvoller Hingabe die zahlenmäßig kleinen Klassen in den ver– schiedenen Arbeitstechniken unterweisen. Aus der Sicht beruflicher Praxis war es unschätzbar wertvoll, von Meistern unterrichtet zu werden, die direkt aus dem Goldschmiedeberuf kommen und die späteren Anforderungen genau kennen. Die Anzahl der 20 praktischen Wochenstunden des Atelier- und Werkstättenunterrichtes ist sehr wicht~g, sonst würde es dazu führen, daß die Schulabsolventen den in einem Betrieb ausgebildeten Lehrlingen künftig unterlegen wären, weil der handwerkliche Bereich ebenso wie Zeichnen, Entwurfzeichnen und Modellieren den guten Goldschmied schlechthin kenn– zeichnet. Die Anzahl der Unterrichtsstunden sollte sogar erhöht werden. Der Einstieg ins Berufsleben gelang mir trotz Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche gut, ich bin nun seit knapp einem halben Jahr in einem Meisterbetrieb in der Linzer Innen– stadt beschäftigt. Nichts desto weniger bleibt der Kontakt zur Blümelhubervilla durch häufige Besuche in einem Ausmaß erhalten, wie dies bei keiner anderen Schule der Fall sein dürfte. Johanna Dobretsberger
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