dierarbeit überprüfen, erteilen Nachhilfe. Um 21 Uhr wird von den Saalordnern der Abendimbiß ausgegeben, und die kleine Zeitspanne bis zur Nachtruhe gibt Gelegenheit, sich gründlich zu reinigen und für den nächsten Tag vorzubereiten. 21.30 Uhr. — Im großen Haus ist es wieder ruhig geworden und 270 junge Menschen schlafen dem neuen Tag entgegen. Der Samstagnachmittag ist bis zur Nachtruhe frei. Wer die Ordnung in der vergangenen Woche nicht eingehalten hat, wird als Buße zur Arbeit für die Allgemeinheit in Haus und Garten herangezogen. Für schwache Schüler gibt es auch Samstag und Sonntag ein Sonderstudium. Sonntag vor- und nachmittag ist Ausgang und Gelegenheit, mit dem zweiten Dienstpräfekten in die nächste Umgebung zu wandern. Jeden Sonntagabend stehen von den Internatsprofessoren gehaltene Vorträge, Tonfilm-, Musik-, Literatur- und Unterhaltungsabende auf dem Programm. Einige Veranstaltungen aus dem Vorjahr seien erwähnt: Vorträge und Diskussionen über „Das richtige Lernen“, „Schachspiel“, „Freizeitgestaltung im Winter“, „Die zweckmäßige Schiausrüstung“, „Unsere Singvögel“, Farblichtbildervorträge: „Quer durch Österreich“, „Die Umgebung von Steyr“, „Literatur und Musik“, „Der dunkle FIcrbst kehrt ein“, „Nun ist Advent“, „Humor der Weltliteratur“, „Balladenabend“. Die den Schülern empfohlenen Theater- und Filmvorführungen und andere wissenschaftliche Veranstaltungen dürfen in der Freizeit besucht werden. Der geschlossene Besuch kulturell wertvoller Aufführungen unter der Führung von Erziehern erfolgt zu ermäßigtem Preis. hung jene charakterliche und körperliche Entwicklung, die sic befähigt, den angestrebten Beruf zu erlernen. Durch enge Verbundenheit mit der Schule und die richtige Wahl und Ausnützung der Studierzeit wird der bestmögliche Lernerfolg erreicht. Bei einem besonders niedrigen Gebührensatz wird durch das Internat auch Minderbemittelten das Studium an der Bundesgcwerbeschule ermöglicht. Bis zum heutigen Stand der Entwicklung dieses Internats gab cs einen langen beschwerlichen Weg: Im Jahre 1921/22 wurde unter Direktor Rcgierungs- rat Wolf begonnen, für 19 Schüler eine notdürftige Unterkunft im heutigen Chemiesaal (Westtrakt) einzurichten. Der Tagraum befand sich im Oststöckel. Eine Schulwartsfrau kochte das Frühstück. Das Mittag- und Abendessen wurde durch die amerikanische Kinderhilfsaktion zur Verfügung gestellt. Große Subventionen vom Handelsministerium waren nicht möglich. Durch Intervention bei Landeshauptmann N. Hauser wurden 50 Strohsäcke und Militärbetten aus der Sachdemobilisierung des Ersten Weltkrieges zur Verfügung gestellt. Mit der Einrichtung und der Aufsicht über die Schüler wurde Fachlehrer Pinsker betraut. Einiges Militärmobiliar (Sitzgelegenheiten und Tische) wurde ebenfalls beigestellt. Das Heim war also ganz auf sich selbst angewiesen. Reinigung und Bettenmachen besorgten die Schüler selbst. Der Waschraum der Werkstätte und ein ehemaliger Duschraum der früheren Jägerkaserne standen zur Verfügung. Kleine geldliche Zuwendungen von Landesregierung und Stadt und kleine Rücklagen machten es möglich, weitere Möbelstücke anzuschaffen und den Stand auf 35 Schüler zu erhöhen. Weihnachtsfeier 1936 Vor der Weihnachtszeit werden trotz starker Beanspruchung in der Schule vom Internatschor alte Weihnachtslieder cingeübt, Weihnachtsspiclc und Gedichte eingelernt, und es wird fleißig musiziert. Ein Weihnachtsfest im Heim am letzten 'Pag vor den Ferien ist immer ein erhabenes Fest und bedeutet für alle Zöglinge ein unvergeßliches Erlebnis. Dieses Schulinternat bietet der großen Zahl jener Schüler, die fern vom Elternhaus ihr Studium absolvieren, eine gesunde, gute und billige Unterkunft und ermöglicht durch angemessene, strenge ErzieSchon damals rekrutierten sich die Hcimzöglinge aus allen umliegenden Gebieten, besonders groß war der Zuzug aus Ebensee und Selzthai, dem Enns- und Steyrtal, Mühlviertel und von der Westbahnstrecke bis Amstetten. Da die Schülcrzahl ständig wuchs, wurde allmählich der ganze westliche Parterretrakt des Hauptgebäudes zur Verfügung gestellt. Mit der Vergrößerung der Schule mußten die Werkstätten, die sich bisher nur im östlichen 'Feil des Parterres befanden, über das ganze Erdgeschoß 62
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